Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Rot-Weiß Ahlen

Michael Weiners Rückkehr auf den Betzenberg

Nach einem ligafreien Wochenende kribbelt es schon wieder in den Fingern. Wohl jeder Fan des 1. FC Kaiserslautern ist heiß auf das nächste Spiel, auch wenn es nur - was nicht abschätzig gemeint sein soll - gegen Rot-Weiß Ahlen geht. Die deutliche, wenn auch zu hohe Niederlage in Koblenz geistert zwar noch ein wenig in den Hinterköpfen rum, aber na ja, passiert schon mal. Und Bange muss einem deswegen nicht werden, da die Mannschaft beim schon deutlichen Rückstand nie aufsteckte. Ein Sieg gegen die überraschend stark gestarteten Westfalen sollte helfen, diese Pleite noch weiter in den Hintergrund zu drängen. Und dann ist da noch die Rückkehr von Schiedsrichter Michael Weiner auf den Betzenberg...

Die Ausgangslage

Auch nach sieben Spieltagen rangiert der FCK auf einem - möglichen - Aufstiegsplatz, dem Relegationsplatz drei. Und nun stehen drei lösbare Aufgaben bevor, gegen Ahlen, in Oberhausen und gegen Osnabrück. Mit einem Sieg gegen RWA würde sich der FCK oben festsetzen und hätte mit dann 19 Punkten schon einen großen Schritt in Richtung „stressfreier“ Saison geschafft.

Unser Gegner, derzeit mit beachtlichen 14 Punkten nur einen Rang hinter den Roten Teufeln platziert, ist eine der großen Überraschungen der noch jungen Saison. Die Mannschaft von Trainer Christian Wück wurde als ein heißer Abstiegskandidat gehandelt, bislang mischt der Aufsteiger jedoch munter oben mit. Und zur großen Überraschung aller sehen wir also das Spitzenspiel des siebten Spieltages auf dem Betzenberg - wer hätte das für möglich gehalten

Die Personalsituation

Noch vor wenigen Wochen erfreuten wir uns an den vielen Alternativen im Sturm, nun sieht es ziemlich mau aus. Der einzige wirklich fitte Angreifer ist derzeit Srdjan Lakic, da Marcel Ziemer, Kai Hesse, Josh Simpson sowie wohl auch Sidney Sam verletzt ausfallen und Erik Jendrisek am Mittwoch noch im Kader der slowakischen Nationalelf stand - ein Einsatz über 90 Minuten scheint utopisch, von Beginn an auflaufen wird er aufgrund der Ausfälle jedoch höchstwahrscheinlich. So stellt sich der Sturm von selbstr auf, wenn Milan Sasic bei der bewährten Taktik bleibt und zwei Angreifer für die Startelf nominiert. Da könnten sich die zwei Treffer von Lakic gegen Mönchengladbach als Segen erweisen, falls er aus diesem Testspiel Selbstvertrauen schöpfen kann und dieses gegen Ahlen zur Geltung kommen lässt.

Auch im Mittelfeld sieht es nicht rosig aus, der gelb-rot gesperrte Anel Dzaka fehlt ebenso wie der weiterhin viruserkrankte Laurentiu Reghecampf und Aimen Demai, den seine altbekannte Wadenverletzung plagt. Ob kurzfristig einer der lädierten Spieler noch auf dem Spielberichtsbogen auftaucht, ist ungewiss, ganz ausgeschlossen werden kann es jedoch nicht. So stellt sich auch das Mittelfeld fast von alleine auf, über die Flügel werden Florian Dick und Dragan Paljic kommen, während Kapitän Axel Bellinghausen und Sebastian Reinert in der Zentrale agieren könnten. Auch Sascha Kotysch wäre eine Alternative im Mittelfeld, doch der wird in der Viererkette benötigt. Alexander Bugera und Christopher Lamprecht liefern sich ein Duell um die Position auf der linken Abwehrseite und trotz seiner fast schon grotesken Leistung in Koblenz wird die Wahl wohl auf Lamprecht fallen, immerhin fehlte Bugera ein knappes Jahr. Wie die Mannschaft auch auflaufen wird, jeder Spieler wird brennen, um die Niederlage in Koblenz vergessen zu machen.

Ahlen hingegen kann fast aus dem Vollen schöpfen. Außer dem Ex-Mainzer Gibson, der in Deutschland schon bei einigen Vereinen unter Vertrag war, und Bölstler gibt es keine Ausfälle zu beklagen. Christian Wück, der Ahlener Trainer, reist scheinbar ohne große Angst nach Kaiserslautern, denn auch auf dem Betze wird sich Ahlen nicht verstecken wollen und mit einem Dreiersturm beginnen, aus dem Lars Toborg bislang herausragt - fünf Buden in sieben Spielen ist eine gute Ausbeute, Martin Amedick und Moussa Ouattara werden gewarnt sein! Kurios sind die Trainingsmethoden Ahlens, um sich auf den Betze vorzubereiten: Es wurde mit Ohrenstöpseln trainiert, um Automatismen und non-verbale Kommunikation zu trainieren, da Wück aufgrund der Geräuschkulisse im Fritz-Walter-Stadion erwartet, dass seine Spieler die Anweisungen nicht verstehen werden. Da wollen wir ihn doch nicht enttäuschen, oder?

Die Statistik

Hier gibt es nicht viel zu sagen - dieses Spiel fand bislang noch nicht im Profifußball statt.

Fan-Infos

Auch vor diesem Spiel finden wieder Aktionen rund um die geplanten Anstoßzeiten statt. Vor dem Stadion können sich interessierte Fans an den Ständen der Aktion „Kein Kick vor Zwei“ informieren und sich an der Postkartenaktion beteiligen - dies wollen wir Euch sehr ans Herz legen! Zu Beginn der zweiten Halbzeit wird es auch wieder Protestaktionen geben, weitere Informationen auf der Homepage der Fan-Initiative: www.keinkickvorzwei-kl.de

Aus Westfalen werden Fanmassen erwartet, wie sie der Betze noch nie gesehen hat. Im Ernst, viele Fans werden die Reise sicher nicht antreten, Rot-Weiß Ahlen ist nicht unbedingt bekannt als eine Fanhochburg, aber ein paar werden es wohl sein. Immerhin geht es zum ersten Mal nach Kaiserslautern und das Fritz-Walter-Stadion hat seine Anziehungskraft noch immer nicht verloren. Immerhin werden wieder über 30.000 Zuschauer „oben“ sein, um den FCK zu unterstützen und hoffen, den achten Heimsieg in Folge bejubeln zu können.

O-Töne

Milan Sasic: „Srdjan (Lakic) hat in letzter Zeit sehr gut gearbeitet. Er hat gezeigt: Ich bin fit, ich will, ich kann ..."

Ahlens Trainer Christian Wück: „Ohne überheblich zu sein - wir kommen als Gegner auf Augenhöhe. Wer den besseren Tag hat, der wird erfolgreich sein. Für uns ist der Betzenberg mit seiner Kulisse natürlich ein Erlebnis. Wir dürfen uns nur nicht verstecken."

Fehlt nur noch eins - der Schiedsrichter. Und diesem sollten wir einen besonders herzlichen Empfang bereiten, handelt es sich doch um unseren guten alten „Freund“ Michael Weiner. Es ist schon eine Frechheit, diesen „Hoyzer“ nach dem skandalösen Elfmeterschießen gegen Mainz im Dezember 2005 überhaupt noch einmal auf den Betzenberg zu schicken. Fast drei Jahre lang dachte auch der Deutsche Fußball-Bund so, doch plötzlich wird Weiner wieder für ein Spiel der Roten Teufel eingeteilt. Aber - FCK-Fans vergessen nicht!

Anpfiff ist am Freitagabend um 18:00 Uhr und wenn alles gut läuft grüßt der FCK um 19:50 Uhr von der Tabellenspitze.

MILAN, LASS DIE TEUFEL RAUS!

Daten und Fakten


Schiedsrichter:
Weiner (Giesen)

Voraussichtliche Aufstellungen:


1. FC Kaiserslautern:
Sippel - Lamprecht, Amedick, Ouattara, Kotysch - Dick, Bellinghausen, Reinert, Paljic - Jendrisek, Lakic

Ersatz:
Robles, Bugera, Hornig, Klinger, Schönheim, Pinheiro

Es fehlen:
Abel (Aufbautraining), Simpson (Fußbruch), Reghecampf (Grippe), Ziemer (Muskelfaserriss), Dzaka (Sperre), Sam (Innenbanddehnung), Demai (Wade), Hesse (Grippe)

Rot-Weiß Ahlen:
Lenz - Busch, di Gregorio, Miletic, Maul - Thioune, Book, Heithölter - Großkreutz, Toborg, Reus

Ersatz:
Langerbein, Döring, Kittner, Schaffrath, Bäumer, Stahlberg, Müller

Es fehlen:
Gibson (Knie), Bölstler (Knochenabsplitterung)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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