Das „kleine“ Frankfurt zu Gast auf dem Betzenberg
6. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga, Heimspiel gegen FSV Frankfurt. Übrigens ein Verein mit einer interessanten Geschichte, gegründet 1899. Vermarktungstechnisch hat dies beim FSV aber noch zu keinem Verrat an der eigenen Tradition geführt. Schauen wir doch mal zum Spaß zusammen auf die Tabelle von vor einem Jahr: Nach fünf Spielen in der Saison 2007/08 war der 1. FC Kaiserslautern gerade mal 15. mit drei Punkten nach einem schwachen 0:0 gegen Paderborn. Wahnsinn, wie sich alles innerhalb von zwölf Monaten gedreht hat. Platz 2 mit 13 Punkten. Mannschaften wie der Karnevalsverein und andere Abziehbildchen unseres FCK aus der unmittelbaren Region hinter uns. Das Heimspiel gegen den Aufsteiger steht also ganz klar auf Heimsieg, „Volles Rohr für Lautern“ heißt es für die Anhänger des FCK.
Die Ausgangslage
Der Auswärtssieg in Fürth war ein ganz großer Sieg. Toller Kampfgeist und eine konditionell bombenstarker FCK zeigt der Konkurrenz dieses Jahr die Zähne. Außerdem wird wieder Fußball gespielt. Ein klar erkennbares System und Spieler die wollen. Es macht Spass die Truppe zu supporten. Was natürlich nicht passieren darf, ist den Gegner vom Main zu unterschätzen, gar das Spiel schon als gewonnen abzuhacken. Volle Konzentration oder um es mit Stefan Kuntz zu sagen: „Wir dürfen keine Sekunde durchschnaufen!“.
Der FSV Frankfurt spielt wie erwartet in der unteren Tabellenhälfte. 5 Punkten aus 5 Spielen sowie bisher 2 verlore Auswärtspartien sprechen nicht gerade für eine Übermacht, die an den Betzenberg kommt. Dazu das Ausscheiden in der 2. Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten in Jena diese Woche. Vergessen wir nicht, dass der Pokal meist eigene Gesetze hat und auch wir mit einer Pleite aus Jena heimfuhren.
Die Personalsituation
Wieder an Bord nach Verletzungspause ist Sebastian Reinert. Auf einen Platz in der ersten Elf kann er aber kaum hoffen. Zu gut präsentierte sich das Mittelfeld in den letzten 2 Spielen. Der Flügelflitzer hat seinen Muskelfasseris wieder auskuriert und steht für die zweite Mannschaft zur Verfügung. Ebenfalls auskuriert ist eine Muskelquetschung bei Moussa Ouattara. Zusammen mit Martin Amedick bildet er die Innenverteidigung. Für den lange verletzten Alexander Bugera steht ein Einsatz in der zweiten Mannschaft an. Außerdem nicht im Kader sind die Verletzten Sascha Kotysch (Muskelfaseriss) und Laurentius Reghecampf, der immer noch unter Grippe leidet.
Auf den Außenverteidigerpositionen könnte es wieder eine Änderung geben. Falls Florian Dick ins Mittelfeld gezogen wird, wäre rechts hinten ein Platz frei. Der dürfte von Christopher Lamprecht besetzt werden. Links würde der Kapitän wieder seine Dienste verrichten. Das ist zwar nicht die Lieblingsposition von Axel, aber ein echter Kapitän stellt sich in den Dienst der Mannschaft und Axel Bellinghausen ist ein würdiger Kapitän der Mannschaft. Damit wäre das Mittelfeld mit Demai, Dzaka, Dick und Sam komplett. Dragan Paljic wäre dann auf der Bank. Vorausgesetzt Dzaka ist bis Sonntag fit. Im Trainingsspiel war er schon mal unter den ersten Elf. Auf jeden Fall beginnen sollten die Roten Teufel mit 2 Stürmern. Die Taktik ging bisher wunderbar auf. Verändern könnte sich der Angriff dahingehend, dass ein kopfallstarker Spieler rein kommt, da der FSV Frankfurt schon 5 Kopfballtreffer erzielt hat, die meisten in der 2. Fußball-Bundesliga. Wünschen würde ich mir mal wieder einen Einsatz von Marcel Ziemer. Zu frisch sind die Erinnerungen an das letzte Saisonspiel gegen Köln. Selbstverständlich zählt das heute nicht mehr.
Der FSV Frankfurt bangte die ganze Woche auf den Einsatz ihres Stürmers Cenci. Der dreifache Torschütze aus dem letzten Heimspiel gegen Oberhausen leidet an Achillessehnenproblemen und könnte ausfallen. Im Kader außerdem erfahrene ehemalige Bundeligaspieler wie Kreuz, Noll oder Klitzpera. Mit ihrer Erfahrung ist die Truppe vom FSV Frankfurt 1899 sicherlich nicht zu unterschätzen und ein gut besuchter Betzenberg kann auch eine Mannschaft beflügeln, der als Außenseiter in die Partie geht.
Die Statistik
Überhaupt erst das zweite Pflichtspiel gegeneinander. Das erste war im DFB-Pokal. 3:2 gewannen die Mannen vom Bornheimer Hang in der Saison 1982/83. In dieser Hinsicht haben wir also noch einiges gut zu machen.
Fan-Infos
Laut FCK sind bisher 31.800 Tickets verkauft. Nur die Westkurve ist laut Ticketschalter ausverkauft. Erwartungsgemäß auf der Ostkurve dürfte es noch das größte Kontingent an Tickets geben. Da vom Gästeanhang nicht viel zu erwarten ist, sind 35.000 erhoffte Zuschauer doch eine super Zuschauerzahl gegen den FSV.
Wer außerdem keinen Bock hat, dass zukünftig Fußballspiele um 12:30 Uhr sonntags mittags angepfiffen werden, der kann dies für 50 Cent der DFL mitteilen. Und zwar an den Infoständen der „Kein Kick vor Zwei“ Initiative in Kaiserslautern. An der West-, Süd-, und Nordtribüne sind Möglichkeiten vorhanden, mit einer Postkarte den Anstoßzeitenschwachsinn von DFL, DFB und der Fußballindustrie eine Absage zu erteilen. Von dieser Möglichkeit sollte der Fan auch gebrauch machen. Das Ziel sind 250.000 Karten an die DFL Deutschlandweit. Mit so einer Flut an Protest kann auch die mächtige Fußballindustrie nicht einfach wegsehen. „Kein Kick vor Zwei“ bedeutet auch nicht, dass Fußball dienstags um 17:30 Uhr angepfiffen werden soll. Fangerechte Anstoßzeiten, das ist der Sinn dieser Initiative. Postkarten bestellen und verteilen funktioniert über www.aktive-fans.de.
O-Töne
Kai Hesse: „Einen leichten Gegner gibt es in der zweiten Liga sowieso nicht. Frankfurt hat eine gute und gefährliche Mannschaft. Wir dürfen uns nicht überraschen lassen, deswegen werden wir wieder von der ersten Minute an Vollgas geben. Mal sehen, was dabei dann raus kommt. Drei Punkte wären nicht schlecht..."
FCK-Trainer Milan Sasic: „Es gibt keine schwachen Gegner. Wir spielen in einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann. Der FSV Frankfurt hat Spieler, die haben doppelt soviel Erfahrung aus Spielen in der ersten oder zweiten Liga wie wir. Das muss man erst einmal respektieren. Wir denken zu diesem Zeitpunkt nicht über den Tabellenplatz nach. Das wäre absolut falsch."
FSV-Manager Bernd Reisig zu unseren Heimspielen: „Das ist Bundesliga-Feeling pur, eine beeindruckende, laute Atmosphäre, von Spielen in Kaiserslautern hat man als kleiner Junge schon geträumt“.
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Fischer
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel, Lamprecht, Amedick, Ouattara, Bellinghausen, Demai, Dzaka, Sam, Dick, Jendrisek, Ziemer
Es fehlen: Bugera (Aufbautraining), Abel (Aufbautraining), Simpson (Fußbruch), Reghecampf (Grippe), Kotysch (Muskelfaserriss)
FSV Frankfurt: Klandt, Weißenfeldt, Schumann, Klitzpera, Hillebrand, Barletta, Mikolajczak, Theodoridis, Kreuz, Cenci, Ulm
Es fehlen: Husterer (Reha), Spilacek (Innenband), Petkovic (Kiefer), Eggert (Knöchel)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: connavar