Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - MSV Duisburg

Erobert den Aufstiegsplatz zurück!

Sechs Mannschaften - ein Ziel: Tabellenplatz 3 in Liga 2. Und vier dieser Teams treffen an diesem 27. Spieltag direkt gegeneinander an: Am Sonntag kreuzen Augsburg (vier Punkte hinter Platz 3) und Aue (ein Punkt hinter Platz 3) die Klingen und Montag steigt auf dem Betzenberg das weitaus bedeutendere Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem MSV Duisburg, die beide punktgleich in die Zielgerade einbiegen. Deshalb weiß FCK Trainer Wolfgang Wolf um die Bedeutung der Begegnung: „Es ist ein richtungweisendes Spiel, ein ganz entscheidendes Spiel für Duisburg und für uns“.

Wochenlang schien es, als ob der FCK und der MSV zusammen mit Hansa Rostock um zwei der drei Aufstiegsplätze kämpfen würden. Doch nach dem Sieg des FC Hansa in Jena am Freitagabend scheint es, als seien die ersten beiden Plätze in Liga 2 vergeben und aus dem vermeintlichen Dreikampf ist mittlerweile ein Sechskampf - um vorerst nur einen Aufstiegsplatz - geworden, zwischen Platz 3 und Platz 8 liegen ganze vier Punkte. Und bei einem Unentschieden im Montagsspiel könnten Kaiserslautern und Duisburg bis auf die Ränge 6 und 7 durchgereicht werden. Doch soweit soll es aus Sicht der Pfälzer gar nicht erst kommen, ein Sieg gegen die derzeit extrem schwachen Duisburger ist Pflicht, auch um der Konkurrenz zu zeigen, dass man seine Aufstiegschancen nicht leichtfertig verspielen will. Duisburg, zuletzt mit vier Niederlagen in Folge - zuletzt gab es eine 3:4-Heimpleite gegen Abstiegskandidat Burghausen - trifft allerdings auf einen zurzeit ebenfalls nicht überzeugenden Gegner. Der FCK verlor seine beiden letzten Auswärtsspiele in Aue und Freiburg und beim Sieg gegen die Münchner Löwen konnten eigentlich nur die Fans wirklich überzeugen. Doch allen Unkenrufen zum Trotz - der FCK kann Montagabend auf einem Aufstiegsplatz stehen und nach Punkten die drittbeste Mannschaft der zweiten Liga sein. Dies sollte bei aller berechtigten Kritik nicht vergessen werden!

Nicht mithelfen bei dem Unterfangen, Duisburg den „Gnadenstoß“ (Zitat Silvio Meißner) zu geben können Benjamin Auer, der aufgrund einer Patellasehnen-Verletzung den Rest der Saison zum Zuschauer degradiert wurde wie auch Azar Karadas, dem die Seuche an den Schuhen klebt. Nach mehreren Verletzungen, Erkrankungen und einer Sperre fällt der Stürmer nun mit Pfeiferschem Drüsenfieber für einige Zeit aus, Emeka Oparas Einsatz ist noch fraglich. Somit stünden mit Nourredine Daham, Marcel Ziemer und Christoph Werner mal wieder nur drei Stürmer zur Verfügung, von denen wohl zwei von Beginn an auflaufen werden. Sollte Opara nicht mehr rechtzeitig fit werden, würden Ziemer und Daham das Sturmduo bilden, die im Testspiel gegen Maastricht eine gute Leistung und Torgefahr zeigten. Ansonsten gibt es keine neuen Verletzungen zu beklagen, im Mittelfeld und in der Abwehr kann Wolf fast aus dem Vollen schöpfen, nur die beiden Langzeitverletzten Schönheim und Demai stehen nicht zur Verfügung. Sven Müller, in den letzten Wochen mit äußerst schwachen Leistungen, steht aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung, für ihn könnte der Juniorennationalspieler Sascha Kotysch, der bei seinen bisherigen Auftritten stets zu überzeugen wusste, auflaufen.

Beim MSV Duisburg hingegen stehen zwei wichtige Spieler auf der Kippe: Youssef Mokhtari und Markus Daun sind nicht fit, laborieren an einer Rücken- bzw. Oberschenkel-Verletzung. Sollten die beiden Offensivkräfte ausfallen wäre der MSV im Angriffsspiel deutlich geschwächt. Ob Björn Schlicke in der Abwehr auflaufen kann ist ebenfalls noch fraglich, hier scheint sich aber eine Teilnahme an der Partie abzuzeichnen. Taktisch ist bei den Duisburgern eine defensive Grundformation wahrscheinlich, nach den vier Pleiten in Folge soll zuerst Sicherheit gewonnen werden: „Wir müssen kompakter stehen als zuletzt und werden Lautern etwas kommen lassen“, so die Marschrichtung von MSV Coach Rudi Bommer, der auch auf die Kopfballstärke des FCK hinweist.

Wichtig ist Montag vor allem, dem MSV sofort zu zeigen, wer Herr im Haus ist. Die Nervosität der Duisburger ist fast greifbar, diese Unsicherheit muss sofort genutzt werden, um den Ruhrpottlern gleich die Grenzen aufzuzeigen. Die Abwehr muss endlich wieder so stabil stehen wie noch vor wenigen Wochen, vier Gegentore wie in Freiburg müssen eine Ausnahme bleiben, dazu sollte die Offensive durch Sebastian Reinert verstärkt werden. Die zuletzt lahmen Flügel könnten durch den Jungspund wiederbelebt werden, in der Hinrunde war Reinert einer der Erfolgsgaranten. Zuletzt war seine Rolle verwaist, keine der Alternativen konnte auch nur ansatzweise an die Leistungen von Reinert anknüpfen. Sollte er seine Leistungen der Hinrunde bestätigen, wäre er eine der Trumpfkarten im Aufstiegskampf.

Doch zuerst muss eben der MSV Duisburg „aus dem Weg geräumt“ werden und verunsicherten Zebras direkt den Schneid abzukaufen ist wohl das beste Mittel, um Platz 3 zu erobern und endlich einen Sieg gegen die direkte Konkurrenz zu erringen. Bislang konnte nur Erzgebirge Aue geschlagen werden, gegen Karlsruhe, Rostock und Augsburg gab es zu Hause Punkteteilungen, gegen Freiburg wurde verloren. Doch die Statistik gegen die Duisburger spricht klar für den FCK, in der Bundesliga konnte der FCK 20 seiner Heimspiele für sich entscheiden, nur vier Spiele endeten Unentschieden und zweimal siegte der MSV auf dem Betzenberg. Und sollten die Fans wie auch gegen 1860 eine so grandiose Stimmung erzeugen ist dies auch nicht unwahrscheinlich. Ende der Woche waren bereits über 29.000 Tickets an den Mann gebracht, ein mit über 30.000 Zuschauern gefülltes Fritz-Walter-Stadion wird erwartet, darunter knappe 1.000 Fans aus Duisburg, wie der MSV auf seiner Homepage mitteilt.

Angepfiffen wird um 20:15, der Schiedsrichter der Partie ist noch nicht bekannt. Im hoffentlich letzten Spiel auf dem Strip- und Werbesender DSF kann es nur ein Ziel geben: Platz 3 erkämpfen - und später nicht mehr hergeben!

Bilanz: In der Bundesliga siegte der FCK in 26 Heimspielen 20mal, der MSV konnte nur zwei Spiele für sich entscheiden.

Schiedsrichter: noch nicht bekannt

Vorrausichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserslautern: Macho - Kotysch, Ouattara, Beda, Vignal - Meißner, Reinert (Bohl), Bellinghausen, Hajnal - Opara (Daham), Ziemer

Reserve: Robles, Villar, Werner, Simpson, Lexa, Daham, Halfar, Bouzid, Bohl, Riihilahti, Borbely

Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Sippel (Knochenabsplitterung am Fuß), Müller (Gelbsperre), Auer (Patellasehnenoperation), evtl. Opara (Lymphdrüsen-Entzündung)

MSV Duisburg: Koch - Weber, Filipescu, Schlicke (Lanzaat), Bugera - Bodzek, Kurth, Grlic (Mokthari), Willi - Lavric, Idrissou

Reserve: Beuckert, Ayguen, Caceres, Blank, Caligiuri, Tararache, Wolters, Hausweiler, Voss, Neumayr, Book, Stegmann

Es fehlen: evtl. Daun (Oberschenkelverletzung), Schlicke (Magenbeschwerden), Mokhtari (Rückenprobleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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