Vorbericht: SC Freiburg - 1. FC Kaiserslautern

Auf zum nächsten Big Point

Die Wochen der Wahrheit, Teil 2: Nach dem Sieg gegen 1860 München am Montag, über den schon genug geschrieben und berichtet wurde, folgt nun ein weiteres Spiel, bei dem ein direkter Konkurrent auf Distanz gehalten und der MSV Duisburg sogar überholt werden kann. Sogar eine Niederlage in Freiburg könnte dem FCK Tabellenplatz 3 bescheren, sollte Duisburg - zugegeben überraschenderweise - gegen Wacker Burghausen höher verlieren als unsere Roten Teufel.

Doch so weit soll es gar nicht erst kommen! Immerhin scheint es wieder einmal ein Wochenende der Überraschungen zu werden, denn am Freitagabend kam der souveräne Tabellenführer Karlsruhe gegen Rot-Weiß Essen mit 1:3 unter die Räder. Wieso soll es dann nicht auch passieren, dass die Duisburger, die die letzten drei Partien verloren haben, auch gegen Burghausen patzen? Und der FCK bei Angstgegner Freiburg punktet? Nach den Eindrücken des Hinspiels, in dem die „Breisgau-Brasilianer“ mit sehr ansehnlichem Offensivfußball den Betze stürmen konnte, schaut es jedoch nicht so rosig für unsere Jungs aus. Die letzten Spiele der Lautrer waren offensiv einfach enttäuschend und ohne die Bombenstimmung am Montag wäre der Großteil der Anhänger wohl wieder sauer vom Betzenberg herunter gewandert.

Spielerisch kann die Mannschaft von Wolfgang Wolf mit den Breisgauern zurzeit nicht mithalten, dies sollte allen FCK-Fans klar sein. In Freiburg ist eine eher defensive Taktik vielleicht nicht verkehrt, auf Konter lauern könnte zum Erfolg führen. Jedoch nur, wenn man wie in der 2. Halbzeit gegen Sechzig auf Benjamin Auer verzichtet, dessen Spezialgebiet nun mal nicht im schnellen Konterspiel liegt. Marcel Ziemer und Emeka Opara waren keine so schlechte Wahl, Ziemer erzielte seinen zweiten Saisontreffer und Opara bereitete Meißners Siegtor mit einer Kopfballverlängerung vor. Sollte er es schaffen, dass nicht jedes Kopfballduell gegen ihn gepfiffen wird, könnte er gegen die eher schmächtige Freiburger Hintermannschaft eine gute Waffe sein. Ganz wichtig ist laut Trainer Wolf, die Aggressivität aus der 2. Halbzeit des Montagsspieles mitzunehmen und die Freiburger permanent unter Druck zu setzen, ihnen den Spaß am Spiel zu nehmen.

In der Abwehr wird Wolf vielleicht wieder auf den nicht mehr gesperrten Izmael Bouzid zurückgreifen, doch seine Ablehnung eines neuen Vertrages und die nicht schlechten Leistungen von Moussa Ouattara in den letzten Spielen könnten dafür sorgen, dass der Algerier erst einmal auf der Bank Platz nehmen muss. Ansonsten wird in der Abwehr und im Mittelfeld nicht experimentiert, auch weil Stefan Lexa mit seinem Auftritt gegen die Löwen keine Ansprüche auf einen Startplatz stellen sollte.

Eine gute Nachricht ist die Genesung vieler verletzter und kranker Spieler. Sebastian Reinert gehört erstmals in der Rückrunde zum Kader und kann auf einen Kurzeinsatz hoffen. Wolfgang Wolf ist angetan vom Eifer des Eigengewächses: „Sebastian gefällt mir immer besser im Training. Er brennt wirklich, dass sieht man im Training und deshalb wird er auch sicher im Kader dabei sein“. Ebenfalls wieder mit von der Partie ist der Finne Aki Riihilahti, auch erstmals in der Rückrunde. Nourredine Daham hat seine Gürtelrose überwunden und befindet sich im Aufbautraining, für das Spiel in Freiburg ist es jedoch noch zu früh. Hinzu kommen die Langzeitverletzten Fabian Schönheim und Aimen Demai, dazu Ersatzkeeper Florian Fromlowitz, Azar Karadas und Daniel Halfar. Christoph Werner, Sascha Kotysch und Ricardo Villar sollten in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln und danach die Reise zum Profispiel antreten.

Die Freiburger hingegen sind nahezu komplett, nur Verteidiger Diarra fällt mit einem Bruch im Unterarm aus. Die beste Rückrundenelf der zweiten Liga hat es geschafft, durch eine Siegesserie in den letzten Wochen wieder an den Aufstiegsplätzen zu schnuppern und wittert bei einem Sieg gegen den FCK wieder Morgenluft, denn am folgenden Spieltag werden sich die Lautrer und Duisburger gegenseitig die Punkte wegnehmen und somit hoffen die Freiburger auf einen Sieg gegen Kaiserslautern, um zur Stelle zu sein und doch noch in den Aufstiegskampf einzugreifen. Aus Lautrer Sicht willkommene Unruhe brachte in den letzten Tagen die Vorstellung des neuen SC-Trainers Robin Dutt, die dem zum Saisonende scheidenden Volker Finke unpassend erschien.

Daher wäre es ein Big Point, sollte der FCK es schaffen, in Freiburg nicht zu verlieren: Der MSV könnte sich höchstens zwei Punkte entfernen, die Freiburger wären auf Distanz gehalten worden und eine Woche später könnte der MSV im direkten Duell überholt werden. Zwar spricht die Bilanz im Dreisamstadion nicht für die Roten Teufel, doch konnte das letzte Duell in der Bundesliga im Breisgau gewonnen werden: Im Mai 2005 hieß es nach Toren von Blank, Zandi und Bajramovic 2:1 für Kaiserslautern. Es war der erste Auswärtssieg des FCK in Freiburg seit 1998 und der insgesamt dritte in neun Spielen. Eine Bilanz, die unbedingt aufpoliert werden muss!

Anpfiff ist am Sonntag um 14:00 Uhr, Stehplatzkarten für FCK-Fans sind wie immer in Freiburg restlos ausverkauft. Wer kurzfristig noch zum Spiel fahren will sollte rechtzeitig anreisen, um sich noch eine Sitzplatzkarte in der Nähe des FCK-Bereichs zu sichern.

Und um es mit Tamas Hajnal zu sagen: Wir haben noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen - also lasst euch nicht noch einmal so fertig machen Jungs!

Bilanz: Erstes Treffen in der zweiten Liga in Freiburg, das Hinspiel gewann der SCF mit 3-1. In der Bundesliga kam der FCK in Freiburg auf 3 Siege bei einem Unentschieden und 5 Niederlagen.

Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)

Voraussichtliche Aufstellungen:

SC Freiburg: Walke - Sanou, Mohamad, Khizaneishvili, Ibertsberger - Antar, Riether, S. Coulibaly, Matmour - Pitroipa, Iashvili

Reserve: Nulle, Olajengbesi, Bührer, Aogo, B. Coulibaly, Tanko, Schutzbach, Schwaab, Konrad, Hansen, Bencik, Cafu, Ampomah

Es fehlt: Diarra (Unterarmbruch)

1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller, Beda, Bouzid (Ouattara), Vignal - Meißner, Bohl - Bellinghausen, Ziemer, Hajnal - Opara

Reserve: Robles, Ouattara, Simpson, Lexa, Riihilahti, Auer, Borbely, Reinert,

Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Halfar (Bandscheiben), Karadas (Erkrankung), Daham (Aufbautraining), Werner, Kotysch, Villar (nicht berücksichtigt)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

Kommentare 72 Kommentare | Empfehlen Artikel weiter empfehlen | Drucken Artikel drucken