Drei Punkte - Egal wie!
Eine Woche voller Hiobsbotschaften: Kranke und verletzte Spieler wie auch Trainer, dazu Zeitungsberichte, in denen dem FCK quasi die Qualität zum sofortigen Wiederaufstieg abgesprochen wurde und viele Diskussionen in Fanforen über die Mannschaft, den Trainer und die Berichte der Sportpresse. Über das Spiel gegen Unterhaching am Sonntag wurde meist nur am Rande gesprochen. Doch ist genau dieses Spiel eine große Chance, wieder ins Aufstiegsrennen einzugreifen, denn Montagabend stehen sich die vor dem FCK platzierten Duisburger und Rostocker gegenüber. Ein Sieg gegen die Oberbayern würde die Roten Teufel also auf jeden Fall näher an die Aufstiegsränge befördern.
Doch wie schon erwähnt - der FCK geht ziemlich am Stock. Zu den Langzeitverletzten gesellten sich auch noch Mathieu Beda, Balasz Borbely und Emeka Opara, die aufgrund von Magenproblemen nicht zur Verfügung stehen, dazu wird Sven Müller möglicherweise nur auf der Bank sitzen und auch Benjamin Auer könnte aufgrund eines Blutergusses ausfallen. Wenn es ganz hart kommt wird auch Silvio Meißner nicht auflaufen können, Meißner plagt sich die ganze Woche schon mit Rückenschmerzen herum. Somit wird wohl eine FCK Elf auflaufen, die so noch nie zusammen gespielt hat, die Möglichkeiten für den ebenfalls angeschlagenen Wolfgang Wolf sind begrenzt. Wie die Mannschaft genau aussehen wird ist noch fraglich, niemand weiß, ob es noch weitere Ausfälle aufgrund des Magenvirus geben wird oder ob die angeschlagenen Müller, Meißner und Auer auflaufen können. Dies weiß auch Wolfgang Wolf: „Ich mache mit Wolfgang Funkel das Aufstellungspuzzle. Wer weiß denn, was bis Sonntag noch so alles passiert“. Axel Bellinghausen wird wohl wieder in die Mannschaft zurückkehren: „Ich denke bis Sonntag werde ich die Kurve kriegen und ob ich 90 Minuten oder vielleicht nur 60 Minuten spielen werde, egal, ich werde alles geben“, so die rheinische Kämpfernatur.
Doch auch die Hachinger können nicht in Bestbesetzung auf dem Betzenberg antreten. Besonders schmerzlich für Coach Harry Deutinger ist der Ausfall seines stärksten Spielers Stefan Buck, der sich einen Sehnenanriss über dem Knie zugezogen hat. Ansonsten fallen nur noch Tavcar und Thomik aus, die sich derzeit in der Reha befinden.
In der zweiten Liga trafen sich beide Teams schon dreimal, dabei gab es bislang nur Unentschieden. Auch beim bisher einzigen Gastspiel des FCK im Unterhaus konnten die Hachinger zu Hause nicht geschlagen werden, in einem Grottenkick ermauerten sich die Oberbayern am 3. Oktober 1996 ein 0:0 auf dem Betze. Um dieses Jahr wieder, wie im Hinspiel zu punkten hat Deutinger seinen Jungs Willen und Kampfgeist verordnet: „Wir müssen leidenschaftlich kämpfen“.
Doch genau das nehmen sich auch die Lautrer Spieler für Sonntag vor. Laut Axel Bellinghausen ist der Mannschaft bewusst, was gegen Unterhaching auf dem Spiel steht, dass ein Dreier, und wirklich nur ein Dreier dem FCK weiterhelfen kann. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, wenn mal ein paar andere Gesichter auf dem Platz stehen, so können sich auch Sascha Kotysch, Christoph Werner und Marcel Ziemer Hoffnungen auf einen Einsatz machen, sie wurden für das Spiel nominiert und sind, was derzeit nicht jeder von sich behaupten kann, fit.
Lassen wir uns also überraschen, wie die endgültige Aufstellung aussehen wird und ob den großen Versprechungen endlich Taten folgen, sprich ein Sieg. Was nutzt eine niederlagenlose Serie von 13 Spielen, wenn nur vier davon gewonnen werden? In sieben der letzten zehn Spiele gab es kein Gegentor, aber mehr als ein eigenes Tor konnten nur beim 2:2 in Köln erzielt werden. Sollte es jedoch auch gegen Unterhaching so weitergehen, wie es gegen Koblenz lief - dann sollte man sich langsam daran gewöhnen, noch ein Jahr in der zweiten Liga zu spielen.
Doch für Sonntag habe ich persönlich ein gutes Gefühl, ein Sieg sollte drin sein und wenn er so kommt wie Wolfgang Wolf meint: „Ein Sieg muss her! Egal wie! Ich werde angesichts der Probleme, die wir haben, auch mit einem schmucklosen Arbeitssieg zufrieden sein“. Aber das wären wir Fans ja auch schon seit Wochen...
Bilanz: Zweites Duell auf dem Betze in der zweiten Liga, das erste endete vor 10 Jahren 0-0. In der Bundesliga besiegte der FCK die SpVgg mit 4-0 und 4-2.
Schiedsrichter: Marc Seemann (Essen)
Vorrausichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Macho - Müller (Kotysch), Ouattara, Bouzid, Vignal - Meißner (Lehmann), Bohl, Bellinghausen, Lexa - Hajnal - Auer (Daham)
Reserve: Fromlowitz, Villar, Daham, Karadas, Lehmann, Gaebler, Kotysch, Ziemer, Werner
Es fehlen: Demai (Kreuzbandriss), Schönheim (Patellasehnenschaden), Riihilahti (Waden-OP), Halfar (Bandscheiben), Reinert (Prellung), Simpson (Achillessehne), Beda, Opara, Borbely (Magenvirus), evtl. Meißner, Auer, Müller
SpVgg Unterhaching: Heerwagen - Majstorovic, Omodiagbe, Page, Schaschko - Custos, Feldhahn, Ghigani, Sträßer - Kolomaznik, Lechleiter
Reserve: Stolzenberg, Bucher, Frühbeis, Sobotzik, Spizak, N´Diaye, Nehring, Rathgeber
Es fehlen: Thomik, Tavcar (beide Reha), Buck (Sehneneinriss)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian