Vorbericht: SpVgg Unterhaching - 1. FC Kaiserslautern

Auf zum ersten Auswärtssieg!

Nach dem fulminanten Derby-Sieg gegen Koblenz mit klassischer Betze-Atmosphäre beginnen nun für die Mannschaft und die Fans des 1.FC Kaiserslautern die „Münchner Wochen“. Binnen 26 Tagen wird die Truppe von Trainer Wolfgang Wolf drei Mal in München und Umgebung antreten, den Auftakt macht die Partie am Freitag (18 Uhr) im Hachinger Sportpark vor den Toren Münchens. Trotz der gerade für Auswärtsfans ungünstigen Anstosszeit werden wieder zahlreiche FCK-Fans im Süden der Republik erwartet, von denen viele dem Stadionbesuch einen Besuch auf dem Oktoberfest folgen oder voran gehen lassen werden. Dennoch dürfte es für FCK-Fans, die ohne Karte zum Spiel anreisen wollen, keine Probleme geben, im gut 15.000 Zuschauer fassenden Sportpark noch eine Eintrittskarte vor Ort zu erwerben, da mit kaum mehr als 6.000-8.000 Besuchern gerechnet wird.

Was blieb von den bisherigen sechs Duellen im Profifußball zwischen beiden Mannschaften hängen? Nun, der FCK ist gegen die Münchner Vorstädter tatsächlich noch ungeschlagen. Drei FCK-Siegen stehen drei Unentschieden gegenüber. Eher ungern erinnert man sich dabei an zwei ziemlich trübe Nullnummern im bisher einzigen gemeinsamen Zweitligajahr vor zehn Jahren. Anderen Mannschaften fiel es allerdings auch schon des Öfteren schwer, gegen die kompakten Hachinger zu Torerfolgen zu kommen.

Der FCK geht diesmal wohl trotz der beiden 0:2-Niederlagen in Karlsruhe und Rostock als leichter Favorit in die Partie, zumal Unterhaching seine beiden bisherigen Saisonheimspiele gegen Duisburg und Augsburg jeweils mit 0:1 verlor. Damit blieb von der vollmundigen Saisonzielsetzung der Gastgeber („wir wollen kein einziges Heimspiel in dieser Saison verlieren“) sehr schnell nichts mehr übrig.

Im Gegenteil: Die Bilanz von gerade mal zwei Punkten und zwei geschossenen Toren nach fünf Spielen klingt nicht eben verheißungsvoll. Allerdings verzeichneten die Hachinger am vergangenen Wochenende einen leichten Aufwärtstrend mit dem Punktgewinn in Offenbach, wo sogar ein Sieg möglich war. Man sollte also unsere kampfstarken Gastgeber auf keinen Fall unterschätzen. Im letzten Jahr starteten sie ähnlich schlecht in die Saison, um im Herbst eine fulminante Aufholjagd weit ins Mittelfeld der Tabelle hinein zu starten, ehe man kurz vor Saisonschluss doch nochmals in den Abstiegssog reinrutschte und sich erst am letzten Spieltag endgültig rettete.

FCK-Trainer Wolfgang Wolf hatte vor Antritt der Reise ins beschauliche Unterhaching den kurzfristigen Ausfall von Kapitän Mathieu Béda zu verkraften, für den wahrscheinlich Ismael Bouzid auflaufen soll. Der zuletzt gesperrte Aimen Demai sowie der mit einer Platzwunde am Kopf vor einer Woche ausgewechselte Aki Riihilahti werden im Kader und voraussichtlich auch wieder in der Anfangsformation stehen. Ein Fragezeichen steht hingegen hinter dem bisher besten FCK-Torschützen Noureddine Daham, der zwar die Reise nach Bayern mit angetreten hat, jedoch mit Adduktoren-Probleme auszufallen droht.

Kurzfristig in Kader rückte auch wieder der langzeitverletzte Balàsz Borbély, der aber wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen wird. Die Gerüchte um die unmittelbar bevorstehende Spielerlaubnis für Ricardo Villar scheinen sich nun doch nicht zu bestätigen. Er befand sich noch in finanziellen Auseinandersetzungen mit seinem früheren Verein und muß offenbar noch weiter zusehen. Zunächst hinten anstellen müssen werden sich wohl wieder die FCK-Youngster Fabian Schönheim, der wieder genesene Daniel Halfar und der Held des Koblenz-Spiels, Steffen Bohl.

In jedem Fall hofft Wolfgang Wolf, dass seine Spieler die Fehler aus den beiden ersten Auswärtsspielen erkannt haben und nun nicht nur 45, sondern die vollen 90 Minuten mit höchster Konzentration angehen. Wolf wörtlich: „ Da lasse ich keine Ausreden zu.“ Dabei muss zuallererst natürlich einmal das erste Auswärtstor der Saison erzielt werden, um am Ende auch den ersehnten ersten Auswärtssieg bejubeln zu können. Dieser wäre gerade angesichts eines anspruchsvollen Auswärtsprogramms bis Weihnachten besonders wertvoll.

Bilanz: Der 1. FC Kaiserslautern und die SpVgg Unterhaching standen sich bisher sechsmal gegenüber, die Bilanz beläuft sich auf drei FCK-Siege und drei Unentschieden (zwei davon in der 2. Bundesliga 1996/97). Der letzte Vergleich auf dem Betzenberg endete 4:0 für den FCK, in Unterhaching gab es zuletzt am 8. September 2000 ein 0:0.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Spvgg Unterhaching: Heerwagen- Sträßer,Frühbeis, Omodiagbe, Oswald, Page, Lechleiter, Buck, Ghigani, Kolomaznik, Spitzak

Reserve: Riederer (Tor), Custos, Teinert, N´Diaye, Sobotzik, Feldhahn

Es fehlen: Tavcar, Majstorovic, Frommer, Thomik (alle verletzt)

1. FC Kaiserslautern: Macho- S. Müller, Bouzid, Ouattara, Bellinghausen, Riihilathi, Reinert, Hajnal, Demai, Daham, Karadas

Reserve: Fromlowitz (Tor), Lexa, Halfar, Bohl, Simpson, Schönheim, Pavlovic, Borbély

Es fehlen:
Matthias Henn (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Ricardo Villar (noch ohne Spielerlaubnis), Béda (erkrankt), evtl. Daham

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Altmeister

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