1:1 verloren
Mit 4.700 Zuschauern war der Sportpark in Unterhaching zum Freitagabend-Spiel zwischen der SpVgg Unterhaching und dem 1. FC Kaiserslautern gerade mal zu einem knappen Drittel gefüllt. Rund 1.000 erwartungsfrohe Lautrer Anhänger hatten sich im Gästebereich eingefunden und präsentierten zum Intro die „Ultras“-Fahne der GL sowie zahlreiche rot-weiße Fähnchen, was ein ordentliches Bild ergab. Auf Seite der Hachinger kamen einige Doppelhalter und drei Schwenkfahnen zum Einsatz.
Gegenüber dem Heimspiel der Vorwoche veränderte Wolfgang Wolf die Mannschaft lediglich auf zwei Positionen. Für den erkrankten Mannschaftskapitän Mathieu Beda rückte Ismael Bouzid in die Innenverteidigung und der zuvor gesperrte Aimen Demai übernahm vom gegen Koblenz indisponierten Aki Riihilathi dessen Platz im defensiven Mittelfeld. Somit begann der FCK erstmals in dieser Saison ein Auswärtsspiel mit zwei Sturmspitzen, was sich zunächst nicht bemerkbar machte, da die Lautrer Spieler sehr behäbig in die erste Halbzeit starteten und den Gastgebern das Spiel überließen, die durch Buck, Lechleiter und Kolomaznik Möglichkeiten zur Führung hatten. Mitte der ersten Hälfte wurden die Aktionen der Roten Teufel anschaulicher und Hajnal, Ouattara und Daham hatten noch vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Gräfe die Führung für den FCK auf dem Fuß beziehungsweise dem Kopf. Wegen einer Rückenzerrung musste Ouattara noch vor der Halbzeit ausgewechselt werden und Steffen Bohl, der Matchwinner des Koblenz-Spiel, wurde von Trainer Wolf in ungewohnter Rolle als neuer Innenverteidiger aufs Feld geschickt. Der eigentlich als Ersatzverteidiger vorgesehene Fabian Schönheim musste kurzfristig wegen einer im Training erlittenen Verletzung passen und verfolgte das Spiel inmitten der Lautrer Fans im gut gefüllten Gästeblock.
Nachdem der Unterhachinger Spizak mit seiner vergebenen Chance, kurz nach dem Wiederbeginn, für einen Schockmoment unter den mitgereisten FCK-Fans gesorgt hatte, übernahm der FCK nun die Kontrolle des Spiels und in der 54. Minute erzielte Karadas, auf Flanke von Daham, per Kopf sein erstes Zweitligator. Spätestens jetzt war sich fast jeder der anwesenden Lautrer sicher, dass es heute den ersten Auswärtssieg zu bejubeln gibt. Dementsprechend gut war die Stimmung im Gästebereich des Unterhachinger Sportparks und die zaghaften Bemühungen der heimischen Fans kaum noch zu vernehmen. In den folgenden fünfzehn Minuten brannte der FCK, insbesondere in Person von Noureddine Daham, ein wahres Feuerwerk an Chancen vorm Tor des sehr gut aufgelegten Hachinger Keepers Heerwagen ab, die jedoch zum Teil kläglich vergeben wurden. Was bei den Gästefans zu einigem Unmut führte und böse Vorahnungen keimen ließen, die sich schließlich in der 72. Minute durch den Ausgleichstreffer von Kolomaznik leider bewahrheiteten. Aber noch war mehr als eine Viertelstunde zu spielen und Wolf trieb seine Spieler weiter in Richtung des gegnerischen Tors. Jedoch gab es außer einer erneuten Großchance des eigentlich gut spielenden Daham, der allerdings in vielen Situationen glücklos und zu egoistisch agierte, keine wirklich zwingenden Aktionen mehr vor dem Tor der SpVgg und die Fans mussten sich mit einem Unentschieden begnügen, das sich für viele aufgrund der Vielzahl von vergebenen Großchancen wie eine Niederlage anfühlte.
Mit etwas Abstand betrachtet ist positiv anzumerken, dass der FCK endlich das erste Auswärtstor erzielt, den ersten Auswärtspunkt eingefahren und erstmals in dieser Saison ein Auswärtsspiel mit elf Mann beendet hat. Das nächste Ziel von Wolfgang Wolfs Truppe muss es nun sein, die wieder gewonnene Heimstärke im Spiel gegen Aue zu demonstrieren um dann eben im Münchner Norden endlich den ersten Auswärtssieg in der Zweitligasaison 2006/07 einzufahren.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: jos