Er war der letzte Stürmer, der für den FCK auf eine zweistellige Trefferquote kam: Mohamadou Idrissou. In einem Interview erhebt der Kameruner nun Vorwürfe gegen Kaiserslauterns ehemaligen Vorstand Stefan Kuntz - und macht diesen für den drohenden Absturz mit verantwortlich.
54 Torbeteiligungen in 70 Pflichtspielen für den 1. FC Kaiserslautern: Die Bilanz von Mohamadou Idrissou liest sich bis heute überzeugend. Der ehemalige Nationalspieler Kameruns, der inzwischen in der vierten österreichischen Liga bei ÖTSU Hallein spielt, ist gemeinsam mit Simon Zoller der letzte Angreifer, der bei den Roten Teufeln auf eine zweistellige Trefferquote in einer Saison gekommen ist. Kein Nachfolger des exzentrischen Idrissou erwies sich seitdem als so treffsicher. 2014, nach zwei knapp verpassten Aufstiegen und dem Einzug in DFB-Pokal-Halbfinale, trennten sich die Wege von Idrissou und dem FCK - nicht ohne Misstöne.
"Plötzlich war ich der Buhmann"
Denn Idrissou wäre laut eigener Aussage gerne beim FCK geblieben, wie er nun in einem Interview mit "Spox" bekräftigt. Verantwortlich für seinen Weggang sei der damalige Vorstandsvorsitzende Kuntz gewesen. "Ich habe kein neues Angebot erhalten. Er hat nie mit meinem Berater geredet. Am letzten Spieltag wurde ich auch nicht verabschiedet. Plötzlich war ich der Buhmann und es hieß, ich hätte gesagt, dass ich nicht verlängern möchte", erinnert sich Idrissou. "Niemand im Verein wusste davon, es war ein Alleingang von ihm. Wir sind währenddessen sogar auf ihn zugegangen, doch es kam nichts zurück."
Idrissou leidet mit dem FCK
Die Entwicklung bei den Roten Teufeln verfolgt der Stürmer bis heute sehr genau. Der drohende Absturz in die 3. Liga schmerzt ihn. Für Idrissou ist allerdings klar, dass Kuntz, der den Verein im Frühjahr 2016 verlassen hat, einen großen Anteil an der jetzigen Situation hat. "Dass der Verein in Stefan Kuntz Jahre lang eine einzige Person hat machen lassen, hat bis heute geschadet. Man sieht ja, wo der FCK mittlerweile leider angekommen ist", sagt er. "Wenn sie absteigen, wird der Verein endgültig am Ende sein - und das nur wegen der Alleinherrschaft einer Person."
Videobotschaft und Hilfsangebot: "Das war kein Spaß"
Idrissou betont erneut, dass er für ein weiteres Engagement beim FCK zur Verfügung gestanden hätte - so wie er es bereits vor einigen Monaten in einem Video, das er über seine Social-Media-Kanäle verbreitet hat, ankündigte. "Das war kein Spaß. Als ich das Video aufnahm, hatte ich noch nicht für mich festgelegt, dass ich künftig nicht mehr in Deutschland spielen möchte. Ich habe gesagt, dass ich mich in der Winterpause fit machen werde und dem FCK helfen möchte, wenn auch der Verein möchte", bedauert Idrissou, der sich aber sicher ist: "Sehr viele Fans wollen, dass ich zurückkehre. Für sie hätte ich das gemacht und würde es auch heute noch machen."
Quelle: Der Betze brennt
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