Enttäuschung über FCK-Teilnahme an Bild-Aktion
Am 16. September 2015 forderte die Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“ alle Bundesliga Vereine auf, an der Aktion „Wir helfen“ nicht teilzunehmen, da hierdurch von der BILD-Zeitung die Flüchtlingshilfe instrumentalisiert wird und sich die Redaktion der Zeitung hinter dem Deckmantel der Flüchtlingshilfe versteckt obwohl sie in den Wochen und Monaten zuvor heftig an der Schraube zur Eskalation gegen die Flüchtlinge gedreht hat.
Aktuell haben sechs Vereine angekündigt, das bisherige Badge des Premium-Partners Hermes nicht gegen das „Wir helfen“ Badge mit dem Logo der Bild-Zeitung auszutauschen. Die Zweitligavereine
- FC St. Pauli
- Union Berlin
- 1. FC Nürnberg
- SC Freiburg
- VfL Bochum
- MSV Duisburg
weigern sich, an der freiwilligen Aktion der DFL teilzunehmen. Der Zweitligist MSV Duisburg wird sogar in einem Sondertrikot auflaufen bei dem der Trikotsponsor auf seinen Werbeaufdruck verzichtet und stattdessen „Refugees welcome“ zu lesen sein wird.
Auf eine schriftliche Anfrage des Online-Fanzines „Der Betze brennt“ wie denn der 1. FC Kaiserslautern zu dem aktuell heiß diskutierten Thema steht antwortete der Pressesprecherer mit:
„Der Vertragspartner der DFL ist Hermes. Und von diesem Vertrag profitieren alle Vereine der ersten und zweiten Liga. Wenn unser Partner Hermes seine Präsenz auf dem Trikotärmel nun dafür nutzen möchte, auf ein aktuelles und wichtiges Thema aufmerksam zu machen, dann stellen wir uns dem nicht in den Weg.“
Diese Entscheidung der Vereinsführung des 1. FC Kaiserslautern finden wir falsch und bedauerlich. Zeigt sie doch, dass das Management des Vereins nicht in der Lage ist zu differenzieren. Es geht hier nicht darum, sich gegen die Aktion „Refugees welcome“ zu stellen oder gar in irgendeiner Weise gegen die Flüchtlingsströme Kritik zu äussern, wie es von Kai Diekmann in seinem unglaublich dummen Tweet gegenüber dem FC St. Pauli zum Ausdruck kam. Nein, es geht bei der Weigerung das Badge des Premium Partners der DFL „Hermes“ gegen ein Badge mit dem Logo der BILD-Zeitung auszutauschen darum, sich nicht zum Trittbretthalter der populistischen Meinungsmache dieses Blattes zu machen und mit dem Logo auch noch dafür zu werben. Da diese Maßnahme von der DFL auf freiwilliger Basis beruht ist die Unterstützung seitens der Führung des 1. FC Kaiserlautern noch weniger zu verstehen. Wenn es eines Badges auf dem Ärmel eines Trikots bedarf, auf die Probleme der Flüchtlingsströme aufmerksam zu machen, wie Stefan Roßkopf im Namen des 1. FC Kaiserslautern meint, dann hat in den vergangenen drei Monaten aber jeder, der diese Problematik nicht gesehen hat in einer Höhle gelebt.
Wir, die Perspektive FCK, sind enttäuscht von der Vereinsführung, dass sie sich vor den Karren der BILD-Zeitung spannen lässt und den geistigen Brandstifter der Gegner der Flüchtlinge somit auch noch eine Werbeplattform bietet.
Update, 17:00 Uhr
Der FCK hat nach der Kritik von Seiten seiner Fans die Teilnahme an der Bild-Aktion zurückgezogen, wofür auch die zuvor kritische Perspektive FCK ihre Anerkennung äußert:
Quelle: Perspektive FCK
Weitere Links zum Thema:
- Kritik an Bild-Aktion – FCK spielt mit Badge (Der Betze brennt, 17.09.2015)