In Gedenken an die legendären Walter-Brüder
Vor einem Jahr, am 16. Juni 2013, verlor der FCK eine seiner unvergessenen Legenden – Ottmar Walter verstarb im Alter von 89 Jahren. Am 17. Juni ist zudem der Todestag seines Bruders Fritz Walter, der bereits im Jahr 2002 verstarb und ebenso unvergessen bleibt. Aus diesem Anlass gedenken wir den Lautrer Ikonen. Hans Walter blickt auf die Walter-Brüder zurück, die wie kaum jemand anderes für den 1. FC Kaiserslautern stehen. Nicht vergessen werden soll dabei auch Ludwig Walter, der dritte der Walter-Brüder.
Auf der Straße spielende und tobende Kinder waren in der Zeit vor der Massenmotorisierung auch in Kaiserslautern nichts Ungewöhnliches. So konnte man Ende der Zwanziger Jahre in der Uhlandstraße (heute Heinrich-Heine-Straße), einer Nebenstraße der Bismarckstraße, oft ein Grüppchen von Jungen und Mädchen beobachten, die mit Begeisterung und schier endloser Ausdauer einander ein Gummibällchen, eine Konservendose oder ein zusammengewickeltes Stoffbündelchen abzujagen und in die Öffnung eines Gullys zu kicken versuchten. „Kanälches“ nannte man diese Art des Straßenfußballs, bei der die in die Bürgersteigkante eingelassene rechteckige Abflussöffnung das Tor bildete.
Bei drei unermüdlichen Spielern dieser „Kanälchesmannschaft“ handelte es sich um die Walter-Brüder: Fritz, am 31. Oktober 1920 geboren, Ludwig, am 02. November 1922 zur Welt gekommen und Ottmar, der am 06. März 1924 das Licht der Welt erblickte. Den fußballbegeisterten Jungen reichte indes das Kanälcheskicken bald nicht mehr. Nach und nach traten sie im Alter von jeweils acht Jahren in die Schülermannschaft des 1. FC Kaiserslautern ein und erwiesen sich als ausgezeichnete Fußballer.
Das Fußballspielen war für die drei Walter-Jungen Sport, Leidenschaft und Freizeitvergnügen zugleich. Fritz, Ludwig und Ottmar konnten allerdings nicht ahnen, welche schicksalhafte und unfassbare Rolle der Fußball in ihrem weiteren Leben spielen würde.
Noch vor seinem 18. Geburtstag wurde Fritz erfolgreicher Spieler der ersten Mannschaft des FCK. Sein Spielverständnis, seine technischen Fähigkeiten, seine Ballbeherrschung, seine Gewandtheit und Einsatzfreude ließen ihn zu einer überragenden Spielerpersönlichkeit werden, die nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Der Einladung zu regionalen Lehrgängen folgte im Spätsommer 1940 die Berufung durch Trainer Sepp Herberger in die Nationalmannschaft, deren Stammspieler er auf Anhieb wurde. Fritz Walter glänzte dabei ebenso als torgefährlicher Stürmer, wie auch als mannschaftsdienlicher Mitspieler. Mehr und mehr prägte sich seine überragende Fähigkeit aus, ein Spiel zu gestalten, zu dirigieren.
Der damals 16-jährige Ottmar Walter ließ seinem skeptischen Vater gegenüber die ehrgeizige Überzeugung durchblicken, dass auch er es eines Tages in die Nationalelf schaffen würde. Er konnte nicht ahnen, dass er ein Jahrzehnt auf die Erfüllung seines Traumes würde warten müssen. Der seit 1939 tobende Zweite Weltkrieg bedeutete auch für die drei Walter-Brüder eine schmerzliche Zäsur.
Ludwig Walter absolvierte - wie auch sein Bruder Fritz - eine Ausbildung bei einer Bankagentur in Kaiserslautern. Seinen fußballerischen Ambitionen schob die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst einen Riegel vor, 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam an der Ostfront zum Einsatz.
(...)Quelle und kompletter Text: fck.de
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