An den Fans des 1. FC Kaiserslautern liegt es nicht, dass das Saisonfinale beim 1. FC Köln zu einer sehr einseitigen Angelegenheit wird. Die Auswärtsfahrer-Zahlen sind auch in dieser Spielzeit beeindruckend.
Köln gegen Lautern: Ein Traditionsduell, das insgesamt zum bereits 102. Mal, aber in der Domstadt erstmals wieder seit September 2013 auf dem Programm steht. Entsprechend dick werden sich viele FCK-Fans den Termin schon bei Erscheinen des Spielplans im Kalender markiert haben. Und dass zum Saisonfinale beide Klubs noch die Chance auf den Aufstieg haben - Köln natürlich mit einer um einiges höheren Wahrscheinlichkeit - hat die Vorfreude, das Kribbeln und den Run auf die Tickets natürlich nur noch mehr angefacht.
Per Bus, Pkw, im Zug oder sogar mit zwei Schiffen aus Koblenz machen sich die Lautrer auf den Weg nach Köln. Viele davon auch ohne Eintrittskarte und nicht wenige auch schon am Samstag. FCK-Trikots und FCK-Gesänge sieht und hört man am Abend vor dem Spiel in der Kölner Innenstadt jedenfalls reichlich. Im rappelvollen Stadion sind es etwa 6.500 FCK-Fans, die sich vereinzelt auch außerhalb des Gästeblocks eine der heiß begehrten Eintrittskarten sichern konnten. Mit dem letzten Auswärtsspiel der Saison steigt die Zahl der durchschnittlichen Auswärtsfahrer noch einmal leicht an auf über 4.200 im Schnitt. Damit steht in dieser Statistik zum dritten Mal in Folge eine "4" ganz vorne. Und es könnten sogar noch mehr sein, wären viele der Stadion, in denen der FCK in dieser Saison zu Gast war, nicht schlichtweg ausverkauft gewesen. In 15 von 17 Liga-Partien machten die Betze-Fans diese Saison den Auswärtsblock komplett voll, in zwei Pokalspielen ebenfalls.
Zum Intro zeigt der Gästeblock eine größere Pyroshow mit Bengalos und buntem Rauch. Und auch akustisch halten die FCK-Fans zunächst lautstark dagegen. Wie schon in anderen Stadien mit Oberrang sind die Ultras zur besseren Koordination mit jeweils einem Stimmungszentrum im unteren und im oberen Bereich des Blocks verteilt. Angesichts des “Alle in Weiß”-Mottos der Kölner grenzt sich der in rot gehaltene Gästebereich auch optisch schön vom Rest des Stadions ab.
Der enttäuschende Spielverlauf färbt mit zunehmender Spieldauer allerdings auch auf die Stimmung ab. Trotzdem recken die FCK-Anhänger in der Schlussphase noch einmal trotzig die Betze-Schals in die Luft. Vorher gibt es auch mehrere Spruchbänder zu sehen. Dabei protestieren die Ultras einmal mehr für den Erhalt traditioneller Eintrittskarten, die es in dieser Saison auswärts fast gar nicht mehr gab. Außerdem wird dem befreundeten FC Metz Glück gewünscht für die anstehende Relegation um den Aufstieg in die Ligue 1.
Die direkte Rückkehr in die deutsche Bundesliga feiern in Köln derweil die Anhänger des “Effzeh”. Dass es an diesem letzten Spieltag vor allem für die Geißböcke um sehr viel geht, wird weit vor dem Spiel schon deutlich beim Blick auf die Fanmassen in der Stadt, von denen sich viele schon Stunden vor Anpfiff in Richtung Müngersdorfer Stadion aufmachen. Eine Choreo haben die Ultras der Kölner zwar nicht vorbereitet, trotzdem ist im Stadion-Inneren schnell klar, dass an diesem Sonntag einiges an Druck auf dem Kessel ist. Leider ebenso schnell biegen die Gastgeber sportlich auf die Siegerstraße ein, so dass zu kaum einem Zeitpunkt ein echter Zweifel an deren Rückkehr ins Fußball-Oberhaus aufkommt. Mit dem Schlusspfiff gibt es im Stadion endgültig kein Halten mehr und tausende Kölner stürmen trotz der vorausgegangenen Bitte des Stadionsprechers den Rasen. Zwischen Heim- und Gästefans kommt es dabei zwar zu kleineren Pöbeleien, aber unterm Strich bleibt alles friedlich.
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- Fotogalerie | 34. Spieltag: 1. FC Köln - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt