Chancen über Chancen, aber nur ein Tor vom Elfmeterpunkt: Der 1. FC Kaiserslautern ist nach dem 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg bedient. "Wir sind ein bisschen an uns selbst gescheitert", sagt Trainer Markus Anfang.
Anfang: "Das tut richtig weh"
"Wir müssen aus diesen vielen Chancen einfach auch Tore machen. Und das haben wir nicht geschafft. Aber was ich der Mannschaft hoch anrechnen muss, dass sie mit unheimlich viel Energie, unheimlich viel Power gespielt hat. Wir haben alles investiert, haben alles dafür getan, das Spiel noch zu drehen. Aber wir haben es leider nicht geschafft. Das tut natürlich richtig weh, weil die Stimmung hier im Stadion dementsprechend gut war. Deshalb ist es umso bitterer, dass wir es nicht geschafft haben, zumindest einen Punkt zu holen. Wir sind heute vielleicht ein Stück an uns selbst, an unserem Unvermögen gescheitert", sagte ein enttäuschter Trainer Markus Anfang nach dem Spiel.
Bei der ärgerlichen 1:2-Heimniederlage im Traditionsduell gegen den "Club" spielte Anfangs Mannschaft nach der Halbzeitpause praktisch auf ein Tor, konnte aber keine ihrer zahlreichen Chancen aus dem Spiel heraus nutzen. Den einzigen FCK-Treffer an diesem Abend erzielte Marlon Ritter per Handelfmeter. Zu wenig, um nach den beiden Nürnberger Toren durch Fabio Gruber früh in der ersten Hälfte und Mahir Emreli mitten in die Druckphase der Lautrer noch etwas mitzunehmen. Für statistische Werte wie 26 zu 4 Torschüsse oder einen Expected-Goals-Wert von laut "bundesliga.de" 4,21 zu 0,27 können sich die Roten Teufel auch nichts kaufen. Besonders Kapitän Ritter lieferte sich fast ein Privatduell mit Jan Reichert, das der Nürnberger Schlussmann unter dem Strich aber für sich entschied.
Ritter: "Ein Standard, ein Traumtor. Und dann rennst du an"
"Einmal treffe ich den Ball nicht richtig, zwei-, dreimal hält er gut, einmal ist die Latte dran. Ich hätte heute gerne fünf Tore geschossen, dann hätten wir 5:2 gewonnen. Aber ich werde weitermachen und in den nächsten Spielen versuchen, wieder mehr Tore zu schießen", haderte Marlon Ritter mit seiner Treffer-Ausbeute: "Jeder, der im Stadion war, hat gesehen, dass wir hätten gewinnen müssen. Wir kriegen zwei Gegentore, lassen nichts zu. Eine Standardsituation, ein Traumtor. Und dann rennst du an, versuchst alles, hast Chancen über Chancen. Der Ball will aber einfach nicht reingehen. Ich glaube, in der ersten Halbzeit hatten wir auch viel Kontrolle. Wir haben das Spiel aber nicht schnell genug gemacht. Wir haben immer von Mann zu Mann gespielt, den Ball angenommen, weitergespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir auch mal den einen oder anderen überspielt, haben viel Druck nach vorne gemacht, sind über Außen durchgegangen, haben Flanken gebracht. Das war besser als in der ersten Halbzeit, weil wir einfach schneller und mit mehr Zug nach vorne gespielt haben."
Kenny Redondo, der die Position des linken Schienenspielers begleitete, erklärte: "Heute ist es ein bisschen schwierig, darüber zu reden. Letzte Woche waren wir uns alle einig, dass es keine gute Leistung war. Aber heute muss man der Mannschaft auch wirklich ein Lob aussprechen. Wir haben zwar die zwei Tore kassiert, aber uns nicht unterkriegen lassen. Das müssen wir auf jeden Fall mitnehmen, dass wir Lösungen gefunden haben. Wir haben sehr, sehr viele Chancen herausgespielt und ich hoffe, dass wir uns die nächsten Wochen auch dafür belohnen."
Krahl: "War der Plan, dass ich gegen Nürnberg wieder auf dem Platz stehe"
"Wir hatten bis zur Mitte der ersten Halbzeit ein paar Probleme. Aber dann zum Ende hatten wir auch schon unsere Chancen und besonders in der zweiten Halbzeit haben wir so weitergemacht. Nürnberg ist aber auch keine Laufkundschaft. Wir haben auch schon Spiele gewonnen, in denen wir nicht überlegen waren, aber unsere Chancen genutzt haben. Heute war es halt andersrum", sagte Julian Krahl, der nach auskurierter Innenband-Verletzung planmäßig, aber für einige Beobachter doch überraschend schnell sein Comeback feierte. "Es war von vornherein der Plan, dass ich gegen Nürnberg wieder auf dem Platz stehen will. Das war sehr, sehr ambitioniert. Aber wir haben sehr gut gearbeitet. Jetzt ist es natürlich umso bitterer, dass wir dann heute so ein Spiel hatte."
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Quelle: Der Betze brennt
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