Neues vom Betzenberg

"VAR abschaffen": Fankurven verbünden sich gegen DFB


Das kurzzeitig befürchtete Debakel abgewendet, aber am Ende doch verloren: Die Roten Teu­fel versöhnten ihre Fans in Paderborn mit einer emotionalen Aufholjagd und wurden vom Anhang mit Aufmunterung statt Beschimpfungen verabschiedet.

Das Beste an der ersten halben Stunde in Paderborn: Auf den Gästeblock schien bei ansonsten winterlichen Temperaturen die Sonne. Das Spiel der Roten Teufel war weniger erwärmend, denn nach einer Viertelstunde stand es sage und schreibe schon 0:3. Dass dabei zwei Mal der Video-Assistent den Hauptschiedsrichter überstimmte, trug nicht gerade zur Positivierung der Stimmung bei. In beiden Fankurven wurden Banner gegen den VAR gehisst, "Scheiß DFB" als Wechselgesang skandiert, außerdem "Ihr macht unseren Sport kaputt".

Etwas mehr als 2.500 Schlachtenbummler begleiteten den 1. FC Kaiserslautern nach Paderborn, die meisten davon im eng besetzten Gästeblock, wo manche Fans (und auch zwei Trommler) nur noch auf den vorderen Treppenstufen Platz fanden. Der Frust war groß nach diesem kapitalen Fehlstart. Aber wie jeder weiß: Lautrer geben niemals auf! Tatsächlich kam der FCK in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch auf 2:3 ran und als nach der Pause das 3:3 fiel, schepperte es so richtig im Gästeblock. "Auswärtssieg, Auswärtssieg" wurde angestimmt und die Mannschaft gemeinsam nach vorne gepeitscht. Aber wie gewonnen, so zerronnen: Am Ende schoss Paderborn noch zwei Tore zum 5:3-Endstand und die Roten Teufel hatten mal wieder gegen einen Tabellennachbarn nicht gewonnen. Mit einer Schalparade und aufmunternden Worten wurde der Mannschaft anschließend gezeigt, dass es weitergeht und im Aufstiegskampf noch längst nichts verloren ist. Größere Fan-Aktionen gab es ansonsten bei diesem Auswärtsspiel nicht.

Torjubel der gut 2.500 mitgereisten FCK-Fans in Paderborn

Schalparade im Gästeblock

Die Anhänger des SC Paderborn konnten sich im mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Stadion derweil außer bei den Toren nicht wirklich gegen den Gästeblock durchsetzen, auch wenn sich zumindest der harte Kern redlich mühte. Beim Treffer in der zweiten Minute gingen beim Jubel zwei Bengalos mit an, denen im weiteren Spielverlauf immer wieder einzelne Leuchtfeuer folgten. Und jedes Mal wurde eine Ansage vom Band eingespielt, die wohl einigen Stadionbesuchern im Ohr geblieben sein dürfte: "An die Fans der Südtribüne …" Eine Choreo oder sonstige größere Aktion, wie sie die Paderborner bei fast jedem Auswärtsspiel auf dem Betze zeigen, gab es auch in der Heimkurve nicht. Einer der Gründe dafür wurde vor Anpfiff plakatiert: "Irrsinnige Choreoauflagen sofort zurücknehmen!"

PS: Paderborn hat das vielleicht schlimmste Stadionradio des deutschen Profifußballs, oder?

Torjubel mit Pyrotechnik in der Heimkurve

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Paderborn:

- Fotogalerie | 26. Spieltag: SC Paderborn - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt

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