Heimspiel gegen Elversberg. Was vor nicht allzu langer Zeit noch grau und öde geklungen hätte, machen die FCK-Fans zum nächsten Spektakel auf dem Betze. Alltag aus, Flutlicht an!
Es ist das erste Freitagabend-Heimspiel seit dem Saisonauftakt gegen Fürth für den 1. FC Kaiserslautern. Und das heißt für viele erstmal: Stau bei der Anreise. Auf den Autobahnen stockt der Verkehr wegen verschiedener Unfälle, in der Stadt kommt der Feierabendverkehr vor dem Wochenende hinzu. Irgendwann kommen aber doch alle im Fritz-Walter-Stadion an, wo mit 49.068 Zuschauern die dritthöchste Besucherzahl der bisherigen Saison erreicht wird. Was für eine Kulisse!
Choreos, Spruchbänder oder sonstige spezielle Aktionen im ausverkauften Heimbereich gibt es mit Ausnahme von Ottmar Walters Konterfei am Vorsängerpodest zu dessen 101. Geburtstag nicht. Dennoch herrscht typische Freitagabend-Stimmung auf dem Betzenberg. Wenn das Flutlicht angeknipst wird und das Stadion voll ist, ist es hier oben einfach immer wieder speziell. Annerschdwu is annerschd ... Schon auf den Straßen hoch zum Stadion sind die Pfiffe zu hören, als die gegnerische Mannschaft einläuft. Beim Führungstreffer von Ragnar Ache bebt der Betze. Als Julian Krahl in der zweiten Hälfte eine starke Parade zeigt, wird gejubelt wie bei einem eigenen Tor. Und nachdem Elversberg mitten im Schunkeln doch noch der Ausgleich gelingt, legt die Westkurve nochmal richtig los. Auch begünstigt durch einen selbstdarstellerischen Schiri ist jetzt richtig Feuer in der Bude. Beim vielstimmigen "Schalala - Lautern" scheppert es mindestens so wie in den 90er Jahren. Auch die Süd und Nord machen mit. Der Torwart von Elversberg muss seine Mitspieler immer wieder beruhigen, um in diesem Hexenkessel nicht doch noch die Nerven zu verlieren. Aber für den reingebrüllten Siegtreffer reicht es leider nicht mehr.
So sind bei den erschöpften Spielern eher enttäuschte Gesichter zu sehen, aus der Kurve gibt es aufmunternden Applaus und gemeinsame "Kaiserslautern"-Rufe. Das von einigen angestimmte "Spitzenreiter, hey hey" kann sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht durchsetzen - aber das kann ja in den nächsten Wochen noch kommen.
Elversberg stellt derweil mit 4.500 Auswärtsfahrern auf dem Betze einen Vereinsrekord auf. Dafür, dass die SVE vor wenigen Jahren noch vor durchschnittlich 1.500 Zuschauern kickte (wohlgemerkt zuhause!), ist das wirklich respektabel. Von FCK-Fans aus Spiesen und Umgebung ist zu hören, dass an den dortigen Grundschulen momentan mehr Kids mit Elversberger Trikots rumlaufen als von Lautern oder Saarbrücken. Dass die Fankultur der SVE noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt sich dennoch auch in Lautern: Fast 5.000 Fans, aber nur fünf, sechs Fahnen im Block. Die Stimmung in der Gästekurve ist gut, aber nicht herausragend im Vergleich zu den Traditionsvereinen, die in den kommenden Wochen wieder im Fritz-Walter-Stadion gastieren werden. Zu Spielbeginn zeigen die Elversberger eine schöne Choreo mit einer 1.000 Quadratmeter großen Blockfahne in den Blöcken 17.1 und 18.1. Dazu gibt es ein paar nicht ganz optimal koordinierte Pyro-Elemente und den Spruch "Es geht nach vorne nie zurück - Die SVE ist unser Glück".
Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Heimspiel gegen Elversberg:
- Fotogalerie | 25. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - SV Elversberg
Quelle: Der Betze brennt