Der 1. FC Kaiserslautern ist gegen den 1. FC Magdeburg in allen Belangen besser und kommt nach einem frühen Doppelschlag eindrucksvoll zurück. Weil der Siegtreffer trotz vieler Chancen nicht mehr fallen will, überwiegt trotzdem die Enttäuschung.
Anfang: "Am Ende müssen wir das Spiel für uns entscheiden"
"Heute tut es richtig weh, dass wir die zwei Punkte haben liegen lassen. Auch mit Blick auf die Belastung durch die Englische Woche haben die Jungs das sehr ordentlich gemacht. Wenn man gegen einen tief stehenden Gegner so einen xGoals-Wert hat (3,65 zu 0,96; Anm. d. Red)), dann kann man den Jungs nicht viel vorwerfen. Wir hatten so viele Chancen, wir hatten Lattentreffer, wir hatten Hundertprozentige von Ragnar Ache. Die erste Situation von Daisuke Yokota im Strafraum kann man auch anders händeln. Ich sehe ja von draußen, dass der Gegenspieler das Trikot voll in der Hand hat. Am Ende müssen wir das Spiel für uns entscheiden. Wir haben zwei Punkte liegen lassen. Wir hatten drei, vier Minuten, in denen wir viel zu schläfrig waren und das hat Magdeburg gnadenlos ausgenutzt. Insgesamt kann ich meiner Mannschaft nicht viel vorwerfen. Wir nehmen den Punkt jetzt mit. Ich glaube trotzdem, dass die Fans viel Leidenschaft, viel Engagement und ein sehr ordentliches Spiel gesehen haben. Leider ist nur ein Punkt herausgesprungen", analysierte Markus Anfang nach der Partie.
Mit den schläfrigen drei, vier Minuten meinte der FCK-Coach die kurze Phase in der Anfangsviertelstunde, als die Gäste im Anschluss an eine Ecke zuerst mit einem Treffer der Marke Traumtor durch Samuel Loric in Führung gingen (11.) und unmittelbar darauf durch den vor dem Spiel verabschiedeten Ex-Lautrer Philipp Hercher nachlegten (13.). Freilich hätte es zuvor schon einen Elfmeter für die Roten Teufel geben müssen, doch trotz eines klaren Trikotziehens gegen Yokota blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm und auch der VAR korrigierte die Fehlentscheidung nicht. Nach dem Rückstand spielte und stürmte fast ausschließlich der FCK. Boris Tomiak leitete mit einem verwandelten Foulelfmeter die Aufholjagd noch vor der Pause ein (32.), Ragnar Ache besorgte den Ausgleich (68.). Der Torjäger scheiterte zudem aber gleich dreimal am Aluminium. Dieses Pech, die vielen weiteren Chancen und die am Ende doppelte Überzahl nach Gelb-Roten Karten gegen Falko Michel (36.) und Martijn Kaars in der Nachspielzeit sind der Grund für die eher gemischten Gefühle im Lager der Teufel im Anschluss an die packende und oft spektakuläre Partie.
Hanslik: "Für mich klar ein Punktverlust"
"Für mich klar ein Punktverlust, obwohl wir eine gute Leistung gezeigt haben. Wir haben sehr viel investiert bis zur letzten Minute. Die Dreifach-Chance am Ende war bezeichnend dafür, dass der Ball nicht noch einmal über die Linie wollte", erklärte stellvertretend dafür Daniel Hanslik und ergänzte: "Wir waren gut im Spiel. Und auf einmal kommt Magdeburg aus dem Nichts zu zwei Toren. Unsere Reaktion war aber sehr gut. Wir haben weiter nach vorne gespielt. Und es ist auch nicht selbstverständlich in Überzahl so weiterzumachen. Zum Glück hat Ragnar noch sein Tor gemacht. Das hat er sich verdient. Dieses Feuer brauchen wir, diesen Hunger nach Erfolg. Das zeichnet uns momentan aus. Aktuell haben wir dieses Momentum. Das haben wir uns erarbeitet."
Hanslik lief heute wieder als Kapitän auf, weil Marlon Ritter mit Adduktorenproblemen ebenso wie Jean Zimmer (Rückenprobleme) kurzfristig passen musste. Wie Trainer Anfang auf Nachfrage von Der Betze brennt einschätzte, wird Ritter wohl auch für die Partie in Nürnberg am kommenden Freitag ausfallen, während es bei Zimmer knapp noch klappen könnte. Ebenfalls fehlen wird in Franken Jannis Heuer, der sich vorgestern einen Muskelfaserriss zugezogen hat.
Ache: "Wieviel Pech kann man haben?"
Zum heutigen Unentschieden gegen Magdeburg ergänzte derweil Torjäger Ragnar Ache: "Es ist ein gemischtes Gefühl. Wir lagen ja 0:2 hinten und haben uns gut zurückgekämpft. Am Ende müssen wir aber noch mehr Tore machen. Wir hatten genügend Möglichkeiten. Magdeburg hat fast nur noch verteidigt. Wir hätten das Spiel schon gewinnen können. Wenn der Ball mehrfach nicht reingeht, denkt man: ‘Wieviel Pech kann man haben?’ Am Ende des Tages geht dann aber doch noch einer rein. Wir haben jetzt einige gute Spiele gezeigt, haben gefightet, uns reingehauen. Das haben wir heute auch gezeigt. Am Ende des Tages gehen wir mit einem positiven Gefühl ins nächste Spiel." Durch die Punkteteilung verpasste der FCK den Sprung in die erweiterte Spitzengruppe, konnte aber zumindest den sieben Punkte großen Abstand auf die Abstiegsränge wahren.
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg
Quelle: Der Betze brennt
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