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Auch ohne Choreo top: Betze-Fans feiern in Stuttgart

Auch ohne Choreo top: Betze-Fans feiern in Stuttgart


Freundschaftliche Atmosphäre, spannendes Spiel und trotz des Ausscheidens gute Stim­mung: Die ausverkaufte Pokalpartie des FCK in Stuttgart hinterließ bei den meisten Aus­wärts­fah­rern ein positives Gefühl. Eine geplante Choreo fiel jedoch leider aus.

Fantastische Kulisse in Stuttgart! 60.000 Zuschauer beim Heimspiel eines Erstligisten gegen einen Zweitligisten, das kann sich wirklich sehen lassen. In keinem anderen Stadion werden in dieser zweiten DFB-Pokal-Runde mehr Stadionbesucher sein. Aus Kaiserslautern hatten rund 7.000 Fans, die sich im und um den am Fritz-Walter-Weg liegenden Gästeblock platzierten, eine Karte ergattert.

FCK-Fans im Gästeblock von Stuttgart

Eigentlich hätte es im Gästeblock eine Choreo geben sollen, die aufgrund der übermäßigen Sicherheitsforderungen des VfB jedoch abgesagt werden musste. Wer will schon als Einzelperson die Haftung für einen Block mit über 5.000 Menschen unterschreiben? Neben dem Protestbanner "Fankultur braucht Freiräume!" listeten die Lautrer Ultras auf einem nachgebildeten Choreoformular auf, was die Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher verpassten: "Blockfahne - 5.000 Fahnen - Spruchband". So gab es an diesem Abend leider keine größeren optischen Aktionen zu sehen. Beide Kurven verzichteten auf Choreographien, auch Pyrotechnik wurde nicht eingesetzt und es waren kaum Spruchbänder zu sehen. Zaun- und Schwenkfahnen sowie Schals dafür aber reichlich.

Spruchband im Gästeblock: Fankultur braucht Freiräume!

Nachgebildetes Choreoformular im Gästeblock

Und es gab ein paar schöne Gesten, die die freundschaftlichen Kontakte beider Fanszenen heraushoben, welche längst von den Hooligans über die Ultras auch zu "normalen" Fanclubs und den Vereinen übergeschwappt sind: In der Cannstatter Kurve wurden ebenso wie im Gästeblock Fahnen des Gegners geschwenkt. Bei den VfB-Fans war es eine Flagge des "Pfalz Inferno", auf der Gegenseite eine der "Schwaben Kompanie". Dazu auf beiden Seiten jeweils eine Freundschaftsfahne der beiden Ultragruppen mit beiden Wappen. Außerdem durfte vor dem Spiel "Betzi" zusammen mit VfB-Maskottchen "Fritzle" die Stadionrunde mit dem Kidsclub auf dem Rasen drehen - dazu wurde der gegnerische Verein dem Vernehmen nach zuvor noch nie eingeladen.

Der Spielverlauf trug den Gästeblock mehrfach zu Höchstleistungen. Die Roten Teufel konnten das Duell "David gegen Goliath" beim Stand von 1:1 lange offen halten, wären beinahe sogar 2:1 in Führung gegangen, mussten sich dem mit Nationalspielern gespickten Champions-League-Teilnehmer dann jedoch 1:2 geschlagen geben. Keine Frage, dass die Mannschaft nach aufopferungsvollem Kampf mit Aufmunterung und Stolz verabschiedet wurde. Welch ein Unterschied zu den erst wenige Wochen zurückliegenden Grottenkicks in Elversberg und Regensburg.

Verabschiedung der Mannschaft nach dem Schlusspfiff

Den Stuttgarter Fans war derweil (zumindest zeitweise) anzumerken, dass sich ihr Verein gerade auf einer wilden Highlight-Reise zwischen Madrid, Turin, Bayern und am kommenden Freitag Leverkusen befindet. Die Zuschauerzahl war wie schon erwähnt super, aber die Stimmung zumindest bis zum 1:0 "nur" gut. Im weiteren Verlauf konnten die Ultras dann aber doch noch die ganze Kurve und seltener auch das ganze Stadion mitnehmen. Die "Bro Hymn" von Pennywise als eine der besseren Torhymnen der Bundesliga, das argentinisch-schwäbische "Olé olé olé, olé olé olé ola" oder auch die gellenden Pfiffe gegen den ohne Videobeweis aufgeschmissenen Schiedsrichter dürften manchem Stadionbesucher auch am Tag danach noch im Ohr klingen.

VfB-Fans in der Cannstatter Kurve, mit FCK-Fahnen (rechts im Bild)

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Auswärtsspiel in Stuttgart:

- Fotogalerie | DFB-Pokal: VfB Stuttgart - 1. FC Kaiserslautern

Quelle: Der Betze brennt

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