Besonders viel zu feiern haben die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern im Spiel bei Jahn Regensburg nicht. Ein optisches Highlight gibt es gleich zum Intro.
Die bislang gute Saisonbilanz gegen die Aufsteiger und die sehenswerte Regensburger Altstadt sind sicher auch zwei Gründe, warum sich eine stolze Anzahl an Betze-Schlachtenbummler an diesem Wochenende auf den weiten Weg von der Pfalz in die Oberpfalz gemacht hat. Vor allem aber ist es ihr bedingungsloser Support der Roten Teufel, der die vierte Liga-Auswärtspartie in dieser Saison zu einem gefühlten Heimspiel werden lässt. Einige haben schon den Freitagabend gemeinsam in den Brauhäusern der Donaustadt verbracht, andere hängen noch die Nacht auf Sonntag hintendran.
Alles in allem sind es am Samstagmittag etwas mehr als 3.000 FCK-Anhänger, die auch außerhalb des mit 1.817 Plätzen restlos ausverkauften Gästeblocks einen ordentlichen Teil des kleinen Jahnstadions einnehmen. Die Hintertortribüne ist bis auf eine grün gekleidete Jugendmannschaft praktisch komplett in Lautrer Hand. Zudem sitzen auf der Haupt- und Gegentribüne jeweils von der Eckfahne bis zur Strafraumgrenze viele FCK-Anhänger.
Zum Einlaufen der Mannschaften haben die Ultras einmal mehr eine Auswärts-Choreo vorbereitet und hüllen den Gästesektor mit Hilfe von Folien in ein rot-weiß-rotes Balkenmuster. Darunter zitiert ein großes Spruchband eine Zeile aus dem Lied der Waltermannschaft: "Hurra den Fußball-Jungen vom 1. FCK". Auch diese vermeintlich kleineren Aktionen bei Auswärtsspielen sind immer wieder sehenswert.
Der Beinahe-Blitzstart für die Lautrer durch die Großchance von Ragnar Ache bereits in der zweiten Minute hätte der anfänglich guten Stimmung um ein Haar den passenden Schub vom Rasen gegeben. Stattdessen passt sich der Support mit zunehmendem Verlauf doch etwas dem zähen Geschehen auf dem Feld an, auch wenn die modernen Klassiker wie "Die Geschichte ist einmalig, jedes Kind weiß, wie es war ..." immer wieder ordentlich scheppern.. Viel ändert sich am Support auch nach der Pause nicht, als die Männer in Rot in Richtung des eigenen Anhangs anrennen. Einmal, beim Pfostentreffer von Ache, hat die Gästekurve den Torschrei auf den Lippen. Ansonsten kommt nur bei ein, zwei etwas strittigen Strafraum-Aktionen ein bisschen Betze-typische Hektik auf. Mit verhaltenem Applaus wird die Mannschaft nach der Nullnummer schließlich zurück auf die Heimreise verabschiedet. Den Monat September haben die Roten Teufel ohne Sieg abgeschlossen.
Etwas besser scheint die Gemütslage gleichzeitig auf der gegenüberliegenden Hans-Jakob-Tribüne. Nach zuletzt drei deftigen Pleiten mit einer Flut an Gegentoren kann der SSV Jahn zumindest seine Niederlagenserie stoppen. Überhaupt scheint die kleine aktive Fanszene der Regensburger genau zu wissen, dass es in dieser Saison einzig und allein um den Klassenerhalt gehen kann und feuert ihr Team konsequent an. Für eine richtig gute Heimatmosphäre fehlt den Jahn-Ultras trotz des bisherigen Saisonrekords von 14.431 Zuschauern allerdings die Unterstützung von den anderen Tribünenbereichen.
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- Fotogalerie | 7. Spieltag: SSV Jahn Regensburg - 1. FC Kaiserslautern
Quelle: Der Betze brennt