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Mause:

Mause: "Das hätte man sich nicht besser ausmalen können"

Foto: Imago Images

Jannik Mause bereitet "Kopfzerbrechen", Jan Gyamerah erlebt "gemischte Gefühle" und Ju­li­an Krahl hat seinen Mitspieler "angekackt": Beim 1. FC Kaiserslautern gibt's nach dem 2:1 (2:0) beim FC Ingolstadt mehr zu erzählen, als man noch zur Pause gedacht hätte.

"Der Pokal liegt mir anscheinend", sagte Jannik Mause mit einem breiten Strahlen - und nicht ganz ohne Hintergrund: Denn es war tatsächlich das allererste DFB-Pokal-Spiel in der Karriere des 26-Jährigen, der vor 15 Monaten noch in der Regionalliga West für Alemannia Aachen stürmte. Und Mause hatte mit zwei Treffern gegen seinen Ex-Verein Ingolstadt wohl den größten Anteil am Weiterkommen der Roten Teufel. "Das hätte man sich nicht besser ausmalen können. Dass ich in die Startelf komme, habe ich erst kurz vorher erfahren, aber eigentlich war es mir während der Trainingswoche schon klar. Und dann war die Vorfreude natürlich groß. Hansi und Ragy (Daniel Hanslik und Ragnar Ache; Anm. d. Red.) haben in der Liga getroffen, ich jetzt im Pokal. Ich denke da bereiten wir alle dem Trainer ein bisschen Kopfzerbrechen."

Anfang: "Wir hätten zur Pause schon 3:0 oder 4:0 führen können"

Tatsächlich hatte Markus Anfang im Pokal auf fünf Positionen rotiert und auch innerhalb seiner 4-3-3-Formation noch einige Umstellungen vorgenommen. Ein Qualitätsverlust war aber vor allem in der ersten Halbzeit nicht zu erkennen. "Ich finde wir haben in den ersten 45 Minuten richtig gut gespielt und hätten auch schon 3:0 oder 4:0 führen können. Wir haben einen guten Kader, und wir versuchen den Kader zu nutzen." Für seinen Torschützen Mause hatte der Trainer natürlich nichts als Lob übrig: "Der Junge hat gezeigt, dass er Tore schießen kann. Der Junge hat gezeigt, dass er spielen will. Gerade unser erstes Tor war überragend von hinten heraus gespielt mit einem super Schnittstellenball von Aaron [Opoku] und einem super Laufweg von Mause, der das dann wirklich souverän verwandelt. Beim zweiten Treffer hätte ich mir gewünscht, dass Marlon [Ritter] den direkt reinschießt. Aber wenn sie es so machen, soll es mir auch recht sein." Mause hatte nach einem abgeblockten Freistoß von Ritter nachgesetzt und auf 2:0 erhöht.

Dass es trotz der Halbzeitführung für den ganz klar überlegenen FCK nochmal eng wurde, lag vor allem an der Gelb-Roten Karte gegen Jan Gyamerah kurz nach der Pause. "Da habe ich 'Gyambo' einfach angekackt", zeigte sich Julian Krahl selbstkritisch. Der Torwart hatte den erstmals auf der "Sechs" eingesetzten Neuzugang mit einem vermeidbaren Abspiel in Bedrängnis gebracht. Auf den daraus resultierenden Zweikampf folgte der Platzverweis. Danach rettete Krahl bis kurz vor dem Schlusspfiff noch einige Male, teils in größter Not - und zeigte sich dennoch gewohnt bescheiden: "Es waren viele Bälle, wo ich sage: Die muss ich halten. Aber ich hatte eben heute auch zwei Situationen, wo ich schlecht aussehe. Das war bei der Roten Karte und später beim Gegentor. Aber wir haben eine Riesenmoral bewiesen. Jeder hat sich in der Unterzahl den Arsch aufgerissen, brutal dagegen gehalten, auch gegen diese ganzen Hinterfotzigkeiten, die auch mit drin waren. Von daher: Chapeau an die Jungs! Wir wollten es nicht so spannend machen. Aber am Ende ist es so gekommen, wie es gekommen ist."

Krahl: "Moral bewiesen, auch gegen die Hinterfotzigkeiten - Chapeau!"

Startelf-Debütant Jan Gyamerah bewertete die Szene, nach der das Spiel zu kippen drohte, wie folgt: "Das ging so schnell. Ich habe nicht wirklich mit dem Ball gerechnet. Vielleicht hätte ich wegbleiben sollen, aber ich versuche ranzukommen und den Ball zu spielen. Ich hatte dann gehofft, dass er keine zweite Gelbe gibt, weil er es in der ersten Halbzeit bei einer ähnlichen Situation der Ingolstädter auch nicht gemacht hat. Deshalb war ich etwas überrascht. Aber was soll ich machen. Wäre das Spiel nach 47 Minuten aus gewesen, wäre ich heute einer der glücklichsten Menschen - aber die Rote Karte macht das natürlich etwas kaputt. Bei mir sind es also gemischte Gefühle. Aber in der Kabine ist super Stimmung und wir sind froh, dass wir weitergekommen sind."

Schiedsrichter Dr. Robin Braun war dementsprechend auch ein Thema bei den Verantwortlichen, weil ihm das Spiel entglitten und dann trotz Klassenunterschied beinahe gekippt wäre. Schon in der ersten Minute hatte er eine Großchance von Ingolstadt durchlaufen lassen, die aus Sicht von Markus Anfang eigentlich hätte abgepfiffen werden müssen. Der FCK-Trainer bemängelte, dass in der ersten Pokalrunde nicht der aus der Liga gewohnte Videobeweis eingesetzt wird. Und er fand darin Zustimmung von Geschäftsführer Thomas Hengen, der seine Aufregung über den nicht gegebenen Platzverweis gegen die Ingolstädter mit einer Gelben Karte quittierte. "Es wird ja immer strenger, auch draußen auf der Bank. Wenn man gar nicht mehr reden darf und dann schon Gelb kriegt - naja. Aber wenn man das Gefühl hat, dass sämtliche Fifty-Fifty-Situationen gegen einen entschieden werden, dann muss man sich auch mal bemerkbar machen", kritisierte Hengen und antwortete auf die Frage nach seinem Wunsch für die zweite Pokalrunde: "Ein Heimspiel wäre immer toll."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt

Quelle: Der Betze brennt

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