Neues vom Betzenberg

Hanslik und der FCK:

Hanslik und der FCK: "Was wir erlebt haben, verbindet"


Uff e Wort mit Daniel Hanslik: Dank seines Tores in der Relegation spielt der 1. FC Kai­sers­lau­tern in der 2. Bundesliga. Wie bewertet der 26-Jährige seine aktuelle Situation und die seines Teams? Und wann wird sein auslaufender Vertrag verlängert?

Wunderlich auf Hanslik, der legt sich den Ball auf den rechten Fuß und schließt kurz hinter der Strafraumgrenze ins linke untere Eck zum 1:0 gegen Dresden ein. Dieses Tor in der Relegation im Mai 2022 wird kein FCK-Fan jemals vergessen. Knapp ein Jahr später hat der gebürtige Bad Hersfelder 22 Zweitliga-Partien für die Roten Teufel absolviert und konnte dabei drei weiter Tore erzielen. Für Hanslik nicht das Ende der Fahnenstange. Er will mehr und trifft am Wochenende mit Hansa Rostock auf einen Verein, für den er 2021 selbst 17 Mal in der 3. Liga die Schuhe schnürte. "Ich kenne noch ein paar Spieler, wie Markus Kolke oder John Verhoek, zu dem ich auch teilweise noch Kontakt habe. Damals war noch Jens Härtel Trainer, der mittlerweile ja nicht mehr da ist. Es ist eine Mannschaft, die alles reinlegen wird, die auch von sehr guten Fans gepusht wird. Die wissen, worum es geht und berufen sich tatsächlich auf die Basics, kommen über Zweikämpfe, Laufbereitschaft und Mentalität in die Partie. Man hat aber jetzt beim 2:0-Heimsieg gegen Fürth gesehen, dass sie auch zocken können, wenn man sie lässt. Da kommt auch an individueller Qualität was auf uns zu, wie etwa Kai Pröger, der aus meiner Sicht so etwas wie ihr Unterschiedsspieler ist. Es wird eine Aufgabe für uns, aber wir werden wieder alles daran setzen, unsere erfolgreiche Heimserie fortsetzen", gibt sich der Stürmer kämpferisch und hofft, auch gegen Hansa wieder in der Startelf zu stehen. Doch wird er das auch noch in der kommenden Saison?

Drei Fragen und drei Antworten mit Daniel Hanslik:

Der Betze brennt: Daniel Hanslik, mit dem 0:0 in Regensburg konntet Ihr Eure Niederlagenserie auswärts stoppen und zum zweiten Mal in Serie defensiv die Null halten. Allerdings bliebt Ihr auch zum sechsten Mal hintereinander auswärts ohne eigenen Torerfolg. Wie ist da als Stürmer Deine Gemütslage?

Daniel Hanslik (26): Zufrieden können wir glaube ich nicht sein. Unser Anspruch war es schon, das Spiel am Sonntag zu gewinnen, auch wenn Regensburg in der Tabelle schlechter dasteht, als sie wirklich sind. Auch die letzten Spiele vom Jahn, die wir uns gemeinsam in der Spielvorbereitung angesehen hatten, haben gezeigt, dass in der Mannschaft viel Potenzial steckt. Dafür haben wir gut verteidigt. Nach vorne hätten wir aber zielstrebiger sein und mehr investieren müssen, um mehr Spieler ins gegnerische Drittel zu bekommen. So haben wir die Offensivabteilung immer etwas allein gelassen. Wobei wir alles in allem auch unsere Situationen hatten, die wir vielleicht etwas besser hätten ausspielen müssen. Aber gegen einen Gegner, dem das Wasser bis zum Hals steht und der alles investiert hat, war das nicht einfach. Wir waren vor zwei Jahren in der 3. Liga in einer ähnlichen Situation. Da hat man auch gesehen, dass sich viele Mannschaften gegen uns schwer getan haben. So gesehen können wir mit dem Punkt leben, müssen aber die richtigen Schlüsse daraus ziehen, vor allem weil mit Rostock jetzt der nächste Gegner kommt, für den es um alles geht. Da wird es darum gehen, wirklich alles abzurufen. Es war gut, dass wir in Regensburg defensiv wieder zu Null gespielt haben. Für uns als Mannschaft ist es wichtig, nicht so viele Gegentore zu bekommen, wie in den Auswärtsspielen zuvor, um so auch wieder den Schlüssel für den Erfolg zu finden.

Daniel Hanslik bejubelt in Dresden den FCK-Aufstieg

Der Betze brennt: Woran machst Du es fest, dass Ihr zuhause in der Rückrunde oft begeistert, aber auswärts gerade offensiv nicht dasselbe Niveau zeigen könnt? Müsstet Ihr aus Deiner Sicht offensiver agieren?

Hanslik: Ich glaube, die letzten Gegner waren zum einen heimstark, was mit dem Spiel bei St. Pauli angefangen hat. Zum anderen hat der Betzenberg für uns eine gewisse Aura. Hier fühlen wir uns zuhause, man verteidigt sein Heimrecht, was zusätzlich pusht. Als Spieler kann man das glaube ich nicht richtig erklären, weil du in jedes Spiel mit dem Gefühl gehst: 'Heute ziehen wir das Ding, egal wie'. Zuletzt klappte das hier zuhause aber öfter, in der Hinrunde war es noch genau andersherum. Dieses Momentum müssen wir uns auswärts wieder zurück erarbeiten. Wenn wir zum richtigen Zeitpunkt mit 1:0 in Führung gehen, ergibt sich dadurch oft vieles von selbst. Ich habe in Regensburg mit Maximilian Thalhammer und Benedikt Gimber gegen zwei defensive Sechser gespielt, die das sicher nicht so verkehrt verteidigt haben. Zumal die beiden auch einen Offensivdrang haben und wir uns gesagt haben, dass das Augenmerk auch wieder auf der Defensivarbeit liegen soll. Vorne haben wir viel Qualität und oft passiert auch mal etwas durch eine Einzelleistung. Manchmal ergeben sich für dich Situationen im Spielverlauf, gestern war das leider nicht der Fall. Aber ich denke, das wird gegen Rostock wieder anders aussehen.

Der Betze brennt: Du hast spätestens seit der Relegation gegen Dresden für viele Fans eine Art Heldenstatus. Nach unseren Informationen läuft Dein Vertrag im Sommer jedoch aus. Gab es schon Gespräche und wirst Du auch zukünftig in Kaiserslautern Fußball spielen?

Hanslik: Ich fühle mich hier auf jeden Fall sehr wohl. Das, was ich mit dem Verein in den vergangenen zwei, drei Jahren erlebt und durchgemacht habe, das verbindet. Nicht nur auf einer Arbeitsvertragsebene, sondern tatsächlich auch emotional. Darauf kann man glaube ich aufbauen und dann schauen, was passiert. Aber ich glaube es ist selbstverständlich, dass ich mir vorstellen kann, noch länger hier zu spielen.

Quelle: Der Betze brennt

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