Der 1. FC Kaiserslautern kommt mit einem 3:1 bei Hannover 96 optimal aus der Winterpause und heizt die Euphorie rund um den Betze weiter an. Nach dem Auswärtssieg betonen die Spieler den Teamgeist und danken einmal mehr den wahnsinnigen Fans.
Kurzfristige Ausfälle, Rückstand zur Pause: Alles kein Problem für die Roten Teufel in der Saison 2022/23. Mit 3:1 nach 0:1 holt der FCK in Hannover den vierten Auswärtssieg in Serie und bleibt in der Fremde in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. "Niemand hat den Kopf unten, wir wissen immer, dass wir zurückkommen können. Wir sind gut drauf. Wir verlieren auch auswärts nicht. Das ist überragend", freute sich Julian Niehues nach der Partie, die er nach dem 0:1-Zwischenstand mit seinem Kopfballtreffer zum 1:1 kurz nach der Pause wieder ausgeglichen hatte.
Reaktion auf Ausfälle: "Haben einen kleinen, aber feinen Kader"
Dabei hatten viele den Mittelfeldmann zum Start der Rückrunde zumindest nicht in der Startformation erwartet. Durch den kurzfristigen Ausfall von Philipp Klement und Neuzugang Nicolai Rapp musste Dirk Schuster aber mehrere Umstellungen vornehmen und beorderte Niehues neben Boris Tomiak auf die Doppelsechs. "Das hat unseren gedanklichen Plan heute Morgen etwas durcheinander geworfen. Aber die Spieler, die dafür reinkamen, haben das sehr ordentlich gemacht und gezeigt, dass wir einen kleinen, aber sehr feinen Kader haben", beschrieb der Coach die nötig gewordenen Umstellungen. Klement habe muskuläre Probleme, bei Rapp habe der Rücken blockiert, beide sind hoffentlich bald wieder fit.
Auch ansonsten war Schuster mit seinen Jungs nach dem Traumstart nach der langen Winterpause natürlich sehr zufrieden. "Wir haben ein interessantes, intensives Spiel gesehen, in dem sich beide Mannschaften auf Augenhöhe begegnet sind. Zunächst konnten wir nach vorne nicht die Akzente setzen, wie wir uns das vorgestellt haben, was sicher auch durch die kurzfristigen Ausfälle von Nicolai Rapp und Philipp Klement bedingt war. Aber in der zweiten Halbzeit konnten wir mehr Zug zum Tor generieren und die auch in der ersten Halbzeit schon vorhandenen guten Ansätze ausbauen. Beide Mannschaften wollten den Sieg. Wir haben voll dagegen gehalten und waren am Ende vielleicht die etwas glücklichere Mannschaft - aber wir haben nicht unverdient gewonnen."
Boyd als Fan der Fans: "Es freut mich so für die Leute"
Genauso sah es auch Torjäger Terrence Boyd, der per Volleyabnahme selbst das wichtige 2:1 erzielt hatte, nach dem Schlusspfiff aber vor allem den Teamgeist im Kader betonte. "Hochachtung vor der ganzen Mannschaft. Andreas Luthe zum Beispiel. Da rutscht mal einer durch beim 0:1 und dann hält er uns in der Nachspielzeit überragend im Spiel. Dann der Dosenöffner von Julian Niehues. Und am Ende geht alles auf. Hecke (Philipp Hercher; Anm. d. Red.) ist vor dem Tor einfach eiskalt. Wieder ein Comeback. Das ist krank, dass wir wieder auswärts das Spiel drehen bei einem guten Gegner. Das ist nicht selbstverständlich. Es greift einiges ineinander. Wir haben das Selbstvertrauen und den Glauben an uns. Einen besseren Teamgeist gibt es kaum als bei uns momentan", so Boyd.
Und auch für den einmal mehr überragenden Support der rund 8.000 Betze-Fans im Niedersachsenstadion hatte Publikumsliebling Boyd noch ein paar Extra-Dankesworte parat: "Was die abziehen, ist auch nicht selbstverständlich. Das ist nicht normal. Hannover kommt raus und gefühlt buht das ganze Stadion. Es freut mich so für die Leute, die bei diesen Temperaturen den Weg auf sich nehmen und dann am Ende feiern können."
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Quelle: Der Betze brennt