Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt seine Derbys - auch in der 2. Bundesliga! Nach dem 2:0-Erfolg über den Karlsruher SC feiern die Roten Teufel, auch wenn sie wissen, nicht unbedingt spielerisch brilliert zu haben.
Schuster freut sich, aber: "Wir wollen noch was draufpacken"
Nach einem Derbysieg gibt es eigentlich fast nie etwas zu meckern. Und auch wenn der FCK gegen den KSC vielleicht nicht die beste spielerische Leistung der Saison gezeigt hat, überwiegt natürlich auch nach dem 2:0 gegen den KSC die Freude bei den Pfälzern. FCK-Trainer Dirk Schuster gab nach der Partie dennoch zu, dass auch etwas das Glück des Tüchtigen mitgeholfen hat, den dritten Heimsieg der Saison einzufahren: "Der KSC war die spielerisch bessere Mannschaft. Allgemein war es ein Spiel ohne hundertprozentige Chancen. Als wir das erste Mal die tiefen Läufe über Philipp Hercher gesucht haben, haben wir postwendend das 1:0 erzielt, was uns in die Karten gespielt hat. Man hat uns angemerkt, dass mit einem Tag weniger Pause ein wenig die Regeneration gefehlt hat. Von der kämpferischen Komponente haben die Jungs aber alles abgerufen. Ich freue mich natürlich riesig über die 26 Punkte, die wir jetzt haben. Aber wir wollen in Düsseldorf nochmal ein paar Punkte drauf packen und eine gute Hinrunde krönen."
Ritter: "Vorher mussten Saarbrücken und Mannheim leiden, jetzt Karlsruhe"
Die Vorlage zum 1:0 von Terrence Boyd und somit die Grundlage für den Derbysieg legte Marlon Ritter. Nach Abpfiff war der 28-Jährige hochzufrieden und am Spielverlauf nicht mehr sonderlich interessiert: "Der Plan war, dass wir hier heute ein Derby haben und das gewinnen wollten. Jeder Fan hat sich nach Jahren darauf gefreut, endlich mal wieder gegen den KSC zu spielen. Vorher mussten Saarbrücken und Mannheim immer leiden, heute war der KSC endlich dran. Ich denke unter dem Strich ist es auch ein verdienter Sieg, denn wir haben zwei Tore geschossen und die keins."
Zimmer: "Ich spiele lieber erfolgreich statt schön"
Große Freude herrschte naturgemäß auch bei Kapitän Jean Zimmer, der nach seiner Gelb-Sperre pünktlich zum Duell gegen den Südwest-Rivalen auf den Platz zurückgekehrt war. Der 28-Jährige nach der Partie: "Uns war heute klar, wir wollen und müssen die Null halten. Dass wir eine Qualität im Umschaltspiel hatten, wussten wir und haben wir zweimal gezeigt. Im Endeffekt haben wir defensiv sehr wenig zugelassen." Mit Blick auf den Spielverlauf erklärte Zimmer ehrlich: "Sollen wir jetzt über Schönheit sprechen im Fußball? Ich spiele lieber erfolgreich statt schön."
Redondo, der Derby-Scorer: "Es ist wie im Rausch"
Den Deckel auf die Partie machte in der 86. Minute Kenny Redondo. Ausgerechnet Redondo, ist man geneigt zu sagen. Schließlich traf der 28-Jährige auch schon beim Derbysieg in der vergangenen Saison in Saarbrücken. Heute kam er - wie damals in Saarbrücken - wieder als Einwechselspieler in die Partie und netzte erneut. "Beim Derby ist es natürlich etwas Besonderes. Wenn du ein Tor schießt, bist du sowieso schon im Rausch, aber bei der Kulisse in einem Derby zu treffen, ist etwas ganz, ganz besonderes." Mit Blick auf den Spielverlauf erzählte Redondo: "Es war ein Derby, das wir angenommen haben. Hut ab vor der Defensivabteilung, was die hier alles weg verteidigt hat. Wir haben heute mit unserer kämpferischen Qualität gepunktet. Dass ich wieder selbst getroffen habe, wurde auch mal Zeit. Ich arbeite hart, heute habe ich mich endlich mal belohnt."
Luthe: "Man merkt, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist"
Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen hielt Andreas Luthe seinen Kasten sauber. Der 35-jährige Keeper erklärte nach der Partie: "Wir sind eigentlich ordentlich reingekommen. Aber nach ein paar Minuten hat Karlsruhe das Spiel übernommen. Da sind wir ein bisschen glücklich in Führung gegangen. Wir haben nach der Halbzeit dann kompakter gestanden. Kompakt stehen, Verteidigen und Umschalten: Das können wir. Und wir werden mit dem 2:0 dann auch belohnt. Der KSC hat sich trotz der Überlegenheit unglaublich schwer getan. Wir wussten, je länger es dauert, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch einen Nadelstich setzen. Der KSC wusste nicht, was er machen soll. Man merkt, dass die Mannschaft in den letzten Jahren zusammengewachsen ist. Jeder, der letztes Jahr schon hier war, hat noch einmal einen kleinen Schritt nach vorne gemacht und die Mannschaft behauptet sich auf diesem Niveau sehr gut."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- 2:0 gegen den KSC: Die Roten Teufel sind Derbysieger (Der Betze brennt)