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Wie die "Eichhörnchen": FCK freut sich über Punktgewinn

Foto: Imago Images

Der 1. FC Kaiserslautern ist in der 2. Bundesliga angekommen. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Holstein Kiel sind die Roten Teufel mit dem Saisonstart mehr als zufrieden. In einem Punkt sieht Dirk Schuster aber noch erhebliches Verbesserungspotenzial.

Schuster zufrieden, aber: "Darf uns in der Form nicht passieren"

"Wir haben über 90 Minuten ein sehr intensives Spiel gesehen. Wir waren in der ersten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft, haben Holstein kaum zur Entfaltung kommen lassen. Wir haben die ersten dreißig Minuten aber noch etwas zu schlampig und zu unruhig gespielt, was dann aber bedeutend besser wurde. Nach der Führung haben wir versucht, weiter sauber Fußball zu spielen. Leider lassen wir die große Gelegenheit vor der Pause liegen, auf 2:0 zu erhöhen. Wir wussten, dass Kiel in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zeigen wird und dass es noch schwer werden wird. Wir sind Gott sei Dank nach dem Rückstand nochmal zurückgekommen, sonst wäre unser positiver Gesamteindruck durch das negative Ergebnis verwässert worden. So können wir den Punkt mit erhobenem Haupt mitnehmen, den haben wir uns hart erarbeitet und mit viel Aufwand verdient. Dass wir diese schwere Auswärtshürde in der Form gemeistert haben, darüber bin ich sehr glücklich", war FCK-Trainer Dirk Schuster nach dem Spiel insgesamt sehr zufrieden mit dem Punktgewinn. Eine Sache missfiel dem 54-Jährigen dann aber doch: "Was mich an der ganzen Geschichte ärgert, dass wir aus dem Spiel heraus eigentlich kaum Chancen zugelassen haben, aber zwei Gegentore durch Standardsituationen kassieren. Das darf uns in der Form nicht passieren und wird in der Zweiten Liga auch sofort bestraft", sieht Schuster Nachbesserungsbedarf in Sachen Standardverteidigung.

Ex-Kieler Hanslik trifft: "Ich war überwältigt"

Dem pflichtete auch der Torschütze des 1:0, Daniel Hanslik bei. "Es ist auch gut für uns, dass wir heute gesehen haben, dass wir uns in vielen Bereichen noch verbessern müssen, beispielsweise beim Verteidigen von Standardsituationen", so der Stürmer nach der Partie. Ausgerechnet Hanslik markierte die Lautrer Führung ist man geneigt zu sagen, schließlich spielte er selbst einst bei der KSV. Darum verkniff sich der 25-Jährige auch einen großartigen Torjubel. "Solche Geschichten sind typisch für den Fußball. Für mich ist es ein Zeichen des Respekts, nicht zu jubeln, auch wenn ich in Kiel keine so einfache Zeit hatte. Wir sind insgesamt mit dem Start zufrieden, auch wenn wir weiter an uns arbeiten müssen. Vom Spielverlauf her, können wir vor der Halbzeit das 2:0 erzielen, aber im Nachhinein können wir mit dem Punkt gut leben. Es gibt ein gutes Gefühl für die Woche, bevor mit Freiburg am Wochenende das nächste Highlight auf uns wartet." Zum enormen Fan-Support sagte Hanslik begeistert: "Dass so viele Leute den Weg auf sich nehmen, das ist Wahnsinn. Ich kenne ja den Weg von Lautern nach Kiel. Ich war überwältigt, großer Respekt und ein riesiges Dankeschön dafür."

Boyd mahnt, ist aber auch stolz auf das Team: "Das ist einfach geil!"

Zufrieden sein ja, aber nur nicht nachlässig werden, das betonte auch Terrence Boyd, der nach dem Doppelpack von Kiels Fabian Reese den 2:2-Ausgleich erzielte. "Ich bin nur traurig, dass ich das erste Tor vor der Halbzeitpause nicht gemacht habe, das Hansi (Daniel Hanslik, Anm. de. Red.), super vorbereitet hat. Dann steht es nämlich 2:0 und wer weiß, was dann passiert wäre. Aber über was reden wir hier eigentlich? Wir haben wieder gegen eine sehr spielstarke Mannschaft gespielt, bekommen zwischenzeitlich das 1:2, haben uns trotzdem gewehrt und noch den Ausgleich noch gemacht. Nur Kevin Kraus hatte diesmal eben keinen Bock auf einen Lucky Punch wie gegen Hannover, deswegen sind wir froh über den Punkt", scherzte der Stürmer nach der Partie in die Journalistenmikrofone.

Fokussiert zu bleiben, das sei nun sehr wichtig: "Wir müssen uns wie ein Eichhörnchen mühsam Punkt für Punkt ernähren. Es hat sich wieder gezeigt, wofür uns schon unser Coach vor der Partie sensibilisiert hat: Wir sind ein Mentalitätsteam, das sich vor keinem verstecken muss. Selbst wenn wir wie in einem guten Boxkampf niedergeschlagen werden, dann stehen wir wieder auf. Wir beißen und kratzen mit allem, was wir haben, aber nie unfair. Das ist einfach geil. Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen. Es ist mental auch nicht einfach, jede Woche 100 Prozent rauszuhauen. Es werden aber auch Rückschläge und Niederlagen passieren und dann bin ich gespannt, wie wir reagieren. Wie ich unser Team aber kenne, stecken wir das weg. Wir können in dieser Liga bestehen!" Auch zu den Fans fand der 31-Jährige wieder passende Worte: "Da kann man nichts mehr dazu sagen, so viele Kilometer, und trotzdem sind so viele Fans da. Es überrascht mich zwar nicht mehr, für unsere Fans ist das die Norm, aber es ist überhaupt nicht selbstverständlich, es ist weltklasse und enorm wichtig für uns. Auf diese Fanbase sind wir sehr stolz." Mit Blick auf das Pokalspiel gegen den SC Freiburg am kommenden Sonntag, sagt Boyd: "Wir haben gar keinen Druck, wir knallen alles raus und schauen was passiert. Wir haben vor keinem Angst."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Hanslik und Boyd treffen: 2:2-Unentschieden in Kiel (Der Betze brennt)

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