Am Dienstag, 8. Februar 2022, hätte FCK-Ehrenspielführer Horst Eckel seinen 90. Geburtstag gefeiert. Hans Walter vom FCK-Museumsteam erinnert sich an die im Dezember 2021 verstorbene FCK-Legende.
Kaum etwas ist so vergänglich, wie in sportlichen Disziplinen erworbener Ruhm. Nur wenigen Persönlichkeiten des Sports war es vergönnt, über einen Zeitraum von mehr als einer Generation in der Erinnerung der Mitmenschen lebendig zu bleiben; als prominentes Beispiel sei der Boxweltmeister Max Schmeling genannt. Eine überragende Ausnahme bilden indes die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, die 1954 nach dem Endspielsieg gegen die damals als bestes Team der Welt gerühmten Ungarn überraschend Weltmeister geworden sind. Jene deutschen Spieler, die unter Bundestrainer Sepp Herberger und mit ihrem Kapitän Fritz Walter den goldenen WM-Pokal nach Deutschland holten, sind 68 Jahre nach dem Triumph von Bern noch immer fest im kollektiven Gedächtnis ihrer Landsleute verankert, stehen auch nach ihrem Tode noch auf ihrem hohen Siegerpodest, genießen nach wie vor dankbare Anerkennung und liebevolles Ansehen.
Neun Jahre nach dem Ende des verheerenden Zweiten Weltkrieges und der NS-Diktatur erweckte der sportliche Erfolg von 1954 in dem geschlagenen, geteilten, geächteten und jahrelang international isolierten Deutschland neues Selbstbewusstsein, vermittelte den Menschen in der jungen Bundesrepublik Zuversicht und Selbstwertgefühl und kennzeichnete die Epoche des rasanten Wiederaufbaues und des beginnenden Wirtschaftswunders. Für immer wird die politische und wirtschaftliche Erholung der Bundesrepublik Deutschland nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und den nachfolgenden Not- und Hungerjahren emotional mit dem Erringen der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in engem Zusammenhang stehen.
Mit Horst Eckel ist am 3. Dezember 2021 der letzte noch lebende Spieler der Weltmeistermannschaft mit 89 Jahren aus dem Leben abberufen worden; heute hätte er seinen 90. Geburtstag feiern können.
Horst Eckel, Meisterspieler des 1. FC Kaiserslautern, reiste 1954 mit damals 22 Jahren zum WM-Turnier in die Schweiz; als jüngster Spieler der Nationalmannschaft wurde er oft "Benjamin" genannt, seine schmächtige Statur sowie seine Schnelligkeit brachten ihm überdies den Spitznamen "Windhund" ein. Hinter Horst Eckel lag aber bereits ein Karrierestart, der ans Wunderbare grenzt. Der am 8. Februar 1932 geborene Horst Eckel spielte als Kind bereits begeistert Fußball und wurde nach Kriegsende Torjäger in der Jugendmannschaft seines Heimatortes Vogelbach in der Westpfalz. Mit einer Sondergenehmigung konnte er bereits 1947 bei Spielen der Aktivenmannschaft eingesetzt werden und als schneller, technisch versierter Stürmer erzielte er Tore wie am Fließband. Kein Wunder, dass man auch in Kaiserslautern bald auf Horst Eckel aufmerksam wurde. Bei einem Freundschaftsspiel der Vogelbacher in Kindsbach war der damalige Junioren- und spätere Cheftrainer des 1. FCK, Richard Schneider, anwesend und konnte sich vom Können des jungen Mannes überzeugen, dem in dieser Begegnung sechs Tore gelungen sind. Eckel erhielt eine Einladung zum Training bei der Juniorenmannschaft des FCK - und Richard Schneider zeigte sich von dessen Talent ebenso überzeugt wie Fritz Walter. Und so erfolgte 1949 Eckels Wechsel auf den Betzenberg.
(...)Quelle und kompletter Text: Initiative Leidenschaft
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Der deutsche Fußball trauert um Horst Eckel