Der 1. FC Kaiserslautern verpasst trotz bester Chancen den Sieg bei Borussia Dortmund II, während die Aufstiegskonkurrenten größtenteils gewinnen. Dementsprechend enttäuscht zeigen sich Spieler und Trainer nach dem 0:0 beim BVB-Nachwuchs.
Es war die Szene der Partie, die die mehr als 2.000 mitgereisten FCK-Fans beinahe zur Ekstase gebracht hätte: Marlon Ritter lief in der Nachspielzeit frei auf das BVB-Tor zu, Keeper Stefan Drljaca stand zu weit vor dem Kasten und hätte nichts mehr machen können. Doch statt zu schießen verdribbelte sich Marlon Ritter, drehte ab und wurde so am 1:0-Siegtreffer gehindert - es blieb nach 90 Minuten plus Nachspielzeit beim torlosen Unentschieden. Entsprechend niedergeschlagen war der 27-Jährige nach Abpfiff: "Im Nachhinein muss man sagen, ich muss einfach schießen. Ich hatte etwas Angst, dass der Ball auftitscht, weil der Platz eine wirkliche Katastrophe war. Ich hatte die Wahl, ob ich am Spieler vorbeigehe oder direkt schieße, und ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Am Ende musst du hier gewinnen. Das ist einfach scheiße."
Ritter "todtraurig", Antwerpen unzufrieden mit Chancenverwertung
Die Chancenverwertung sah auch Marco Antwerpen als das große Manko der Partie an, auch wenn der FCK-Trainer ansonsten mit der Partie zufrieden war: "In der ersten Halbzeit haben wir eine komplett ausgeglichene Partie gesehen. Wir hatten durch Mike Wunderlichs Lattentreffer eine richtig gute Chance. In der Pause haben wir darüber gesprochen, dass wir etwas ruhiger spielen wollten. Wir hatten dann in der zweiten Halbzeit dann auch deutlich mehr Spielkontrolle, mehrere hundertprozentige Chancen, da haben wir etwas geschlampt. Marlon ist selbst todtraurig über seine vergebene Chance, aber so etwas passiert. Dementsprechend können wir heute aber nicht mit dem Punkt zufrieden sein, das ist zu wenig. Im Moment überwiegt der Ärger."
Doch es gab auch positive Aspekte, die die Beteiligten aus der Partie mitnehmen wollten. Etwa das mittlerweile zehnte Zu-Null-Spiel in dieser Saison. "Kein Zufall mehr", befand nach der Partie auch Mike Wunderlich, der in der ersten Halbzeit die von Antwerpen angesprochene Großchance hatte, bei der sein Schuss aber nur an der Latte landete. "Wir wären der verdiente Sieger gewesen, keine Frage. Allein im zweiten Durchgang hatten wir drei, vier hundertprozentige Gelegenheiten. Was wir aber mitnehmen können ist, dass wir hinten unfassbar brutal stehen, da passiert gar nichts. Ich glaube, das ist mittlerweile kein Zufall mehr. Mit diesem Gefühl müssen wir jetzt ins Heimspiel gegen Viktoria Köln gehen und dann wieder gewinnen.
Zuck macht Mut: "Kopf hoch und weiter machen!
Auch Vize-Kapitän Hendrick Zuck, hob die gute Defensivleistung hervor, trauerte aber ebenfalls dem verpassten Sieg hinterher. "Wir müssen hier heute drei Punkte mitnehmen. Dortmund hatte drei Schüsse, wir hatten mehrere hundertprozentige Chancen. Aber wir haben wieder kaum etwas zugelassen und die Null gehalten. Das ist erstmal das Wichtigste." In Richtung von Pechvogel Ritter sagte Zuck mutmachende Worte: "Ich habe eben kurz mit Marlon gesprochen. Ich glaube, er wollte auf Nummer sicher gehen und den Ball zur Seite legen, er weiß auch, dass er den machen muss. Aber so Sachen passieren, solche Chancen habe ich auch schon vergeben. Da gilt: Kopf hoch und weiter machen!"
Quelle: Der Betze brennt
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