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"Ein scheiß Tag": FCK nach Heimpleite enttäuscht


Der FCK muss sich erstmals seit neun Monaten wieder in einem Liga-Heimspiel geschlagen gegeben. Entsprechend groß ist die Enttäuschung nach dem 0:2 gegen Würzburg. Neben der eigenen Leistung wird auch mit der des Schiedsrichters gehadert.

Der Rahmen hätte stimmiger fast nicht sein können: Über 20.000 Zuschauer hatten den Weg ins Fritz-Walter-Stadion gefunden - so viele wie seit September 2019 nicht mehr. Dazu wurde anlässlich seines 101. Geburtstags Fritz Walter gedacht und Gerry Ehrmann mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Einzig und allein das Ergebnis stimmte nicht, denn der 1. FC Kaiserslautern verlor mit 0:2 gegen die Würzburger Kickers - die erste Heimniederlage seit Januar dieses Jahres. Marco Antwerpen, der damals noch nicht FCK-Trainer war, war nach der Partie entsprechend bedient. "Es fühlt sich richtig scheiße an, hier ein Heimspiel zu verlieren. Wir haben gut angefangen, aber nach 15 Minuten aufgehört, Fußball zu spielen. Bei dem ersten Gegentor schlafen wir, keiner ist da, der den Standard verteidigt. Das darf uns einfach nicht passieren. Nach dem zweiten Gegentor war es dann schon ekelhaft für uns. In der zweiten Halbzeit zeigen wir wieder unser richtiges Gesicht, am Ende musst du deine Chancen dann aber auch nutzen", so der 50-Jährige kritisch. Zur Leistung von Schiedsrichter Lars Erbst, dem FCK mindestens zwei klare Strafstöße verweigerte, sagte Antwerpen: "Außerhalb des Sechzehners hat der Schiedsrichter ein gutes Spiel gemacht, für ein sehr gutes müsste er auch im Strafraum die Situationen richtig beurteilen. Wir sind tief enttäuscht, dass wir heute den Heim-Nimbus verloren haben."

"Dürfen beim Standard keinen fressen": FCK zwischen Ärger und Selbstkritik

Sein Comeback anders vorgestellt hat sich auch Kapitän Jean Zimmer. Der 27-Jährige, der erstmals seit fünf Wochen wieder in der Startelf stand, haderte ebenfalls mit dem Schiedsrichter, richtete den Blick aber auch schon in Richtung des Derbys am kommenden Wochenende gegen Saarbrücken: "Wir waren heute einfach nicht so effizient wie in den vergangenen Wochen. Ich glaube schon, dass wir ein paar gute Möglichkeiten hatten, die wir nicht genutzt haben. In dieser Liga, wo die Spiele so umkämpft sind, dürfen wir beim Standard keinen fressen. Das ist sehr ärgerlich. Beim Foul an Kevin Kraus gibt es für mich keine Diskussionen, dass das ein Elfmeter war. Und auch die anderen beiden Situationen sind für mich tendenziell Elfmeter. Aber es ist mühselig, darüber jetzt zu diskutieren. Nächste Woche ist ein ganz spezielles Spiel, da müssen wir die Dinger machen, die wir heute vergeben haben und das Spiel für uns entscheiden."

Klingenburg: "Wenn du das nicht siehst, dann hast du geschlafen"

Noch deutlichere Worte in Richtung Schiedsrichter fand René Klingenburg, der nach rund einer Stunde im Strafraum vom Gegner gehalten wurde, doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb erneut stumm. "Mindestens zwei Elfmeter für uns wären heute drin gewesen. Als ich ihn darauf nach der Partie angesprochen habe, sagt der Schiedsrichter noch: 'Ich weiß nicht, welche Situation du meinst' Wenn du das so siehst, dann musst du das ganze Spiel geschlafen haben", so Klingenburg nach der Partie. Der 27-Jährige wollte aber ebenfalls nicht die komplette Schuld beim Unparteiischen suchen. Klingenburg weiter: "Wir haben in der ersten Halbzeit eine kalte Dusche bekommen, waren heute nicht so griffig in den Zweikampfsituationen. Nach dem Gegentreffer sind wir der Musik hinterhergelaufen. Insgesamt ist das ein richtiger scheiß Tag."

Vorsichtige Entwarnung bei verletztem Kraus

Zu allem Überfluss musste kurz vor der Pause auch noch Kevin Kraus verletzungsbedingt ausgewechselt werden, er hielt sich das Knie. Der Innenverteidiger gab nach der Partie aber immerhin vorsichtig Entwarnung: "Momentan geht es mir ganz okay, wir müssen morgen mal noch eine genauere Diagnose abwarten. Ich hoffe natürlich, dass es nichts Schlimmes ist und ich im Derby spielen kann." Mit Blick auf die heutige Partie sagte der 29-Jährige: "Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben nach dem Gegentor aber etwas den Faden verloren. Wir haben in der zweiten Halbzeit zwar nochmal alles in die Waagschale geworfen, irgendwie sollte es aber heute nicht sein, dass wir ein Tor erzielen."

» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen die Würzburger Kickers

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- Heimserie gerissen: FCK verliert 0:2 gegen Würzburg (Der Betze brennt)

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