Diskussionen zu fanpolitischen Themen, wie z.B. von ProFans oder dem B.A.F.F.

Beitragvon Mathias » 31.10.2009, 16:07


ohne Worte :?

Mathias, ich verstehe mich auch als Fußball-Fan (1.FC Köln), und kann dem Urteil nur zustimmen. Diese gewaltbereiten Typen haben im Stadion nichts zu suchen. Und ich glaube kaum das jemand der nicht als gewalttätig aufgefallen ist, etwas zu befürchten hat. Die Szenen die sich am und im Stadion abspielen vorallem bei sogenannten Derby's haben mit Sport nichts zu tun.
Weil Depressionen echt scheiße sind, schau Dir das Video an. (Quelle: br.de)
Kümmert Euch um Eure Freunde!



Beitragvon Wutti10 » 31.10.2009, 17:44


Einfach nur ein schlechter Witz.

Unverständlich ist es wie ein Verein, der Hausrecht wohl über sein eigenes Station besitzt gleichzeit ein Verbot für alle anderen Stadien aussprechen kann.
Wie kann ein MSV Duisburg Hausrecht über bspw. das Playmobilstadion in Fürth ausüben.
In welcher Bananenrepuplik leben wie denn eigentlich?

Das darüber hinaus noch Verdächtigung und Mutmaßungen ohne jeden Beweis für ein Stadionverbot ausreichen setzt dem ganzen noch die Krone auf.

Ich erwarte übrigens Solidarität des eigenen Vereines, so fern ein solcher Verdacht nach rechtlichen Gesichtpunkten nicht bewiesen werden kann, so dass diese Person zumindest die Mölglichkeit hat Heimspiele zu besuchen.

Man sollte über den Antrag nachdenken, dass Vereins- bzw. Fanclubmitgliedern des FCKs, sofern sich nach rechtlichen Gesichtpunkten nicht deren Schuld erweist, der Besuch des Fritz-Walter-Stadion über das der FCK bzw. die Stadiongesellschaft Hausrecht besitzt gestattet ist.
Zuletzt geändert von Wutti10 am 31.10.2009, 22:35, insgesamt 2-mal geändert.
Schlimmer geht immer! :-x :doppelhalter:



Beitragvon Schärjer » 31.10.2009, 19:29


Zunächst mal bin ich mit diesem Urteil auch nicht einverstanden.Ich halte es sogar für skandalös und es hat mit Rechtsprechung nichts zu tun.Desweiteren ärgert mich die überaus positive Reaktion der Vereine.Wieder mal ein Beweis mehr,wie man den Fan einstuft.
Was ich allerdings auch kritisieren möchte,ist das hier mit Einzelfällen von prügelnden Polizisten pauschalisiert wird.Habt ihr mitbekommen,was vielleicht schon vorher passiert ist?Oft werden die "grünen " auch provoziert.Siehe das Beispiel Waldhof,wo sie mit Steinen beworfen wurden.Glaubt irgendjemand hier,das es diesen Polizisten spaß macht,da in der Reihe zu stehen?Wenn man sieht,das in Rostock,Dresden oder Leipzig Schlägerhorden nur zum Fußball gehen um Randale zu machen,braucht man sich über nichts zu wundern.Es ist zwar nur ein verschwindend kleiner Kreis aller vernünftigen Fans,aber die machen alles kaputt.Schwarze Schafe gibt es überall,auch bei der Polizei,aber ich glaube ein ruhiger Nachmittag ist denen auch lieber als Randale.Auch ich hoffe für alle vernünftigen Fans,das über dieses Urteil noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.Das die Polizei dies als Freibrief sieht glaube ich auch nicht.
PS:Ob Hauptschulabschluß oder nicht .Die Neigung zur Gewalt hat nicht unbedingt etwas mit Bildung zu tun.Sie hat etwas mit Erziehung zu tun.



Beitragvon Faber » 31.10.2009, 20:24


Einfach nur lächerlich dieses Urteil. Habe eigentlich gedacht dass ich hier in Deutschland lebe, wo man mich nich einfach für etwas bestrafen kann was ich nicht gemacht habe.

Armes Deutschland.
Wer kämpft kann verlieren.
Wer nich kämpft hat schon verloren.



Beitragvon jeffsmart » 01.11.2009, 03:12


30.10.2009 10:58:32

BGH bestätigt bundesweite Stadionverbote
MSV und DFB begrüßen die Entscheidung des Gerichthofes

Der Bundesgerichtshof hat am Freitagmorgen ein Grundsatzurteil zur Rechtsmäßigkeit von bundesweiten Stadionverboten gefällt. Im speziellen Fall hatte ein Bayern-Fan gegen ein in Duisburg verhängtes bundesweites Stadionverbot geklagt und dabei auch in der dritten Instanz eine Niederlage hinnehmen müssen. Aus Sicht des MSV und des Deutschen Fußball Bundes (DFB) ist es enorm wichtig, sensibel und differenziert mit jedem einzelnen Fall von Stadionverbot umzugehen. Ziel muss es sein, die friedlichen Fans vor gewaltbereiten Zuschauern in deutschen Stadien durch diese Präventiv-Maßnahme zu schützen.

MSV-Geschäftsführer Björn Bremer war dementsprechend zufrieden mit der Entscheidung des BGH: „Wir haben zeitliche und finanzielle Mittel eingesetzt, um nach Einstellung des Ermittlungsverfahren die Ordnungsmäßigkeit des Verbotes zu prüfen. Dabei haben wir festgestellt, und dies wurde jetzt in allen drei juristischen Instanzen bestätigt, dass wir uns ordnungsgemäß gemäß der „Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten“ verhalten haben. Die Sicherheit in unserem Stadion ist unser höchstes Gut, das wir unseren Fans auch in Zukunft garantieren wollen.“

Quelle: http://www.msv-duisburg.de/

Wenn ich das richtig interpretiere wurde hier nur festgelegt, dass grundsätzlich ein bundesweites Stadionverbot rechtmässig ist.
Nicht aber, nach welchen "Kriterien" ein "Fan" verurteilt wird.
Wenn ich einige Posts hier lese gehts bei einigen darum, dass speziell dieser Fan verurteilt wurde, ohne dass seine Schuld einwandfrei zu beweisen war.
Wenn der Typ nichts getan hat, soll er mit nem Anwalt seine Unschuld beweisen ... andererseits, wenn er Mitglied einer Gruppe ist, die durch Gewalt oder Gewaltbereitschaft auffällt oder aufgefallen ist, dann isses halt "mitgefangen, mitgehange"...
Allerdings verstehe ich das Urteil wie gesagt so, dass lediglich festgelegt wurde, dass grundsätzlich ein bundesweites Stadionverbot rechtsgültig ist.
Und bei Leuten, die ausser Randale und Stunk in einem Stadion nichts auf die Reihe kriegen ist das nichts anderes als absolut richtig!
Con la voluntad de lucha y la meta! Rojo Blanco Rojo, para toda la vida!



Beitragvon Red Devil » 01.11.2009, 10:39


Hier mal was zum Thema von der Süddeutschen Zeitung:

Fans reagieren geschockt
Stadionverbote

30.10.2009, 11:56

Von Carsten Eberts

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs zu Stadionverboten gegen Fußballfans wollen deutsche Fanvertreter nun sogar vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.

Vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe war nicht weniger als ein Grundsatzurteil in Sachen Stadionverbote erwartet worden, nun hat es gesprochen: Stadionverbote gegen Fußballfans sind auch dann zulässig, wenn die Beteiligung an Gewalttätigkeiten nicht nachgewiesen ist. Das hat der Bundesgerichtshof am Freitag in Karlsruhe entschieden. Damit genügt es bereits, dass ein Fußballfan Teil einer durch Randale aufgefallenen Fangruppe ist, um gegen ihn ein Stadionverbot zu verhängen. "Auf den Nachweis, er habe sich an den aus der Gruppe begangenen Gewalttätigkeiten beteiligt, kommt es nicht an“, so der BGH.

Damit wies das Gericht die Klage eines Fans und Dauerkarteninhabers des FC Bayern München ab, der nach einem Spiel beim MSV Duisburg im März 2006 mit einer Gruppe des Fanklubs "Schickeria München" in Randale mit Duisburger Fans geraten war. Er bestritt jede Beteiligung, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden wegen Geringfügigkeit eingestellt. Trotzdem erhielt er ein bundesweites, zweijähriges Stadionverbot. In einer Stellungnahme des BGH heißt es: "Weder das zeitliche Ausmaß noch der inhaltliche Umfang des Verbots sind rechtlich zu beanstanden." Es sei nicht ersichtlich, dass der MSV Duisburg mit seinem ausgesprochenen Stadionverbot "den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzt hätte". (...) zur Süddeutschen Zeitung
Klagt nicht, kämpft!!!!!



Beitragvon Westkurvenveteran » 01.11.2009, 12:13


Das Problem unserer Tage ist einfach, das man ein Instrument wie das Stadionverbot braucht. Direkt nach dem Urteil haben die Ausschreitungen im Osten mal wieder alle Argumente gegen das Urteil ad absurdum geführt. Leider.

Denn ich halte es, nach genauem Lesen des Urteils, für höchst bedenklich, das die Beweislast umgekehrt wurde. Meiner Meinung nach ist hier der Willkür Tür und Tor geöffnet.



Beitragvon Steini » 01.11.2009, 12:23


Zitat aus dem Artikel:

Wendt: "Die Arbeit der Polizei bleibt in Fußballstadien trotzdem sehr, sehr schwer. In der derzeitigen Situation müssen wir leider jedem Fußballfan sagen: Wer ins Stadion geht, begibt sich in Lebensgefahr" :shock:

Und die sollen für Recht und Ordunung sorgen?
Unglaublich, wenn ein Polizeivertretet so etwas von sich gibt wird jedem klar mit welcher Einstellung manche Ihren Dienst, übrigens auch aus Steuergeldern von Fussball Fans bezahlt, versehen.

Ich halte dieses Urteil für mehr als bedenklich. Deutschland? Wohin des Weges?



Beitragvon Westkurvenveteran » 01.11.2009, 12:54


Das ist kein Polizeivertreter, Steini. Das ist ein Gewerkschaftler. Nicht alle, beileibe nicht alle Polizisten fühlen sich durch die Gewerkschaft der Polizei vertreten.

So wie ich als Mitarbeiter Öffentlicher Dienst nicht von der VERDI.



Beitragvon Schärjer » 01.11.2009, 17:29


Steini hat geschrieben:Zitat aus dem Artikel:

Wendt: "Die Arbeit der Polizei bleibt in Fußballstadien trotzdem sehr, sehr schwer. In der derzeitigen Situation müssen wir leider jedem Fußballfan sagen: Wer ins Stadion geht, begibt sich in Lebensgefahr" :shock:

Und die sollen für Recht und Ordunung sorgen?
Unglaublich, wenn ein Polizeivertretet so etwas von sich gibt wird jedem klar mit welcher Einstellung manche Ihren Dienst, übrigens auch aus Steuergeldern von Fussball Fans bezahlt, versehen.

Ich halte dieses Urteil für mehr als bedenklich. Deutschland? Wohin des Weges?

Diese Polizisten werden auch aus Steuergeldern von Leuten bezahlt,die sich nicht für Fußball interessieren.Und die haben wenig Verständnis dafür,das Polizeieinsätze immer notwendiger werden,um rivalisierende Fans in Schach zu halten.Also liegt doch das eigentliche Problem bei diesen Randgruppen,die sich "Fans" nennen.



Beitragvon Betze8.1west » 01.11.2009, 17:30


Zuerst war ich ziemlich enttäuscht von diesem Urteil, aber nur zuerst, denn ich sehe auch eine Chance darin und (ich kann mich auch irren) hab das Gefühl das der Richter die politische Brisanz dieses Prozesses genau erkannt hat und nun einen "Steilpass" gespielt hat, bzw er mit der berühmten "Zaunlatte" winkt um dieses Thema ein für allemal vom Bundesverfassungsgericht kälren lassen möchte. Ich kann nur hoffen das unser Münchner Fußballfan (und sein Anwalt) den Ball annimmt und wirklich nach Karlsruhe zieht.

Was hätte es gebracht wenn der Fan Recht bekommen hätte?

In meinen Augen nicht mehr als Zufriedenheit bei Fans, wirklich geändert hätte sich doch nichts weil einfach auf den "Einzelfall" verwiesen worden wäre und es ganz genauso weitergehen würde wie bisher.
So besteht zumindest die Möglichkeit das es ein wirklich richtungweisendes Urteil gefällt werden kann oder glaubt wer ernsthaft das der Junge Verfassungsklage einreichen würde wenn er gewonnen hätte?

Ich denke wir werden noch etwas Geduld haben müssen bis es "ein für allemal" geklrt wird welche Rechte in Deutschland wichtiger sind, die der Polizeiwillkür oder die, im Grundgesetz festgelegten Grundrechte eines jeden Bürgers, auch Fußballfans sind Menschen mit Grundrechten und keine Tiere (auch wenn gewisse Leute dies glauben).

Ich habe den Glauben, trotz genug Gegenargumenten/beweisen, an unseren Rechtsstaat noch nicht verloren, ich kann nur für uns alle (nicht nur Fans) hoffen das ich nicht enttäuscht werde.
! Einmal FCK - immer FCK !



Beitragvon dem fritz seine erben » 05.12.2009, 17:06


Mal was Neues in dieser Sache:

Fußball

Verfassungsgericht soll über Stadionverbote entscheiden

ddp
Polizisten bei Fußballspiel: Überzogene Maßnahmen gegen Fans?
Wie weit darf der Staat gehen, um Fan-Gewalt zu verhindern? Mit dieser Frage müssen sich nach SPIEGEL-Informationen jetzt die Verfassungsrichter auseinandersetzen - die Anwälte eines Bayern-Fans, der für zwei Jahre Stadionverbot hat, sehen den Grundsatz eines fairen Verfahrens verletzt.

Hamburg - Der Streit um die Verhängung von Stadionverboten bei bloßem Verdacht auf Gewaltbereitschaft wird nach SPIEGEL-Informationen nun das Bundesverfassungsgericht beschäftigen. Der renommierte Stuttgarter Rechtsanwalt Rüdiger Zuck wird für einen Fan des FC Bayern München, gegen den ein zweijähriges, bundesweites Stadionverbot verhängt worden war, in den nächsten Tagen Verfassungsbeschwerde einlegen.
(...)
Quelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0, ... 78,00.html



Beitragvon Betze8.1west » 05.12.2009, 18:19


...hab das Gefühl das der Richter die politische Brisanz dieses Prozesses genau erkannt hat und nun einen "Steilpass" gespielt hat, bzw er mit der berühmten "Zaunlatte" winkt um dieses Thema ein für allemal vom Bundesverfassungsgericht kälren lassen möchte.....


Mich selber zitieren verzeiht mir bitte, aber ich bin froh das der junge Bayernfan den "Steilpass" angenommen hat.

Wie ich schon schrieb, besteht nun die Möglichkeit das nun endlich eine manifestierte Lösung gefunden werden kann.

Nun wird sich entscheiden welchen Weg Deutschland einschlagen will.

Persönlichkeitsrechte des Grundgesetzes stärken oder das Grundgesetz in den Müll werfen.
Dieses Urteil wird sehr viel ändern, in welche Richtung wird sich zeigen müssen.

Danke lieber Bayernfan das du den Weg zu Ende gehen willst.
! Einmal FCK - immer FCK !



Beitragvon amohr » 18.12.2009, 11:15


Lesenswertes zum Thema in der 11 Freunde Printausgabe, seit gestern erhältlich



Beitragvon 71198 » 18.12.2009, 13:14


http://www.fanrechtefonds.de/pages/news.html

Auszüge von der Homepage:

BGH-Urteil: Verfassungsbeschwerde wird eingereicht
Fanrechtefonds unterstützt Bayern-Fan vor Bundesverfassungsgericht / Renommierter Verfassungsrechtler konnte für Fall gewonnen werden

Hamburg, 7. Dezember 2009 – Nach dem Urteil des V. Zivilsenats des Bundesgerichtshofes (BGH) bezüglich der Rechtmäßigkeit von Stadionverboten auf Verdacht reicht der Kläger nun Verfassungsbeschwerde ein. Der Fanrechtefonds unterstützt ihn weiterhin. Zudem konnte mit dem Stuttgarter Rechtsanwalt Prof. Dr. Rüdiger Zuck einer der renommiertesten Verfassungsrechtler als Anwalt des Klägers vor dem Bundesverfassungsgericht gewonnen werden.
[...]
Der Fanrechtefonds ruft weiterhin alle Fans zu Spenden auf, damit auch weiterhin Prozesse mit Signalwirkung und vorrangig natürlich erst einmal der Fall vor dem Bundesverfassungsgericht unterstützt werden können.



Beitragvon Kaiserslautern1900 » 18.12.2009, 13:29


Ich empfehle jedem, zu diesem Thema mal im die aktuelle 11Freunde reinzublicken.
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)




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