Der Betze brennt: Aber Sachs und Dienes sagten, dass sie auch die Kredit-Lücke von Quattrex ausgleichen würden, sogar zu günstigeren Zinsen.
Becca: Das sagen sie, ja... Aber warum ist das dann nicht durchgegangen? Das sogenannte Konzept "FCK 2.0" dieser pfälzischen Investoren, das hinterfragt niemand und will niemand mal sehen, auch nicht in eurem Diskussionsforum. Dieses Konzept bestand nur aus einem Blatt Papier. Die Zukunftsvision lautete: Wenn wir als regionale Investoren einsteigen, dann werden auch andere folgen. Das hört sich gut an, genügt aber einem Finanzinstitut wie Quattrex nicht. Schauen sie: Im FCK-Aufsichtsrat gibt es heute mit fünf Personen schon große Probleme. Wie soll das dann erst morgen werden, wenn neben Sachs und Dienes noch zehn oder 20 weitere Investoren an einem Tisch sitzen?
Das ist meiner Meinung nach die zentrale Aussage.
Die Fähigkeit der lokalen Investoren, auch noch die Quattrex-Lücke zu weniger ausbeuterischen Zinsen zu schließen, stieß wohl auf Grund ihres hastig zusammengestellten und dünnen Konzeptpapiers auf Zweifel. Es müssten sich nun eigentlich Sachs, Dienes & Co. auch zu der Sache äußern, so lange wir keinen Einblick haben, was konkret und mit welcher Absicherung zugesagt wurde, können wir uns hier noch wund diskutieren ohne, dass sich jemand "im Recht" fühlen darf. Da hier die Existenz des Vereins auf dem Spiel steht - und beim Team Becca/Quattrex war wohl die Aussicht, die Insolvenz des FCK abzuwenden, realistischer als bei Dienes & Co. - werden die Einzelheiten dieser Verhandlungen vermutlich noch einige Anwälte beschäftigen.
Ebenso die erfolgte / nicht erfolgte Einladung an Littig, sich mit an den Verhandlungstisch in Luxembourg zu setzen. Hier fehlt uns zur weiteren Diskussion die entsprechende Auskunft der GF. Die Aussage von Littig, dass er nie eine Einladung erhalten habe, steht.
Sicherlich wirft das Interview so viele Fragen auf, wie es beantwortet, aber meiner Meinung nach ist Beccas Position absolut nachvollziehbar. Wer in ein defizitäres Unternehmen wie den FCK solche Summen bereit ist zu investieren, will auch möglichst viel Kontrolle über die Verwendung seiner Gelder haben. Auch das Argument, dass die Entscheidungsfindung - bei fünf Personen schon schwierig - mit einer Vielzahl an Investoren ständige Konflikte und neue Unruhe bringen würde, macht für mich Sinn.
Positiv stimmt mich, dass sich Becca in diesem Interview bewusst an die FCK-Fans und Kritiker wendet und ganz offensichtlich Interesse daran hat, den FCK so schnell wie möglich erfolgreich zu machen. Das heißt auch, dass, falls mit dem aktuellen Kader wieder kein Erfolg kommt, auch die aktuellen Verantwortlichen keinerlei "Jobgarantie" haben. Becca betont stets seine Erfahrung im Profisport, was sein Team im Hintergrund um Toppi & Co. uns hilft, werden wir vermutlich erst in ein paar Jahren sehen. Er steht in jedem Fall besser da als ein Ponomarew oder Ismaik.
Für die "vier Säulen" sehe ich ebenfalls schwarz, aber dass ein Ankerinvestor, der als größte Säule am meisten in den Verein stecken wird, auch ein entsprechend gewichtetes Mitspracherecht fordert, sollte auch dem naivsten Fan klar gewesen sein. Die Gremien als satzungsgemäßes Gegengewicht der Investoren, können zwar GF und Management GmbH "beaufsichtigen", aber wenn sie sich gegen deren wichtigste Personal- und Richtungsentscheidungen stellen ohne belastbare Alternativen aufzuzeigen, dann wird kein Investor, egal wie er heißt, bereit sein, weiter Geld in den Verein zu pumpen. Jeder Investor braucht verständlicherweise Sicherheit und Kontinuität und nicht die jährlich wiederkehrende Angst, dass die Steuermänner des Unternehmens von den Beauftragen der Mitglieder-/Hauptversammlung ausgetauscht werden. Wenn "BBK" mit den ihn zur Verfügung gestellten Finanzspritzen diese Saison nicht liefern, werden viele überrascht sein, wie schnell auch sie von Becca "abgesägt" werden - und das kann in diesem Fall dann nur im Sinne aller FCK-Fans sein. Dass ihnen für diese Saison im Zuge von Baders sportlichem Konzept eines mittel-, bzw. langfristigen Aufbaus um einen potentiell starken Mannschaftskern noch Beccas Vertrauen entgegen gebracht wurde, ist, finde ich, durchaus professionell vertretbar.