Fußballthemen, welche den FCK nicht oder nicht direkt betreffen.

Beitragvon JochenG » 25.05.2009, 14:11


Teufel82 hat geschrieben:@JochenG

Im großen und ganzem bestens recherchiert was die Strafen über die Saison hinweg angeht, jedoch darf man beim DFB Gesetzestexte niemals interpretieren ;) sondern sie so nehmen wie sie neider geschrieben sind.
Sammel bitte mal deine Fragen, ich geb dir dann ausreichend Antwort darauf.
Muss jetzt aber los, unsere Erstz spielt im Fernduell um den Aufstieg in die Kreisliga

Gruß
Teufel82

Danke für die angebotene Hilfe. Das Problem das ich habe besteht in dem Auffinden der Grundlagenentscheidungen, da habe ich die richtige Quelle noch nicht gefunden. Die Spielordnung setzt sich ja nur mit dem Rahmenwerk auseinander.

Dann hier nochmal die, aus meiner Sicht, offenen Fragen:
1. Gelb/Rot im letzten Spiel der Saison
Wird die Sperre in die neue Spielzeit übertragen oder "verjährt" diese. Was hat es mit der Formulierung "... bis zum Ablauf der automatischen Sperre
auch für das jeweils nächstfolgende Meisterschaftsspiel jeder anderen
Mannschaft seines Vereins/Kapitalgesellschaft gesperrt, längstens jedoch
bis zum Ablauf von zehn Tagen"
auf sich?

2. Gelb/Rot bei 4 Gelben vorher...
Erhält ein Spieler in der laufenden Saison während eines Spiels die 5. Gelbe Karte und anschließend noch die (im Prinzip) 6. Gelbe Karte, was zum Platzverweis (Gelb/Rot) führt, was passiert mit den bereits vorhandenen 4 Karten vor dem Spiel? Die Spielordnung schreibt hier:
c) Im Falle eines Feldverweises, auch eines Feldverweises nach zwei
Verwarnungen gilt eine im gleichen Spiel ausgesprochene Verwarnung als
verbraucht und wird nicht registriert. Auf die übrigen bis dahin verhängten
Verwarnungen bleibt der Feldverweis ohne Bedeutung.

Aus meiner Sicht bedeutet das, dass das nächste Spiel gesperrt ist und die 4 Karten aus den Vorspielen erhalten bleiben.

3. (zu guter Letzt) die Frage von Seb:
Seb hat geschrieben:
JochenG hat geschrieben:b) Wird ein Spieler in einem Meisterschaftsspiel der Lizenzligen, Regionalliga
oder Junioren-Bundesliga infolge zweier Verwarnungen (gelb/rot) im selben
Spiel des Feldes verwiesen, ist er bis zum Ablauf der automatischen Sperre
auch für das jeweils nächstfolgende Meisterschaftsspiel jeder anderen
Mannschaft seines Vereins/Kapitalgesellschaft gesperrt, längstens jedoch
bis zum Ablauf von zehn Tagen


Heißt das, wenn man Samstags vor ner Länderspielpause Gelb-Rot kassiert, darf man im nächsten Bundesligaspiel zwei Wochen später trotzdem spielen?

Oder gilt das nur für Einsätze in der zweiten Mannschaft?


Das sollte alles gewesen sein...



Beitragvon Teufel82 » 25.05.2009, 21:08


@Jochen G

Nachdem ich so langsam wieder runter komme ( wir haben nur unentschieden gespielt und sind aufgrund des schlechteren Torverhältnisses nicht aufgestiegen :cry: ), finde ich nun die Zeit dir mal zu antworten.

Wie vorher schon mal beschrieben darf man das Regelwerk nicht interpretieren, da geht man kaputt bei ;)

Zu Frage 1

Eine gelb-rote Karte, wenn sie am letzten Spieltag erteilt wird, wird mit in die neue Saisont übernommen!!! Auch wenn der Spieler zu einem neuen Verein wechseln sollte, innerhalb eines Lizensvereines des DFB.

Zu Frage 2

Nennen wir es mal Dummheit, holt man sich wenn man bereits 4fach vorbelastet ist, erst die fünfte gelbe und dann gelb rot ab.
Daann zählt die gelb rote Kare als Spielsperre und nicht die "zuerst" bekommene fünfte die ja auch zur Sperre für ein Spiel ( DFB Ebene ) führt.

Zu Frage 3

Und ich denke jetzt kommen wir zum wesentlichen was auch bei Seb die Frage ist.
Der DFB unterscheidet bis in die untersten Klassen eigentlich in 2 Spieltage! Der eine gilt von Montag bis Donnerstag ( bedenkt die englische Woche und Ihr wisst warum ) und von Freitag bis Sonntag. In diesen Zeiträumen darf von der ersten Mannschaft, die beispielsweise am Sonntag spielt, kein Spieler im anderen Zeitraum ( Spieltag Montag bis Donnerstag ) für eine niedriger spielende Mannschaft auflaufen.
Hiervon ausgenommen ist das Montagsspiel der 2.Bundesliga ( aber der DFB merk halt manchesmal selbst nicht was er für Regeln auftsellt ist hier aber an die Regeln der Fifa / Uefa gebunden.
Kommen wir zu der 10 Tage Regel, das ich anhand eines Beispieles erklären möchte vom FCK.

Reinert spielt am Donnerstag mit der zweiten Mannschaft und könnte damit auch am Sonntag bei den Profi´s mitspielen, holt sich aber eine gelb-rote Karte ab. An dieser Stelle könnte man sagen, gut, er spielt nicht bei der ersten also ist die Spere abgegolten.
Und da kommen wir zu der sogenannten "Zeitsperre", in diesem Falle 10 Tage.
Nach Ablauf dieser 10 Tage dürfte er wieder spielen, die 10 Tage in diesem Falle wären am Sonntag abgegeolten ( der Freitag ist der erste Tag der Sperre ), aber erst um 23:59 Uhr.
Damit hatte er weder die Möglichkeit bei der zweiten zu spielen und auch nicht bei der ersten und seine Sperre ist abgegeolten.

Länderspiele und auch Europacup Spiele sind hiervon ausgenommen, die gehören zur Uefa bzw. Fifa.
Zeitsperren seitens des DFB haben hier nichts mit zu tun, und werden bei einer Spielsperre "verlängert".
Zeitsperren gibt es übrigens auch in jeder Meldung von Sperren mit dabei, allerdings ist das für die meisten uninteressant weil sie sich damti nicht beschäftigen sondern nur wissen das der Spieler gesperrt ist.

Ich hoffe ich konnte Euch das ein wenig besser ins Licht rücken, ansonsten Bescheid geben wenn noch was unklar sein sollte

Gruß
Teufel82
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon JochenG » 25.05.2009, 21:18


Danke Teufel82

Hast Du irgendeine Quelle für solche Informationen - ich will Dir da nichts streitig machen - interessiert mich nur...



Beitragvon Seb » 25.05.2009, 21:20


Super, vielen Dank!



Beitragvon Teufel82 » 25.05.2009, 21:22


JochenG hat geschrieben:Danke Teufel82

Hast Du irgendeine Quelle für solche Informationen - ich will Dir da nichts streitig machen - interessiert mich nur...



Ich könnte dir alles raussuchen wenn du willst, habe die Regelwerke alle hier, aber das könnte was dauern ;)
Aber sagen wir es mal so, als Schiedsrichter muss ich das wissen, es wird oft genug auf Lehrabende über solche Dinge diskutiert.
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon Teufel82 » 25.05.2009, 21:28


Edit in einem neuen Post zur besseren Übersicht.

Spielsperren des DFB muss man nochmals unterschieden.
Wer zum Beispiel im Pokal die Ampelkarte erhält, ist nicht zwingend in der nächsten Runde gesperrt! Der DFB, warum auch immer, entscheidet hier auch mal auf Spielsperren, die in der Liag abgegolten werden können.
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon JochenG » 25.05.2009, 21:29


Nee, musst nichts raussuchen. Ich war eher auf der Suche nach Online-Recherchemöglichkeiten.
Der DFB hat ein paar nette Downloads, bei der DFL sucht man sich den Wolf und findet meist was in den hintersten Ecken deren Website. Die Uefa ist da ziemlich bedeckt aber hat auch das Eine oder Andere.
Aber gerade wenn es um die Entscheidung geht, wird es etwas dürftig.
Wenn Dir mal ein Link über die Füße läuft, wäre ich Dir dankbar....



Beitragvon Teufel82 » 25.05.2009, 21:43


@JochenG

Bei der DFL brauchst erst gar nichts suchen, das ist soweiso der größte /&/%&$§%§ Verein der Welt.
Maßgeblich für di Fussballregeln ist eh die Fifa, darunter die einzelnen Verbände der einzelnen Kontinenete und darunter dann halt für das jeweilige Land, bei uns der DFB.
Also für alle die schimpfen wollen, erstmal ganz ganz oben bitte anklopfen.

In der Tat ist es schwer bestimmte Dinge heraus zu finden, sogar im Regelwerk des DFB gibt es keinen Anhaltspunkt über die Dinge die ich dir geschildert habe.
Entweder man schnappt es irgenwo mal auf, lernt es iwo, fragt jemanden der sich auskennt oder man bleibt auf seiner Frage sitzen ;)
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon JochenG » 25.05.2009, 21:48


Teufel82 hat geschrieben:@JochenG

Bei der DFL brauchst erst gar nichts suchen, das ist soweiso der größte /&/%&$§%§ Verein der Welt.
Maßgeblich für di Fussballregeln ist eh die Fifa, darunter die einzelnen Verbände der einzelnen Kontinenete und darunter dann halt für das jeweilige Land, bei uns der DFB.
Also für alle die schimpfen wollen, erstmal ganz ganz oben bitte anklopfen.

In der Tat ist es schwer bestimmte Dinge heraus zu finden, sogar im Regelwerk des DFB gibt es keinen Anhaltspunkt über die Dinge die ich dir geschildert habe.
Entweder man schnappt es irgenwo mal auf, lernt es iwo, fragt jemanden der sich auskennt oder man bleibt auf seiner Frage sitzen ;)

Puuh - da bin ich aber froh... Ich habe schon langsam an mir gezweifelt Informationen zu finden :)
Das mit der DFL habe ich deshalb immer in der Suche mit drin, da deren Dokumente teilweise DFB Regularien überschreiben. Bei den Disziplinarmaßnahmen eher nicht aber sonst schon häufiger.
Ich war im Grunde auf der Suche nach einer Art "Kommentar zur Spielordnung", quasi als Gegenstück zum BGB. Aber wenn da eher nach gusto ausgelegt wird ... auch gut.
Danke nochmals für die Qualität.



Beitragvon Teufel82 » 25.05.2009, 21:53


@JochenG

Hab mich doch nochmal ins Zeug gelegt, eben teelfoniert und folgende Info bekommen:

http://www.dfb.de/uploads/media/07_Rech ... ung_03.pdf

Ich denke nun solltest du in einigen Punkten die ich aufgeführt habe soagr das offizielle dazu haben

Gruß
Teufel82
Robert Enke 24.08.1977 - 10.11.2009
www.robert-enke.de



Beitragvon JochenG » 25.05.2009, 22:02


@Teufel82
Danke für den Link. Das hatte ich schon. Da geht es eher um das Schiedsgericht und die Sperren (Rot bzw. Doping) und die Vefahren und Einspruchsmöglichkeiten. Hochinteressant aber wegen des "Verfalldatums" der Gelben lässt sich keiner darüber aus. Auch wie Gelb/Rot über Saisongrenzen behandelt werden.
Ich denke aber, dass hier genügend Klarheit geschaffen wurde, dank Deiner Erklärung.
Das wäre eigentlich was für den Schiri-Thread, der ist aber wohl tief abgetaucht...
Könntest Du ja mal dahin verschieben.



Beitragvon Seb » 26.05.2009, 08:54


Hab noch ne Frage, die aber nicht wirklich was mit Schiedsrichtern zu tun hat:

Ein Spieler hat nen 3 Jahresvertrag bei nem Club, der nur für die 1. Liga zählt.
Der Club steigt ab, der Spieler wechselt und unterschreibt irgendwo anders.
Im Jahr darauf steigt der Club wieder auf. Hat der Spieler jetzt zwei gültige Verträge oder wurde der erste mit dem Abstieg gekündigt?


Das Problem gabs vor ein paar Jahren mal bei irgendnem Spieler, weiss aber nicht, wie es ausgegangen ist.



Beitragvon JochenG » 26.05.2009, 11:53


Seb hat geschrieben:Hab noch ne Frage, die aber nicht wirklich was mit Schiedsrichtern zu tun hat:

Ein Spieler hat nen 3 Jahresvertrag bei nem Club, der nur für die 1. Liga zählt.
Der Club steigt ab, der Spieler wechselt und unterschreibt irgendwo anders.
Im Jahr darauf steigt der Club wieder auf. Hat der Spieler jetzt zwei gültige Verträge oder wurde der erste mit dem Abstieg gekündigt?


Das Problem gabs vor ein paar Jahren mal bei irgendnem Spieler, weiss aber nicht, wie es ausgegangen ist.

Also ob es sowas schon einmal gegeben hat weiß ich nicht
Heute gilt die Lizenzordnung für Spieler der DFL. Dort heisst es, dass ein Spieler nur dann einen Vertrag mit einem Verein/Kapitalgesellschaft abschließen darf, wenn er vorher in der Transferliste aufgenommen ist. Hier das Zitat, für die Voraussetzung in die Transferliste:
Lizenzordnung Spieler - §4 Transferliste - Abschn. 6 hat geschrieben:
6. Voraussetzung für die Aufnahme in die Transferliste ist, dass

a) bei einem Wechsel die Verträge zum Zeitpunkt der Antragstellung
fristgerecht gekündigt, in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst worden
sind oder durch Zeitablauf enden,

b) der Verein bzw. die Kapitalgesellschaft und der Spieler den Antrag gestellt oder vorher zugestimmt haben,

c) ein etwaiger Einspruch gegen die Aufnahme eines Spielers in die Transferliste zurückgewiesen worden ist,

d) keine anderweitige rechtliche Bindung des Spielers an einen anderen Verein bzw. eine andere Kapitalgesellschaft besteht.

Im Falle der außerordentlichen Kündigung müssen die Voraussetzungen des § 8 Nr. 2 oder 3 LOS vorliegen.

In jedem Fall ist der Nachweis über die fristgemäße Beendigung des Vertrages dem Antrag zur Aufnahme in die Transferliste beizufügen.

Das heisst, dass es nicht möglich ist, zwei Vertragsverhältnisse zu besitzen. Wenn ja, ist der Transfer ungültig und es dürfte Strafen hageln.



Beitragvon Schärjer » 04.08.2009, 19:45


Schärjer am 04.08.2009, 19:37


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@ an alle die sich mit dem Regelwerk auskennen
Das Foul des Düsseldorfer Keeper gestern,was zum Elfer für Hamburgs 3:2 führte,war das keine rote Karte? :?:



Beitragvon Basti91 » 04.08.2009, 19:48


Schärjer hat geschrieben:Schärjer am 04.08.2009, 19:37


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@ an alle die sich mit dem Regelwerk auskennen
Das Foul des Düsseldorfer Keeper gestern,was zum Elfer für Hamburgs 3:2 führte,war das keine rote Karte? :?:


Doch, war normal glatt Rot.



Beitragvon Thomas » 04.08.2009, 19:49


Bin zwar kein Schiedsrichter, aber das war ganz klar ne rote Karte. Notbremse und so...
Der Verein führt als eingetragener Verein den Namen 1. Fußball-Club Kaiserslautern e.V. (1. FCK) und hat seinen Sitz in Kaiserslautern. Seine Farben sind rot und weiß. (...) Das Stadion trägt den Namen Fritz-Walter-Stadion. (Vereinssatzung des 1. FC Kaiserslautern e.V. - Artikel 1, Absatz 1)



Beitragvon Stfb-Teufel-Maik » 04.08.2009, 20:20


Ich bin auch kein Schiedsrichter, wurde aber mal darüber aufgeklärt, dass der Torwart bei der Notbremse im Strafraum, die mit Elfmeter geahndet wird, nicht unbedingt "rot" sehen muss. Die Entscheidung kann/muss der Schiedsrichter treffen.
Ich fand das gestern OK, dass er nicht rot gesehen hat.

Wenn es einer besser weiß, lasse ich mich gerne belehren...
Bild



Beitragvon Gandalf446 » 04.08.2009, 22:32


Schärjer hat geschrieben:Schärjer am 04.08.2009, 19:37


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@ an alle die sich mit dem Regelwerk auskennen
Das Foul des Düsseldorfer Keeper gestern,was zum Elfer für Hamburgs 3:2 führte,war das keine rote Karte? :?:


Ich würde dafür glatt rot zeigen.
War 1. eine Notbremse und 2. das irreguläre verhindern einer klaren Torchance. Beides alleine reicht für Rot.
1. FC Kaiserslautern - Wenn Fußball zur Religion wird

"3 Spiele - 8 Punkte" Wir sind wieder da



Beitragvon Coolaid » 04.08.2009, 23:27


Schärjer hat geschrieben:Schärjer am 04.08.2009, 19:37


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@ an alle die sich mit dem Regelwerk auskennen
Das Foul des Düsseldorfer Keeper gestern,was zum Elfer für Hamburgs 3:2 führte,war das keine rote Karte? :?:


Der Regel nach war es eigentlich eine rote Karte. Jedoch ist es des öfteren zu beobachten, dass die Schiedsrichter einem Torwart in solchen Situationen, wie auch gestern, nur gelb geben. Das liegt wohl daran, dass ein Elfmeter und eine rote Karte eine doppelte Bestrafung darstellen. Trotzdem hätte ein Feldspieler hier sicherlich rot gesehen, also auch eine doppelte Bestrafung. Aber die Schiedsrichter neigen dazu, Torhüter nicht so hart zu bestrafen. Das ist nun mal eine Gegebenheit im Fußball. Ob richtig oder falsch muss jeder für sich entscheiden. Ich hätte dem Abwehrspieler für seinen dämlichen Fehler rot gezeigt :wink:



Beitragvon Paul » 05.08.2009, 10:34


Interessante Diskussion.

Meine Meinung dazu ist eigentlich grundsätzlich, dass ich, wenn es Elfmeter gibt, nie Rot zeigen würde (Ausnahme: Tätlichkeit, aber gäbe es beispielsweise bei ner Ohrfeige im Strafraum überhaupt Elfmeter?). Ich finde diese doppelte Bestrafung irgendwie grundsätzlich ziemlich daneben.

Nun gibt es aber meines Wissens keine Unterscheidung zwischen Notbremse im oder außerhalb des Strafraums und somit hätte der D'dorfer Keeper Rot sehen MÜSSEN. Ich verstehe als neutraler Zuschauer überhaupt nicht, wie es da auch nur den Hauch eines Zweifels geben konnte. Mir persönlich gibt es insgesamt im Schiedsrichterwesen viel zu viel Ermessensspielraum. Je nach Schiri wird da ganz schön mit Zweierlei Maß gemessen - und das ist im Grunde dann auch ne Art von Wettbewerbsverzerrung...

Ich bin zum Bsp. recht sicher, dass Ilicevic in Braunschweig nicht von jedem Schiri vom Platz gestellt worden wäre - unabhängig davon, ob ich es für die richtige Entscheidung halte oder nicht!
Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon Sebastian » 05.08.2009, 10:40


@Paul:

Zitat aus den Regeln:

Bei laufendem Spiel und einer Tätlichkeit auf dem Spielfeld gilt:
– Bei einer Tätlichkeit an einem Gegenspieler wird die Partie mit einem
direkten Freistoß an der Stelle, an der sich das Vergehen ereignete (siehe
Regel 13 – Ort der Freistoßausführung), oder mit einem Strafstoß fort -
gesetzt (falls sich die Tätlichkeit im Strafraum des betreffenden Spielers
ereignete).
– Bei einer Tätlichkeit an einem Mitspieler wird die Partie mit einem indirekten
Freistoß am Ort des Vergehens fortgesetzt (siehe Regel 13 – Ort der
Freistoß ausführung).
Bunt ist das Dasein und granatenstark!



Beitragvon Paul » 05.08.2009, 10:48


@Sebastian
Danke!
Nur im Pälzer Bode hänn moi Haxe richdich Halt!
unzerstörbar - NUR der F C K



Beitragvon JochenG » 17.03.2010, 11:44


So, nachdem am vergangenen Wochenende die passive Abseitsregel zweimal extrem zugeschlagen hat und bei Schlacke und den Lebkuchen damit ein Vorteil erzielt wurde, entstand ja eine heftige Diskussion über die Auslegung einer "neuen Spielsituation".
Im 1. Liga Thread hatte ich das DFB Regelwerk schon mal gepostet - hier noch einmal zur Sicherheit http://www.dfb.de/fileadmin/user_upload ... 9_2010.pdf
Dort auf Seite 80 (79 gedruckt unten) wird in Abbildung 13 die Geschichte der neuen Spielsituation bzw. die beiden Torsituationen vom vergangenen Wochenende erläutert.

Da es eine Reihe von Fragen gab und ich mich (zufällig) mal bei den Herthanern rumgetrieben habe, die sich natürlich auch über das Tor der Lebkuchen aufregten bin ich in deren Forum auf einen ähnlichen Thread gestossen. Dort hat ein User (MrNice) eine, für mein Empfinden, vernünftige Erklärung abgegeben.
Hier die Erklärung der Fragen, die in dem Zusammenhang immer wieder auftreten.
MrNice aus dem Hertha-Inside-Forum hat geschrieben:Zunächst zum Begriff neue Spielsituation: Dies ist ein veralteter Begriff, als noch nicht bei jedem Pass das Abseits bewertet wurde, sondern eine neue Spielsituation vorliegen sollte, bis der vorher passiv abseits stehende wieder eingreifen durfte. Da dies sehr schwamig formuliert war und es hier schon reichte, wenn der angespielte Spieler den Ball einige Meter trieb, ist man vermutlich dazu übergegangen, nun jeden Pass einzeln zu bewerten.

Der Gegner wird dann beeinflusst, wenn der abseits stehende Spieler z.B. den Verteidiger daran hindert, zum Ball zu laufen oder klassisch wenn er beim Torschuß dem Torwart die Sicht nimmt. Er beeinflusst den Gegner nicht, wenn er 10 m im Abseits steht, da dieser wissen muß, dass nur aktives Abseits zählt.

"Aus seiner Position einen Vorteil zieht" er, wenn er aus Abseits stehend nach einem Torschuß den Ball von Torwart/abwehrenden Verteidiger oder von der Latte erhält. Regeltechnisch wird es als nicht strafbarer Vorteil gewertet, wenn er beim ersten Pass im Abseits stand und somit einen Vorsprung vor den Verteidigern hat.

Glaub mir, wir Schiedsrichter sind mit dieser Regelauslegung nicht zufrieden, müssen diese aber umsetzen.


Wie sehen unsere Spezialisten das Thema hier?



Beitragvon Betzepower1973 » 17.03.2010, 12:23


Also ganz ohne Abseits funktioniert Fußball nicht, ursprünglich gab es
kein Abseits, das wurde nachträglich eingeführt, da die Spieler wohl
mehr oder weniger einfach vorne vor dem Tor rumlungerten und auf
Bälle warteten. Von daher ist Abseits schon sinnvoll.
Es ist auch sinnvoll, bei einem Spieler der sich im Abseits befindet, aber
erkennbar nicht am Spiel teilnimmt oder auch gar nicht teilnehmen
möchte, weil er sich z.B. setzt und es somit signalisiert, nicht auf Abseits
zu entscheiden.
Allerdings sollte er dann auch fern ab des Spielgeschehens sein und
keinen gegnerischen Spieler behindern oder sonst wie irritieren.
Und natürlich sollte er aus dieser Abseitsposition keinerlei Vorteile ziehen
dürfen, d.h. wenn ein Spieler ein Tor erzielt, weil er sich durch das passive
Abseits einen Vorteil verschafft hat, sollte das Tor nicht anerkannt werden
dürfen.
Meiner Meinung nach, sollte ein Spieler nach passiver Abseitsstellung erst
wieder aktiv ins Spielgeschehen eingreifen dürfen, wenn er sich hinter
einem gegnerischen Abwehrspieler befunden hat, entweder durch
eigenes zurück laufen oder weil ihn mind. ein Abwehrspieler eingeholt
hat (gleiche Höhe).
Erst dann wäre eine Vorteil aus der Abseitsstellung wieder aufgehoben.
"Das Grauen hat einen Namen: Betzenberg. Dort ist der 1.FC Kaiserslautern zu Hause, jenes Team, das die Ästhetik der Kneipenschlägerei zur sogenannten Fußballkultur erhob." (Wiglaf Droste)



Beitragvon Kaiserslautern1900 » 22.03.2010, 13:43


Nunja, ich finde die Regel eigentlich vom Prinzip her gut wie sie ist, jedoch sollte sie klarer definiert werden. Ich fand es z.B. gut wie es beim Confed-Cup 2005 geregelt wurde.Abseits wird erst aktiv, wenn der Ballkontakt vorliegt. Es können keine Iritationen auftreten. Zudem sollte man den Begriff "neue Spielsituation" besser erläutern.

Es gibt übrigens einen Fall, da sollte in meinen Augen eigentlich kein Abseits gepfiffen werden: Freistoss aus dem Halbfeld in den 16er hinein. Der Torschütze aus dieser Situation steht im Abseits, jedoch wurde der Ball von einem gegnerischen Abwehrspieler verlängert.

In meinen Augen findet dort eine bewusste Bewegung vom Gegenspieler statt und der Fall des Passes vom Gegenspieler tritt für mich in Kraft. Wenn der Ball nicht verlängert wird, kommt eventuell ein ganz anderer Spieler an den Ball und der "Torschütze" steht passiv.

Was sagen unsere Schiris dazu?
Fritz Walter hat den ,,Deutschen Gruß'' abgelehnt, Briefe nicht mit ,,Heil Hitler'' unterzeichnet, im Vereinslokal der TSG Diedenhofen soll er gar ,,Heil Moskau'' gerufen haben. (Süddeutsche 17.05.2010)




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