Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.

Beitragvon Kohlmeyer » 18.10.2023, 15:30


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Erich Ribbeck (l.) und Udo Lattek bei einem Spiel des FCK gegen Bayern; Foto: Imago Images

Im Blickpunkt: 50 Jahre 7:4 gegen die Bayern
Ribbeck vs. Lattek: Zwei Trainer, zwei Typen


20. Oktober 1973. FCK gegen Bayern, 7:4. Das hieß auch: Erich Ribbeck gegen Udo Lattek. Zwei, die im Vierteljahrhundert danach wichtige Rollen spielten. Heute aber wären sie so nicht mehr vorstellbar, meint DBB-Autor Eric Scherer.

Es war bereits das siebte Mal, dass sie als Cheftrainer in einem Bundesliga-Spiel aufeinander trafen. Zweimal hatte Erich Ribbeck den aktuellen Bayern-Trainer schon geschlagen, noch als Übungsleiter von Eintracht Frankfurt. Viermal war Udo Lattek als Sieger in den Kabinengang zurückgekehrt.

Für ihr Alter blickten beide schon auf eine stattliche Anzahl Berufsjahre zurück. Ribbeck war schon 1967, mit gerade mal 30 Jahren, Cheftrainer von Rot-Weiß Essen geworden. Hatte mit dem Ruhrpottklub in seiner ersten Saison nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Anschließend coachte er fünf Jahre lang in Hessen, ehe er auf dem Betzenberg die Nachfolge von Dietrich Weise antrat, der seinerseits die Eintracht übernahm. Solange wie Ribbeck sollte in diesem Jahrhundert keiner mehr auf der Frankfurter Trainerbank sitzen. Erst ab 2004 schaffte ein gewisser Friedhelm Funkel, ein Jahr länger im Amt zu bleiben.

Sein Gegenüber Udo Lattek war ebenfalls schon mit 30 Jahren zum Cheftrainer eines Bundesligavereins gekürt worden. Zuvor hatte er beim DFB die Jugend-Nationalmannschaft betreut, und bei der WM 1966 hatte er Bundestrainer Helmut Schön assistiert. 1970 verpflichteten ihn die Bayern als Chefcoach, weil die Münchner Nationalspieler um Franz Beckenbauer ihre Vereinsführung überzeugten, mit ihm besser klarzukommen als mit ihrem bis dahin amtierenden Übungsleiter Branko Zebec. Offensichtlich redeten beim späteren "FC Hollywood" schon damals die Stars stets ein gewichtiges Wörtchen mit.

Ribbeck weinte, aber er kniete nicht

Ribbeck und Lattek teilten noch einige Gemeinsamkeiten mehr, so unterschiedlich sie als Typen auch wirken mochten. Beide waren zu einem guten Teil von der Trainerlegende Hennes Weisweiler geprägt, hatten unter ihm als Ausbilder die Fußballerlehrer-Lizenz erworben. Ribbeck hatte "Don Hennes" zudem als Co-Trainer bei Borussia Mönchengladbach gedient.

Wie diese Begegnung am 20. Oktober 1973 endete, wird in diesen Tagen von etlichen Zeitzeugen in Wort und Bild geschildert. Im wohl denkwürdigsten Bundesligaspiel aller Zeiten siegte der 1. FC Kaiserslautern gegen Bayern München mit 7:4, nachdem er nach 57 Minuten noch 1:4 zurücklag. Die Reaktionen der Trainer? "Ribbeck kniete nieder und weinte", titelte die "Bild" am Tag danach. Aus lauter Lust an der Übertreibung nicht ganz wahrheitsgemäß, wie so oft.

Geweint habe er wohl, stellte Ribbeck Jahrzehnte später in einem SWR-Beitrag richtig, niederknien aber sei ihm, nach mehreren OPs, schon damals nicht mehr möglich gewesen. Eine Darstellung, die SWR-Reporter-Legende Fritz Danco im gleichen Film bestätigt: "Dies war das erste und einzige Mal, dass ich einen Trainer weinen sah."

Der Bayern-Trainer war vieles, aber nicht unbedingt nett

Und Lattek? Der gab sich vor laufenden TV-Kameras schmallippig. "Nach dem 4:1 sind wir immer nervöser geworden statt ruhiger. Dann kam noch der Platzverweis Gersdorffs dazu, das war der letzte Schock. Bei uns läuft im Moment alles daneben", gab er zu Protokoll. Anschließend war er für niemanden mehr zu sprechen. Den bereits vereinbarten Aufritt am Abend im "Aktuellen Sport-Studio" sagte er ab. Statt seiner fand sich FCK-Kapitän Ernst Diehl beim ZDF auf dem Mainzer Lerchenberg ein.

Zwei Reaktionen, die gut zu den beiden Charakteren passte. Der liebenswerte Herr Ribbeck, der später als "Sir Erich" geadelt wurde und in der Öffentlichkeit stets als Sympathieträger wahrgenommen wurde, sieht man mal vom Schlusskapitel seiner Karriere ab, von dem später die Rede sein wird. Und auf der anderen Seite Lattek, der vieles war, aber nicht unbedingt nett.

Der aber ohne Frage der erfolgreichere der beiden Freunde war. Lattek gewann mit dem FC Bayern und Borussia Mönchengladbach acht Deutsche Meisterschaften, holte mit dem FC Bayern dreimal den DFB-Pokal und den Europapokal der Landesmeister, gewann mit dem FC Barcelona den Europapokal der Pokalsieger und mit Borussia Mönchengladbach den Uefa-Cup. Damit ist Udo Lattek nach wie vor der erfolgreichste deutsche Vereinstrainer aller Zeiten.

Lattek: Viele Erfolge, wenig Sympathien

Dennoch wurde an seinem Können und an seiner Person immer wieder gezweifelt. Was nicht weiter erwähnenswert wäre, wären diese Stimmen von Gegnern gekommen, die er besiegte, ließe sich dies doch schlicht mit Neid und Missgunst erklären. Latteks Erfolge aber wurde wiederholt auch von Mitstreitern abgewertet, die diese mit ihm gemeinsam errungen hatten. "Wir sind so gut, dass wir auch mit Ihnen Meister würden", diktierte etwa Kaiser Franz mal einem Münchner Zeitungsreporter in den Block. Und sein Manager Robert Schwan ergänzte: "Die Intelligenz des Trainers Lattek besteht darin, immer gewusst zu haben, zu welchem Klub er zu welchem Zeitpunkt wechseln muss."

Bernd Schuster, neben Diego Maradona einer seiner Stars beim FC Barcelona, machte gnadenlos Latteks Alkohol-Affinität öffentlich, als er mit diesem nicht mehr klarkam. Die begleitete Lattek in der Tat einen Leben lang, war in diesen Tagen aber deswegen heftiger, weil er über den Tod seines Sohnes Dirk im Jahr 1981 nur schwer hinwegkam. Der Journalist Ludger Schulze, seinerzeit vielbeschäftigter Fußball-Beschreiber, schildert, dass Lattek neuen taktischen Ideen wie Raumdeckung und Abseitsfalle erstmal betont ablehnend gegenüberstand, um sich irgendwann später dann doch mit ihnen anzufreunden. Dies alles ist so in Dietrich Schulze-Marmelings Buch "Trainer!" nachzulesen.

Ribbeck: Viele Sympathien, wenig Erfolge

Und der nette Herr Ribbeck? Der gewann nicht so viele Titel, weil er meistens weniger gute Mannschaften betreute. Fünf Jahre sollte er in Kaiserslautern bleiben, solange wie kein Trainer mehr nach ihm. Der 6. Platz aus der Saison 1973/74, dem Jahr des legendären 7:4, blieb der beste, den er mit dem FCK erreichte. 1976 führte er sein Team ins DFB-Pokal-Finale gegen den Hamburger SV, unterlag aber mit 0:2.

Nicht zuletzt aber verhalf das gute Ansehen, das er im Lautrer Umfeld genoss, auch "Atze" Friedrich zu seinem ersten Funktionärsamt beim FCK. Präsident Willi Müller wollte sich vor der Jahreshauptversammlung 1976 vom Trainer Ribbeck trennen. Der damals erst 33-jährige Friedrich, der bei anstehenden Neuwahlen gegen Müller kandidierte, sprach sich dagegen für einen Verbleib Ribbecks aus - und gewann die Wahl unter anderem auch deswegen.

1978 wechselte Ribbeck zum DFB, assistierte dem von den Deutschen ungeliebten Bundestrainer Jupp Derwall, wurde mit diesem aber Europameister und Vize-Weltmeister. Zurück in der Bundesliga, übernahm er am 9. Spieltag der Saison 1984/85 Borussia Dortmund auf Rang 17 und beendete die Spielzeit auf Rang 14. Danach übernahm er Bayer Leverkusen - und holte mit dem Konzernklub 1988 den Uefa-Cup. Sein größter Erfolg war auch das Größte, das der ewige Zweite vom Rhein bis heute jemals erreichte.

Ihr Ende kam ungefähr im Gleichschritt

Interessant, dass beide, Lattek wie Ribbeck, auch ungefähr zur gleichen Zeit zu spüren bekamen, wie ihre Zeit zu Ende ging. Nach eher unbefriedigenden Jahren als Technischer Direktor und Sportlicher Leiter beim 1. FC Köln übernahm Lattek 1992 bei Schalke 04 noch einmal einen Trainerposten - und musste nach der Hinrunde gehen. Die Königsblauen wollten mehr als den Mittelfeldplatz, auf den der Trainer sie geführt hatte. Ribbeck übernahm 1992 den damals tatsächlich in Abstiegsnot steckenden FC Bayern, wurde mit diesem 1993 Vizemeister, doch auch das war seinem Arbeitergeber, der nunmal "Forever Number One" sein will, zu wenig. In der Winterpause wurde er durch Franz Beckenbauer ersetzt, der die Münchner unter anderem dank des "Phantomtores" von Thomas Helmer hauchdünn vor dem 1. FC Kaiserslautern zum Titel führte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch bei den Bayern-Spielern die Erkenntnis durchgesetzt, dass der ehrwürdige Sir Erich fußballfachlich nicht ganz mehr auf der Höhe der Zeit war, und diese Erkenntnis steckten sie, eben ganz FC Hollywood, auch an die Medien durch. Wie Erich Ribbeck seiner Mannschaft einst am Frühstückstisch mit Zucker- und Salzstreuern die Viererkette so lange so unbedarft erklärte, bis ihm der Niederländer Jan Wouters in sein Instrumentarium griff und ihn korrigierte - diese Episode zitierte der "Spiegel" in der Folgezeit gleich mehrmals.

Das Hamburger Nachrichtenmagazin verspottete Ribbeck auch als "Kaffeehaustrainer", und der einstige Meistertrainer und spätere "Bild"-Grantler Max Merkel erklärte den Kollegen mit den perfekten Manieren zum "Erfinder der 13-Stunden-Woche". Interessant in diesem Zusammenhang: Auch die ehemaligen FCK-Spieler Fritz Fuchs und Klaus Toppmöller ließen in DBB-Gesprächen schon anklingen, dass sie von den fachlichen Qualitäten ihres eigentlich so eloquenten Übungsleiters schon in den 70er Jahren nicht so richtig überzeugt waren. Laut Fuchs kam der legendäre 7:4-Sieg über die Bayern sogar nur deswegen zustande, weil nach dem 1:4 kein Spieler mehr auf den Trainer hörte.

Der Epilog: Der eine wird gefeiert, der andere verdammt

Eine weitere Parallele: Sowohl an Latteks als auch Ribbecks Karriere hängte sich, abermals fast zeitgleich, noch ein Epilog an, der für beide Typen ebenso bezeichnend ist. Lattek übernahm im Jahr 2000 noch einmal, diesmal aber gemeinsam mit Matthias Sammer, für fünf Partien die akut abstiegsgefährdeten Borussen aus Dortmund, führte sie mit einem finalen 3:0-Sieg bei Hertha BSC ans rettende Ufer und verabschiedete sich daraufhin als Volksheld aus dem Ruhrpott.

Der 1996 nochmal als Interimstrainer in Leverkusen kläglich gescheiterte Ribbeck ließ sich 1998 vom DFB breitschlagen, die Deutsche Nationalelf zur EM 2000 in den Niederlanden und Belgien zu führen - mit einem Kader, der von dem nunmehr 39-jährigen Lothar Matthäus geführt werden sollte. Das Debakel folgte nicht unbedingt überraschend, dafür aber umso heftiger. Deutschland schied nach der Vorrunde als Gruppenletzter aus - und damit waren auch Ribbecks Sympathiewerte endgültig im Keller. Er durfte seinen Ruhestand mit dem Brandzeichen antreten, der schlechteste Bundestrainer aller Zeiten gewesen zu sein. Wie sagte der große Kalli Feldkamp doch im DBB-Gespräch? "Mit einem Misserfolg aufzuhören, das ist wie eine negative Rente, die du bis an dein Lebensende mitnimmst."

Danach: Einer talkt im Doppelpass, der andere will seine Ruhe

Lattek talkte daraufhin noch ein paar Jahre am TV-Stammtisch "Doppelpass". Oft ätzend und gallig, aber manchmal auch kompetent, zementierte er dort vor allem seinen Ruf, bereits in Morgenrunden einen gesunden Bierdurst entwickeln zu können.

Ribbeck indes hat sich zurückgezogen, lebt heute, mittlerweile 86 Jahre alt, alternierend auf Teneriffa und im rheinischen Pulheim, und wird von Journalisten nur noch an runden Geburtstagen angerufen. "Ich muss nicht in TV-Sendungen auftauchen und Stammtischgespräche führen. Das ist nicht meine Welt", erklärte er der FAZ anlässlich seines 70. Wiegenfestes im Jahr 2007. Was sich als eine kleine Spitze gegen den Freund und langjährigen Weggefährten deuten lässt, den er im Jahr 2015 mit zu Grabe trug. Udo Lattek wurde 80 Jahre alt.

Trainer mit zwei Gesichtern gibt es heute nicht mehr

Beide waren feste Größen im deutschen Fußball des vergangenen Vierteljahrhunderts. In diesem aber wären beide so nicht mehr denkbar. Die mediale Selbstinszenierung und der interne Auftritt vor der Mannschaft lassen sich heutzutage nicht mehr voneinander trennen. Einen unbeliebten Trainer wie Lattek würde kaum noch ein Klub der Öffentlichkeit präsentieren wollen. Und statt eines Auslaufens ein "Aussaufen" anzuberaumen - dergleichen soll er in seinen Münchner Zeiten mehrmals getan haben -, könnte Lattek sich schon gleich gar nicht mehr leisten. Ein Ribbeck dagegen könnte in der Kabine nur überzeugen, wenn er sich vorher das Nerd-Wissen drauf schaffte, mit dem der moderne Fußball heutzutage durchleuchtet ist.

Unter den Top-Trainern scheint José Mourinho der letzte zu sein, der keine Probleme damit hat, sich in der Öffentlichkeit als Arschloch darzustellen, solange die Kommunikation mit seinen Jungs stimmt. Und mit Ottmar Hitzfeld ging der letzte Gentleman-Trainer à la Ribbeck bereits 2014 in Ruhestand. Wobei davon auszugehen ist, dass der bis auf ein Spiel 1994 in Kaiserslautern immer höfliche Hitzfeld die Anforderungen des modernen Fußballs an einen Übungsleiter besser verinnerlicht hatte als "Sir Erich".

Der seinen weniger netten Freund Udo Lattek in insgesamt 21 Partien nur fünf Mal geschlagen hat. An die beiden Siege, die er mit dem FCK errang, dürfte er sich mit Sicherheit am liebsten erinnern. Denn 13 Monate nach dem 7:4 auf dem Betzenberg schlugen die Roten Teufel im Münchner Olympiastadion nochmal zu, gewannen 5:2, drei Treffer erzielte Klaus Toppmöller. Ebenfalls ein denkwürdiges Spiel, ohne Frage. Aber eben nicht das denkwürdigste Bundesliga-Spiel aller Zeiten.

Quelle: Der Betze brennt / Autor: Eric Scherer

Weitere Links zum Thema:

- Fritz Fuchs über das 7:4 gegen die Bayern: "Und dann ging die Post ab" (Der Betze brennt)



Beitragvon Comu6 » 18.10.2023, 17:27


Schöner Artikel. Danke dafür.
Zwei Männer, die ich nur in ihren erwähnten letzten Stationen erlebt habe.
Daher war Erich Ribbeck für mich auch immer ein wenig Witzfigur.
Vielleicht ein etwas unfaires, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisendes Urteil.
FCK seit 1993



Beitragvon Ereborn » 18.10.2023, 22:00


Ich denke "Witzfigur" wird Ribbeck sicher nicht gerecht. Immerhin war er 5 Jahre lang unser Trainer - und in der Zeit hat sich der FCK von einer verschrieenen "Kloppertruppe" in eine Mannschaft entwickelt, mit der in der Bundesliga zu rechnen war. Statt regelmäßig gegen den Abstieg zu spielen, kam eben auch mal der 6. Platz raus - und der FCK entwickelte sich langsam hin zu der Zeit, ab der dann ab 1978 mit "King Kalli" plötzlich eine der 4 besten Mannschaften der Bundesliga spielte.

Dieser Werdegang ist sicher nicht nur alleine der Verdienst von Erich Ribbeck, aber seinen Anteil daran hat er auf alle Fälle.

Und nebenbei hat er dabei auch Hans-Peter Briegel entdeckt und aufgebaut, den dann auch später als DFB Co-Trainer Jupp Derwall empfohlen - und somit wurde Briegel 1980 auch Europameister.
Vieles im Leben kann man mit Geld kaufen.
Emotion und Leidenschaft nicht.



Beitragvon Mittelhaardt » 18.10.2023, 23:08


Ich hab Ribbeck nur als Kind in seiner Zeit bei der Nationalmannschaft wahrgenommen.

Wenn ich das hier lese, frag ich mich, wie er sich überhaupt so lange in dem Job halten konnte.
Andererseits, er war ja nicht unerfolgreich und bei so manchem Artikel über andere Trainer der Siebziger entstand auch ein Eindruck Richtung "Witzfigur".

Was war das also für eine Zeit? Einerseits Rinus Michels, Lobanowski und Happel, andererseits Trainer mit mitunter unfassbaren Defiziten - fachlich oder menschlich. Was muss das für ein Gefälle gewesen sein? Wie waren dann erst unterklassige Trainer?



Beitragvon d1eter » 19.10.2023, 14:00


Ich kam an einem Samstagabend von einer Hochzeitsfeier spät, oder eher früh, noch ins Trocadero. Da traf ich Herrn Ribbeck. Obwohl ich schon ( sehr ) angeheitert war, hat er sich eine längere Zeit ernsthaft mit mir unterhalten. Meinen Respekt hat er.
Wer positiv denkt hat mehr vom Leben und lebt länger.
www.psychotipps.com/Positives-Denken.html



Beitragvon 6Weissbier » 19.10.2023, 14:23


So. Jetzt hab ich mich hier angemeldet, nach Jahren, in denen ich einfach nur mitgelesen habe.
Der Grund für die Anmeldung ist dieser wunderbare Artikel von Eric, dessen Anmerkungen und Kommentare ich sehr schätze! Weiter so, Eric! Eine Wohltat, auch gegenüber manch anderen hier, die mit Schaum vor dem Mund schreiben, das braucht wirklich niemand.

Beim 7:4 gegen die Bayern war ich 10 und saß vor dem Radio. FCK Fan war ich da bereits 2 Jahre, sofern man mit 8 schon „Fan“ sein kann. Der Verein sucht dich aus und nicht Du den Verein. Jetzt bin ich 60 und immer noch FCK Fan, was sonst.

Bei mir persönlich kommt Ribbeck ganz gut weg, nicht nur wegen der Spiele gegen die Bayern. Er hat in der Tat, wie Ereborn es richtig schreibt, den FCK von der permanenten Abstiegsgefahr weggebracht. Als 1978 der FCK unter Kalli Tabellenführer nach der Hinrunde war, war die Saat, die eben auch Ribbeck gesät hatte, bereits aufgegangen.



Beitragvon auge clausthaler » 19.10.2023, 16:13


Kleine Korrektur: Beim 5:2 (74/75) erzielten Schwarz, Riedl, Sandberg, Pirrung und Toppmöller je ein Tor.
In der darauffolgenden Saison gewann der FCK mit 4:3 bei den Bayern (nach 1:3 Rückstand!).
Das war das Spiel, in dem Toppmöller 3 mal traf. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, weil ich als Knirps am Radio zum ersten mal die Erfahrung machte, dass man vor Freude heulen kann..



Beitragvon Hatschongelb » 20.10.2023, 12:28


Mittelhaardt hat geschrieben:Ich hab Ribbeck nur als Kind in seiner Zeit bei der Nationalmannschaft wahrgenommen.

Wenn ich das hier lese, frag ich mich, wie er sich überhaupt so lange in dem Job halten konnte.
Andererseits, er war ja nicht unerfolgreich und bei so manchem Artikel über andere Trainer der Siebziger entstand auch ein Eindruck Richtung "Witzfigur".



Man sollte das Lebenswerk eines Menschen a. nicht nur anhand der letzten Jahre beurteilen (ganz ehrlich: Hat da noch irgendjemand Udo Lattek beim Doppelpass ernst genommen? Der konnte halt immer gut mit den Medien und dem Boulevard, deswegen wurde alles positiv dargestellt.) und b. nicht immer mit heutigen Maßstäben messen.
Als junger Mensch hat man immer das Gefühl, dass man selbst als Kind seiner Zeit alles richtig macht und die „Alten“ von nichts eine Ahnung haben, weil sie eben nicht mehr so ganz in den Zeitgeist passen (wollen). Was häufig vergessen wird ist, dass auch die Alten mal jung waren und eben zu ihrer Zeit herausragend geleistet haben können. Diese teils hochnäsige Art, wie man alles „aus heutiger Sicht“ bewertet und beurteilt, geht mir schon lange auf den Zeiger. Erich Ribbeck hatte sicher eine schlechtere Mannschaft als Hansi Flick zur Verfügung und wird immer durch dauernde Wiederholung als Volltrottel dargestellt, obwohl er für den FCK, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen viel geleistet hat.




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