Alles zur WM 2018 in Russland

Beitragvon Lautern-Fahne » 23.08.2023, 11:57


Mal wieder ein schöner Artikel Alex. Auch wenn ich leider etwas "pessimistischer" bin als du.

Die arabischen Staaten weiten derzeit tatsächlich ihren gesellschaftlichen und politischen Einfluss aus. Bestes Beispiel ist der Sport, wo mehr und mehr Großereignisse in der Wüste ausgetragen werden, Stars in neu entstehende heimische Ligen (Saudi Arabien) gelockt und über Jahre europäische Vereine gekauft und gepimpt werden (PSG, City).

Die Vereinigen Arabischen Emirate hingegen dehnen ihren Einfluss auf die "klassische" Weise aus- mit Waffen. Sie entwickelten sich -mithilfe von Lockhead Martin- zu einer der großen Waffenschmieden der Region und haben laut LE MONDE auch die stärkste Luftwaffe in der Region. Dazu werden taktische Häfen in den von der VAE besetzten Gebieten des Jemens errichtet. (1) Während das von der Trump Administration noch gutiert wurde, haben sich die Beziehungen seit Bidens Machtübernahme deutlich abgekühlt. So wurden amerikanische Waffenlieferungen gestoppt.

Hochproblematisch aus amerikanischer Sicht ist, dass die arabischen Staaten sich immer mehr russischen und chinesischen Bündnissen andienen (2). SA, Iran, die VAE, Kuwait und Ägypten sind nur einige Staaten von da unten, die in die sogenannten "BRICS plus" streben. Was ist -aus meiner Sicht- die große Gefahr für den Ami? Die BRICS Staaten denken offen darüber nach mithilfe einer goldgedeckten Währung mit dem Dollar als Leitwährung zu konkurrieren (3). Sollten die Erdölförderer in dieses Projekt einsteigen, wird das zu Verwerfungen führen. Von Kritikern wird der dritte Golfkrieg als Konflikt kritisiert um den Dollar zu stützen- weil Sadam Hussein kurz vor Kriegsausbruch den Russen anbot, Öl in Rubel zu kaufen. Das würde die Axt an den Ast setzen, auf dem die Macht des Dollar gebaut ist.
Ich denke daher, dass die Zeit europäischer/amerikanischer "Hilfsprogramme" in der arabischen Welt (wie du z.B. in Afghanistan erwähnt hast) abgelaufen ist. Dafür verloren die EU und USA im letzten Jahrzehnt zu viel Terrain an den Russen. Sei es durch militärische Interventionen (Mali oder Syrien) oder eben weil gerade viele arabische Länder die Nase voll von Washingtons Einmärschen haben.

Das spiegelt sich dann auch wieder in der Ukraine wieder, wo immer öfter asiatische und arabische Länder zu einem Kriegsende aufrufen (zuletzt Indonesien). Natürlich sind der Donbass und die Krim die Regionen um die es geht und "Verhandlungsmasse". Nur können weder Russland noch die Ukraine große Zugeständnisse machen.

a) Ist Russland zwingend auf den Zugang zum schwarzen Meer angewiesen. Nichtnur ist dieses der einzige Warmwasserhafen den russischen Schiffe durchgehend nutzen können (viele der nördlichen sind zugefroren). Es ist auch ein wichtiges Trinkwasserresservoir.(4)

b) Ist die Ukraine das einzigen realisitsche Aufmarschgebiet für eine eventuelle feindliche Invasion aus russischer Sicht. Im Osten ist man durch Sibirien, im Süden durch Gebirge und nach Finnland durch dichte Nadelwälder geschützt. Das macht den Donbass militärisch extrem wertvoll für den Russen...

c) und die Ukraine hat 95% (!!!) ihrer Industrieleistung, Energieversorgung und auch Rohstoffe in dieser Region. Seit dem Krieg ist die Ukraine wirtschaftlich mausetot. Kiew hat den Dienstleistungssektor, aber ohne westliche Hilfe gehen da sofort die Lichter aus.

Seit dem Maidan, in dem die prorussische Regierung auch mithilfe der USA gestürzt wurde, ringen in Russland alle Alarmglocken. Aus deren Sicht müssen sie verhindern, dass der relevante Teil der Ukraine (Donbass und Krim) NATO Terretorium wird. Die Ukraine hingegen ist ohne die Ostregionen schlicht nicht lebensfähig. Ich wüsste nicht wie man, ohne den Donbass zumindest in eine staatenlose Region unter Blauhelmmandat zu verwandeln, den Konflikt lösen kann. Dann ist die Ukraine aber angeschmiert. Auch weil in der UNO die weiter oben genannten Staaten munter weltweite Sanktionen gegen Russland blockieren. Shake Hands und nette Gesten wie sich unsere derzeitige Außenministerin die Welt zurechtbiegt sind halt unrealistisch.

Die 3 ARTE Videos hatte ich schon einmal gesehen. Uns stehen schwierige (Sandknappheit) aber auch hochinteressante (Holzglas) Entwicklungen bevor.

1 "Hochgerüstet am Golf", aus: Atlas der Globalisierung, LE Monde diplomatique, ISBN 978-3-937683-93-5
2 https://www.n-tv.de/politik/BRICS-Staaten-kaempfen-fuer-andere-Weltordnung-article24340809.html
3 "Mehr Gewicht durch Gold", aus: Euro am Sonntag, Nummer 33 (derzeitige Ausgabe)
4 https://www.dtv.de/buch/die-macht-der-geographie-34917
"Für mich ist Schönheit, dem Gegner nicht zu geben was er will."

"Es gibt Leute die sagen, kreative Spieler seien von Abwehraufgaben zu entlasten. Wer dies behauptet, kennt den Fußball nicht. Alle elf müssen zu jeder Zeit genau wissen, was sie zu tun haben"

José Mourinho



Beitragvon Alex76 » 23.08.2023, 20:50


Vielen Dank für das Kompliment und Deinen ausführlichen Beitrag. Das Kompliment kann ich so weitergeben. Sehr interessanter Einblick, der die aktuellen Schwierigkeiten verdeutlicht. Auch den militärischen Blickwinkel aufzeigt.



Beitragvon Alex76 » 22.09.2023, 11:33


V. Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine: Mission Impossible?

Die Historie von Verhandlungen über die Situation in der Ukraine dauert mittlerweile schon fast 10 Jahre an. Mit der Annexion der Krim und dem Krieg im Donbas 2014 sind die Ukraine und Russland in diversen Verhandlungsprozessen, begonnen mit dem Normandie-Format ab 2014 und den Minsker Vereinbarungen, die eine Feuerpause und eine politische Lösung anstrebten. Zusammen mit der OSZE wurde nach Konfliktlösungen gesucht.

Die Spannungen nahmen 2021 massiv zu. An der ukrainischen Grenze zog Russland Truppen zusammen und verschärfte seine Rhetorik, die fortan auch direkt an die USA und die Nato gerichtet war:
    - keine Aufnahme neuer Mitglieder
    - keine militärischen Aktivitäten in der Ukraine und anderer Nachbarstaaten Russlands
    - Rückbau der militärischen Infrastruktur auf den Stand von 1997
    - Abzug der Atomwaffen aus Europa.

Am 21. Februar 2022 erkannte Russland Donezk und Luhansk als Volksrepubliken an. Mit dem großflächigen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 wurden die bisherigen Verhandlungen zerstört und der Status auf Krieg zur Ukraine gesetzt, wenngleich Moskau von einer militärischen Übung sprach. Die neuen an die Ukraine gerichteten Forderungen kämen einer Kapitulation und Selbstauflösung der Ukraine gleich:
    - Waffenniederlegung
    - kein Nato-Beitritt
    - dauerhaft neutraler Status
    - Russisch als Staatssprache
    - Anerkennung der Krim als russisch
    - Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk, die sich zudem „entnazifizieren“ und „entmilitarisieren“ müssen

Die Regierung um Wolodymyr Selensky lehnte die russischen Forderungen ab und beharrte auf Waffenruhe, um Gespräche zu initiieren. Aufgrund des militärischen Drucks kam es am 28. Februar sowie am 3. und 7. März zu drei Treffen im belarussischen Gomel, an denen Delegationen beider Länder teilnahmen. Eine vierte Runde wurde vom 14.-17. März angesetzt. Während über den Status der Ukraine verhandelt wurde, ging der Beschuss von Städten, darunter auch Kiew und Mariupol, weiter.

Das hochrangigste Treffen fand am 10. März auf der Ebene der Außenminister im türkischen Antalya statt. Unter Vermittlung des türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu kam es zu Verhandlungen zwischen dem russischen Außenminister Sergei Lawrow und seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba. Die ukrainischen Forderungen nach einem 24-stündigen Waffenstillstand zur Rettung der Menschen in Mariupol scheiterten.

Am 29. März kam es zu erneuten Verhandlungen in der Türkei. Diesmal trafen sich die Parteien im Dolmabahçe-Palast in Istanbul zusammen mit dem bekannten russischen Milliardär Roman Abramowitsch, der als Mediator bei den Gesprächen fungieren sollte. Die Ukraine stellte am Ende der Verhandlungen das sogenannte „Istanbuler Kommuniqués“ öffentlich vor, ein Entwurf für ein Sicherheitsgarantieabkommen zwischen Russland und der Ukraine basierend auf den Verhandlungsgesprächen. Der Entwurf umfasst zehn Punkte, die Bedingungen für einen Waffenstillstand, dauerhafte ukrainische Neutralität und internationale Sicherheitsgarantien sind:
    Vorschlag 1: Proklamation der Ukraine als neutraler Staat mit völkerrechtlichen Garantien zur Umsetzung des blockfreien und atomwaffenfreien Status. Mögliche Garantiestaaten: Russland, Großbritannien, China, USA, Frankreich, Türkei, Deutschland, Kanada, Italien, Polen, Israel. Auch andere Staaten können dem Vertrag beitreten.

    Vorschlag 2: Die internationalen Sicherheitsgarantien der Ukraine im Rahmen des Vertrages gelten nicht für die Krim, Sewastopol und einzelne Gebiete des Donbass. Die Parteien müssen die Grenzen dieser Gebiete festlegen oder sich darauf einigen, dass jede Seite sie auf ihre eigene Weise versteht.

    Vorschlag 3: Die Ukraine wird keinem Militärbündnis beitreten, keine ausländischen Militärstützpunkte oder -kontingente stationieren und internationale Militärübungen nur mit Zustimmung der Garantenstaaten durchführen. Die Bürgschaftsstaaten bekräftigen ihrerseits ihre Absicht, die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union zu fördern

    Vorschlag 4: Die Garantiestaaten und die Ukraine kommen überein, dass im Falle einer Aggression, eines bewaffneten Angriffs gegen die Ukraine oder einer Militäroperation gegen die Ukraine jeder der Garantiestaaten nach einer dringenden und unverzüglichen Konsultation zwischen ihnen (die innerhalb von höchstens drei Tagen stattfinden wird) in Ausübung des in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen anerkannten Rechts auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung (als Reaktion auf ein förmliches Ersuchen der Ukraine und auf der Grundlage dieses Ersuchens) der Ukraine als dauerhaft neutralem Staat Beistand leisten wird. Dies geschieht durch die unverzügliche Durchführung der erforderlichen individuellen oder gemeinsamen Maßnahmen, einschließlich der Sperrung des Luftraums über der Ukraine, der Bereitstellung der erforderlichen Waffen und der Anwendung bewaffneter Gewalt, um die Sicherheit der Ukraine als eines auf Dauer neutralen Staates wiederherzustellen und dann aufrechtzuerhalten.

    Vorschlag 5: Jeder bewaffnete Angriff (jede Militäroperation) und alle daraufhin getroffenen Maßnahmen werden unverzüglich dem UN-Sicherheitsrat gemeldet. Diese Maßnahmen werden beendet, sobald der Sicherheitsrat die zur Wiederherstellung und Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit erforderlichen Maßnahmen getroffen hat.

    Vorschlag 6: Der Mechanismus zur Umsetzung der Sicherheitsgarantien für die Ukraine wird nach zusätzlichen Konsultationen zwischen der Ukraine und den Garantiegeberstaaten im Vertrag geregelt, wobei der Schutz vor möglichen Provokationen berücksichtigt wird.

    Vorschlag 7: Der Vertrag wird ab dem Zeitpunkt seiner Unterzeichnung durch die Ukraine und alle / bzw. die Mehrheit der Bürgschaftsstaaten vorläufig angewandt. Der Vertrag tritt in Kraft, nachdem der Status der Ukraine als dauerhaft neutraler Staat durch ein gesamtukrainisches Referendum gebilligt wurde und die entsprechenden Änderungen an der ukrainischen Verfassung vorgenommen und von den Parlamenten der Ukraine und der Bürgschaftsstaaten ratifiziert wurden.

    Vorschlag 8: Der Vertrag sieht vor, das Bestreben der Parteien festzuhalten, die Fragen im Zusammenhang mit der Krim und Sewastopol innerhalb von 15 Jahren durch bilaterale Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zu lösen. Es wird auch vorgeschlagen, festzuhalten, dass die Ukraine und Russland die Fragen der Krim und Sewastopols nicht militärisch lösen werden, sondern ihre politischen und diplomatischen Bemühungen zur Lösung dieser Frage fortsetzen werden.

    Vorschlag 9: Die Parteien werden ihre Konsultationen (unter Einbeziehung anderer Garantiegeberstaaten) fortsetzen, um die Bestimmungen des Vertrags über Sicherheitsgarantien für die Ukraine, die Modalitäten für einen Waffenstillstand, den Rückzug der Truppen und anderer paramilitärischer Formationen, die Öffnung und Gewährleistung des sicheren Funktionierens der humanitären Korridore auf dauerhafter Basis sowie den Austausch der Leichen und die Freilassung von Kriegsgefangenen und internierten Zivilisten vorzubereiten und zu vereinbaren.

    Vorschlag 10: Die beiden Parteien halten es für möglich, dass die Präsidenten der Ukraine und Russlands zusammenkommen, um einen Vertrag zu unterzeichnen und/oder politische Entscheidungen über die noch offenen Fragen zu treffen.

    https://neue-entspannungspolitik.berlin ... aerz-2022/

Es handelte sich nicht um eine endgültige Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine, sondern um Entwürfe der ukrainischen Seite, die von Moskau noch geprüft und diskutiert werden sollten. Strittige Punkte sollten bei einem persönlichen Treffen der Präsidenten Selenskyj und Putin ausgeräumt werden. Nicht in den Vereinbarungen inkludiert ist die ukrainische Forderung, dass sich die russischen Truppen hinter die Kontaktlinie vom 23. Februar 2022 zurückziehen müssten.

Das „Istanbuler Kommuniqués“ stellt die Position und die Antwort der Ukraine auf das russische Ultimatum dar. Da das Papier weitgehende Kompromissangebote enthielt und von den Konfliktparteien abgestimmt wurde, hätte es Basis einer Verhandlungslösung sein können. Doch schon einen Tag später lehnte Putin Verhandlungen über die Krim kategorisch ab und erklärte dem italienischen Regierungschef Mario Draghi in einem telefonischen Gespräch, dass eine Waffenruhe oder ein Treffen mit Wolodymyr Selenskyj noch zu früh sei.

Auf der Ebene von Arbeitsgruppen wurden u.a. über Sicherheitsfragen, humanitäre Fragen und Gefangenaustausch im Online-Format weiterverhandelt und Einigungen erzielt. Unvereinbar waren die Positionen bzgl. der Sicherheitsgarantien und dem Status der Krim und des Donbas.

Im Verlauf des Krieges erreichten Bilder aus Butscha, Irpin und anderen Orten öffentliches Aufsehen, welche die ukrainische Unterstützung für einen Kompromiss mit Russland schwinden ließ. Es stellte sich die Frage ob Russland für Kriegsverbrechen belangt werden müsse und ob Russland einen Genozid an der ukrainischen Bevölkerung vollziehe. Besonders die Schlacht um Mariupol verschlechterte weitere Waffenstillstandsverhandlungen, da es nicht gelang humanitäre Korridore für die Zivilbevölkerung zu errichten. Im belagerten Stahlwerk Asow-Stahl befanden sich über 1.700 ukrainische Soldaten und Zivilisten. Den Soldaten drohten harte Konsequenzen bis zur Todesstrafe wegen „Nazi-Verbrechen“.

Auf der Ramstein-Konferenz am 26. April kamen die westlichen Verbündeten und andere befreundete Staaten zur Übereinkunft die Ukraine systematisch militärisch zu unterstützen. Erste westliche Waffenlieferungen erreichten die Ukraine. Gleichzeitig reifte die Erkenntnis, dass die Ukraine den Gegner militärisch abwehren könne.

Bereits am 25. Februar, einen Tag nach dem Angriffskrieg, hat die EU das zehnte Sanktionspaket gegen Russland verhängt. Die restriktiven Maßnahmen betreffen ein Ausfuhrverbot für kritische Technologien und Industriegüter, ein Einfuhrverbot für Asphalt und synthetischen Kautschuk, ein Verbot der Bereitstellung von Gasspeicherkapazitäten für russische Personen oder Organisationen und ein Verbot der Durchfuhr durch Russland von EU-Gütern und -Technologien mit doppeltem Verwendungszweck. Eine Zeitliste zu den Sanktionen und restriktiven Maßnahmen der EU gegen Russland aufgrund der Krise in der Ukraine findet sich hier:
https://www.consilium.europa.eu/de/poli ... r-ukraine/

Bisher hatte Russland die vertraglich vereinbarten Lieferungen von Gas aufrechterhalten. Die deutschen Gasspeicher waren allerdings vor dem Winter nur halb gefühlt, wodurch eine Drohkulisse hätte aufgebaut werden können, so dass Deutschland wie auch einige andere Staaten sich bemühten Alternativen zum russischen Gas zu finden. North Stream 2 wurde am 26. September 2022 durch Explosionen sabotiert.

Die Waffenstillstandsgespräche scheiterten. Am 17. Mai war es zunächst die Ukraine die Verhandlungen offiziell aufkündigten. Dem schloss sich Russland an. Über einen Gesprächskanal gibt es bis heute noch beiderseitige Kontakte, um humanitäre Anliegen wie z.B. den Austausch von Gefangenen und gefallenen Soldaten zu regeln.

Russland blockierte mittlerweile die Häfen am Schwarzen Meer. Als Reaktion der Ukraine wurden um die Häfen Minen gelegt. Auf Vermittlung des türkischen Recep Tayyip Erdogan und des VN-Generalsekretärs Antonio Guterres kam es am 22. Juli 2022 zum wichtigen Getreideabkommen, welches den Export ukrainischen Getreides aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdeenyj regelt. Da beide Seiten ihre militärischen Haltungen nicht aufgeben wollten, sah das Abkommen einen komplexen und fragilen Mechanismus vor, der es ermöglicht mittels ukrainischen Lotsenschiffen die kommerziellen Frachter durch die verminten Küstengewässer zu führen. In Istanbul gewährleistet ein gemeinsames Koordinierungszentrum mit türkischem, VN-, ukrainischem und russischem Personal, dass keine Waffenlieferungen an die Ukraine stattfinden. Alle 120 Tage muss der Getreidedeal erneuert werden.

Auf Vermittlung der Türkei und der UN konnte erst Ende August die Internationale Atomenergie-Agentur das Atomkraftwerk in Saporischschja inspizieren. Hierbei beharrte Russland auf der Anreise über russisches Gebiet. Die Vertreter reisten letztlich völkerrechtskonform über Kiew an.

Am 30.September kündigte Putin, nach der Annexion der besetzten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine, in einer Rede an, dass er keine Verhandlung über deren Status mehr führe. Sollten weitere Angriffe auf russisches Gebiet erfolgen, drohe er mit dem Einsatz von Nuklearwaffen.

Wie ist die aktuelle Haltung der Ukraine? Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron ist Anfang Dezember mit einem Gedankenspiel in die öffentliche Offensive geprescht und wollte Russland mit Sicherheitsgarantien zurück an den Verhandlungstisch bringen. David Arachamija, Fraktionschef der Selenskyj-Partei "Diener des Volkes" stellte vier Bedingungen für weitere Gespräche mit Russland:
    - Vollständiger Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine
    - Reparationszahlungen
    - Bestrafung aller Kriegsverbrecher
    - „freiwillige Abgabe aller Nuklearwaffen“

Am 22. Dezember 2022 präsentierte der ukrainische Präsident Selensky seinen Friedensplan, die „Friedensformel des ukrainischen Präsidenten“. Dabei handelt es sich um zehn Bedingungen, die erfüllt sein müssen für ein Ende des Krieges. Er fordert die Staats- und Regierungschefs der Welt auf einen globalen Friedensgipfel auszurichten:

    1. Strahlung und nukleare Sicherheit, mit Schwerpunkt auf der Wiederherstellung der Sicherheit rund um Europas größtes Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine, das jetzt von Russland besetzt ist.

    2. Ernährungssicherheit, einschließlich des Schutzes und der Gewährleistung der ukrainischen Getreideexporte in die ärmsten Länder der Welt.

    3. Energiesicherheit mit Schwerpunkt auf Preisbeschränkungen für russische Energieressourcen sowie Unterstützung der Ukraine bei der Wiederherstellung ihrer Strominfrastruktur, von der die Hälfte durch russische Angriffe beschädigt wurde.

    4. Freilassung aller Gefangenen und Deportierten, einschließlich der nach Russland deportierten Kriegsgefangenen und Kinder.

    5. Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine und Russlands Bekräftigung gemäß der UN-Charta, von der Selenskyj sagte, dass sie „nicht verhandlungsfähig“ sei.

    6. Abzug der russischen Truppen und Einstellung der Feindseligkeiten, Wiederherstellung der Staatsgrenzen der Ukraine zu Russland.

    7. Justiz, einschließlich der Einrichtung eines Sondertribunals zur Verfolgung russischer Kriegsverbrechen.

    8. Ökozid, Umweltschutz, mit Schwerpunkt Minenräumung und Sanierung von Wasseraufbereitungsanlagen.

    9. Verhinderung einer Konflikteskalation und Aufbau einer Sicherheitsarchitektur im euro-atlantischen Raum, einschließlich Garantien für die Ukraine.

    10. Bestätigung des Kriegsendes, einschließlich eines von den beteiligten Parteien unterzeichneten Dokuments.
    Eine diplomatische Lösung scheint bis auf weiteres unwahrscheinlich. Mission Impossible?!

https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch- ... _seit_2022 (Abruf: August 2023)

Dossier zu: Russlands Krieg gegen die Ukraine und seine Folgen
https://www.swp-berlin.org/themen/dossi ... ie-ukraine

Sabine Fischer (2022): Friedensverhandlungen im Krieg zwischen Russland und der Ukraine: Mission impossible
https://www.swp-berlin.org/publikation/ ... impossible

André Härtel (2002): Unmöglicher Frieden? Optionen für die ukrainisch-russischen Verhandlungen
https://www.swp-berlin.org/publikation/ ... handlungen

Jürgen Hübschen (10. August 2023): Die Friedenskonferenz in Dschidda – ehrlicher Ansatz zur Konfliktlösung oder gezielte PR-Aktion?
https://overton-magazin.de/hintergrund/ ... pr-aktion/

04.12.2022: Fraktionschef der Selenskyj-Partei nennt Bedingungen
https://www.tagesschau.de/newsticker/li ... g-233.html

22.12.2022: ETH-Strategieexperte Marcel Berni ordnet ein - Wie realistisch ist Selenskis 10-Punkte-Friedensplan?
https://www.blick.ch/ausland/eth-strate ... 69365.html

George Albin (28.12.2022): Erklärer – Was ist Selenskijs 10-Punkt
https://gettotext.com/deutsch/erklarer- ... n-reuters/

14. Mai 2023: Deutliche Differenzen zwischen Papst und Selenskyj
https://www.sn.at/politik/weltpolitik/d ... -138669094

06.08.2023: Selenskyjs Friedensformel - Viele Länder überlegen, welche Rolle sie übernehmen
https://www.berliner-zeitung.de/news/se ... -li.376355

19.08.2023: Selenskyj: Arbeit an „Friedensformel“ für die Ukraine geht weiter
https://www.berliner-zeitung.de/news/uk ... -li.380273

Der ukrainische Präsident stellt eine Friedensformel vor, die Aggression bestraft und Sicherheit wiederherstellt
https://unric.org/de/220922-selenskyj/


VI. Friedenskonferenz in Dschidda, die Erste!

In der Saudi Arabischen Küstenstadt Dschidda trafen sich 40 Staaten mit ihren Sicherheitsberatern zu einer zweitägigen Friedenskonferenz vom 05.08.2023 bis 06.08.2023. Gastgeber war der Kronprinz von Saudi-Arabien, Mohammed Bin Salman. Dessen Sicherheitsberater, Musaid al-Aiban, leitete die Konferenz. Zentrales Beratungsthema war der Krieg in der Ukraine. Unter den 40 Teilnehmerstaaten waren Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer vertreten. So konnten die direkten und indirekten Auswirkungen des Kriegs auf die restliche Welt dargelegt werden.

Zu den Teilnehmergruppen bzw. einzelnen Staaten zählten die Ukraine, USA, Kanada, die EU, Großbritannien, China, Indien, Brasilien, Südafrika, Chile, Indonesien, Ägypten und die Türkei. Nicht bekannt ist, ob Vertreter der OSZE und/oder der UNO anwesend waren. Russland, das den Krieg vor 17 Monaten begonnen hatte, bekam keine Einladung. Die ukrainische Delegation führte der Chef des Präsidialamtes Andriy Yermak an.

Nach mehrstündigen Beratungen und Gesprächen hinter verschlossenen Türen ging das Treffen am Samstagabend ohne Abschlusserklärung zu Ende. Konkrete Inhalte des Kongresses waren der im letzten Kapitel vorgestellte Friedensplan von Wolodymyr Selenskyj. Zudem wurden u.a. auch die Friedenspläne von Italien, Mexico und China thematisiert, die an dieser Stelle nochmals kurz skizziert werden:

1.) „Friedensformel des ukrainischen Präsidenten“ (10 Punkte Friedensplan von Selenskyj)
2.) Italienischer Friedensplan
3.) Friedensplan des mexikanischen Präsidenten
4.) Chinesischer 12-Punkte-Plan – Position Chinas zur politischen Lösung der Ukraine-Krise


1.) „Friedensformel des ukrainischen Präsidenten“ (10 Punkte Friedensplan von Selenskyj)

Siehe voriges Kapitel.


2.) Der italienische Friedensplan

Italiens Außenminister Luigi Di Maio stellte am 22.Mai 2022 auf dem Treffen des Europarates in Turin einen Friedensplan vor. Eine „diplomatische Gegenoffensive“ an der alle relevanten internationalen Organisationen mitarbeiten. Bereits im Vorfeld sei der Plan von Diplomaten und der italienischen Regierung entwickelt und den Unterhändlern der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) vorgelegt worden. Di Maio habe außerdem mit UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen. Zusammen mit der UN, EU und OSZE sollten andere Länder wie die Türkei und Indien miteinbezogen werden, zu einer internationalen Vermittlergruppe.

Wie sieht der Italienische Friedensplan aus? Nach Informationen der italienischen Zeitung „La Repubblica“ sieht das Dokument vier Schritte vor:
    - einen Waffenstillstand in der Ukraine mit einer Demilitarisierung der Front unter UNO-Aufsicht,

    - Verhandlungen über den Status der Ukraine,

    - ein bilaterales Abkommen zwischen Kiew und Moskau über die Krim und den Donbass sowie

    - ein multilaterales Abkommen über Frieden und Sicherheit in Europa.

Trotz der positiven Resonanz vieler Staaten, kam es zu keinen Verhandlungen zwischen den Beteiligten.

21.05.2022: Italien legt Friedensplan für Ukraine vor - Selenskyj betont Bedeutung von Verhandlungen – Bewegung in der Diplomatie? (Sven Lemkemeyer)
https://www.tagesspiegel.de/politik/sel ... 32244.html

23. Mai 2022: Der italienische Friedensplan
http://eurojournalist.eu/der-italienische-friedensplan/


3.) Der Friedensplan des mexikanischen Präsidenten

Seit der Kolonialisierung war Lateinamerika von Beutezügen und der Besatzung der Spanier konfrontiert. Erst während der Napoleonischen Kriege war Spanien erheblich geschwächt, so dass am 16. September 1810 Mexiko die Unabhängigkeit von Spanien erklärte, wodurch ein langer Krieg einherging, der am 27. September 1821 zur endgültigen Unabhängigkeit Mexikos führte.

Der Friedensplan von Mexiko ist interessant, da er auch die Stimme Süd- und Mittelamerikas mitträgt. Als nichtständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates hat Mexiko zwar für die Verurteilung des russischen Einmarsches gestimmt, beteiligt sich aber nicht an den Sanktionen gegen die Russische Föderation. Wie die Mehrheit der lateinamerikanischen Länder. Stattdessen setzt sich das Land für eine diplomatische Lösung ein.

Am 24.08.2022 präsentierte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador erstmalig seinen Friedensplan bei einer Pressekonferenz. Zuvor habe man den Vorschlag in einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres vorgestellt. Mexikos Regierung schlägt vor, dass
    - „anstelle der Fortsetzung dieses schmerzhaften und absurden Krieges“ unverzüglich ein Komitee für Dialog und Frieden gebildet wird.

    - Als Vermittler sollen die Staatsoberhäupter Indiens und des Vatikans sowie der Generalsekretär der Vereinten Nationen agieren. Also der indische Premierminister Modi, Papst Franziskus und Generalsekretär António Guterres.

    - Die Friedensmission unter Leitung der genannten Vertreter soll dann unverzüglich eine Einstellung der Feindseligkeiten in der Ukraine und die Aufnahme direkter Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Selensky und dem russischen Präsidenten Putin anstreben.

    - Darüber hinaus sollte dieses Verhandlungs-Komitee nach unserem Vorschlag auch ein multinationales Abkommen erzielen, um einen Waffenstillstand von mindestens fünf Jahren zu vereinbaren, einstimmig angenommen im UN-Sicherheitsrat, welches auch

    - die sofortige Aussetzung militärischer Aktionen und Provokationen sowie von Atom- und Raketentests beinhaltet.

    - Das Abkommen würde die Verpflichtung aller Staaten begründen, Konfrontationen zu vermeiden und nicht in interne Konflikte einzugreifen.

Der mexikanische Außenminister Marcelo Ebrard vertrat den Friedensplan zur Beendigung des Ukrainekrieges auf der 77. Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York am 22. September 2022. Unterstützung fand er von weiteren lateinamerikanischen Ländern, die für sofortige Verhandlungen und einen Waffenstillstand plädierten.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hoffe bei der Konferenz in Dschidda auf die Schaffung einer Atmosphäre des Friedens und der Ruhe, die es ermögliche elementare Probleme der Welt wie Armut, Gesundheit, Gewalt und Migration anzugehen

Raina Zimmering (2023): Von der Ukraine verhöhnt und vom Westen ignoriert - Ein Friedensvorschlag aus Lateinamerika
https://www.friedenskooperative.de/frie ... einamerika

26.08.2022: Mexiko für friedliche Beilegung des Ukraine-Kriegs und eine weltweite Waffenruhe
https://amerika21.de/2022/08/259736/mex ... waffenruhe


4.) Der chinesische 12-Punkte Plan

Am 24.02 2023, also am 1. Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine, veröffentlichte China seinen 12-Punkte Plan, der offiziell „Position Chinas zur politischen Lösung der Ukraine-Krise“ tituliert wurde.
Die Forderungen Chinas im 12-Punkte-Plan:
    1. Respekt für die Souveränität aller Staaten: Das allgemein anerkannte internationale Recht sowie die Charta der Vereinten Nationen gelte es "strikt" einzuhalten.

    2. Kalte-Krieg-Mentalität aufgeben: Sicherheit eines Landes solle nicht angestrebt werden auf Kosten anderer.

    3. Feindseligkeiten einstellen: Alle Parteien sollen "rational bleiben und Zurückhaltung üben" und nicht den Konflikt befeuern.

    4. Wiederaufnahme von Friedensgesprächen: Dialog und Verhandlungen seien die einzige gangbare Lösung für die Ukraine-Krise.

    5. Die humanitäre Krise lösen: Alle Maßnahmen, die zur Linderung der humanitären Krise beitrügen, "müssen ermutigt und unterstützt werden".

    6. Zivilisten und Kriegsgefangene schützen: Alle Parteien im Konflikt sollten sich an das internationale Recht halten und Angriffe auf Zivilisten vermeiden, ebenso wie auf zivile Infrastruktur.

    7. Atomkraftwerke sichern: China lehne bewaffnete Angriffe gegen AKW ab.

    8. Strategische Risiken reduzieren: Nuklearwaffen dürften nicht eingesetzt werden und Atomkriege dürften nicht gekämpft werden.

    9. Getreideexporte erleichtern: Alle Parteien sollten das Schwarzmeer-Abkommen umsetzen.

    10. Stopp der einseitigen Sanktionen: Einseitige Sanktionen und maximaler Druck könnten das Problem nicht lösen, diese erzeugten nur neue Probleme.

    11. Lieferketten stabilisieren: Alle Parteien sollten das existierende Welthandelssystem bewahren und die Weltwirtschaft nicht als Waffe für politische Zwecke einsetzen.

    12. Wiederaufbaupläne: Die internationale Gemeinschaft solle Maßnahmen ergreifen, um nach dem Konflikt in den betroffenen Zonen Wiederaufbau zu leisten.
    https://www.fmprc.gov.cn/eng/zxxx_66280 ... 30713.html


Der Vorbehalt und die Zurückhaltung zum 12-Punkte-Plan waren aus ukrainischen Sicht groß, da China in großer Nähe zu Putin steht und den russischen Angriffskrieg bisher nicht verurteilt hatte. Auch keinen Rückzug russischer Truppen forderte als Basis für einen Waffenstillstand.

Zudem herrscht bei der Staatengemeinschaft große Anspannung in Bezug auf Taiwan, welches aus chinesischer Sicht Teil der Volksrepublik China sei. In einer neuen Karte beansprucht China 100 Quadratkilometer russischen Territoriums und hat die 3.500 Kilometer lange Grenze zu Indien deutlich verschoben. Große Konflikte bestehen auch wegen völkerrechtswidrige Besitzansprüche auf weite Teile des Südchinesischen Meers. Anrainerstaaten sind die Volksrepublik China, Taiwan, die Philippinen, Malaysia, Brunei, Indonesien und Vietnam.

Die chinesische Position findet sich im 12-Punkte-Plan wieder, allerdings werden konkrete Vorschläge zur Erreichung von Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine nicht genannt. Dennoch ist das Papier ein Fortschritt zur bisherigen Haltung Chinas und könnte optimistisch betrachtet eine Keimzelle eines globalen Friedens sein.

Auf der Konferenz bezeichnete sich China als „unparteiisch“.

24.02.2023: Vorstoß aus Peking - Zwölf-Punkte-Papier - Was China damit bezweckt
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html

24.02.2023: Ukraine-Krieg - Das steht in Chinas Zwölfpunkteplan für den Frieden
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... unkte-plan

24.02.2023: „FRIEDENSINITATIVE“ - Chinas Zwölf-Punkte-Plan für die Ukraine im Detail
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... etail.html

07.09.2023: Neue Landkarte für China - China zieht seine Grenzen neu
https://taz.de/Neue-Landkarte-fuer-China/!5958877/

Für die Ukraine war die Friedenskonferenz in Dschidda erfolgreich, da sie mit Vertretern anderer Länder über Verteidigung, Sicherheitsgarantien, die Bedeutung eines globalen Friedensgipfels und eines Getreideabkommens diskutieren konnten. Präsident Selensky lobte das Treffen und sah seinen 10-Punkte-Friedensplan gestärkt.

Interessant und erfrischend ist die Stellungnahme des frisch gewählten brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, der zu Beginn seiner Amtszeit sich bereits als Vermittler im Ukraine-Krieg angeboten habe. Er plädierte für einen „Friedensclub“, da der Krieg an einem Punkt angekommen sei, an dem keine der Parteien seine Maximalziele erreichen könne. Er sieht in Brasilien China, Indien und Indonesien Staaten, die mehr oder weniger scharf den russischen Angriffskrieg verurteilen, allerdings sich nicht an den westlichen Sanktionen beteiligt haben. Diese Gruppe von Ländern sei stark und respektiert, um mit Russland und der Ukraine Verhandlungen zu führen. Für ein weiteres Treffen mit dem Ziel von Frieden müsse Moskau auf irgendeine Weise einbezogen werden.

Aus einer Erklärung der deutschen Bundesregierung ist zu hören, dass sich alle Teilnehmer der Konferenz zur UN-Charta und damit zur Unverletzlichkeit der territorialen Integrität und Souveränität der UN-Mitgliedsländer bekannt haben. Verhalten optimistisch klingt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock: „Jeder Millimeter Fortschritt in Richtung eines gerechten und fairen Friedens bringt ein Stück Hoffnung für die Menschen in der Ukraine". Mit seiner Friedensformel habe Selensky einen ganz entscheidenden Pfad aufgezeigt. Die Konferenz von Dschidda zeige, dass der russische Angriffskrieg auch Auswirkungen auf die Menschen in Afrika, in Asien und in Südamerika habe, etwa bei der Energiesicherheit oder der Versorgung mit Nahrungsmitteln.

Der russische Präsident Putin stellte bereits am 22.Dezember 2022 Friedensverhandlungen in Aussicht: „Alle bewaffneten Konflikte enden mit Verhandlungen, und Russland hat sich nie gedrückt, im Gegensatz zur Ukraine. Je schneller in Kiew die Erkenntnis einkehrt, dass Gespräche notwendig sind, umso besser“.


Zusammenfassung:

Mehrere Vermittlungsversuche wurden seit Ausbruch des Krieges durch Italien, Israel, Südafrika und die Türkei initiiert, um einen Waffenstillstand zu vermitteln, der Basis für Friedensverhandlungen wäre. Bisher ohne Erfolg.

Auch wenn keine Abschlusserklärung veröffentlicht wurde, so wurde aus europäischen Diplomatenkreisen verlautet, es herrsche Einigkeit über zentrale Punkte einer Friedenslösung wie die »territoriale Integrität und Souveränität« der Ukraine. Ein Erfolg der Konferenz. Ebenso konnten bilaterale Gespräche geführt werden, die die einzelnen Positionen der teilnehmenden Länder offenbarten. Offensichtlich waren sich alle Teilnehmer darin einig, dass dieser Krieg schnellstmöglich beendet werden müsse und dies nur auf dem Verhandlungsweg zu erreichen sei. Ebenso muss Russland bei einer neuerlichen Friedenskonferenz eingeladen werden, da bei einem Streit eine Lösung nur mit beiden Parteien über Gespräche und Verhandlungen gefunden werden kann.

Auffallend bei der Konferenz war der Einfluss der BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Bis auf Russland waren alle BRICS-Staaten vertreten und brachten sich im Vorfeld durch Friedenspläne und Positionspapiere in die Friedenskonferenz mit ein. Charmant ist der Vorschlag einen „Friedensclub“ zu gründen, der vermittelnd zwischen Russland und der Ukraine fungiert.

Mit den BRICS-Staaten kristallisiert sich eine neue globale Weltordnung ab, die hoffentlich nicht westlichen Konsummustern nacheifert, sondern dem nachhaltigen Schutz des Planeten in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellt.

Saudi Arabien präsentierte sich als würdiger Gastgeber. Bereits im Februar 2023 trafen sich Außenminister Prinz Faisal bin Farhan al-Saud mit Präsident Selensky in Kiew. Dort erklärte der saudische Minister: „Wir unternehmen alle möglichen Anstrengungen, um das Leid des ukrainischen Volkes zu lindern.“ Riad und Kiew unterzeichneten ein Abkommen und ein Memorandum of Understanding, mit dem sich der Golfstaat verpflichtete, insgesamt 400 Millionen Dollar zugunsten der Ukraine zu finanzieren. 100 Millionen Dollar zur Bereitstellung humanitärer Hilfe über das „King Salman Humanitarian Aid and Relief Center“. Weitere 300 Millionen Dollar für die Lieferung von Ölderivaten an die Ukraine über den „Saudi Fund for Development“.

Auch wenn Saudi Arabien negativ mit dem Tod von Jamal Khashoggi und dem Jemenkrieg assoziiert ist, so deutet sich eine internationale Friedenswende an. Hin zu einer multinationaler Friedensinitiative. Ein zweites Treffen in Dschidda 2.0 auf der Ebene der Staats-und Regierungschefs , dann mit Russland als Beteiligten, würde eine nachhaltige Chance auf Frieden einläuten.

05.08.2023: Friedenskonferenz in Dschidda - Überzeugt die Ukraine den Globalen Süden?
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html

06.08.2023: Ukraine-Gipfel in Saudi-Arabien - Baerbock begrüßt Gespräche in Dschidda
https://www.tagesschau.de/ausland/baerb ... e-100.html

06.08.2023: Mögliche Friedenspläne - Ukraine-Gespräche in Dschidda enden ohne Abschlusserklärung
https://www.spiegel.de/ausland/saudi-ar ... a62465dd1d

06.08.2023, 12:06 Uhr: 42 Länder verhandeln in Dschidda - Friedensgipfel bringt nur leise Hoffnung
https://www.n-tv.de/politik/Friedensgip ... 08642.html

10. August 2023: Die Friedenskonferenz in Dschidda – ehrlicher Ansatz zur Konfliktlösung oder gezielte PR-Aktion?
https://overton-magazin.de/hintergrund/ ... pr-aktion/


VII. Der Spirit des G20-Gipfels in Indien, Neu-Delhi

Vom 1. Dezember 2022 bis zum 30. November 2023 hat Indien den G20-Vorsitz inne. Mit Spannung wurde der G20-Gipfel in Indien erwartet, welcher Höhepunkt aller G20-Prozesse und -Treffen ist, die im Laufe des Jahres zwischen Ministern, hochrangigen Beamten und der Zivilgesellschaft stattfinden. Der indische Ministerpräsident Narendra Modi lud dafür vom 9. bis zum 10. September 2023 ins Messe- und Kongresszentrum Pragati Maidan in Neu-Delhi ein. Im Vorfeld und während des Gipfels trafen sich auch in anderen indischen Städten Fachminister und Teilnehmer an Begleitveranstaltungen.

Unter dem Motto „Eine Welt, eine Familie, eine Zukunft“ (übersetzt für: „Vasudhaivha Kutumbakam“) versammelten sich die G20-Mitgliedsstaaten und ständige reguläre internationale Organisationen. Komplettiert wurde das Teilnehmerfeld von weiteren internationalen Organisationen und von den obersten Regierungsspitzen aus Bangladesch, Ägypten, Mauritius, Niederlande, Nigeria, Oman, Singapur, Spanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten:
https://www.g20.org/de/g20-india-2023/new-delhi-summit/

Die G20 beschloss zu Beginn des Gipfels die Aufnahme der Afrikanischen Union als ständiges Mitglied der G20. Mit der Europäischen Union und ihren 27 Mitgliedsstaaten ist die Afrikanische Union, der 55 Mitgliedsstaaten angehören, die zweite Regionalorganisation, die Mitglied der G20 ist.

Im Fokus des Interesses war der russische Krieg in der Ukraine, wenngleich sich Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vertreten ließen und nicht persönlich anwesend waren. Daneben erörterten die Führungsspitzen der G20 folgende Themen:
    - Russlands Krieg gegen die Ukraine
    - starkes und nachhaltiges Wachstum,
    - Ziele für nachhaltige Entwicklung,
    - Klima und Umwelt,
    - digitaler Wandel,
    - Gleichstellung der Geschlechter.

Indien sieht sich als wichtigen Brückenbauer zwischen den Industrienationen und Ländern des globalen Südens. Die Aufnahme der Afrikanischen Union als ständiges Mitglied ist ein Meilenstein für die wirtschaftliche und soziale Annäherung der Staaten. Trotz der teils unterschiedlichen Ansichten gelang es eine Abschlusserklärung auszuhandeln, was angesichts des Krieges in der Ukraine nicht selbstverständlich war..

Für Brisanz und Uneinigkeit unter den G20 sorgt der Russische Krieg gegen die Ukraine, der von vielen Ländern in Afrika und in Lateinamerika als europäischer Krieg eingeordnet wurde. Für europäische und westliche Regierungschefs unverständlich. In der Abschlusserklärung wurde allgemein (zukünftig) auf die allgemeine Anwendung der Charta der Vereinten Nationen verwiesen, wonach jede Androhung, Anwendung von Gewalt oder Bestrebung zur territorialen Aneignung, die gegen die territoriale Unversehrtheit und Souveränität oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtet ist, unterlassen werden müssen.

Gleichzeitig werden alle einschlägigen und konstruktiven Initiativen begrüßt, die einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine fördern und die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen wahren.

Militärische Zerstörung oder sonstigen Angriffe auf die Infrastrukturen für Nahrungsmittel und Energieversorgung müssen eingestellt werden. Initiativen wie die Schwarzmeer-Getreide-Initiative neu verhandelt werden, um die Getreideversorgung sicherzustellen. Besonders bedroht durch den Krieg sind Entwicklungsländer. Aber alle Länder auf der Erde spüren die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine durch weltweite Ernährungs- und Energieversorgungsunsicherheit, unverlässliche Lieferketten, gesamtwirtschaftliche Instabilität, Inflation und Wachstumsrückgang.

Die Führungsspitzen der G20 verpflichteten sich ein Starkes und nachhaltiges Wachstum zu fördern, welches ausgewogen und integrativ ist. Durch eine Aufstockung der Finanzierungskapazität der multilateralen Entwicklungsbanken soll die Entwicklungswirkung maximiert werden. Gezielten Haushaltsmaßnahmen zum Schutz der Armen soll Vorrang eingeräumt werden und Korruption bekämpft werden.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung für 2030 sind nur bei 12 % der Ziele auf Kurs. Um diese zu erhöhen sollen finanzielle Mittel aufgestockt werden, die weltweite Ernährungssicherheit und -qualität für alle verbessert werden, globale Gesundheit gefördert werden und inklusive, gerechte hochwertige Bildungsangebote bereitgestellt werden.

Ein wichtiges Thema im Vorfeld der Klimakonferenz 2023 in Dubai ist der Bereich Klima und Umwelt. Dabei verpflichteten sich die G20 zu einer Entwicklungspolitik, die geringe CO₂-Emissionen verursacht, klimaresilient und ökologisch nachhaltig ist. Die Kapazitäten für erneuerbare Energien sollen bis 2030 weltweit verdreifacht werden. Nach wie vor wird am Pariser Klimaabkommen festgehalten. Dabei sind die Protagonisten entschlossen,
    • den Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal und seine Ziele umzusetzen, um die Natur zu schützen und wiederherzustellen,
    • die Anstrengungen zur Bekämpfung der Entwaldung zu verstärken,
    • die Abfallerzeugung bis 2030 zu verringern,
    • eine saubere, gerechte und inklusive Energiewende voranzutreiben,
    • die weltweiten Investitionen in den Klimaschutz zu erhöhen,
    • bis 2030 mindestens 30 % aller geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen,
    • die Verschmutzung durch Kunststoffe zu beenden,
    • das Katastrophenrisiko zu verringern und widerstandsfähige Infrastruktur aufzubauen.

Der Digitale Wandel ist eine große Herausforderung für die Gegenwart und die Zukunft. Wie kann Technologie beitragen die bestehende Kluft im digitalen Bereich zu überbrücken und eine nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen? Es ist die Aufgabe einen innovationsfördernden Regulierungsansatz zu verfolgen, bei dem ein größtmöglicher Nutzen aus künstlicher Intelligenz(KI) gezogen wird und die mit der Nutzung von KI verbundenen Risiken berücksichtigt werden. Der Zugang zu digitalen Diensten und zu digitaler öffentlicher Infrastruktur soll verbessert werden und eine sichere und widerstandsfähige digitale Wirtschaft aufgebaut werden.

Von grundlegender Bedeutung für die G20 ist die Gleichstellung der Geschlechter. Investitionen in die Stärkung der Rolle aller Frauen und Mädchen haben einen Multiplikatoreffekt bei der Umsetzung der Agenda 2030.

Für Europa und Deutschland interessant ist die Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten. Einen EU-China-Gipfel haben die Chinesischen Vertreter vorgeschlagen, die im globalen Wettbewerb vor harten Herausforderungen stehen. Alternativ zur Chinesischen Seidenstraße haben sich Indien, mehrere weitere asiatische Staaten, darunter die des Persischen Golfs sowie die EU und die USA auf ein gemeinsames Verkehrsinfrastrukturprojekt (India-Middle East-Europe Economic Corridor, IMEC) geeinigt. Dadurch soll der Handel zwischen Indien, dem Nahen Osten, EU-Staaten um 40 Prozent beschleunigt und das Wachstum und die Integration mehrerer asiatischer Länder verbessert werden.

Inhalt der Absichtserklärung sind die Errichtung einer direkten Eisenbahn- und Schifffahrtsverbindung zwischen den beteiligten Staaten sowie einen Ausbau von Stromnetzen, Energieprojekten (wie einer Wasserstoffröhre zwischen Israel und Europa) und Hochgeschwindigkeitsdatenkabeln zwischen Asien, dem Nahen Osten und Europa. Der europäische Finanzierungsanteil beträgt 300 Milliarden Euro.

Ein Appel ist an Russland und die Ukraine gerichtet des Abkommens zum sicheren Export von Getreide und anderen Agrarprodukten über das Schwarze Meer nochmals zu verlängern.

Der Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen wurde als „unzulässig“ bewertet.


Bereits am 9.9.2023 haben die Führungsspitzen eine gemeinsame Abschlusserklärung abgegeben:

„Wir sind entschlossen, die Welt bei der Bewältigung ihrer derzeitigen Herausforderungen zu unterstützen und eine sicherere, stärkere, widerstandsfähigere, inklusivere und gesündere Zukunft für die Menschen und den Planeten zu schaffen.“

Die Führungsspitzen der G20 erinnerten daran, dass alle Staaten im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen jede Androhung, Anwendung von Gewalt oder Bestrebung zur territorialen Aneignung, die gegen die territoriale Unversehrtheit und Souveränität oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtet ist, unterlassen müssen.

Sie werden auch alle einschlägigen und konstruktiven Initiativen begrüßen, die einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine fördern und die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen wahren.


Zum Abschluss ein Besuch am Mahatma Gandhi - Ehrenmal

Große Ehre und Würdigung kam dem indischen Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi zu. Die Staats- und Regierungschefs der G20 besuchten bei Regenwetter die Gedenkstätte für den ermordeten indischen Freiheitskämpfer, der am 2. Oktober 1869 in Porbandar, Gujarat geboren wurde und am 30. Januar 1948 in Neu-Delhi, Delhi starb.

Der indische Rechtsanwalt, Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist gilt als geistiger und politischer Anführer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. In Indien und Südafrika kämpfte er gegen den Kolonialismus, Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit. Gandhis Ideen fußten auf gewaltfreien Aktionen und zivilem Ungehorsam. Die Unabhängigkeitsbewegung erreichte im August 1947 mit dem Salzmarsch das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien.

Ohne das indische Kastensystem insgesamt in Frage zu stellen wünschte er sich Indien als säkularen Staat, in dem Hindus und Moslems friedlich zusammenleben sollten.

Kanzler Olaf Scholz und andere Staats- Regierungschefs waren bei dem Besuch der Gedenkstätte traditionell barfuß unterwegs. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi legte den Besuchern einzeln Schals um, -ein Begrüßungsritual in Indien, mit dem Logo der indischen G20-Präsidentschaft darauf. Anschließend wurden bei einer Zeremonie Kränze niedergelegt.

05.09.2023: Vor G20-Gipfel in Indien - Die neue Welt-Un-Ordnung
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... a-100.html

08.09.2023: G20-Gipfel - In Indien steht die Zukunft der G20 auf dem Spiel
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 78588.html

10.09.2023: G20-Gipfel - Russland und westliche Staaten bezeichnen G20-Erklärung als Erfolg
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... a-russland

10.09.2023: HINTERGRUND - G20-Gipfel - Was in Neu-Delhi erreicht wurde - und was nicht
https://www.tagesschau.de/ausland/g20-e ... e-100.html

10.09.2023: Treffen in Indien - Die Ergebnisse des G20-Gipfels
https://www.deutschlandfunk.de/g20-gipf ... e-100.html

12.09.2023: Lula rechnet mit dem Westen ab – Ukraine-Krieg kein Thema für G20-Treffen
https://www.berliner-zeitung.de/wirtsch ... -li.388143

Internationales Gipfeltreffen - G20-Gipfel, 9./10. September 2023
https://www.consilium.europa.eu/de/meet ... /09/09-10/

10.09.2023: G20-Gipfel in Indien - Zum Abschluss ein Besuch am Gandhi-Ehrenmal
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... s-100.html



Beitragvon Alex76 » 03.10.2023, 21:05


VII. Dschidda 2.0 – Entwicklung eines Friedensplans …

Der Krieg in der Ukraine dauert mittlerweile seit dem 24.02.2022 an und ist sehr frustrierend. Aus humaner Sicht ist ein schneller Frieden für die Ukraine und Russland erstrebenswert. In der Regel finden Friedens- bzw. Waffenstillstandsabsichten meist erst nach einem militärischen Etappenerfolg statt. Der ist kurz- bis mittelfristig nicht absehbar.

Aktuell spielt sich der Krieg in der Ukraine besonders im östlichen Donbas ab, in einem Stellungskrieg vergleichbar mit der Schlacht um Verdun im 1.Weltkrieg zwischen Deutschland und Frankreich. Die Lage ist schwierig. Die Fronten sind verhärtet. Ich tue mich sehr schwer einen Kompromiss zu finden, der für beide Seiten erfüllend ist. Klar dass ich als Europäer eher die Interessen der Ukraine verfolge, allerdings habe ich auch, losgelöst vom aktuellem Krieg in der Ukraine, Sympathien für Russland.

Wie kann eine faire Friedenslösung ausschauen?
Eine weitere Ausdehnung der NATO in Richtung Belarus und in die Ukraine sollte verhindert werden. Die Ukraine hat sich im Dezember 1991 nach einem Referendum mit 90,3% für die staatliche Unabhängigkeit entschieden. Fortan befand man sich zwischen dem Westen und dem Osten. Eine Integration in die EU bei gleichzeitiger Neutralität ohne die Aufnahme in die NATO würde die geopolitische Situation stabilisieren.

Bereits 1994 kam es mit dem Budapester Memorandum zu einem trilateralen Abkommen. Für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen Nuklearwaffen garantierten Russland, die USA und Großbritannien die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen der Ukraine. Im gleichen Jahr trat die Ukraine dem Atomwaffensperrvertrag und dem Start-I-Vertrag bei, so dass sie 1996 atomwaffenfrei war.

Für Verärgerung bei den Russen sorgte 2008 die Beitrittsabsicht der Ukraine zur NATO, während im November das Volk auf dem Maidan über die Aussetzung des EU-Assoziierungsprozesses durch den Präsidenten Wiktor Janukowytsch demonstrierte. In Folge kam es zur völkerrechtswidrigen Annektion der Krim am 18.03.2014 und zu sezessionistischen Bewegungen im Osten der Ukraine.

Ein Friedensmodell für die Ukraine könnte das Modell Österreich als Vorbild haben. Nach dem 2.Weltkrieg war Österreich von den Siegermächten USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankeich vierfach besetzt. Statt der permanenten Besetzung und Teilung, wie in Deutschland, entschlossen sich die Österreicher für eine permanente Neutralität. Vom Parlament verabschiedet, ist die Neutralität in der Verfassung verankert und völkerrechtlich garantiert. Österreich bekennt sich die Unabhängigkeit und Neutralität „mit allen zu Gebote stehenden Mitteln“ zu verteidigen, wenngleich Offensivwaffen bis in die neunziger Jahre verboten waren.

Anders als Österreich ging Deutschland mit der Teilung in Westdeutschland (BRD) und Ostdeutschland (DDR) einen anderen Weg. Der Westen schloss sich der NATO an, während der Osten dem Warschauer Pakt beitrat. Bis zur Wiedervereinigung 1990 war Deutschland geteilt.

Welche Szenarien sind aktuell möglich?
1.) lang andauernder Abnutzungskrieg
2.) dauerhafte Spaltung der Ukraine entlang einer fragilen Waffenstillstandslinie im Osten und Süden
3.) Verhandlungslösung für eine neutrale Ukraine

Letztere, so der Autor Heinz Gärtner, ermögliche „… schrittweise Berechenbarkeit, Vertrauen und ein substanziell verändertes Umfeld für eine behutsame Neuformatierung sowohl des russisch-ukrainischen Verhältnisses als auch der Beziehung zwischen Russland und dem Westen“.

Eine Glaubwürdige Neutralität werde auch von Großmächten ohne explizite Garantien respektiert und garantiert. Historisch betrachtet war es der Angriff Deutschlands auf das neutrale Belgien, welches das Eingreifen Englands in den 2.Weltkrieg veranlasste. In Verbindung mit einer völkerrechtlichen und verfassungsverankerten Neutralität wäre für die Ukraine eine zusätzliche Friedensstufe erreicht.

Clemens Ronnefeldt (2023): Diplomatische Lösungsansätze im Ukraine-Krieg - Ukraine: Friedenspläne
https://www.friedenskooperative.de/frie ... densplaene

22.06.2022: Kriege und Konflikte - Standpunkt: Neutralität als Option von Heinz Gärtner
https://www.bpb.de/themen/kriege-konfli ... ls-option/


Beispiele für Frieden und Zusammenarbeit
1.) Verhältnis zwischen Frankreich und Deutschland (Projekte, Austausch,…)
2.) Die EU als Friedensprojekt
3.) Fußballweltmeisterschaft 2026 in Großbritannien trotz Brexit



Beitragvon Alex76 » 14.10.2023, 17:06


Der Krieg in der Ukraine und in Israel ist zu verurteilen. Gleichzeitig gilt es friedliche Strukturen zu finden und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.


IX. Persönliches – Friedenskrieger…

Nach wie vor setze ich mich für ein größeres Hilfsprojekt in Afghanistan ein und hoffe, dass die ausgehende Botschaft Gehör in den Ohren der Verantwortlichen findet. Nicht nur menschlich, sondern auch wirtschaftlich aufgrund von Flüchtlingsströmen wären Investitionen in die Infrastruktur in einem friedlichen Afghanistan sinnvoll.

Nach dem Erdbeben am 7. Oktober erschütterte am frühen Morgen des 11. Oktobers das dritte starke Beben die Region um die Großstadt Herat, im Nordwesten von Afghanistan. Mehr als 2.000 Tote wurden gezählt. Der Schaden an den nicht erdbebensicheren Häusern ist immens. Elf Dörfer sind „zu 100 Prozent“ zerstört. Das Welternährungsprogram warnt vor einer Hungersnot. Seit der Machtübernahme der Taliban vor zwei Jahren hat sich die humanitäre Lage vor Ort noch weiter verschlechtert. Die finanziellen Hilfen aus dem Ausland sind stark zurückgegangen. Das Welternährungsprogramm hat 80 Prozent weniger Geld als vergangenes Jahr. Statt 1,6 Milliarden US-Dollar, stünden für Afghanistan nur 340 Millionen US-Dollar zur Verfügung.

Aktuell hat die Versorgung mit Hilfs- und Ernährungsgütern Priorität. Mittelfristig sollte es um die humane Entwicklung der Gesellschaft gehen, um aus der Herrschaft der Waffengewalt eine Mittelschicht zu gestalten. Meine Familie hat sich nach dem 2.Weltkrieg quasi vom Krieger, zum Landwirt, zum Handwerker, zum Selbständigen, zum Hausbauer, zum Sportler und zum Bildungsempfänger entwickelt. Sinnstiftende Berufe und Tätigkeiten. Sofern der Bedarf nach Aufbauhilfe im Bereich Handwerk, Sport, Bildung, Kultur und Kunst bestehen sollte, kann ich mir vorstellen als Mediator zwischen den Verhandlungsführern in Katar, der Taliban und der afghanischen Bevölkerung zu vermitteln.

Klar ist das persönliche Risiko vorhanden und die Herausforderung gewaltig. In Afghanistan starben seit dem Abzug der Truppen im August 2021 mehr als 588 Menschen durch Anschläge. Wie schon eingangs beschrieben geht es auch darum Fluchtursachen zu bekämpfen und ein friedliches Leben in vertrauter Umgebung zu bewerkstelligen, welches wahre Freundschaften beinhaltet. Viele Menschen haben während des Krieges ihr Leben verloren. Viele Menschen wurden verwundet.

Meine Großmutter musste sich um meinen Großvater kümmern, der beide Arme nach einem Arbeitsunfall amputiert hatte. Als kleines Kind war das normal, wenngleich damit ein anderes rücksichtsvolles Verhalten gefordert war. Die Kindheit war daher eher schüchtern als laut aufbrausend. Da meine Großmutter meinen Großvater alleine pflegte, bekam sie später das Bundesverdienstkreuz überreicht.

Für mich als Kind in Deutschland war die Nachkriegszeit durch den kalten Krieg geprägt, wenngleich mir die Spannungen und die Ängste weitestgehend vorenthalten blieben. Beklemmend waren die Truppenübungen im jetzigen Naturschutzgebiet, wo militärische Nutzfahrzeuge und Panzer von der nahegelegenen Kaserne ausrückten.

Meine Eltern mussten mit 14 Jahren arbeiten. Aus dem handwerklichen Geschick meines Vaters wurden ein Meisterbrief und die Selbständigkeit als Maler und Lackierer. Auf unserem Grundstück entstand neben einem alten ausgebauten Siedlungshaus ein weiteres sehr ansprechendes Gebäude zu großen Teilen auch durch die Eigenleistung meines Vaters, zu kleinen Teilen durch meinen Einsatz. Meine Mutter kümmerte sich um den Haushalt und war eine sehr gute Köchin. Zudem war sie für Rechnungen und Angebote zuständig. Zunächst an der Schreibmaschine später am Computer.

Anders als viele meiner Mitschüler musste ich mir in der Schule vieles selber erarbeiten. Klar war die Unterstützung der Eltern da. Auf dem Gymnasium waren aber auch sehr viele Akademikerkinder, die es dann doch einfacher hatten. Man fühlte sich dann doch herausgefordert, teils unwohl, wenngleich man auch andere Lernerfahrungen machen konnte. Vielleicht gar kreativer Lernen konnte als andere! Heuer sind viele Themen bei YouTube nachvollziehbar. Problemstellungen lassen sich in Foren beantworten.

Man mag in dem Zusammenhang von einem Flow sprechen, wenn alles optimal läuft. Während meines Studiums gelang es mir kämpferisch den Weg ins Hauptstudium zu finden. Grundkurs Mathematik wurde in der 11.Klasse in unserer Schule von einem Vertretungslehrer unterrichtet, so dass der Lehrplaninhalt nicht vollumfänglich wie geplant gelehrt wurde. Im Nachhinein wäre der Leistungskurs Mathematik für mich besser gewesen, da das spätere Studium sehr stark Mathematik lastig war. Erfahrungswerte über die ich leider nicht verfügt habe.

Mir fehlte lediglich meine Diplomarbeit in Marketing zur erfolgreichen Beendigung des Studiums. Es gab zwei Lehrstühle, die inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte setzten. Die Durchschnittsnoten haben sich allerdings um eine Note unterschieden. Als Student mit dem Blick auf den schwierigen Arbeitsmarkt gerichtet, war die Benotung ein Kriterium für die Wahl des Lehrstuhls. Es traf mich nach zwei Semestern wider Erwarten dann doch recht hart. Betrachtet man die Durchschnittsnoten der beiden Lehrstühle, so hatte ich das Pech bei dem dazuzugehören, der um eine halbe Note schlechter benotet wurde. Statt einer 2,0 eine 2,6. Vergleichbar mit einem Kreuzbandriss im Sport.

Wieder wechselte ich den Lehrstuhl, da der andere die Option bot sich mit einem eigenen Thema auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Gleichzeitig lag meine Erwartung auf einer guten bis sehr guten Bewertung. Der zeitliche Umfang war enorm und mir fehlte die Sicherheit und Erfahrung, die ein absolviertes Seminar am Lehrstuhl bot. Regulär ist die Bearbeitungszeit für die empirische Arbeit sechs Monate. Eine theoretische Diplomarbeit dauert maximal vier Monate. Ohne Einarbeitung und mit dem Druck einer guten Bewertung sowie der Finanzierung über eher schlechter bezahlte Studentenjobs kam ich in eine Burnout-Phase. Mit einer erfolgreichen Diplomarbeit hätte mein Leben anders ausgesehen.

Ich möchte einem möglichem Buchprojekt nicht alles vorwegnehmen, allerdings kann ich den Juden ein Verfolgungsgefühl nachempfinden, während ich den Antisemitismus meines Vaters fast nur bei Feiern und in Gesellschaft antraf. Peinlich gerührt! Ich war schon immer tolerant und fand in der kurzen Schulzeit meines Vaters in Verbindung mit negativen Erfahrungen eine erklärende Vermutung. Zudem gilt die Meinungsfreiheit. Da ich aus freien Stücken Bücher wie das ´Tagebuch der Anne Frank´ und ´Als Hitler das rosa Kaninchen stahl´ gelesen habe, hatte ich einen anderen Erfahrungsbackground und Zugriff. Mein Vater ist eher vergleichbar mit einem kanadischen Holzfäller, der auf seiner Meinung beharrt. Vielleicht ist das auch gut so!

Inwiefern man mich mit Vorurteilen in eine rechte oder linke Ecke stellen will, kann ich nicht nachvollziehen. Mit den Aiwanger Flugblättern kann ich mir vorstellen wie Vorurteile kolportiert werden. In meinem Fall ohne die Chance zu haben dies richtigstellen zu können. Dabei hatte ich während meiner Zeit im Judo im Grundschulalter eine schwarze Judopartnerin und war auch während meiner Zeit an der Uni mit einem freundschaftlichen Du zu einem schwarzen Afrikaner verbunden, so dass mir Rassismus fremd ist.

Persönlich fühlt man sich ganz schlecht darauf einzugehen. Mein Deutschlandbild ist christlich von den Jugendherbergen und dem Kolpingwerk geprägt. Andererseits kann ich den Hass auf Juden zumindest einordnen.


X. Chance für das Klima: Klimakonferenz 2023 in Dubai

Trotz der Kriege sollte man die Klimakonferenz 2023 in Dubai nicht außer Acht lassen. Mit der Saudi Pro League steht Saudi Arabien bereits im Fokus der Weltöffentlichkeit. Seit der Saison 2022/23 hat sich der Spielergesamtmarktwert von 349,76 Millionen € auf 1,18 Mrd. € in der aktuellen Saison mehr als verdreifacht. In den beiden Jahren davor betrug der Gesamtmarktwert 370,82 € in der Saison 2021/22 und 384,98 € in der Saison 2020/21.

Zur Erhöhung der Marktwerte haben auch die Verpflichtungen von Neymar mit 60 Millionen € Ablöse, Sergej Milinkovic-Savic mit 50 Millionen € Ablöse, Fabinho mit 42 Millionen € Ablöse oder Rúben Neves mit 40 Millionen € Ablöse beigetragen. Komplettiert wurde die Liga mit „alternden“ Weltstars wie Ronaldo oder Benzema. Während das Durchschnittsalter in der 1. und 2. Bundesliga 25,9 Jahre beträgt, ist das Durchschnittsalter in der Saudi Pro League 27,5 Jahre.

Hier im Vergleich nochmals die Gegenüberstellung auf Transfermarkt.de:

Bundesliga (3,98 Milliarden €)
https://www.transfermarkt.de/bundesliga ... tbewerb/L1
2. Bundesliga (382,48 Millionen €)
https://www.transfermarkt.de/2-bundesli ... tbewerb/l2
Saudi Pro League (1,18 Milliarden €)
https://www.transfermarkt.de/saudi-prof ... bewerb/SA1

Lediglich Weltmeister Lionel Messi widerstand dem Anwerben von Saudi Arabien und landete bei Inter Miami in den USA. Bei einer solch großen sportlichen Öffentlichkeit und den beiden Kriegen in der Ukraine und in Israel gerät die diesjährige Klimakonferenz ins mediale Abseits, sofern nicht gegengesteuert wird. Denn auch in diesem Jahr sind die Temperaturen extrem gewesen.

Wie kann man das Ruder rumreißen, um doch noch auf den Pfad zu einer Begrenzung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu kommen, den Pariser Klimazielen? Diese Frage dürfte man sich bei der Klimakonferenz in Dubai vom 30.11.2023 bis 12.12.2023 stellen. Nach all den Rückschlägen wäre es wünschenswert eine gemeinsame Vision für diesen Planeten zu entwickeln. Frieden ist ein sehr gutes Signal. Nachhaltiger Ressourcenverbrauch ebenfalls.

Es geht nur mit Kooperationen aller Länder
- zur Prävention von Klimakatastrophen,
- zur Bekämpfung des Klimawandels und
- zur Bekämpfung der Flüchtlingskrise.

In Saudi Arabien gibt es keine Einkommenssteuer. Benzin und Grundnahrungsmittel werden zusätzlich staatlich subventioniert. Einhergehend mit den Spielermarktwerten stiegen auch die Gehälter der ausländischen Spieler in dieser Saison exorbitant. Die Gehaltstabelle wird laut DAZN angeführt von Ronaldo:
    1. Cristiano Ronaldo (Al-Nassr): 200 Mio. Euro
    2. N'Golo Kante (Al-Ittihad): 100 Mio. Euro
    3. Neymar (Al-Hilal): 80 Mio. Euro
    4. Karim Benzema (Al-Ittihad): 50 Mio. Euro
    5. Sadio Mane (Al-Nassr): 40 Mio. Euro
    6. Marcelo Brozovic (Al-Nassr): 40 Mio. Euro
    7. Fabinho (Al-Ittihad): 40 Mio. Euro
    8. Jordan Henderson (Al-Ettifaq); 40 Mio. Euro
    9. Kalidou Koulibaly (Al-Hilal): 30 Mio. Euro
    10. Riyad Mahrez (Al-Ahli): 30 Mio. Euro
    11. Roberto Firmino (Al-Ahli): 20 Mio. Euro
    12. Sergej Milinkovic-Savic (Al-Hila): 20 Mio. Euro
    13. Franck Kessie (Al-Ahli): 20 Mio. Euro
    14. Ruben Neves (Al-Hilal): 18 Mio. Euro
    15. Malcom (Al-Hilal): 18 Mio. Euro
    16. Allan Saint-Maximin (Al-Ahli): 15 Mio. Euro

Alleine die Top-16 Spieler generieren ein Einkommen in Höhe von 761 Millionen Euro! Steuerfrei! Hinzukommen weitere Gehälter von 141 Legionären …

16.08.2023: Saudi-Arabien, Gehälter: Wie viel verdienen die Stars? Von Chris Lugert
https://www.dazn.com/de-DE/news/fu%C3%9 ... 6opt3zjdlv

14.06.2023: Die höchsten Gehälter in der saudischen Pro League von Jan Kupitz
https://www.90min.de/posts/holt-bayern- ... e-plane-na ch-dem-boateng-nein

Als pfälzischer Robin Hood habe ich mir auch Gedanken gemacht wies du kannst die „Großkopferten der FIFA ärgern“. Klar im Fokus wäre die WM 2026 in Großbritannien. Wichtig wäre aber der große gemeinsame Appell zur Minimierung des Klimawandels! Daher bestünde auch Verhandlungsbereitschaft..

Maßnahmenplan: Reformen & Projekte zur Klimakrise

1.) Nachträgliche Bewerbung für Olympische Winterspiele in München 2026 und Olympische Sommerspiele in Rhein Ruhr und Berlin 2032 bei paralleler Verlegung der Olympischen Winterspiele in Mailand ins Jahr 2030.

2.) Verlegung der Fußballweltmeisterschaft 2026 nach Großbritannien bei gleichzeitiger Verlegung der Fußballweltmeisterschaft USA, Kanada und Mexiko in 2030.

3.) Fußballweltmeisterschaft 2034 in Saudi Arabien

4.) Gründung einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk

5.) Nachträgliche und zukünftige Errichtung(en) von Olympia- und Stadionherbergen (Kooperationen mit dem DJH und dem Kolpingwerk) in den bisherigen Ausrichterstädten in Verbindung mit einer Botschaft. In Sotschi und Kiew wäre die Botschaft Deeskalation und Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Nachhaltig!

6.) Finanzierung über Sponsoring & Spenden (Initiativ: Fußballer in der Saudi Pro League)

7.) Spendenbereitschaft anstelle der Vermögenssteuer in Deutschland für kommunale Sportprojekte

8.) Heimat Afrika - Nachhaltige und kulturbetonte Afrikapolitik zur Beseitigung von Fluchtursachen

Ausgehend von Saudi Arabien oder Katar könnte neben einer weiteren Friedenskonferenz mit einer exorbitanten Spendenbereitschaft ein großer Impuls gesetzt werden, um aktuelle und potentielle Konflikte auf einer fairen Basis zu lösen. Inwiefern Lionel Messi in den USA als Vorbild dient, kann ich nicht beurteilen.

Zur FIFA:

04.10.2023: Marokko, Portugal und Spanien richten aus - Jubiläumsspiele in Südamerika - WM 2030 zum Jubiläum in sechs Ländern auf drei Kontinenten
https://www.kicker.de/wm-2030-zum-jubil ... 73/artikel

06.10.2023: Verbands-Präsident verleiht Ambitionen Ausdruck - Marokko hofft auf Casablanca: Wer richtet das WM-Finale 2030 aus?
https://www.kicker.de/marokko-hofft-auf ... 26/artikel

Zur Saudi Pro League:

CR7, Neymar & Co.: Politische Marionetten oder Pioniere? | Bolzplatz | sportstudio
https://www.youtube.com/watch?v=B3P6_kk5WxU

Saudi-Arabien: Bald eine Top-5-Liga weltweit?! | Q&A
https://www.youtube.com/watch?v=r39xPGDA5CE

Ronaldo, Benzema und Co.: Was plant Saudi Arabien mit den Fußball-Stars?
https://www.youtube.com/watch?v=GkmmRJYUYSc



Beitragvon Alex76 » 30.11.2023, 22:48


XI. Klimanachspielzeit - Deutsche Anpassungen an den Klimawandel

Vor der Klimakonferenz in Dubai sollte der Blick auf Deutschland gerichtet werden. Wie haben sich die Durchschnittstemperaturen entwickelt? Gibt es einen Temperaturtrend und wie steuert Deutschland dagegen? Wie steuert die Europäische Union dagegen?

Der Temperaturanstieg in Deutschland liegt derweil bei rekordverdächtigen 1,7 Grad(!) gegenüber der vorindustriellen Zeit, bedingt wohl auch durch die topographische Lage der Bundesrepublik und des Industriestandortes. Weltweit sind die Flächen nicht so verdichtet, so dass auch nicht bedrohte und bedrohte Ökosysteme den globalen Temperaturanstieg (1,2 Grad) noch dämpfen können. Hier sei an den brasilianischen Regenwald im Amazonas zu denken, wenngleich dort die Auswirkungen von El Niño für Rekordtemperaturen sorgen.

28.11.2023: Bericht zur Klimaanpassung - Deutschland um 1,7 Grad wärmer geworden
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/k ... g-102.html

08.11.2023: Dürre im Amazonas - Regenwald ohne Regen
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... s-102.html

19.11.2023: Temperaturen über 40 Grad - Brasilien leidet unter Hitze und Dürre
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... n-100.html

23.11.2023: Klimaforschung - Warum die Meere ungewöhnlich warm sind
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... e-100.html


Klima- und Transformationsfonds, Wirtschaftsstabilisierungsfonds und Wachstumschancengesetz

Die Verhandlungen bei Klimakonferenzen sind komplex, da ca. 196 Länder mit verschiedenen Interessenslagen aufeinander prallen. Ein großer Meilenstein war das Pariser Klimaabkommen von 2015, welches das Ziel formuliert, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dafür sind Entbehrungen dringend notwendig, so wie eine moderate Umstellung auf regenerative Energiequellen. Der menschengemachte Klimawandel hat in den letzten Jahren Rekordtemperaturen verursacht und ist Treiber für viele Naturkatastrophen.

Für die Wirtschaft wird „grüner“ Wasserstoff mittelfristig eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zur Dekarbonisierung, der Vermeidung von CO2-Emissionen. Besonders energieintensive Branchen wie die Stahl- und die Chemieindustrie sind von großen Mengen an grünem Wasserstoff abhängig. Um auf den Weltmärkten konkurrenzfähig zu sein und heimisch zu produzieren, bedarf es daher Investitionsanreize in Form von Subventionen. Die USA haben den Inflation Reduction Act beschlossen und ziehen damit zukunftsweisende Investitionsvorhaben an. Über 10 Jahre sollen Investitionen in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar allein in den Klimaschutz und die Stärkung der Zukunftsbranchen fließen.

https://www.deutschlandfunk.de/inflatio ... z-100.html

https://www.ihk.de/duesseldorf/aussenwi ... ct-5653060

Grundsätzlich sind Investitionen in saubere klimaschonende Industrien weltweit begrüßen- und erstrebenswert, da sie den Weg in die richtige Richtung weisen. China ist bei den regenerativen Energien mit der Produktion von Solarenergie weltweit führend. Aufgrund der geringen Produktions- und Energiekosten zieht das asiatische Land auch Investitionen von deutschen Konzernen an, so wie die BASF.

Klimapolitische Ziele verspricht der European Green Deal, der am 11. Dezember 2019 vorgestellt wurde. Ziel ist es bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren. Subventionszusagen für Investitionen wie beim Inflation Reduction Act scheinen konkret noch nicht beschlossen zu sein.

Der auf Deutschland bezogene Versuch den Klima- und Transformationsfonds (KTF) mit den 60 Milliarden aus dem 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise ins Leben gerufene Fonds zu erhöhen, wurde vom Bundesverfassungsgericht als widrig eingestuft, so dass die Einnahmen nunmehr nur aus den Erlösen aus dem Emissionshandel und Bundeszuschüssen gespeist werden dürfen. Aus dem Emissionshandel werden von 2023 bis 2027 jährlich steigende Einnahmen von 15,9 Milliarden bis 34,7 Milliarden € erwartet. Der Staatsfonds soll zusätzliche Ausgaben ermöglichen für Maßnahmen, „die der Erreichung der Klimaschutzziele nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz […] dienen“.

Wie kam es zu dem negativen Urteil vor dem Bundesverfassungsgericht? Aufgrund der Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde eine Ausnahmeregelung von der Schuldenbremse beantragt, so dass der Bund zusätzliche Kredite aufnehmen durfte. Nicht alle Kredite wurden in Anspruch genommen. Restliche Kreditzusagen in Höhe von 60 Milliarden € wurden dann von der Ampelregierung in den Klima- und Transformationsfonds 2022 umgeschichtet, ein vom sonstigen Haushalt getrenntes Sondervermögen. Die Argumentation der Richter lautet, dass der Nachtragshaushalt gegen die Ausnahmeregelung der Schuldenbremse verstoße. Es konnte nicht plausibel begründet werden, wie die Corona-Krise, als Ursache der Notlage für die erlaubte Kreditaufnahme, und die Klimaprogramme zusammenhängen.

Nun muss die Bundesregierung Prioritäten setzen. Fördermittel für den Austausch alter Öl- und Gasheizungen und Förderprogramme für klimafreundlichen Neubau und die Wohneigentumsförderung für Familien sollen bestehen bleiben.

Programmausgaben von mindestens 211,8 Milliarden Euro waren bis 2027 geplant. Ein neuer Wirtschaftsplan für den KTF muss nun konzipiert werden, um Programme für mehr Klimaschutz, für die Ansiedlung von Zukunftstechnologien und die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft aufrechterhalten zu können. Um die Transformation zu realisieren sind Entlastungen für Bürger und Unternehmen vorgesehen. Etwa bei einer Kaufprämie für Elektroautos. Oder der Ausbau der Wasserstoffwirtschaft und des Schienennetzes der Deutschen Bahn. Staatliche Förderungen sollen auch für die Ansiedlung großer Halbleiter-Fabriken wie die des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg fließen. Weitere Förderungen sollen in Forschung zu klimaneutralem Fliegen und klimafreundlicher Schifffahrt fließen.

Klima- und Transformationsfonds:
Sondervermögen „KTF“ - Milliardeninvestitionen in Energiewende, Klimaschutz und Transformation
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... en-2207614
16.11.2023: Nachtragshaushalt verfassungswidrig - Was das Urteil für die Klimapolitik bedeutet
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... q-100.html

Aufgrund des Ukrainekrieges stiegen die Energiekosten 2022 exorbitant an. Daraufhin legte die Bundesregierung den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zur Abfederung der Energiekrise mit 200 Milliarden Euro auf. Finanziert wurden die Strom- und Gaspreisbremsen für Firmen und wichtige Gasimporteure. Aufgrund von Neuverhandlungen und Umschichtungen von Gasimporten wird der Wirtschaftsstabilisierungsfonds bis Ende 2023 aufgelöst.

Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) (200 Milliarden):
https://www.deutsche-finanzagentur.de/w ... rungsfonds
21.11.2023: Haushaltsstreit - Finanzministerium sperrt nach Haushaltsurteil auch Krisenfonds WSF
https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-11/ ... um-lindner

Mit dem beschlossenen Wachstumschancengesetz der Ampelkoalition werden steuerliche Entlastungen für Unternehmen bis 2028 von jährlich rund sieben Milliarden Euro geschaffen.

Zudem beinhaltet das Maßnahmenpaket eine Prämie für Investitionen in den Klimaschutz, so dass 15 Prozent der Aufwendungen für Energieeffizienzmaßnahmen von Unternehmen als direkte finanzielle Unterstützung bezuschusst werden sollen. Ein weiterer Schwerpunkt sind steuerliche Anreize, um den kriselnden Wohnungsbau anzukurbeln. Daneben sind zusätzliche steuerliche Impulse für mehr Forschung vorgesehen und eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.

Das Wachstumschancengesetz werde den Staat zwischen 2024 und 2028 rund 32 Milliarden Euro kosten und laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Investitionen bis 2028 in Höhe von insgesamt elf Milliarden ermöglichen.

Wachstumschancengesetz:
Milliardenschwere Entlastungen für die deutsche Wirtschaft
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... tz-2216866
17.11.2023: "Wachstumschancengesetz" - Unternehmen werden in Milliardenhöhe entlastet
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ko ... z-102.html

Um den Wirtschaftsstandort Deutschland mit Blick auf den Wettbewerb aus USA und China zukünftig aufzustellen, bedarf es wohl noch weiterer Maßnahmen. Aktuell scheint es, dass die USA und China in Bezug auf Investitionen attraktiver sind. Kann Deutschland bzw. Europa kurz- bis mittelfristig die Attraktivität als Standort steigern?

Zusammenfassend 10 Punkte der Bundesregierung für den Wirtschaftsstandort Deutschland (29. Juli 2023):
Zukunftsinvestitionen fördern, Finanzierung erleichtern, Verfahren beschleunigen
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1

Die Hausaufgaben der Ampelregierung sind noch nicht vollständig gelöst. Erst im nächsten Jahr wird der neue Bundeshaushalt vom Parlament beschlossen werden können. Aktuell ist der Fokus auf die Klimakonferenz in Dubai gerichtet..


So ein bisserl Vorbildcharakter..

Die Klimakonferenzen in Paris 2015 und in Glasgow 2021 waren vorbildhaft für die globale Bekämpfung des Klimawandels. So formulierte Paris 2015 das Ziel der maximalen Temperaturerhöhung auf 2 Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit.

Mit der Klimakonferenz in Glasgow 2021 war der Ausstieg aus Kohle und Erdöl erstmals in der Abschlusserklärung erwähnt. Aufgrund des Kriegs in der Ukraine und des Ausstiegs aus der Kernkraft wurden in Deutschland Kohlekraftwerke wieder zur Stromgewinnung ans Netz genommen. Ein fatales Signal für den Rest der Welt. Daher muss kurz- bis mittelfristig der Ausstieg aus der Kohleverstromung angepeilt werden, will man die Pariser Klimaziele erreichen und präventiv schlimme Klimakatastrophen verhindern.

Global gesprochen sind Fracking und Flüssiggastransporte auch eher eine Notmaßnahme auf dem Weg zu einer klimaschonenden Energiepolitik. Die Vision kann nur lauten, dass man die Flüssiggasterminals für grünen Wasserstoff umfunktioniert.

Die Zeit läuft. Als Spuilmacher würde ich auch ohne Har(t)z auskommen und versuchen Veränderungen anzustoßen. So wäre es mir wichtig eine weltweite Anpassung der Klimapolitik einzuleiten, so dass Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien, etc. auf ihre historischen Emissionsausstoßansprüche verzichten bzw. diese abmildern. Wie kann dies erfolgen? Entscheidend wird sein den Zeitpunkt der Klimaneutralität um mehr als 10 Jahre vorzuverlegen.

Persönlich habe ich einen CO2-Fussabdruck, der denen der Schwellenländer gleicht.
https://de.statista.com/statistik/daten ... einwohner/

Zusätzlich würde ich mit der Gründung einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk weltweit als Franchisegeber „Klimavertrieb“ leisten wollen..



Beitragvon Alex76 » 16.02.2024, 00:08


XII. Von der Innen- zur Außenpolitik

Aktuell befindet sich Deutschland im Streikmodus. Die Landwirte sahen u.a. in der Besteuerung der Dieselabgabe einen Anlass um massive Proteste an die Ampelkoalition zu richten. Ähnliche Proteste ereigneten sich im Fern- und Nahverkehr, so dass Deutschland mehrtägig lahmgelegt wurde.

Eine Vision für ein zukunftsfähiges Deutschland und der Weg dorthin sind bisher seitens der Politik wenig erkennbar. Gerade jetzt sind für die energieintensive Industrie, z.B. aus dem Stahlsektor, Investitionen notwendig, um die grüne Energiewende planen zu können und den Verlockungen aus dem Ausland zu widerstehen. Gefordert ist ein Pakt für Deutschland, aber auch ein Pakt für die Europäische Union.

(1) Wirtschaft, Energie & Innovation

Deutschland ist die viertgrößte Wirtschaft nach China, den USA und Japan. Gekennzeichnet ist die Industrie aktuell durch sich anbahnende Transformationsprozesse. Grüner Wasserstoff ist eine Energiequelle, um mittel- bis langfristig klimaneutral zu sein und den menschengemachten Klimawandel zu begrenzen, nach Möglichkeit aufzuhalten. Viele Vorstandsvorsitzende stehen vor der Entscheidung langfristige Investitionen tätigen zu müssen. Der Standort Deutschland/Europa gilt es daher zu stärken und innovative Herangehensweisen global zu vermarkten.

(2) Arbeiten, Harz IV und Bürgergeld

Neben der Investitionsunsicherheit ist der Fachkräftemangel in Kombination mit der Demographie ein beherrschendes Thema für die Unternehmen. Hierbei bestehen meiner Meinung nach drei Möglichkeiten, um die Arbeitsnachfrage zu erhöhen:

a) Einwanderung
b) Integration von Bürgergeldempfängern in den Arbeitsmarkt
c) Motivation des Silver Golds, aka Silver Workers

Erstere beide Formen bedürfen meist einer Qualifikation bzw. der Weiterbildung. Letztere beruht auf einem Good Will von Rentnern wenn Not am Mann ist oder die persönliche Situation es zulässt sich im Unternehmen weiterhin einzubringen. Zeitlich gerne begrenzt, in Teilzeit oder als Minijobber. Statt Egoismus ein Gefühl für den Zusammenhalt in Deutschland entwickeln.

Ein Einwanderungsgesetz steht noch aus. Wie kann Deutschland bei der Einwanderung gegen Kanada oder die USA mithalten? Auch viele skandinavische Länder gelten als attraktiver bei speziellen Berufen, wie z.B. für Ärzte.

Als Harz IV- bzw. Bürgergeldempfänger gerät man leicht in die Ecke den Staat auszunutzen. Für viele Bürgergeldempfänger ist es schwierig den Einstieg in einen Beruf zu finden. Viele Blockaden sind vorhanden und das Selbstwertgefühl nicht gerade ausgeprägt. Umso wichtiger ist der Weg in die Arbeit zu finden. Umso wichtiger sind motivierende Qualifizierungsmaßnahmen, die auf den Arbeitsmarkt vorbereiten. Jeder Mensch hat Talente. Jeder Mensch hat Fähigkeiten.

In Zahlen ausgedrückt summieren sich die Bürgergeld-Ausgaben 2023 auf voraussichtlich 25,9 Milliarden Euro. 2022 betrugen die Ausgaben für Hartz IV (Vorgänger des Bürgergelds) 22,2 Milliarden Euro.

(3) Bildung, Motivation und Gesundheit

Talente, Basiskompetenzen und kreative Kompetenzen sind wichtig für die nächsten Generationen, um den Wohlstand zu bewahren. Bildungsmotivation ist besonders für Kinder wichtig, deren Eltern von Bürgergeld oder niedrigen Einkommen betroffen sind. Damit sind z.B. günstige bis kostenfreie Kurse verbunden, aber auch Mitgliedschaften in Sportvereinen..

Mit der angekündigten Legalisierung von Cannabis ab 18 Jahren kommt eine Droge in den Fokus der Jugendlichen hinzu, die bei regelmäßigen Konsum starke Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns nimmt. Bis 25 Jahre reift das Gehirn. Negative Folgen könnten starke Psychosen sein.

(4) Klimapolitik

Die Klimapolitik tangiert alle Menschen. Ähnlich wie bei der Corona-Pandemie sind alle Menschen gleich. Mit jedem weiteren Anstieg der Erderwärmung steigert sich die Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen: Hitzeextreme, Starkniederschlägen, Dürren, tropische Wirbelstürme, Tornados, Rückgang des arktischen Meereises und Permafrost. Besonders die nächsten zehn Jahre sind entscheidend dafür, dass wichtige klimatische Kippsysteme erhalten bleiben, die das Ausmaß der Erderwärmung noch massiv verschlechtern könnten.

Der auf Deutschland bezogene Versuch den Klima- und Transformationsfonds (KTF) mit den 60 Milliarden aus dem 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise ins Leben gerufene Fonds zu erhöhen, wurde vom Bundesverfassungsgericht als widrig eingestuft, so dass die Einnahmen nunmehr nur aus den Erlösen aus dem Emissionshandel und Bundeszuschüssen gespeist werden dürfen.

Eine freiwillige Abgabe bei denen die keine Vermögenssteuer zahlen müssen, könnte eine zukunftsfähige Ausstattung des Fonds bedeuten, mit dem Ziel neben der Klimakomponente auch einen sozialen Ausgleich zu schaffen.

(5) Demokratie und Frieden

1914 wurde in Altena die erste ständige Jugendherberge der Welt errichtet, durch den Gründer Richard Schirrmann. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war er nun auch noch als Herbergsvater tätig. Davor gab es schon einzelne Herbergen für wandernde Handwerksgesellen, Studenten und Schüler.

Mittlerweile zählt das 1919 gegründete Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) 408 Jugendherbergen in Deutschland (Stand 2023) und ist damit größtes Mitglied des internationalen Jugendherbergsverbandes Hostelling International (HI). 2,3 Millionen Mitglieder umfasst der deutsche Verband, der laut Vereinssatzung besonders für Völkerverständigung und Naturschutz steht. Daneben werden Werte wie Toleranz, Bildung, Respekt und gemeinsames Lernen vermittelt.

Ein ähnliches Übernachtungsangebot und Wertestruktur bietet auch das Kolpingwerk, welches 1850 zunächst als Rheinischer Gesellenbund gegründet wurde. Hinzu kommt der Fokus auf jugendliche Handwerksgesellen, denen Arbeiten und Wohnen in den Kolpinghäusern ermöglicht wird.

Sowohl das Jugendherbergswerk als auch das Kolpingwerk sind kulturelles Erbe Deutschlands und haben sich im Lauf der Zeit modernisiert. Beide fußen auf einer demokratischen Vereinsstruktur.

(6) Zwischen Lausbubstreichen, Kriminalität und Zusammenhalt

Die Weimarer Republik hat gezeigt, dass man die Demokratie aushöhlen kann, was letztlich zur Machtergreifung der NSDAP geführt hat. Auch wenn die Ampelregierung heuer Akzeptanzprobleme hat, so gilt es die Demokratie und den Zusammenhalt zu stärken. Den Menschen den Weg in die Mitte der Gesellschaft zu ebnen.

(7) Internationale Beziehungen durch die Augen eines Kindes

Sowohl in der Ukraine als auch im Nahen Osten sind kriegerische Auseinandersetzungen an der Tagesordnung. Wie kann ein Friedensangebot ausschauen?

Im Gazastreifen sind die Hamas an der Regierung. Durch den Terrorangriff vom 7. Oktober haben sie ihrer Einstellung Nachdruck verliehen, Israel zu zerstören. Die Regierung um Netanjahu erwiderte den Terrorangriff mit einer großen Bodenoffensive, die Zerstörungen und getötete Menschen nach sich zog. Ist Frieden möglich?

Speziell als Deutscher wirken der 2.Weltkrieg mit dem Holocaust nach, der Millionen von Juden das Leben kostete. Daher ist die Gründung des Staates Israels legitim. Legitim und angebracht wäre auch ein Staat Palästina, der Frieden zwischen den Israelis und der Nachbarn im Nahen Osten stiften würde. Besonders mit dem Iran.



Beitragvon Alex76 » 07.03.2024, 22:01


XIII. Waffenruhe in Gaza möglich?

Der gewaltsame Konflikt zwischen Israel und der Hamas ruhte lange Jahre, mit demonstrativen leichten Raketenangriffen seitens der Hamas.

Am Morgen des 7. Oktober 2023 ereignete sich ein überraschender großangelegter Terrorangriff der Hamas auf Israel. Dabei feuerte die Miliz tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Bewaffnete Terroristen drangen zudem vom Gazastreifen nach Israel ein und massakrierten und ermordeten dort etwa 1200 Menschen. Mehr als 200 Geiseln wurden nach Gaza entführt. Israel erklärte daraufhin den Kriegszustand. Die Israelis begegneten den Angriff mit Luftangriffen und einer großen Bodenoffensive, um die Hamas zu stürzen und gefangene Geiseln zu befreien.


(1) kurzer historischer Rückblick

Der heutige Staat Israel ist eingebettet in den Nahen Osten. Direkte Nachbarländer sind Syrien, Libanon, Jordanien und Ägypten. Weitere Länder im Nahen Osten sind Irak, Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Oman und Jemen. Zugerechnet zum Nahen Osten werden in der Regel noch Ägypten, die Türkei und der Iran.

Blickt man in die Historie, so ist der Begriff „Naher Osten“ seit dem 19. Jahrhundert das Gebiet des Osmanischen Reiches außerhalb Europas. Die Osmanen waren zwischen dem 16. Jahrhundert bis 1917 sehr prägend für die Region und verhinderten der ansässigen arabischen Bevölkerung die Entwicklung einer eigenen nationalen Identität. Bis auf wenige Großstädte des Nahen Ostens, wo Teile der arabischen Bildungsschicht seit etwa 1860 eine Opposition gegen die osmanische Herrschaft bildeten, aus der ab 1914 der Panarabismus erwuchs.

Im 1.Weltkrieg kämpfte neben den Arabern auch die jüdische Legion, bestehend aus fünf Bataillonen jüdischer Freiwilliger auf Seiten der britischen Armee gegen das Osmanische Reich. Großbritannien erklärte sich in der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 einverstanden mit dem 1897 festgelegten Ziel des Zionismus, in Palästina eine „nationale Heimstätte“ des jüdischen Volkes zu errichten. Die bürgerlichen und religiösen Rechte der dort ansässigen nichtjüdischen Bevölkerung sollten gewahrt werden. Sowohl die Araber, durch die Hussein-McMahon-Korrespondenz von 1915/1916, als auch die Juden, durch die Balfour-Deklaration, versprachen sich einen eigenen Staat nach der britischen Eroberung von Palästina 1918.

Hinter den Kulissen, in dem geheimen Sykes-Picot-Abkommen, hatten Großbritannien und Frankreich jedoch bereits das Gebiet unter sich aufgeteilt. Aus den Verbündeten im zweiten Weltkrieg, den Arabern und den Juden, erwuchs eine wachsende Rivalität untereinander und Widerstand gegen die westlichen Großmächte, die ihre Versprechen beiden Parteien gegenüber zu großen Teilen nicht eingelöst hatten.

Die Briten und Araber eroberten im Ersten Weltkrieg das osmanische Syrien und die osmanische Provinz, wo später der Irak gegründet wurde. In Damaskus bildet Emir Faisal eine provisorische arabische Regierung, die 1919 in die königliche Inthronisierung in das Königsreich Syrien mündete, wozu auch Palästina und Libanon gehören.

Die WZO (der World Zionist Organization) schloss mit dem Emir Faisal das Faisal-Weizmann-Abkommen auf der Pariser Friedenskonferenz 1919. Dieses beinhaltet einen jüdischen Staat im Raum Palästina, sobald die Araber die ihnen versprochene Unabhängigkeit erhalten und die Hoheit über die islamischen Heiligtümer behalten.

Der neu gegründete Völkerbund übergab 1920 ein Völkerbundmandat für Palästina an Großbritannien, das eine direkte Herrschaft der Briten über Palästina vorsah. Dabei sahen die Briten sich nicht an die jüdisch-arabischen Vereinbarungen gebunden. Zudem lehnte seit 1920 Mohammed Amin al-Husseini, Präsident des obersten islamischen Rats und Großmufti von Jerusalem, weiteren Zuzug jüdischer Siedler aus Europa nach Palästina ab.

Konflikte entstanden auch dadurch, dass arabische Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die sich so von den Juden verjagt fühlten. Die Mandatszeit der Briten war durch die Erstarkung militanter (Palästinensisch-)nationalistischer Gruppen geprägt. Hätte das Faisal-Weizmann-Abkommen auf der Pariser Friedenskonferenz 1919 den Nahost-Konflikt entspannen können?

Unter den Arabern stieg der Neid ob der jüdischen Entwicklungen in der Landwirtschaft, im Städtebau und in der Infrastruktur. Viele jüdische Unternehmen stellten nur Juden ein, wodurch die Araber sich benachteiligt und am neuen Wohlstand ausgegrenzt sahen. Es kam nach dem Ersten Weltkrieg zu Pogromem und Unruhen in Jerusalem im April 1920 und in Jaffa im Mai 1921. In Hebron sorgte das judenfeindliche Massaker 1929 zur vollständigen Vertreibung aller Juden aus der Stadt. In Jerusalem, Haifa und Jaffa kam es zu gewaltsamen Übergriffen militanter Juden gegen Araber.

Für die Juden bedeutete die Machtergreifung der Nationalsozialisten unter Hitler die systematische Verfolgung und Inhaftierung in Konzentrationslagern. 5,6 bis 6,3 Millionen der europäischen Juden starben während des Zweiten Weltkriegs, rund zwei Drittel aller europäischen Juden.

Vertreter von 32 Nationen weigerten sich auf der Konferenz von Évian im Juli 1938 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich aufzunehmen, so dass der Zionismus einen gehörigen Auftrieb erlebte und der Weg nach Israel Heimat für jüdische Immigranten bedeutete, wenngleich auch dort viele Araber auf der „Seite“ der Deutschen standen. Bei einem Treffen von Hitler und des Mufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini in Berlin 1941, lobte der Mufti Hitler als den „von der gesamten arabischen Welt bewunderten Führer“ und forderte von den Nazis Luftangriffe auf Tel Aviv.

In Alexandria trafen sich 1944 die Staatsoberhäupter von Ägypten, Transjordanien, dem Libanon, Syrien und dem Irak. Sie verabschiedeten ein Protokoll, das unter anderem die Gründung einer gemeinsamen Liga vorsah. Auch wenn die Staaten das Leid und die Verbrechen der Juden anerkannten, so lehnten sie einen verstärkten Zionismus und mögliches Unrecht an den Arabern in Palästina ab.

Großbritannien hat sein Mandat für Palästina der UNO übergeben, die am 29.11.1947 mit einer Zweidrittelmehrheit in der Generalversammlung für einen Teilungsplan (UN-Resolution 181) stimmte, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen sollte.

Die Arabische Liga lehnte den Plan ab, da die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in Palästina verletzt werden würden. Zu diesem Zeitpunkt gehörten 67% nicht-jüdischen Religionen an. Bereits am 30.11.1947, einen Tag nach Verkündung des UN-Teilungsplans, kam es zu einem Bürgerkrieg mit wechselseitigen Terroranschlägen radikaler Zionisten und arabischer Nationalisten.

Nach dem Ende des britischen Mandats am 14.05.1948 verkündete David Ben Gurion die israelische Unabhängigkeitserklärung „kraft des natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung“ die Errichtung des Staates Israel. Elf Minuten später erkannten die USA den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai. Auch die Türkei und der Iran waren um diplomatische Beziehungen bemüht.

Anders Ägypten, der Irak, Libanon, Transjordanien und Syrien, die ohne formale Kriegserklärung mit ihren und zwei zusätzlichen Armeen aus arabischen Freiwilligen – insgesamt etwa 55.000 Soldaten – gegen Israel vorrückten und damit den ersten arabisch-israelischen Krieg (in Israel „Unabhängigkeitskrieg“) einleiteten. Der Krieg endete mit einem eindeutigen militärischen Sieg Israels. Zwischen Februar und Juli 1949 unterzeichneten Israel und die arabischen Kriegsteilnehmer vier separate Waffenstillstandsabkommen unter Vermittlung der UN. Die Verträge vereinbarten Waffenstillstandslinien, die etwa 75 Prozent des vormaligen Mandatsgebiets an Israel übertrugen und das israelische Territorium im Vergleich mit dem UN-Teilungsplan um ein Drittel vergrößerten.

Ein Streifen an der Südküste, der sich von Gaza bis zur ägyptischen Grenze erstreckte (Gazastreifen), kam unter ägyptische Verwaltung. Das östliche Palästina ging als Westjordanland an Jordanien. Jerusalem wurde zwischen Israel (Westjerusalem) und Jordanien (Ostjerusalem) aufgeteilt.

Die Folgen des Kriegs waren erheblich. So waren rund 750.000 palästinensische Araber und 850.000 arabische Juden Flüchtlinge. Diese Flüchtlingsströme haben multikausale Gründe. So flüchtete aus Angst vor den Kampfhandlungen wie auch aus Angst vor den israelischen Streitkräften die Mehrheit der palästinensischen arabischen Flüchtlinge. Auf der anderen Seite kam es während und nach dem Krieg in der islamischen Welt zu einer Welle von Pogromen gegenüber den dort lebenden jüdischen Minderheiten. Gewalttätige Ausschreitungen ereigneten sich unter anderem in Aden, Aleppo, Peschawar, Isfahan, Bahrain, Kairo, Beirut, Tripolis und Oujda.

Seit der Gründung kam es zu mehreren Kriegen und Konflikten:

• erster arabisch-israelischer Krieg (in Israel „Unabhängigkeitskrieg“) 1948
• Sueskrise 1956 mit der Invasion des Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel in Richtung des Sueskanals
• Sechstagekrieg 1967
• Terroranschläge der PLO nach 1967
• Jom-Kippur-Krieg 1973
• Libanonkrieg 1982
• Erste Intifada 1987 (Der Begriff Intifada kommt aus dem arabischen und bedeutet ´sich erheben, loswerden, abschütteln´)
• Zweite Intifada („Al-Aksa-Intifada“ bzw. „Al-Aqsa-Intifad) 2000


(2) Bisherige Diplomatie im Nahen Osten nach dem Sechstagekrieg 1967

Die diplomatische Lage im Nahen Osten ist aufgrund der kriegerischen Ereignisse und der Versprechungen komplex und vielschichtig. Und reicht von der Khartum-Resolution bis zu bilateralen Friedensabkommen mit Nachbarstaaten:

Khartum-Resolution 1967

Die Führer acht arabischer Staaten trafen sich nach dem Sechstagekrieg in der sudanesischen Hauptstadt Khartum zu einer Gipfelkonferenz, wo sie am 1. September 1967 die Khartum-Resolution verabschiedeten. Diese verweist auf drei politische „Nein“: „Kein Frieden mit Israel, keine Verhandlungen mit Israel, keine Anerkennung Israels.“

Camp-David-Friedensabkommen 1978 zwischen Israel und Ägypten

1978 unterzeichneten der ägyptische Präsident Anwar as-Sadat und der israelische Premierminister Menachem Begin im amerikanischen Camp David ein Friedensabkommen, das vom US-Präsidenten Jimmy Carter ausgehandelt worden war. Beide Seiten, Ägypten und Israel, verpflichteten sich zum Gewaltverzicht, Israel zum Rückzug von der Sinai-Halbinsel und zum Abbruch aller jüdischen Siedlungen auf diesem Gebiet. Im Gegenzug erkannte Ägypten den Staat Israel an. Die israelische Annexion des Gazastreifens lehnte Ägypten ab. Israelische Schiffe erhielten freie Durchfahrt durch den Golf von Sues und den Sueskanal.

Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien 1994

Für weitere Entspannung im Nahen Osten sorgte die Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen König Hussein von Jordanien, der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin und US-Präsident Bill Clinton am 26. Juli 1994 in Washington. Damit besteht zu den israelischen Grenzländern Ägypten und Jordanien Frieden.

Oslo-Prozess 1993 (Oslo I) als Basis für Gespräche und Abkommen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und Israel zur Lösung des Nahostkonflikts

Am 13. September 1993 unterzeichneten in Washington die Außenminister Mahmud Abbas (PLO), Schimon Peres (Israel), Warren Christopher (USA) und Andrei Kosyrew (Russland) in Anwesenheit der Präsidenten Jitzchak Rabin (Israel), Jassir Arafat (PLO) und Bill Clinton (USA) die „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ (auch Oslo I genannt). Es war ein Meilenstein im Friedensprozess, da beide Seiten erstmals offiziell einander anerkannten. Die Israelis akzeptierten die PLO als offiziellen Vertreter der Palästinenser - im Gegenzug verpflichtete die PLO sich, aus ihrer Charta alle Passagen, welche die Vernichtung Israels als Ziel enthielten, zu streichen.

Oslo I sah den Abzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen sowie eine palästinensische Selbstverwaltung in diesen Gebieten vor. Danach sollte in einer Übergangszeit ein dauerhafter Status ausgehandelt werden. Hauptkonfliktpunkte wie die Jerusalemfrage, das Flüchtlingsproblem oder Siedlungen im Westjordanland sollten später gelöst werden.

Gaza-Jericho-Abkommen 1994

Aufbauend auf den Gesprächen in Oslo unterzeichneten am 4. Mai 1994 beiden Parteien in Kairo das Gaza-Jericho-Abkommen, welches den Palästinensern erstmals selbstverwaltetes Gebiet zusprach. Die Stadt Jericho und 65 % des Gazastreifens fielen unter palästinensische Kontrolle – die jüdischen Siedlungen und die Straßen dorthin sowie ein Grenzstreifen um den Gazastreifen blieben unter alleiniger israelischer Kontrolle – ferner blieb die Nord-Süd-Verbindungsstraße (mit angrenzenden Hainen und Häusern, aus denen heraus geschossen werden könnte) unter israelischer Ko-Kontrolle.

„Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen“ 1995 (Oslo II)

Am 24. September 1995 unterzeichneten Rabin und Arafat im ägyptischen Taba das „Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen“ (auch Oslo II genannt). Dieses teilte das Westjordanland in drei Zonen, welches je nach Bevölkerungsanteil von Palästinenser oder Israelis verwaltet und kontrolliert wird. So bekamen die Palästinenser für etwa drei Prozent des Westjordanlands (mit über 80 % der palästinensischen Bevölkerung des Westjordanlandes) autonome Regierungskompetenzen zugesprochen. In etwa einem Viertel des Gebietes sollten sich die Palästinensische Autonomiebehörde und Israel die Verwaltung teilen (Gebiet B). In den restlichen 73 % sollten die Israelis weiter allein die Kontrolle ausüben.

Ministerpräsident Rabin wurde am 4. November 1995 von einem rechtsradikalen jüdischen Studenten in Tel Aviv erschossen. Nachfolger Rabins wurde Schimon Peres, der die Friedenspolitik Rabins weiterführte. 1996 trafen sich die Verhandlungsparteien wieder in Taba, um über einen permanenten Status zu beraten.

Wye-Abkommen 1998

Mehrere blutige Anschläge auf Israelis brachten bei Neuwahlen am 29. Mai 1996 Benjamin Netanjahu von der rechtskonservativen Likud mit knapper Mehrheit an die Macht. Der neue Ministerpräsident intensivierte die israelische Sicherheits- und Siedlungspolitik, wofür er kritisiert wurde, da der Friedensprozess zum Erliegen kam. Das am 23. Oktober 1998 verabschiedete Wye-Abkommen, welches die Übergabe weiterer Gebiete und die Freilassung von palästinensischen Gefangenen vorsah, wurde nur in Teilen umgesetzt. Per Misstrauensvotum wurde Netanjahu durch das Parlament (Knesset) am 21. Dezember 1998 abgesetzt. Während die Linken das zögerliche Durchsetzen des Wye-Abkommens kritisierten, lehnte der rechte Flügel das Abkommen insgesamt ab.

Wye-Abkommen II 1999

Am 17. Mai 1999 wurde Ehud Barak zu seinem Nachfolger gewählt. Die Verhandlungen wurden wieder aufgenommen. So wurde am 4. September 1999 im ägyptischen Scharm el-Scheich ein Abkommen geschlossen, welches die Übergabe weiterer Gebiete an die Palästinensische Autonomiebehörde und ein befristeter Siedlungsstopp vorsehen. Zudem sollen Verhandlungen um einen permanenten Status wieder aufgenommen werden (Wye II).

Als sehr schwierig gestalten sich Verhandlungen um die Streitpunkte Jerusalem, Flüchtlingsfrage, Grenzziehung und den Status der jüdischen Siedlungen.

Treffen in Camp David II im Juli 2000

Der Oslo-Friedensprozess wurde endgültig als gescheitert gesehen, als es beim Treffen in Camp David II im Juli 2000 zu keiner Einigung zwischen PLO-Führer Arafat und dem israelischen Premierminister Barak kam.

Das Angebot von Ehud Barak an Jassir Arafat umfasste neunzig Prozent des Westjordanlandes, den ganzen Gazastreifen und Ostjerusalem als Hauptstadt eines neuen palästinensischen Staates an. Ein internationaler Fonds sollte aufgelegt werden, um die Palästinenser für das Land zu entschädigen.

Zum Scheitern brachte das Angebot, das Arafat darauf bestand, dass allen Flüchtlingen gestattet werden sollte, auf das Land zurückzukehren, das ihnen vor 1967 gehört hatte. Für Israel waren die Forderungen nicht akzeptabel.

Waffenstillstandsabkommen im ägyptischen Scharm el-Scheich 2005

Die Zweite Intifada („Al-Aksa-Intifada“ bzw. „Al-Aqsa-Intifad) war ein weiterer gewaltsamer Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis, welcher sich von Jerusalem und Israel auf den Gazastreifen und das Westjordanland ausweitete. Er begann am 28. September 2000, nachdem der Oslo-Friedensprozess mit den ergebnislosen Verhandlungen in Camp David gescheitert war.

Nach der Jahrtausendwende und den gescheiterten Friedensverhandlungen verlor die PLO immer mehr ihren jahrzehntelangen Absolutheitsanspruch auf die Vertretung palästinensischer Interessen. Die aus der ägyptischen Muslimbruderschaft hervorgegangene radikalislamische Hamas gewann immer mehr Zuspruch. Nach außen verpflichtete sie sich zum Kampf gegen Israel, nach innen fand sie durch viele soziale Projekte Anerkennung bei der palästinensischen Bevölkerung. Demgegenüber fiel die Fatah durch Fälle von massiver Korruption, willkürlichen Verhaftungen und Folterungen negativ auf.

Anders als noch bei der Ersten Intifada setzten radikale Palästinenser auf Terroranschläge in Israel. Sie schreckten auch nicht vor bewaffneten Aufständen mit zahlreichen Selbstmordattentaten auf israelische Zivilisten zurück. Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon kündigte die Strategie der „Zerstörung der terroristischen Infrastruktur“ an, wodurch Einrichtungen der palästinensischen Autonomiebehörde sowie von Teilen der zivilen palästinensischen Infrastruktur zerstört wurden. Die Zivilbevölkerung musste leiden, da tausende Palästinenser durch die Zerstörung ihrer Häuser obdachlos wurden.

Eine weitere Maßnahme der israelischen Führung ist die „Politik der gezielten Tötung von Feinden des Staates Israel“. So wurde am 22. März 2004 der geistliche Führer und Gründer der militanten Hamas-Bewegung, Scheich Ahmad Yasin, durch einen gezielten israelischen Hubschrauberangriff in Gaza-Stadt getötet.

Ebenso wurde ein Führer der radikalen Palästinenserbewegung, Abd al-Aziz ar-Rantisi Opfer eines Anschlags, nachdem er die islamische Welt zum Krieg gegen Israel aufrief als Rache für den Tod von Scheich Ahmad Yasin. Er starb am 17. April 2004 in unmittelbarer Nähe von Yasins Grab durch einen gezielten Angriff der israelischen Armee auf sein Auto. Die Hamas schwor umgehend Rache.

Erst ein Waffenstillstandsabkommen im ägyptischen Scharm el-Scheich zwischen dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas und Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon beendete im Februar 2005 offiziell die Zweite Intifada.


(3) Waffenstillstand im Gazastreifen und diplomatischer Impuls...

Vom 24. November bis zum 1.Dezember 2023 verabredeten die Hamas und Israel eine Waffenruhe, die den beiderseitigen Austausch von Geiseln bzw. inhaftierten Palästinensern ermöglichte. Insgesamt wurden 81 Israelis, 23 Thailänder und ein Philippiner freigelassen. Im Gegenzug ließen die Israelis 240 Palästinenser frei. Nachdem die Waffenruhe zweimal verlängert wurde, endete am 1. Dezember die Waffenruhe. Nach Angaben Netanjahus habe die Hamas nicht wie vereinbart alle Frauen und Kinder freigelassen, zudem warfen die IDF (Israelisches Militär) der Hamas vor, die Waffenruhe vor Fristende durch Raketenangriffe auf israelisches Gebiet gebrochen zu haben. Seitens der Hamas wurde die Schuld Israel zugeschrieben.

Mehrere weitere Verhandlungen über einen Waffenstillstand sind gescheitert. Somit auch die Möglichkeit die katastrophale humanitäre Lage zu verbessern. Ein Waffenstillstand ist unausweichlich. Ebenso die kurzfristige Suche nach einer langfristigen Lösung für das Flüchtlingsproblem.

Am 10.03.2024 beginnt der Ramadan, der Fastenmonat der Muslime. Bis dato besteht der Wunsch und die Hoffnung:
A) auf einen beiderseitigen Waffenstillstand und die
B) Beseitigung der derzeit katastrophalen humanitären Lage in Gaza.
C) Aufbau einer diplomatischen Beziehung sowohl zur Hamas als auch zu Israel.
D) Im nächsten Schritt sind Verhandlungen über eine Zweistaatenlösung (incl. des anerkannten Existenzrechts Israels und eines Staates Palästina) notwendig.
E) Allgemein: Stabiler Frieden, Völkerverständigung und Respekt im Nahen Osten!



Beitragvon Alex76 » 16.03.2024, 00:04


(4) Persönlich …

… bin ich ein Freund der Demokratie. Bisher schwarz, rot und gelb (Gold) gewählt. Tolerant. Christlich geprägt. Gönne auch den Abgeordneten eine Entschädigung, die ihnen Verdienstausfälle durch Ausübung des Mandats verrechnet. Gewählt ist gewählt.

Gefällt vielleicht nicht jedem, aber ein traditioneller (Fernseh-)Besuch auf dem Nockherberg in München kann ich nur empfehlen. Dort werden die Politiker „Sauba derbleckt“ („jemanden aufs Korn nehmen“) mit einer Starkbierprobe, einer Fastenpredigt und einem Singspiel. So ein bisserl Verständnis hat man gar für die Politiker übrig, sofern diese auch ein Feingefühl für Rentner, Arbeiter und Geringverdiener haben. Letztlich geht es in diesen Tagen verstärkt um den sozialen Zusammenhalt.

Eine Gegenüberstellung von Politikereinkommen mit dem Einkommen eines Bürgergeldempfängers ist vielleicht auch für den bayrischen Ministerpräsidenten interessant. Zumal es auch um den internationalen Wettbewerb und Friedensbemühungen geht.. Dankenswerterweise hat Grünen-Chefin Ricarda Lang ihre Einkommensverhältnisse offengelegt und wieviel Personalbudget verfügbar ist.

Letztere Personalleistungen muss ein Harz IV/Bürgergeldempfänger selber erbringen/erarbeiten. ;-)

01.03.2024, 12:44 Uhr: Söder kritisiert Arbeitsmoral - "Werden im internationalen Wettbewerb nicht bestehen"
https://web.de/magazine/politik/markus- ... l-39384392

    Einkommen von Grünen-Chefin Ricarda Lang pro Jahr

    • Arbeit als Bundestagsabgeordnete monatlich 10.591,70 Euro brutto.
    127.000 € pro Jahr

    • Pauschaler steuerfreier Kostensatz für Miete, Einrichtung und Betrieb ihres Wahlkreisbüros, Tagungsgebühren oder Portokosten in Höhe von 4.800 €/Monat.
    57.600 € pro Jahr

    • Geld- und Sachleistungen zur Unterstützung bei parlamentarischer Arbeit (Büro im Deutschen Bundestag sowie Informations- und Kommunikationssystem des Bundestages, also Telefon, Internet, E-Mail und entsprechender Software).
    ??? € pro Jahr

    • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung bei parlamentarischer Arbeit in Höhe von 23.205 Euro pro Monat.
    278.000 € pro Jahr

    • Fahrkarte für die erste Klasse bei der Deutschen Bahn.
    7.714 € pro Jahr

    • Jährlicher Betrag für Büromaterial, Geräte wie Laptops mit Zubehör, Schreibgeräte, Briefpapier, die IT-Ausstattung des Wahlkreisbüros, Mobiltelefone sowie Mobilfunk- und -Festnetzverträge.
    12.000 € pro Jahr

    05.03.2024: Einkommen offengelegt - So viel verdient Grünen-Chefin Ricarda Lang
    https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 87834.html
    29.02.2024: STEUERZAHLERBUND - Kritik an Rekord-Diätenerhöhung für Abgeordnete
    https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 82464.html

    Einkommen als Harz IV/Bürgergeldempfänger pro Jahr

    • Fast unentgeltlich gearbeitet 11.184 € pro Jahr

    • Arbeitsmaterialen selber bezahlt (Laptop, Reisen, Übernachtungen, …)

    • Unfairness während des Studiums (ungerechte Notengebung)

    • Hart gearbeitet während der Semesterferien (auch am Fließband)

    • Studium selber finanziert u.a. auch mit den Ersparnisgeschenken von der Oma (Bundesverdienstkreuz)

    • Gefühl der Verfolgung seit 15 Jahren

Stellt man die Leistungen in Relation zum beiderseitigen Einkommen, dann müssten erstere 42 Mal so hoch sein! Überspitzt formuliert und hier nachgerechnet: 470.326 € vs. 11.184 €. Die Kosten für die Renten- und Sozialversicherung müsste man noch mit berechnen im Einkommen als Harz IV/Bürgergeldempfänger..

Wie will man die Leistungen messen?


A) Innenpolitischer Nutzen (u.a.)

Motivation zur Arbeit für Bürgergeldempfänger aus intrinsischen Motiven bei gleichzeitigem Verständnis für kranke arbeitsunfähige Menschen (bei schweren psychischen/körperlichen Leiden)

Nutzen: Sichere(re) Renten, Fachkräftemangel, Motivation für Schule/Ausbildung, Senkung der Sozialleistungen ->
.. wobei man wieder bei der Renten- und Sozialversicherung in obiger Berechnung wäre!


B) Außenpolitischer Nutzen (u.a.)

Potential für einen Waffenstillstand zwischen Hamas und Israelis

Ausgangssituation: Einstellung der Hamas (Vernichtung Israels!) und Einstellung der Israelis (Restriktionen der Israelis gegen Palästinenser!).

Friedensverhandlungen
Verhandlungen ohne eigene Waffen (Without a weapon, dafür gute Erziehung, …): Wiederaufbau des Landes (Trümmer wie nach dem 2.Weltkrieg, gemeinsamer Aufbau des Landes, Stein für Stein, handwerkliche Kurzausbildung in Deutschland, Heimatgefühl, Identität, Stolz, …

Alternativ oder ergänzend habe ich eine eigene kreative Lösung zur Zweistaatenproblematik skizziert, die beide Parteien befrieden könnte …

Dazu wurde durch die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2022 in Katar der sportliche Ehrgeiz im Nahen Osten geweckt. Von vielen als eine gekaufte WM eingestuft. Die Liebe zum Ball gilt es in ihrer Entfaltung zu unterstützen …

… gleiches gilt für Afghanistan! Hilfe zur Selbsthilfe! Signal senden!


(Zwischen-)Bilanz…

… für einen friedfertigen KRIEGER (Fast-BWLer, Künstler) auf Bürgergeldniveau nicht ganz so schlecht. Wäre zumindest der Beweis, dass aus Kriegern auch, z.B. über den Sport, normale Beruf(sabschlüsse)ler werden können…

gleichzeitig Verantwortungsgefühl für Frieden übernehmend!


C) Unbezahlte Überstunden

Diverse Klimakonferenzen

Sportberichterstattung (Handball, DFB-Frauen, …)

Diverse Handballjugendcamps


D) Zu zahlende Sonderschicht incl. Reisekosten

Wie kann der Krieg in Gaza beendet werden? Wie kann eine Deeskalation bewirkt werden? Welche Tonalität ist angebracht? Wer ist Ansprechpartner? Wer kann Hilfe leisten? Welche Verbündete könnten intervenieren?

Für mich sind Fairplay, Respekt und Toleranz wichtige Werte. Um erfolgreich verhandeln zu können bedürft es der Präsenz vor Ort und einer finanziellen Unterstützung sowohl für mich als auch für meine Familie.

Ein Auslandseinsatz ist verbunden mit einem persönlichen (Lebens-)Risiko. Bin zwar positiv gestimmt, aber ein Worst Case besteht eben schon. So wie auch bei Soldaten. Daher ist es wichtig zu wissen, dass die Familie gut abgesichert ist. Meine Aufgaben kompensiert werden können.



Beitragvon Alex76 » 24.04.2024, 21:22


Hire and Fire beim 1.FCK! Oder doch sportlich nachhaltig?

Mittlerweile befindet sich der 1.FC Kaiserslautern im zweiten Jahr in der 2.Bundesliga. Das zweite Jahr in einer neuen Klasse gilt als das schwierigere. Über die Relegation 2021/22 mit Neutrainer Dirk Schuster und einer taktischen Meisterleistung (incl.
Überzeugungsarbeit von der 3-er-Kette zur 4-er-Kette im Relegationsrückspiel) erreichte man den Aufstieg gegen Dynamo Dresden. Die Basis und die Substanz dafür legte Marco Antwerpen. Es kam vor den Relegationsspielen zur Trennung, weil die letzten drei Spiele in der 3.Liga verloren gingen und sich im Umfeld keine große Aufbruchsstimmung bemerkbar machte, sondern eher lähmende Lethargie.

Dirk Schuster ist ein ausgebuffter Taktiker, der zwei oder drei taktische Formationen pro Spiel im Kopf hat und situativ umstellen konnte. So bewerte ich abstrakt die Spiele mit räumlicher Distanz und eher als Handballer denn Fußballer. Der frühe Klassenerhalt resultierte aus der Tatsache, dass Dirk Schusters Fußball unkonventionell und schwer zu bespielen war bei einem erstmaligen Aufeinandertreffen. Als Underdog erzielte man am ersten Spieltag der Saison 2022/23 im Eröffnungsspiel gar in der 90. Minute den 2:1 Siegtreffer gegen Aufstiegsaspirant Hannover 96. Euphorie pur, die die Mannschaft bis zur Rückrunde getragen hat.

Anders in der neuen Saison. Der FC St. Pauli erreichte in der eigenen Findungsphase einen nüchternen 2:1 Auswärtssieg am ersten Spieltag. Bereits in der Rückrunde der Vorsaison konnte die Mannschaft nicht an die Hinrundenleistungen anknüpfen. Dennoch schaffte der 1.FCK mit Dirk Schuster und Co-Trainer Sascha Franz in dieser Saison eine Umstellung auf 3-er Kette, so dass spielerische Momente und das Flügelspiel initiiert werden konnten. Kritik über den zähen „Schusterball“ kam in der letzten Rückrunde und der späten aktuellen Vorrunde immer wieder auf. Der sportliche Trend ging in Richtung Abstiegskampf.

Der Zeitpunkt des Trainerwechsels war dann doch überraschend. Nach der Länderspielpause am 14.Spieltag verlor der 1.FC Kaiserslautern zuhause gegen Holstein Kiel mit 0:3. Erst im Laufe der anschließenden Woche wurde der Trainerrauswurf beschlossen und kommuniziert, so dass das nächste Auswärtsspiel gegen den FC Magdeburg mit Übergangstrainer Niklas Martin 4:1 verloren ging. Ein positives Einstiegsgeschenk brachte Neutrainer Dimitrios Grammozis mit dem 2:0 Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den 1.FC Nürnberg mit. Der Entlassungszeitpunkt von Schuster ließe sich mit der Bedeutung des Achtelfinales für den Verein erklären.

Grammozis litt später auch darunter, dass man einen „Trainereffekt“ nicht sehen konnte und teils wollte. Die Resultate stimmten nicht, wenngleich die Spielweise phasenweise zu Gefallen wusste. Grammozis stand schon früh in der Kritik. Dabei ist der Übergang von einem Trainertyp Dirk Schuster zu einem offensivspielenden Typ wie Dimitrios Grammozis nicht einfach und eher langwierig. Es galt einerseits die Abwehr zu stärken und höher stehen lassen zu können. Erschwerend für Abwehrorganisator Kevin Krauss, dessen Stärken in der Abwehrorganisation sind, weniger in der Antrittsgeschwindigkeit. Wie lässt sich zwischen der Abwehr und im Angriff eine Balance und Stabilität herstellen? Wie kann die überdurchschnittliche Stärke in der Offensive zur Geltung kommen? Welche Automatismen und Spielzüge können antrainiert werden? Wie kann der Umbruch der Mannschaft vollzogen werden ohne den Mannschaftsgeist und die Mentalität zu zerstören? Wie können die konditionellen Defizite aufgeholt werden, um Power für 90 Minuten plus Nachspielzeit zu haben. 31 abgegebene Punkte nach Führung sind heftig und würden in der Tabelle wohl einen Aufstiegsrang bedeuten. Fragen die sich nach der Saison stellen und beantwortet werden müssen. Schon jetzt gilt es erste Ansätze zu finden.

Schwierige Aufgabe für Friedhelm Funkel. Persönlich und das meine ich alles andere als abwertend, da ich hohen Respekt vor Friedhelm Funkel habe, wäre mir der Klassenerhalt unter Dimitrios Grammozis lieb gewesen. Zumindest zu einem späteren Spieltag als dem 23.Spieltag den zweiten Trainerwechsel zu vollziehen. Ein unkoordinierter Trainerwechsel ist in der Regel immer mit Kosten, Strategiewechseln und teuren Neueinkäufen verbunden. Andererseits macht das Trainerkarussell den Fußball ja auch spannend und faszinierend. Nur Langzeittrainer in der Bundesliga? Doch auch sehr langweilig!

Friedhelm Funkel ist erfahren und weiß die Spieler zu motivieren und aufzubauen. Die Neuausrichtungen durch die Trainerwechsel bedeuten aber auch, dass die erste Elf sich ständig verändert hat. Leistungsträger wie Boris Tomiak verschiedene Positionen begleiten mussten/durften. Andere Spieler, die unter Dimitrios Grammozis vom hohen Pressing profitierten, plötzlich nicht mehr erste Wahl waren. Positive Ansätze im Offensivspiel plötzlich aufgegeben wurden und das Getriebe stotterte. Dazu Kritik von außen. Frust statt Trainingslust. Teilweise menschlich. Nun gilt es mit den Spielern in den nächsten Partien das bestmögliche für die Mannschaft rauszuholen.

Im Best Case, mit Pokalgewinn, könnte in der nächsten Saison die Kaderplanung den Wettbewerb Europa League nebst 1.Bundesliga (siehe Beitrag zur Ligareform) beinhalten. Gleichbedeutend mit Platz 5 des BVB aktuell!

Sportliches Fazit für die neue Saison im besten Fall mit Gewinn des DFB-Pokals:
• Punktuelle Verstärkungen in der Abwehr, Mittelfeld und Angriff (für eine 1.Bundesliga Süd, Europa League)
• Führungsspieler kaufen und (weiter-)entwickeln
• Starker Fokus auf Kondition und spielerische Ansätze im Mittelfeld (Ballbesitz, Offensivspektakel)
• Offensivpower für den Internationalen Wettbewerb zum Laufen bringen…
• Kommunikation, Mentalität und Teamgeist innerhalb der Mannschaft
• …
• Berufliche Neuorientierung nach der Karriere in einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk (siehe Beitrag zur gGmbH im nächsten Beitrag)
• Oldies but Goldies in Liga 2


Nordisch by Nature…

Der Wind in der Bundesliga wird rauer. Es kommt ein Sturm aus dem Norden der 2.Bundesliga auf die 1.Bundesliga zugezogen. Mit Holstein Kiel und dem FC St. Pauli stehen die beiden Nordclubs vor der direkten Qualifikation zur Bundesliga. Gleichzeitig droht der Abstieg des 1.FC Köln aus der 1.Bundesliga..


Bittere Pille für die 1.Bundesliga. Bayer(n) schon wieder Meister!

Fünf Spieltage vor Ende der Bundesliga steht der Deutsche Meister bereits (wieder) fest. Es ist überraschend Bayer Leverkusen. Glückwunsch! Somit wurden die letzten 12 Meistertitel von den Bayer(n) erlangt. Spannung bis zum letzten Spieltag garantieren lediglich der Kampf um die internationalen Plätze sowie der Abstiegskampf.

Profitierten die Bayern von der Managerikone Uli Hoeness und seinen Zöglingen, so ist die sportliche Leistung von Xabi Alonso als Meistertrainer mit Bayer Leverkusen nicht hoch genug zu bewerten! Ein ähnlicher Trainertyp wie Pep Guardiola mit mehreren Vereinsstationen als Spieler. Leider habe ich die Europa League-Spiele gegen West Ham United nicht sehen können, da ich mich in der Vorbereitung des DFB-Pokalendspiels befand (Fenerbahce Istanbul vs. Olympiakos Piräus). Auch sonst verschanzen sich die Bundesligaspiele von Bayer Leverkusen meist leider hinter der Bezahlschranke von DAZN.

Was die aktuelle Meisterschaft der Leverkusener betrifft, so können sie sich eigentlich nur noch selber schlagen, wenn ich das Interview mit Ex-Bayer-Boss Holzhäuser zu Rate ziehen: „Bundesliga-Playoffs sind aktueller denn je“
https://www.transfermarkt.de/holzhauser ... ews/250507

Der Puls bei Bayer Leverkusen geht schneller. Bayer wird nervös! Und die Bayern wittern ihre Beute. Zur Beruhigung sei erwähnt, dass das Interview schon am 19.09.2016 erschienen ist. ;-)


Der Ruf nach einer Ligareform …

… wird noch lauter! Die sportlichen, emotionalen, sozialen und wirtschaftlichen Gründe sprechen dafür. So würde sich die Vermarktung von Bundesligaspielen im TV verdoppeln (durch die Anzahl der aktuellen Zweitligisten) und weitere Playoff-Spiele zur Deutschen Meisterschaft dazukommen. Für die aktuelle 2.Bundesliga und die aktuelle 3.Liga wäre eine Reform der Bundesliga ein wirtschaftlicher und emotionaler Impuls in Verbindung mit steigenden Zuschauerzahlen.

Beitrag vom 05.07.2020, 23:55: Auf dem Weg zur Reform?! Näher an der fußballerischen Basis!

Rein aus verbandsstruktureller Perspektive hat sich in den letzten 20 Jahren der Fußball weiterentwickelt als des Deutschen liebstes sportliches Hobby. Rund 7,15 Millionen Menschen sind in den 21 Landesverbänden des DFB gemeldet. 2,5 Millionen Fußballspieler sind am Wochenende aktiv. Im Jahr 2020 gibt es zwar mehr Mitglieder, allerdings hat die Zahl der Vereine und Mannschaften alarmierend abgenommen. Die Verschiebung kann man vom Sportplatz auf die Couch deuten. Vom aktiven zum passiven Fußball.

Dafür hat sich die Stadioninfrastruktur in Deutschland deutlich verbessert. Bis zum Beginn der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland waren besonders die großen Vereine und Austragungsstädte gewillt in Stadien und Arenen zu investieren. Es entwickelte sich die Generation der WM-Spielstädten, die als Vorbild für die weiteren Bundesligisten in Bezug auf Komfort und Sicherheit fungierten. Viele große Stadien mit über 45.000 Zuschauerplätzen sind entstanden. Nach der Weltmeisterschaft boomten die kleineren Stadien in der zweiten und dritten Liga. Teils auch in der Regionalliga.

Reform oder Zäsur? Der oben angeführte Antrag des Saarländischen Fußballverbandes bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung ließe sich noch steigern. Die Saarländer stellten den Antrag einer zweigleisigen 3.Liga.
Eine wahre Zäsur wäre die Zweiteilung der 1. Bundesliga in eine Bundesliga Nord und eine Bundesliga Süd. Folglich wäre die 3.Liga zweitklassig und die Regionalligen drittklassig.

Was die Voraussetzungen und Auflagen betrifft, haben die kleineren Vereine sehr stark aufgeholt, was besonders als Fan des 1.FC Kaiserslautern auffällt. Aber auch Vereine wie dem HSV, dem VFB Stuttgart, Hannover 96 oder dem 1.FC Nürnberg. Daneben gibt es auch aktuell noch traditionsreiche Stadien wie in Giesing oder in Münster, die einen ganz eigenen Charme an den Tag legen und für viele Auswärtsfans sehr interessant und abwechslungsreich sind.

Warum eine Bundesliga Nord und eine Bundesliga Süd?

1.) Fehlende Spannung: Kurzer Rückblick

Die 1. Bundesliga neigt sich 2017/2018 dem Ende. Die letzten beiden Spieltage entscheiden nur noch über den Abstieg, weil die Bayern bereits am 29. Spieltag die Meisterschaft erringen konnten. Vom Tabellenzweiten Schalke 04 zum FC Bayern München betrug der Rückstand 20 Punkte. Oder 6 Siege und 2 Unentschieden jeweils bezogen auf den 29. Spieltag. Am 34.Spieltag sind es 21 Punkte.

Es ist schon beeindruckend wie souverän der FC Bayern München auch in den beiden darauffolgenden Spieljahren agierte. Auch was die spielerische Leistung betrifft. Allerdings fehlt in der Liga die Spannung. Die Duelle bzw. Dreikämpfe oder Vierkämpfe um die Deutsche Meisterschaft. Mittlerweile wurde der FC Bayern München zum 8-mal in Folge zum Meister gekürt.

2.) Mangelnder europäischer Erfolg

Auf internationaler Ebene sind die deutschen Mannschaften leider auch nicht mehr wettbewerbsfähig was die Auswertungen zu den Champions-League-Siegern zwischen 2005/2006 bis 2016/2017 dokumentiert.

Analyse der Champions-League-Sieger zwischen 2005/2006 bis 2018/2019:
https://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Champions_League
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... -Endspiele

Sieger aus Spanien: 8 x
Sieger aus England: 3 x
Sieger aus Italien: 2 x
Sieger aus Deutschland: 1 x

Ein weiterer Blick geht auf die UEFA Europa League, die von deutschen Mannschaften noch nicht gewonnen werden konnte.

Analyse der UEFA Europa League zwischen 2009/2010 bis 2018/2019:
https://de.wikipedia.org/wiki/UEFA_Europa_League
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_d ... -Endspiele

Sieger aus Spanien: 6 x (seit der Saison 2005/2006: 8 x)
Sieger aus England: 3 x
Sieger aus Portugal: 1 x
(Sieger aus Ukraine und Russland: seit der Saison 2005/2006 jeweils 1 x)
Sieger aus Deutschland: 0 x

3.) Endspiel um die deutsche Meisterschaft

Während die spanische Liga 20 Mannschaften umfasst, ebenso wie in England und Italien, sind es in Deutschland nur 18 Mannschaften.

Folglich müsste also im Vergleich zur internationalen Konkurrenz noch Raum für weitere Partien sein. Würde man die spanische Liga als Benchmark wählen, dazu noch die Einwohnerzahl von 46 Millionen Spaniens mit der Einwohnerzahl von 82 Millionen Deutschlands in Relation setzen, so könnte man gar eine Bundesliga Süd und eine Bundesliga Nord in den Playoff-Spielen gegeneinander spielen lassen um die Deutsche Meisterschaft mit jeweils zwei Halbfinalspielen und einem oder zwei Endspielen.

Gleichzeitig wäre ein Spiel um die Meisterschaft ein absolutes Highlight in Deutschland und fände auch international Beachtung. Würde somit auch die TV-Einnahmen nochmals kräftig nach oben steigern.

Auf europäischer Ebene könnte es bedeuten, dass statt 4 Mannschaften eventuell zwischen 6 und 8 Mannschaften in der Championsleague antreten dürften. Nehme man die beiden Ligen und die Einwohnerzahl als Maßstab.
Großbritannien stellt ja auch die Premier League, die schottische Liga und die nordirische Liga für die europäischen Wettbewerbe. Die Einwohnerzahl von Großbritannien beträgt ca. 65 Millionen.

4.) Mögliche Einteilung der Bundesligen

Bundesliga Nord
1. Hertha BSC
2. 1.FC Union Berlin
3. SV Werder Bremen
4. Borussia Dortmund
5. SC Paderborn 07
6. FC Schalke 04
7. VfL Wolfsburg
8. Hamburger SV
9. Hannover 96
10. FC St. Pauli
11. Arminia Bielefeld
12. VfL Osnabrück
13. Holstein Kiel
14. VfL Bochum
15. Eintracht Braunschweig
16. FC Erzgebirge Aue
17. Fortuna Düsseldorf
18. RB Leipzig

Bundesliga Süd
1. FC Augsburg
2. Eintracht Frankfurt
3. SC Freiburg
4. TSG 1899 Hoffenheim
5. 1.FSV Mainz 05
6. FC Bayern München
7. VfB Stuttgart
8. 1.FC Nürnberg oder Regensburg
9. SV Darmstadt 98
10. SpVgg Greuther Fürth
11. SV Sandhausen
12. Karlsruher SC
13. SSV Jahn Regensburg
14. 1.FC Heidenheim
15. 1.FC Köln
16. Bayer 04 Leverkusen
17. Borussia Mönchengladbach
18. Würzburger Kickers

5.) Neuer TV-Vertrag noch besser machen!

Wenn man als DFL/DFB bereit wäre den TV-Vertrag nochmals nach zu verhandeln (aufgrund des spannenden Endspiels), könnten quasi die TV-Einnahmen der 1.Liga verdoppelt werden, so dass die TV-Einnahmen von Dortmund/Schalke denen des FC Bayern gleichen. Der Letzte der aktuellen 2.Liga bekäme dann soviel wie der Letzte der aktuellen 1.Liga.

Die dritte Liga würde mit den TV-Geldern der aktuellen 2.Liga bedient. Die Aufsteiger und die Mannschaften werden anhand einer imaginären Linie in die Bundesliga Nord und Süd eingeteilt. Klingt kompliziert. Ist es aber nicht.

6.) Salary Cap kompatibel zur derzeitigen europäischen Ligenstruktur!

Steaks, mit Plattgold veredelt, entzweit die Fans deutschlandweit, aber auch europaweit …

7.) Folgen der Corona-Krise

Die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie sind enorm. Besonders für viele unterklassige Mannschaften. Dem DFB sind die Hände gebunden, so dass zunächst der Bund für die kleineren Vereine der 3.Liga, der HBL, der BBL und der DEL einspringt. 80% der Zuschauergelder bis zu einem Höchstsatz von 800.000 € können als Zuschuss vergeben werden und betrifft die Monate April bis Dezember. Besteht die Möglichkeit auf einen europäischen Zuschuss?

30.06.2020:
Hilfsgeldern des Bundes wegen der Corona-Krise - 200 Millionen Euro für 3. Liga, HBL, BBL, DEL und Co.
https://www.kicker.de/778752/artikel

Fazit:

Eine Bundesliga Nord, eine Bundesliga Süd bestehend aus 18 Mannschaften garantiert mehr Spannung im Titelkampf als die aktuelle Liga. Da wohl auch der ein oder andere negative Kommentar noch kommen wird, lege ich mal vor mit positiven Konsequenzen:

1. Zwei Halbfinalspiele sowie ein/zwei Endspiel/e um die Deutsche Meisterschaft schärft die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

2. Die Endspiele steigern die Attraktivität der Liga. Folglich könnte ein besserer TV-Vertrag ausgehandelt werden.

3. Wahrscheinlich könnten mehrere Vereine als jetzt europäisch spielen.

4. Die jetzigen Erstligisten erzielen konstante bis steigende Einnahmen (TV, Zuschauer, Sponsoring).

5. Die jetzigen Zweitligisten bekommen deutlich höhere Einnahmen in einer Bundesliga Nord/Süd.

6. Die jetzigen Drittligisten und die darunterliegenden Vereine erzielen höhere Einnahmen und Ansehen.

7. Generell entstehen neue Vermarktungsanreize neben den bestehenden Vermarktungsanreizen.

8. Mehr Derbys, weniger Anreisekilometer! Die Stadt Berlin hätte quasi jede Saison ein Derby. Lange Auswärtsfahrten nach Freiburg (800km) wären erstmals gestrichen.

9. Belastungen der Nationalspieler sind körperlich und mental niedriger(?!).

10. Integration von Jugendspielern besser dosierbar. Von hohem Championsleagueniveau bis unteres Bundesliganiveau.

11. Die Neugliederung wäre ein öffentlich wahrnehmbarer Einschnitt, der den Fokus auf die Einhaltung der Klimakonferenzziele lenken würde.


38. Spieltag in der 3.Liga

Der große FC Bayern München zu Gast beim 1.FC Kaiserslautern. Ohne Corona-Krise wäre das Stadion bestimmt sehr gut gefüllt gewesen, wo die kleinen Bayern die Meisterschaft perfekt machen können und viele FCK-Spieler und Fans natürlich den Termin gegen Bayern München fett im Terminkalender angemarkert haben. Mei. O.K. Vielleicht viel verlorengegangener Pathos in der Beschreibung… Leider!

So war die Bedeutung geprägt von der alten Stimme des Berges Udo Scholz, der am 1.Juli verstorben war. Der 1.FCK spielte mit Trauerflor. Und vielleicht hat der ein oder andere Spieler noch den Schlachtruf im Ohr: „Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus, Lederhosen aus…!“

Nach der 1:0 Niederlage der Münchner Bayern bildete die komplette Bayern Mannschaft einen Kreis um einen Bildschirm, um den Endstand der Partien von Eintracht Braunschweig und der Würzburger Kickers beizuwohnen. Eintracht Braunschweig verlor überraschend mit 3:4 in Meppen, so dass die Partie zwischen den Würzburger Kickers gegen den Hallischen FC in den Fokus des Interesses rücken sollte. 8 Minuten Nachspielzeit waren angebrochen, als der Schiedsrichter die Partie mit einem Unentschieden abpfiff. Sogleich entlud sich die Anspannung der Bayern Amateure in eine Jubelekstase wie sie die Profis noch nicht erlebt haben.

Vor dem Spieltag waren von Platz 3 bis 7 fünf Mannschaften noch mit Aufstiegshoffnungen versehen, den direkten Aufstiegsplatz zu ergattern oder zumindest den Relegationsplatz, der zum Spiel gegen den 1.FC Nürnberg berechtigt. Viel Spannung also in der 3.Liga, wo die Abstiegsfrage auch noch bis zum letzten Abpfiff andauern sollte und mit dem Chemnitzer FC einen tragischen Viertletzten präsentierte. Lediglich ein Tor hat in der Endabrechnung gegenüber dem FSV Zwickau gefehlt.

Chemnitz trägt Trauer. Großer Jubel dagegen in Zwickau. Was fehlte? Die Fans im Stadion, die dann wieder Tore des Monats bestaunen können. Immerhin vier Kandidaten für das Tor des Monats im Monat Juni.

DFB-Pokalendspiel

Pünktlich um 20:00 pfiff der Schiedsrichter im Berliner Olympiastadion das Endspiel FC Bayern München gegen Bayer Leverkusen an. Berechtigte Hoffnung für eine kleine Sensation? Durchaus gegeben, besitzt Bayer Leverkusen doch das Potential an einem guten Tag jede Mannschaft der Bundesliga schlagen zu können.

Doch bereits nach 20 Minuten praktizierte die Bayerabwehr einen eklatanten Freistoß ca. 20 Meter vom Tor entfernt, den Alaba sehenswert im Winkel versenken sollte. Mit Glück hätte die Mauer den Ball noch abwehren können. Es sollte wenig später noch schlimmer kommen. Durch einen Abspielfehler kam der Ball auf Serge Gnabry der den Ball von rechts außen gekonnt in die lange Ecke einnetzen konnte. Keine Chance für den Leverkusener Schlussmann Luka Hradecky. Mit 2:0 gingen beide Mannschaften in die Pause.

Es folgten sehr gute Chancen für die Leverkusener, die die schnellen offensiven Außenspieler kreierten, trotz der extremen Schnelligkeit in der Abwehr der Bayern. Besonders ärgerlich zwei spielentscheidende Fehler der Bayertruppe, als Volland allein vor dem Tor über den Ball stolpern sollte. Ein klares Tor zum 1:2. Schlimmer dann noch ein Patzer von Lukas Hradecky, der einen Befreiungsschlag von Manuel Neuer auf Lewandowski kommen sah, der diesen gekonnt aus 35 Metern annahm und Volley auf den Kasten von Bayer Leverkusen schoss. Wohl schon ob der fußballerischen Ästhetik beeindruckt, ließ Hradecky den sichergefangenen Ball durch die Beine ins Tor gleiten. Statt eines 1:2 nun ein 0:3 der die Pokalchancen der Bayerspieler gen null tendieren ließ. Mit Moral erzielte man nach einer Ecke einen sehenswerten Kopfballtreffer von Sven Bender und einen verwandelten Elfmeter von Kai Havertz. Der FC Bayern konnte zwischenzeitlich auf 4:1 erhöhen. Torschütze war mal wieder Lewandowski.

Geisterstimmung im Berliner Olympiastadion. Routine im Feiern konnten die Bayern Spieler auch nach diesem Spiel zeigen. Mittlerweile hat der FC Bayern München von 50 internationalen Titeln 30 Meisterschaften und 20 Pokalsiege erringen können. Bayer Leverkusen war ein würdiger Gegner, der mit mehr Glück die Bayern in Nervosität hätte bringen können. Für beide Mannschaften stehen noch die Spiele in der Championsleague bzw. der UEFA Europa League an.


Ein weiterer Beitrag aktualisiert und vertieft den Blick auf die Bundesliga im Vergleich zu den europäischen Konkurrenzligen.

Beitrag vom 19.05.2022, 19:19: Where the Eagles cry …!


Aktuelle Lage der 1. Bundesliga:

Vorweg nehmend oute ich mich als kein notorischer Feind der Bundesliga. Vielmehr habe ich mir früh Gedanken gemacht, wie man ein Bewusstsein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Deutschland erreichen/implementieren kann, so dass der Ausbau Erneuerbarer Energien möglichst dezent, effektiv und effizient ist. In Verbindung mit Wasserstoff als Speichermedium bedarf es mittelfristig internationaler Kooperationen, die diesen Wasserstoff möglichst schonend produzieren und nach Deutschland transportieren. Ziel ist die deutliche Reduktion von Kohlendioxid und die Vermeidung eines globalen Anstiegs der Durchschnittstemperatur von mehr als 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit analog zur Klimakonferenz in Paris 2015.

Für die heimische Industrie ist es wichtig möglichst gleichwertige Energiekosten im Vergleich zu anderen Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern zu haben. Aktuell sind Kohle, Erdgas, Atom und Erneuerbare Energien asymmetrisch verteilt. In einigen Ländern wie Indien könnte bis 2060 mit Kohle Energie erzeugt werden, wohingegen sich Deutschland bzw. Europa für einen frühzeitigen Ausstieg bis 2035 entschlossen haben.

Daher wäre ein gemeinsamer internationaler Ausstieg aus der Kohlekraft für das Klima und die Schonung unseres Wohlstands sinnvoll. Gleichzeitig gilt es ressourcenschonende Technologien zu fördern und zu entwickeln. So könnte sich für viele Arbeitnehmer die Frage stellen, ob der Verbrennermotor vielleicht dennoch eine weitere Daseinsberechtigung nebst Elektroantrieb hat. Nämlich dann, wenn der derzeit vorwiegend fossile Kraftstoff durch künftig zunehmenden Einsatz von fortschrittlichen Biokraftstoffen und klimaneutralen synthetischen Kraftstoffe auf Basis erneuerbarer Energien, sogenannte E-Fuels, ersetzt wird.

Die Bundesliga existiert seit der Saison 1963 und geht mittlerweile in ihre sechzigste Saison. Dabei hat sie einiges erlebt und vieles ertragen. Insgesamt sind 56 Vereine in den Genuss der Bundesligaerstklassigkeit gekommen und haben sich somit einen Namen in Deutschland gemacht. Viele Städte wurden deutschlandweit auf die Mitgliedschaft des heimischen Vereins in der Bundesliga assoziiert.

Mit der Bundesliga sind auch die Stadien gewachsen. Sowohl was die Kapazität betrifft, als auch den Komfort. Die Weltmeisterschaft 2006 war ein Treiber dieser Entwicklung, von der die Bundesliga nachhaltig profitierte und den Stellenwert der Bundesliga als meistbesuchte Liga der Welt manifestierte. Gleichzeitig ist die Bundesliga ein wichtiges Kulturgut, an den die Vereinsmitglieder partizipieren und gestalten können.

Durch die 50+1-Regel können Investoren nicht die Mehrheit an Stimmrechten erhalten. Im Gegensatz zu England, wo die Wettbewerbsfähigkeit sehr stark an den Einstieg von Investoren gebunden ist und quasi jeder Erstligist einen Investor besitzt. Die Bundesliga ist geprägt von einer Investorenausnahmeregelung, die an eine zwanzigjährige substantielle Unterstützung des Vereins gekoppelt ist, die einen Weiterverkauf nur an den Mutterverein gestattet. Erst wenn diese Bedingung erfüllt ist, könnte der Verein einen Investor mit mehr als 50% Anteile auswählen. Ob dies der Attraktivität der Bundesliga zukünftig zuträglich ist, sei dahingestellt. Vereine wie Bayer 04 Leverkusen, VFL Wolfsburg, TSG 1899 Hoffenheim oder RB Leipzig fallen in einer Bundesliga mit 18 Vereinen eher negativ ins Gewicht. Letztere mit der kontroversen Übernahme des Startrechts des SSV Markranstädt in der fünftklassigen Oberliga Nordost und der Limitierung auf lediglich zwanzig Red Bull nahe Vereinsmitglieder bei der Vereinsgründung 2009.

Parallel finden sich viele große Traditionsvereine wie Schalke 04, Werder Bremen, Hannover 96, St. Pauli oder der Hamburger SV in der 2.Bundesliga. Vereine, die sportliche und wirtschaftliche Fehler gemacht haben, aber auch nicht auf Risikokorrekturmöglichkeiten in Form eines finanzkräftigen Investors zählen konnten.

Einzig der FC Bayern München und der BVB konnten sich als etablierte Traditionsvereine im Haifischbecken Bundesliga konstant im Bereich der Qualifikation zur Championsleague halten. Mittlerweile hat der FC Bayern München zum zehnten Mal hintereinander die Meisterschaft errungen, was der Spannung der Bundesliga negativ anhaftet. Folglich auch die Attraktivität der Bundesliga im internationalen Vergleich negativ beeinflusst, so dass beim Verkauf der TV-Lizenzen geringere Volumina im Vergleich zur Premier League oder der spanischen LaLiga erzielt werden. In den letzten 10 Jahren Bundesliga hieß der Gewinner bereits recht früh FC Bayern München. Im gleichen Zeitraum errangen in Spanien der FC Barcelona (5×), Atlético Madrid (2×) und Real Madrid (3×) den Titel. Noch ausgeglichener ist die Situation in England, wo die letzten zehn Jahre Manchester United (1×), Manchester City (4×), FC Chelsea (2×), Leicester City (1×) und FC Liverpool (1×) den Titel gewinnen konnten.

Trotzdem alles gut? Nein! So ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit und globale Strahlkraft der Bundesligavertreter eher schwach, mit seltenen Ausnahmen wie dem FC Bayern München in der Championsleague oder dem aktuellen Sieg der Frankfurter Eintracht in der Europa League. Haben die Bundesligisten keine Lust auf internationale Wettbewerbe? Anders als die Bundesliga generiert die Spanische LaLiga acht Championsleague-Titel und zehn Europa League-Titel seit der Saison 2005/2006. Dem stehen lediglich zwei Championsleague-Siege der Bayern gegenüber. Besonders der FC Sevilla besticht mit sechs Siegen in der UEFA Europa League. Auch weil der Verein unter dem Radar des FC Barcelona und von Real Madrid in der spanischen LaLiga eher chancenlos ist, allerdings international den Beiden gar auf der Überholspur begegnet.

Die englische Premier League ist finanziell am besten ausgestattet, was sich bei den Spielertransfers, der Expertise der Trainer und der dynamischen Spielweise bemerkbar macht. Mit einer der Gründe für diese Excellence ist der TV-Vertrag. Laut der Sport Bild soll sich der TV-Vertrag für die In- und Auslandsvermarktung in der Saison 2020/21 auf 3,58 Milliarden Euro belaufen. Während die spanische LaLiga 2,05 Milliarden Euro erhielt, bekam die Bundesliga 1,44 Milliarden Euro und rangierte an dritter Stelle des europäischen Ranking noch vor der italienischen Serie A (1,34 Milliarden Euro) und der französischen Ligue 1 (1,15 Milliarden Euro).

Dennoch sind die Engländer den Spaniern in Summe der europäischen Titel (4 UEFA Championsleague, 3 UEFA Europa League) Stand Saison 2020/21 unterlegen, so dass das deutsche Klagen nach finanziellen Investitionen vorsichtig wahrgenommen werden sollte und die richtigen Rückschlüsse gezogen werden sollten.
Nach der kurzen Beschreibung des Zustands der Bundesliga im Vergleich zur internationalen Konkurrenz gilt es ein

Zwischenfazit zur Bundesliga zu ziehen:

1.) Die Wettbewerbsintensität in der Bundesliga ist meiner Meinung nach in der Breite recht hoch und relativ ausgeglichen, so dass sehr viele Vereine interessiert sind primär national zu Performen, den Klassenerhalt schaffen und dem kräftezehrenden internationalen Wettbewerb aus dem Weg zu gehen. Sollte dieser erreicht werden, scheitern die deutschen Vereine regelmäßig recht früh.

Während die UEFA Championsleague lukrativ und finanziell gut kalkulierbar ist, stellt die UEFA Europa League und die UEFA Europa Conference League die Kaderplaner vor Herausforderungen, sollte unerwartet die Qualifikation zum internationalen Wettbewerb erreicht werden. Ein negatives Beispiel ist der 1.FC Köln, der nach einer Europa League Saison 2017/2018, überraschend direkt in die 2.Liga abgestiegen ist.

2.) Recht niedrig ist die Internationale Leistungsfähigkeit im Vergleich zu England und Spanien. Einzig der FC Bayern München befindet sich im Konzert potentieller Titelgewinner. Neuerdings zusammen mit der Frankfurter Eintracht, die alles auf die Karte Europa League gesetzt haben und mit dem Endspielsieg gegen die Glasgow Rangers belohnt wurden. Wären sie im Elfmeterschießen gescheitert, wäre die internationale Qualifikation mit Rang 11 in der Bundesliga misslungen, wodurch die Kaderplanungen für die Saison erschwert worden wäre.

3.) Zerstückelung der Spieltage wie in Spanien?
Aufgewachsen bin ich mit der Radiokonferenz am Samstag um 15:30 und der anschließenden Sportschau, sowie den zwei oder drei Freitagabendspielen. Später wurden einige Spiele von Premiere live übertragen. Und einen zusätzlichen Boom hat die Bundesliga durch die Übertragungen bei RTL und Sat1 erfahren.,

Mittlerweile ist der Fußball und die Bundesliga durch die Liveübertragungen aller Spiele sehr weit zerstückelt, was nicht unbedingt schlecht sein muss, da der Fan eben auch seinen Verein sowohl zuhause als auch auswärts im Fernsehen verfolgen kann, nebst Liveerlebnissen im Stadion. Die Zeitfenster am Freitag, Samstag und auch teilweise Sonntags halte ich für relativ zumutbar. Persönlich kann ich mir ein weiteres Freitagabendspiel unter Flutlicht vorstellen, da der Freitag das Ende der Arbeitswoche markiert und das Wochenende einleitet.

Generell konkurrieren die Ligen untereinander. Die spanische Liga wird quasi ununterbrochen am Freitag (1 Spiel), Samstag (4 Spiele), Sonntag (4 Spiele) und Montag (1 Spiel) durchgespielt. Jedes Spiel ist quasi ohne Konkurrenz durch ein Parallelspiel, was beim Konsum der spanischen Liga erdrückend wirken kann. Erst nach dem letzten Wochenspiel am Montag ist die Tabelle aussagekräftig.

Hier seien als Beispiel der 25. und 26. Spieltage incl. Stadionzuschauerzahlen dargestellt:

25. Spieltag in Spanien
Freitag, 18.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.742 (FC Elche – Rayo Vallecano)
Samstag, 19.02.2022, 14:00, Zuschauer: 13.389 (FC Granada – FC Villarreal)
Samstag, 19.02.2022, 16:00, Zuschauer: 20.040 (CA Osasuna - Atletico Madrid)
Samstag, 19.02.2022, 18:30, Zuschauer: 15.948 (FC Cadiz - FC Getafe)
Samstag, 19.02.2022, 21:00, Zuschauer: 42.180 (Real Madrid - Deportivo Alaves)
Sonntag, 20.02.2022, 14:00, Zuschauer: 24.897 (Espanyol Barcelona - FC Sevilla)
Sonntag, 20.02.2022, 16:15, Zuschauer: 38.315 (FC Valencia - FC Barcelona)
Sonntag, 20.02.2022, 18:30, Zuschauer: 48.652 (Real Betis Sevilla – RCD Mallorca)
Sonntag, 20.02.2022, 21:00, Zuschauer: 40.698 (Athletic Bilbao - Real Sociedad San Sebastian)
Montag, 21.02.2022, 21:00, Zuschauer: 9.776 (Celta Vigo - UD Levante)

26. Spieltag in Spanien
Freitag, 25.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.237 (UD Levante - FC Elche)
Samstag, 26.02.2022, 14:00, Zuschauer: 14.417 (RCD Mallorca - FC Valencia)
Samstag, 26.02.2022, 16:00, Zuschauer: 7.720 (FC Getafe - Deportivo Alaves)
Samstag, 26.02.2022, 18:30, Zuschauer: 9.952 (Rayo Vallecano - Real Madrid)
Samstag, 26.02.2022, 21:00, Zuschauer: 48.009 (Atletico Madrid - Celta Vigo)
Sonntag, 27.02.2022, 14:00, Zuschauer: 15.600 (FC Villarreal - Espanyol Barcelona)
Sonntag, 27.02.2022, 16:15, Zuschauer: 37.250 (FC Sevilla - Real Betis Sevilla)
Sonntag, 27.02.2022, 18:30, Zuschauer: 30.145 (Real Sociedad San Sebastian - CA Osasuna)
Sonntag, 27.02.2022, 21:00, Zuschauer: 69.770 (FC Barcelona - Athletic Bilbao)
Montag, 28.02.2022, 21:00, Zuschauer: 14.785 (FC Granada - FC Cadiz)

Die englische Liga ist schwer zu fassen. Neben der Meisterschaft gibt es mit dem FA Cup und dem League Cup noch zwei weitere Wettbewerbe, die zu zahlreichen Spielverschiebungen am Spieltag führen. Samstag um 16 Uhr findet entsprechend zur Bundesliga die Meisterschaftskonferenz mit mindestens drei parallel ausgetragenen Spielen statt.

Besonders attraktiv aber vielleicht auch lästig sind die Spiele zwischen den Jahren (26.12. und 01.01.). Somit ist ein Teil der englischen TV-Gelder auch Schmerzensgeld zulasten der Weihnachtspause und beruhend auf einem lukrativen Vakuum an Fußballansetzungen seitens der konkurrierenden Ligen. Sowohl die deutsche Bundesliga als auch die spanische Liga haben eine Winterpause, die eben auch analog zu den europäischen Wettbewerben ist und den Mannschaften Regenerationszeit bietet.

4.) Wo sind die Stärken der deutschen Nationalmannschaft und der Jugend(national)spieler?
Moukoko von Borussia Dortmund ist ein kontroverses Beispiel für die Einbindung von jungen Nationalspielern in die Profikader mit 16 Jahren durch eine Ausnahmegenehmigung. Hierbei handelt es sich um einen Spieler, der bereits körperlich und mental den Gleichaltrigen besonders im Antritt voraus ist und gezielt vorbereitet wurde auf diese Ausnahmesituation in der Bundesliga. Prinzipiell erachte ich ein so frühes Alter mit starker Skepsis, wenngleich die Altersgruppen zwischen 18 und 21 Jahren in den Spieltagskadern der 1.Bundesliga rar gesät sind.

Interessanter ist der Blick auf die deutsche Nationalmannschaft und die Frage wie junge U21-Spieler in einer möglichst hohen Spielklasse früh eingesetzt werden können und zu Nationalspielern reifen können. Der Blick fällt zurück in die 2.Bundesliga 2020/2021 zu Greuther Fürth, wo sich die jetzigen Nationalspieler Anton Stach, David Raum und Paul Jaeckel sehr gut weiterentwickelt haben und in den Kreis der Nationalmannschaft aufstiegen. Mitausschlaggebend für den Bundesligaabstieg der Fürther waren die Abgänge der drei Leistungsträger.

Innerhalb der Saison 2020/21 gab es in der 1.Bundesliga keine großen Entwicklungssprünge von jungen Nationalspielern, obwohl sehr viele Nachwuchsleistungszentren mit drei Sternen zertifiziert sind und von den Profivereinen mit hohen Kosten betrieben werden. In der 1. und 2. Bundesliga haben alle 36 Bundesligavereine ein Nachwuchsleistungszentrum. Auch in der 3. Bundesliga besitzen immerhin 50% ein NLZ und 10% in der Regionalliga.

5.) Spielweise
Catenaccio oder Vollgasfußball? Generell ist für die Zuschauer eine offensive Spielweise wünschenswert. Interessant wenn sich verschiedene Systeme gegenüberstehen. Interessant wenn sich klassische Spielertypen weiterentwickeln können und auf verschiedene Gegnerniveaus treffen.

6.) Bevölkerungsstruktur
Die Bundesliga und ihre 18 Vereine in der ersten Liga decken eine Bevölkerung von 82 Millionen Einwohnern ab. Deutschland ist damit das einwohnerstärkste Land in Europa. Folglich müssten deutlich mehr als 18 Vereine erstklassig sein, würde man die Relationen von England mit 59 Millionen Einwohnern auf 20 Erstligisten als Referenzbeispiel nehmen.
In Spanien ist die Relation mit 47 Millionen Einwohnern auf 20 Erstligisten noch extremer.

Auf der Suche nach Vorbildern für die Bundesliga:

1.) Vorbild Real? Villarreal! Oder Respekt vor Spanien international…

Vor der Saison 2021/21 kannten nur wenige den FC Villarreal. Nach dem Gewinn der Europa League waren die Spanier in aller Munde. In der darauffolgenden Championsleague gewannen sie 3:0 bei Juventus Turin. Auch der FC Bayern München stolperte über den FC Villarreal im Viertelfinale der Championsleague. Nach der knappen 0:1 Niederlage in Villarreal, fielen die Bayern in der 88. Minute in einen Konter, der das Ausscheiden besiegelte. Sowohl im Hinspiel gegen die Bayern zuhause, als auch in der 1.Halbzeit gegen den FC Liverpool im Rückspiel des Halbfinale zeigten die Spanier einen offensiven Vollgasfußball, der Lust auf mehr macht!

Ist die geringere Wettbewerbsintensität in der Breite ein Grund für den europäischen Erfolg der spanischen Vereine? Insgesamt haben fünf verschiedene spanische Vereine seit der Saison 2005/2006 Titel in Europa gewinnen können. Respekt!

2.) Vorbild England? Vorbild TV-Vertrag!
Laut einer Internetquelle soll sich der neue TV-Vertrag für die Premier League für den Zeitraum 2022 bis 2025 bei jährlichen 4,7 Milliarden Pfund (5,5 Milliarden Euro) bewegen. Rechtepartner sind die vier Fernsehpartnern Sky Sports, BT Sport, Amazon Prime Video und BBC Sport.

Der Bundesliga-TV-Vertrag ab 2021/22 umfasst 4,4 Milliarden Euro - über vier Jahre allerdings.

3.) Vorbild Derby?
Sowohl zeitlich als auch von den Energiekosten sind Derbys von großem Nutzen. Durch die Nähe im Umkreis von 50 bis 150 km sind sie weitaus umweltfreundlicher als Anfahrten vom hohen Norden in den tiefen Süden.

Auch sportlich elektrisieren Derbys die Massen der jeweiligen Vereine und sorgen für sportliche Motivation und Gesprächsstoff auf der Arbeit.

4.) Vorbild Organisches Wachstum?
Die aktuelle Bundesliga mit ihrer Einnahme- und Ausgabestruktur bietet die Möglichkeit organisch zu wachsen. Dem ist ein Lizensierungsverfahren vorgeschaltet. Gleichzeitig bietet die 50+1 Regel Möglichkeiten, zum kurzfristigen Konsolidieren.

Wie lautet die Erfolgsformel des „modernen Fußball“ von Ilja Kaenzig, VFL Bochum formuliert:
- Klare Strukturen
- Vertrauen
- Ruhe
- Kontinuität
Romantisch und Traditionell klingt das. Dazu fehlen noch Effizienz und Menschenführung

5.) Vorbild 50+1? Vorbildhafte Vereinsarbeit?
In England ist der sportliche Erfolg nach den Investitionen beruhigend für die Investoren und die Fans. Allerdings stellt sich die Frage, was passiert wenn ein „Vereinsprojekt“ finanziell abgewickelt werden muss? Wie sieht der nächste Investor aus? Werden wie im Fall vom FC Wimbledon Investitionen mit Immobilien verrechnet auf Kosten des Vereins mit seinen Fans?

Eine kritische Vereinsmitgliedschaft sollte das Gebaren von Investoren kritisch aber nicht destruktiv beurteilen und im Zuge von Ausgliederungen Strukturen schaffen, mit denen sich Mitglieder als auch Investoren anfreunden können

6.) Vorbild Tradition?
Tradition verpflichtet! Die Bundesliga als Traditionsliga ist im Vergleich zu den anderen Ligen nicht mehr konkurrenzfähig. Parallel finden sich sehr viele namhafte Vereine in unteren Ligen und sind durch die finanziellen Strukturen weniger wettbewerbsfähig, um aktiv den Verein zu gestalten statt nur zu verwalten.

Nach dem 1.Weltkrieg wurde der Deutsche Meister von vier Verbänden ausgespielt. Dabei sorgten die Spiele zur Deutschen Meisterschaft für Spannung und großer Aufmerksamkeit. Eine Rückbesinnung auf sportliche Werte incl. einer angemessenen Entlohnung, besonders bei den europäischen Topverdienern, würde den einen oder anderen Spieler erden.

Lösungsansatz für die Bundesliga:

1.) Endspiel(e) um die deutsche Meisterschaft…
Während die spanische Liga 20 Mannschaften umfasst, ebenso wie in England und Italien, sind es in Deutschland nur 18 Mannschaften. Folglich müsste also im Vergleich zur internationalen Konkurrenz noch Raum für weitere Partien sein. Würde man die spanische Liga als Benchmark wählen, dazu noch die Einwohnerzahl von 46 Millionen Spaniens mit der Einwohnerzahl von 82 Millionen Deutschlands in Relation setzen, so könnte man gar eine Bundesliga Süd und eine Bundesliga Nord in den Playoff-Spielen gegeneinander spielen lassen um die Deutsche Meisterschaft mit zwei Halbfinalspielen und einem Endspiel (oder nur einem Endspiel).

Gleichzeitig wäre ein Spiel um die Meisterschaft ein absolutes Highlight in Deutschland und fände auch global Beachtung. Würde somit auch die TV-Einnahmen nochmals kräftig nach oben steigern. Auf europäischer Ebene könnte es bedeuten, dass statt 4 Mannschaften eventuell zwischen 6 und 8 Mannschaften in der Championsleague antreten dürften. Nehme man die beiden Ligen und die Einwohnerzahl als Maßstab.

Großbritannien stellt ja auch die Premier League, die schottische Liga und die nordirische Liga für die europäischen Wettbewerbe. Die Einwohnerzahl von Großbritannien beträgt ca. 65 Millionen.

2.) Motivation und Wertschätzung von unten nach oben! Aufstiegskampf für Würzburg, Verl, Duisburg, Halle, Viktoria etc. in die 2.Liga noch möglich?!

Praktisch aktuell ein klares Nein! Theoretisch wären die Gründung einer Bundesliga Nord und Bundesliga Süd eine Option, um die obigen Mannschaften in einer einklassigen 2.Bundesliga und einer einklassigen 3.Bundesliga antreten zu lassen, so dass die zweiten Mannschaften aus Freiburg und Dortmund zwangsläufig aus der dann 2.Liga in die 3.Liga „absteigen“ bzw. weiterspielen müssten, wodurch im Sinne der Sportlichkeit und der aktuellen Integrität des Wettbewerbs die Problematik der Bundesligareservevereine gelöst wäre.

3.) Neuer besser dotierter TV-Vertrag
Endspiele um die deutsche Meisterschaft garantieren Spannung bis zum letzten Spiel. Somit wären Meisterschaftsfeiern weit vor dem letzten Spieltag nicht mehr möglich.

Durch die Duelle im Endspiel bzw. im Halbfinale könnte zudem auch die internationale sportliche Wettbewerbsfähigkeit geschärft werden.


Gesundheitspille für die Bundesliga? Gesundheitspille für Deutschland!

Aktuell beträgt die jährliche Summe, die die Vereine der 1. und 2. Bundesliga durch die deutschsprachigen TV-Rechte einnehmen, 1,1 Milliarden Euro. In mehreren Paketen, geknüpft an den Sendetag, veräußert die DFL aktuell die Rechte für den Zeitraum der Saison 2025/26 bis 2029/30.

Am 18.04.2024 berichteten die Medien über einen Vorwurf von DAZN, der sich auf das größte Paket von 196 Live-Spiele bezog. Demnach habe der Streaming-Dienst das „finanziell attraktivste und überzeugendste Angebot“ abgegeben. Den Zuschlag habe allerdings SKY bekommen. Weiter berichteten die Medien, dass die DFL eine konkrete Bankgarantie von DAZN verlangte und eine Garantie einer Investmentfirma, wie bei der letzten Vergabe, diesmal nicht akzeptierte.

18.04.2024, 18:01 Uhr: BILD beantwortet die wichtigsten Fragen - Der Krimi um die TV-Rechte
https://www.bild.de/sport/fussball/bund ... 0a606142fd

18.04.2024, 18:28 Uhr: Streit um Bundesliga-TV-Rechte: "Ein Stück weit Imageschädigung"
https://www.br.de/nachrichten/sport/str ... ng,UAImLgS

Hintergrund könnten die schlechten Erfahrungen aus der Kirch-Krise sein, die genauso wie das Bosman-Urteil die Finanzen der Bundesliga in Gefahr gebracht haben. Wie aus den beiden Artikeln hier zu lesen ist:

13.12.2015: Fußball-Transferpolitik - Wie das Bosman-Urteil den Profifußball veränderte
https://www.deutschlandfunk.de/fussball ... n-100.html

29. April 2020: Kirch und Corona: Die großen Krisen der Bundesliga
https://www.digitalfernsehen.de/top-new ... ga-555676/

Der DFL wirft DAZN in der aktuellen Verhandlungsrunde daher den „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung“ und „rechtswidriges Verhalten“ vor. Es drohen tagelange, wochenlange, monatelange juristische Auseinandersetzungen. Ein Brandbrief ging an die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga raus!

Zeit um einen Reformprozess für eine Bundesliga Nord und Bundesliga Süd zu initiieren und das Kulturgut Bundesliga positiv zu präsentieren. Einen Beitrag habe ich oben versucht zu leisten. Einen sportlichen Crash-Kurs 1. Bundesliga im Trainings- und Spielbetrieb hätte der 1.FC Kaiserslautern geleistet, wie anfänglich beschrieben. Quasi wies du koanst die Bayer(n) bespuilen!

Die Bundesliga existiert seit 1963. Die Angst etwas zu verlieren ist bei den Menschen groß. Die Lust etwas zu gewinnen ist noch verhalten optimistisch ausgeprägt. Doch gerade in der heutigen Zeit, die geprägt von Wandel, Individualisierung und sozialen Ungleichheiten ist, würde eine Bundesligareform (mit Spielen um die Deutsche Meisterschaft) die Gesellschaft eher vereinen als spalten!

Stellvertretend beschreiben Aktionen wie die der Unterhachinger die Lage von älteren Menschen in Großstädten, wo der Wohnraum extrem teuer und die Altersarmut sehr ausgeprägt ist:
23.04.24: SpVgg Unterhaching setzt sich gegen Altersarmut ein - Einlauf-Aktion beim S-Bahn-Derby: Rentner statt Kinder
https://www.kicker.de/einlauf-aktion-be ... 33/artikel

Viele der Älteren können sich noch an die Weltmeisterschaft von 1954 erinnern, als Helmut Rahn das entscheidende Tor zum 3:2 Sieg der Deutschen gegen Ungarn im Berner Wankdorfstadion erzielten:

„Turek, du bist ein Teufelskerl – Turek, du bist ein Fußballgott. […] Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus – wie könnten sie auch! Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle vier Jahre, und wann sieht man ein solches Endspiel, so ausgeglichen, so packend, jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt, und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball verloren diesmal, gegen Schäfer – Schäfer nach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! … Tor für Deutschland – Linksschuss von Rahn, Schäfer hat die Flanke nach innen geschlagen, Schäfer hat sich gegen Bozsik durchgesetzt. Drei zu zwei für Deutschland fünf Minuten vor dem Spielende. Halten Sie mich für verrückt, halten Sie mich für übergeschnappt, ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben, sollten sich an der Begeisterung unserer Mannschaft und an unserer eigenen Begeisterung mit freuen und sollten jetzt Daumen halten. Viereinhalb Minuten Daumen halten in Wankdorf. […] Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister! Schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern!“

Herbert Zimmermanns berühmte Radioreportage zum „Wunder von Bern“ 1954


Update:
Nach dem aktuellen Tabellenbild würden die derzeitigen Absteiger in die Regionalliga, MSV Duisburg und Hallescher FC, gar noch den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen! In dem Sinne Let´s Dance nächste Woche! :wink:
Zuletzt geändert von Alex76 am 17.05.2024, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Alex76 » 17.05.2024, 23:45


Klassenerhalt geschafft! Pokalfinale erreicht! Den Aufstiegskampf noch nicht aufgegeben!

Bereits vor der Saison war die Euphorie groß. Mit Hertha BSC Berlin und Schalke 04 mussten zwei Traditionsvereine den Weg in die 2.Bundesliga antreten:

28.07.2023: Geballte Tradition im Unterhaus - Die 2. Liga 2023/24: Und es hat Boom gemacht
https://www.kicker.de/die-2-liga-2023-2 ... 65/artikel
29.07.2023: Stars, volle Stadien, Tradition - 2. Liga längst eine 1b-Liga
https://www.tz.de/sport/fussball/stars- ... 21870.html

Die 2.Bundesliga war sehr attraktiv und namhaft besetzt, was sich auch in den Zuschauerzahlen in dieser Saison im Vergleich zur letzten Saison deutlich widerspiegelt:
Saison 2023/24 (2. Bundesliga):
https://www.kicker.de/2-bundesliga/zuschauer/2023-24/34
Saison 2022/23 (2. Bundesliga):
https://www.kicker.de/2-bundesliga/zuschauer/2022-23/34
Saison 2023/24 (1. Bundesliga):
https://www.kicker.de/1-bundesliga/zuschauer/2023-24/34

Jede Mannschaft war eine sportliche Herausforderung. Jeder konnte jeden schlagen, allerdings auch von jedem geschlagen werden. Zwar ist der VFL Osnabrück relativ abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz, hätte allerdings bei mehr Matchglück in einigen Spielen auch eine positive Entwicklung nehmen können. Von daher war der Abstiegskampf in der 2.Bundesliga für den 1.FC Kaiserslautern auch sehr nervenaufreibend, zumal die Kaderzusammenstellung incl. Wintereinkäufen auf den ersten Blick überraschte. Hinzu kamen zwei Trainerwechsel.

Friedhelm Funkel als Kind der Bundesliga konnte bei seinem ersten Traineramt beim 1.FC Kaiserslautern als dritter Trainer die Fehler korrigieren und den Blick auf echte Betzespieler richten. Mit seiner Erfahrung, seinem Feingefühl und seiner großen Loyalität wäre er in der Lage eine beratende Rolle im Verein zu übernehmen..

Anders als in der 1.Bundesliga verzeichnet auch die 3.Liga Rekordwerte an Zuschauerzahlen. Der Druck von unten auf die 1.Bundesliga ist groß. Eine Bundesligareform in eine 1.Bundesliga Nord, 1.Bundesliga Süd und eine 2.Bundesliga würde den Zuschauerzahlen gerecht werden. Und wäre auch ein starker Impuls, um dem Klimawandel mit Taten statt Worten entgegen zu treten. Auch über Deutschland hinaus Wahrnehmung erfahren:

23.04.2024: Vier Spieltage vor Saisonschluss - 3. Liga boomt: Zuschauer-Rekord schon jetzt geknackt
https://www.kicker.de/3-liga-boomt-zusc ... 88/artikel


Der 1.FC Kaiserslautern gehört schon jetzt in die 1.Bundesliga!

Im Zuschauerranking bezogen auf die aktuellen beiden Bundesligen stünde der 1.FC Kaiserslautern an elfter Stelle mit ca. 44.000 Stadionbesuchern pro Spiel. In einer Bundesliga Süd wären die Zuschauerzahlen wohl noch höher aufgrund des Status Erstklassigkeit sowie kürzerer Anreisewege der gegnerischen Fans.

Finanziell gedopt durch die Veräußerung der Namensrechte war der 1.FC Kaiserslautern in der Vergangenheit auch nicht. Im Gegensatz dazu entwickelte der Verein einen Ansatz, den man als Naming Right Alternative bezeichnen könnte. Würde man ihn als Naming Right Substitut titulieren, wäre der Hoeness Uli und andere pikiert. Seit der Saison 2007/2008 wurden in Deutschland kommerzielle Naming Rights in Höhe von mindestens 750 Millionen € (50 Millionen pro Jahr) realisiert!

Realistisch betrachtet würde die Naming Right Alternative dem 1.FC Kaiserslautern in der 1.Bundesliga zusätzliche 2,5 Millionen € und in der 2. Bundesliga 1-1,5 Millionen € einbringen. Da der Innovationsgrad und die (Markt-)Reife hoch sind, sei die Naming Right Alternative nochmals im folgenden Beitrag vorgestellt, passend vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig.

Beitrag vom 01.05.2023, 21:17: Vom Naming Right Substitut zur Naming Right Alternative - „Für immer Fritz-Walter-Stadion!“
…
Auch der 1.FC Kaiserslautern muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Eine längere Verweildauer in der 2.Bundesliga ist wirtschaftlich schwierig darstellbar, da das große WM-Stadion finanzielle Ressourcen bindet und baulich nicht jünger wird.

Viele moderne Stadien in den ersten drei Bundesligen sind mit einem Naming Right versehen. Diese generieren jährliche Einnahmen, um die Stadionkosten zu finanzieren. Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt, zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet.

Stattdessen gilt es für den 1.FC Kaiserslautern Ideen zu entwickeln, die ein Substitut zum Naming Right darstellen. Wobei viele Vereinsbosse den Begriff Substitut mit einer Schockstarre registrieren würden, da er die kommerziellen Naming Rights eventuell entwerten könnte. Eine Alternative zum gewöhnlichen Naming Right klingt charmanter und würde die Wettbewerbsfähigkeit des 1.FC Kaiserslautern sichern.

Vorgeschichte zur Naming Right Alternativen:

Als erster Verein in Deutschland gelang es dem Hamburger Sportverein mit dem Partner AOL im Juli 2001 das Naming Right in Deutschland zu etablieren. Statt dem werbefreien Volksparkstadion als Name, gingen die Zuschauermassen nun bis Juni 2007 in die AOL-Arena, bis Juni 2010 in die Nordbank Arena, in die Imtech-Arena und heuer wieder ins Volksparkstadion.

Pro Jahr konnten so 3,5 Millionen €/Jahr aus dem Verkauf der Namensrechte erwirtschaftet werden. Bei der Allianzarena beläuft sich die Summe auf 6 Millionen €/Jahr und der Signal Iduna Park in Dortmund beschert dem BVB Erlöse in Höhe von 5,8 Millionen €/Jahr.

Nehme man den HSV als Beispiel, so käme man innerhalb von 15 Jahren auf Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 50 Millionen € (zu diskontieren auf das Basisjahr 2001). Auch für den FC Bayern München, dem BVB oder kleineren Vereinen wie z.B. Mainz dient das Naming Right als ein nicht zu unterschätzender Posten in der Bilanz. Wild geschätzte 66% aller Erst-und Zweitligisten haben einen Naming Right Partner!

Naming Right Alternative zur Wettbewerbsfähigkeit

Im Winter 2007 reifte die Idee der Naming Right Alternative, welche speziell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse des Stadionnamens in Kaiserslautern angepasst werden sollte. Seit dem 2.November 1985 trägt dieses den Namen des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft: Fritz Walter. Eher zufällig, im tristen Zweitligaalltag, entwickelte sich die Idee aus einer Debatte über die finanzielle Schieflage des 1.FC Kaiserslautern. Aus der Vergangenheit hafteten noch diverse Altlasten (Steuernachzahlungen, Verkauf des vereinseigenen Stadions, …) am Verein.

Das ursprüngliche Konzept zum Erhalt des Namens Fritz-Walter-Stadion sah zwei Unternehmen vor, welche den Stadionnamen schützen vor dem branchenüblichen Naming Right. Neben einer informativen Berichterstattung in den Printmedien, wäre im Bereich der mittleren Werbebande im Fernsehfokus der Name Fritz Walter Stadion, umrahmt von zwei „Namensschützern“. Durch die Bandennutzung könnte eine jährliche Summe von vorsichtig geschätzten ca. 2,5 Millionen €/Jahr in der 1.Bundesliga (1,5 Millionen in der 2.Bundesliga) erzielt werden.

Die Idee und eine Sogwirkung…

Aus der Idee und einer dezenten viralen Marketingkampagne entwickelte sich im Sommer 2008 in Braunschweig das Konzept Eintracht-Stadion, welches der damals drittklassigen Eintracht immerhin zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 250.000€ bescherte (Vgl. Interview mit Dr. Lutz Tantow, Landessparkasse Braunschweig, in der Zeitschrift 11Freunde). Nebenbei spürte man in Braunschweig einen gestiegenen Zusammenhalt, der die gelb blauen Löwen sogar ein Jahr in die Bundesliga schwemmen sollte.
https://11freunde.de/artikel/eintracht- ... cht/568813

Mit dem Aufstieg von der 3.Liga in die 2.Bundesliga steigen sowohl die Stadionzuschauerzahlen als auch die TV- und Printkontakte. In der 1.Bundesliga würden zusätzliche Medienkontakte auf die Namensgebung aufmerksam gemacht haben. Neben dem sympathischen Auftreten der Braunschweiger Fans, berichtete man aus dem Stadion an der Hamburger Straße oder aus dem Eintracht-Stadion.

Analog zum Eintracht-Stadion gebar auch die TSG 1899 Hoffenheim, ebenfalls im Sommer 2008, den Namen Rhein Neckar Arena. Auch hierbei fungierten wie in Braunschweig fünf lokale Unternehmen als Namensstifter, welche ca. 2,5 Millionen €/Jahr zusätzliche Einnahmen aufbrachten.

Zur Saison 2017/18 sicherte sich die Consorsbank die Namensrechte am Stadion in Nürnberg für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem Crowdfunding auf, um die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion zu ermöglichen. Unterstützer beteiligten sich mit insgesamt 330.000 €, die Bank übernahm 2,4 Millionen €.
Die Nürnberger-Lösung, mit mindestens einem Unternehmen, ist der ursprünglichen Lösung für das Fritz-Walter-Stadion am ähnlichsten. Generell lebt der professionelle Fußball nicht nur von Wettbewerb, sondern auch von Kooperationen.

Zahlenspiel

Wie Eingangs bereits dargestellt ist das Naming Right für den Profifußball, Handball, Basketball, Eishockey und diversen anderen Sportarten elementar wichtig und sichert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Vereine.

Zählt man in der 1.,2. und 3. Bundesliga die jährlichen Einnahmen aus den Namensrechten zusammen, so kommt man wohl auf eine Summe von mindestens 50 Millionen € im Jahr. Stellvertretend die Fußballbundesliga in der Saison 2015/2016:
Allianz (6 Millionen €), Bayer (2,5 Millionen €), WWK (1,4 Millionen €), Veltins (6 Millionen €), Signal Iduna (5,8 Millionen €), Wirsol (3,2 Millionen €), Commerzbank (4 Millionen €), Coface (1,9 Millionen €), Rheinenergie (2,5 Millionen €), HDI (2,6 Millionen €), Mercedes (1 Million €). Insgesamt werden somit 38 Millionen € erwirtschaftet.

In der 2. Bundesliga wurden 7-8 Millionen € in der Saison 2015/2016 umgesetzt.
Schaut man auf den HSV, so erwarb Klaus-Michael Kühne 2015 für vier Jahre die Namensrechte am Stadion, das seit dem 1. Juli 2015 – 14 Jahre nach der ersten Umbenennung – wieder „Volksparkstadion“ heißt. Mit diesem Ansatz erhält der HSV 4 Millionen €/Jahr.

Für immer Fritz-Walter-Stadion!

Für das Fritz-Walter-Stadion würden sich hier seit der Saison 2008/2009 Einnahmen von 1 bis 2,5 Millionen € ergeben in Abhängigkeit der jeweiligen Liga. Unverdient wären diese Gelder nicht. Tendenziell eher verdient.

Mit dem Ansatz des Namensschützers (Fritz-Walter-Stadion) bzw. des lokal verankerten Naming Rights (Eintracht-Stadion bzw. Rhein Neckar Arena) besteht ein Interessenskonflikt mit dem Vermarkter Lagardère, die mehrere Naming Rights betreu(t)en. Unter anderem auch die Arena in Frankfurt! Unter anderem auch das Stadion in Hamburg! Unter anderem auch…

Mit einer im Nachgang etwas entspannter - zeitlich verzögerter Finanzierung - wurden somit (etwas zuungunsten des 1.FC Kaiserslautern e.V.) weitere Stadionprojekte mittelfristig realisiert, die das Naming Right als Basis ihrer Finanzierung hatten.

Ich finde das FCK-Modell hat einen nostalgisch innovativen Charme in einer Zeit der fortgeschrittenen Kommerzialisierung. Für den FCK wäre es ein Substitut zum klassischen Naming Right. Für die Bundesligisten eine Alternative! Würde man die Zahlen hochrechnen, hätte die Möglichkeit bestanden die Anleihe (6,5 Millionen €) zurückzuzahlen und den Verein zu entschulden (7,5 Millionen €). Trotz Liga 3!

Auf der Suche nach geeigneten Partnern!

Nochmals kurz zusammengefasst bedeutet die Naming Right Alternative für das Fritz-Walter-Stadion, dass zwei Unternehmen die Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion kaufen ohne sie auszuüben. Mit der Bereitstellung zweier Werbebanden neben dem Schriftzug Fritz Walter Stadion könnte man diesen Zusammenhang kommunikativ optisch darstellen. Theoretisch ließen sich auch fünf Unternehmen finden, welche zusammen eine jährliche Summe von 2,5 Millionen € bereitstellen.

Also bei fünf Unternehmen, die wos den Stadionnamen erhalten, kriegst quasi als solide geführter 1.FC Kaiserslautern e.V. 2,5 Millionen € in der ersten Liga. In der zweiten wirst vielleicht 1-1,5 Millionen € bekommen. Satzungskonform! Rechnest das Ganze auf die Zeit, dann kommst du auf folgende Werte:

2008/2009 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)-
2009/2010 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2010/2011 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)
2011/2012 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)

2012/2013 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2013/2014 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2014/2015 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2015/2016 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2016/2017 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2017/2018 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2018/2019 ca. 1 Million € (Liga 3)
2019/2020 ca. 1 Million € (Liga 3)
2020/2021 ca. 1 Million € (Liga 3)
2021/2022 ca. 1 Million € (Liga 3)
2022/2023 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2023/2024 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)

Insgesamt: Zwischen 19-22 Millionen € pessimistisch betrachtet.

Da mit diesen Mehreinnahmen auch die sportliche Wettbewerbsfähigkeit entsprechend hätte gestärkt werden können und so die Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs 2011/2012 entsprechend hätte minimiert werden können bzw. die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs hätte erhöht werden können, in den Folgesaisons, so hätte man evtl. auch ab der Saison 2012/2013 mit an die 2,5 Millionen planen können! Käme somit auf ein Volumen von 37-38 Millionen € im optimistischen Fall.

Durch die zeitliche Verlagerung 15 Jahre nach der ersten Idee konnten in Deutschland Naming Rights in der Höhe von 750 Millionen € (50 Millionen pro Jahr) realisiert worden.

Der DFB prämiert seine besten Jugendspieler jährlich mit der Fritz-Walter-Medaille, was verdeutlicht, dass der Stadionname auch für den DFB wichtig und schützenswert ist.

Fast 70 Jahre nach dem Wunder von Bern, sowie einer langen Phase von diversen Naming Rights, welche Geld in die Kassen der Bundesligavereine und Stadionträger spülte, ist die Zeit gekommen auch in Kaiserslautern die Stadionfinanzierung zu stemmen und somit der aufkommenden Kritik des Bund der Steuerzahler entgegen zu treten.
viewtopic.php?p=1432127#p1432127


Wie sieht es bei den anderen Einnahmequellen aus? Wäre der 1.FC Kaiserslautern in der 1.Bundesliga wettbewerbsfähig? Auch gegen die Großen?

Beitrag vom 28.10.2022, 15:51: Vorbild HSV? Oder doch lieber Lauter(n)!
…
Das Spiel zwischen dem HSV und dem 1.FC Kaiserslautern war ein Hightlight für die 2.Bundesliga. Neben der absolvierten sportlichen Herausforderung, ist der Blick auf die Struktur des eingetragenen Vereins HSV interessant. Ähnlich wie der 1.FCK ist der HSV ein Traditionsverein und ebenso Gründungsmitglied der Bundesliga. Seit mehreren Jahren, ohne über detaillierte Einsichten zu verfügen, wirkt der HSV von außen betrachtet zerstritten, was bei der Medienlandschaft in der norddeutschen Metropole toxische Wirkung entfacht und das schlechte sportliche Abschneiden der vergangenen Jahre erklärbar macht.

Anders als der 1.FCK ist der HSV in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert, deren größte Aktionäre die Kühne Holding AG (15,21%) und die CaLeJo GmbH (5,07%) sind. 75,10% gehören noch dem Hamburger Sport‑Verein e. V. und der Rest von 4,61% verteilen sich auf Kleinaktionäre.

Bei der GmbH & Co. KGaA des 1.FC Kaiserslautern verteilten sich die Stimmrechte der Kommanditaktionäre zu 67% auf den 1. FC Kaiserslautern e. V. und zu 33 % auf die Saar-Pfalz-Invest GmbH. Mittlerweile ist die Pacific Media Group nach Verständigung mit den Aktionären und einem Anteil von knapp 10% beteiligt. Als Leitbild für die Ausgliederung diente das 4-Säulen-Modell bestehend aus Fans als Investoren, Investoren & Sponsoren aus der Region, Stille Gesellschafter und Großunternehmen & Finanzinvestoren.
https://zukunft.fck.de/wp-content/uploa ... 18_PDF.pdf

Die Strukturen haben sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Nebst dem „einstigen Individualisten“, dem eingetragenen Verein, sind die Management GmbH sowie Kontrollgremien wie Beirat und Aufsichtsrat hinzugekommen. Wie kann sich der 1.FCK in der 2.Bundesliga etablieren? Wie kann ein Aufstieg in die Bundesliga nachhaltig ausschauen, ohne im ersten oder zweiten Jahr absteigen zu müssen? Die Antwort lautet die gute Arbeit fortsetzen und die euphorische Stimmung Spiel für Spiel beizubehalten. Dabei sollte man Probleme und Schwächen versuchen zu beheben..


WM-Stadion Kaiserslautern

Mit 1.853.935 Einwohnern ist Hamburg 18-mal größer als Kaiserslautern. Dennoch könnte in der 1.Bundesliga ein Schnitt von mehr als 40.000 Zuschauern erreicht werden, so dass das Stadion sehr gut ausgelastet und die enormen Kosten gedeckt wären. Aktuell sind im ersten Jahr 2.Bundesliga und nach vier Jahren Drittklassigkeit mehr als 37.000 Zuschauer Gast auf Deutschlands höchstem Fußballberg.

Vor dem Problem eines überdimensionierten WM-Stadions stehen auch viele andere Austragungsorte von WM-Spielen. Der Ansatz für das Problem Überkapazität wäre die ungenutzten Stadionflächen versuchen nutzbar zu machen. Was in Kaiserslautern mit dem Kaiserkarree eingeleitet wurde, sollte zu einem schlüssigen Gesamtkonzept ausgearbeitet werden, so dass neben den Einnahmen des Vereins, das WM-Stadion sich selbst finanziert. Aufgrund der Finanzierung über Zinsen ohne Tilgung ist dies ambitioniert, da eine hohe Schlussrate ansteht. Zudem stehen Modernisierungen und Investitionen bevor. Mit ein bisserl Phantasie machbar.
https://www.kaiserslautern.de/buerger_r ... ex.html.de


Vermarktung und Sponsoren

Nach vier Jahren Drittklassigkeit heißt es auch einmal Danke zu sagen all jenen, die den Verein unterstützt haben. Viele Sponsoren sind auch im Jugendbereich tätig, so dass das Nachwuchsleistungszentrum in den kommenden Jahren viele junge gute Spieler ausbilden kann und in die Profimannschaft integrieren wird. Danke auch an den Förderverein, der die C-Jugend-Meisterschaft filmisch begleitet und am Ende eine gebührende Feier organisiert hat. Respekt!

Ein Aufstieg in die 1.Bundesliga würde neue Einnahmequellen im Sponsoring schaffen. Durch die steigende Medienreichweite würde der 1.FC Kaiserslautern für die Trikotwerbung und Werbebanden attraktivere Sponsorenpakete verkaufen. Positiv wirken sich die Bekanntheit und die große Tradition des Vereins aus, so dass im Bereich der Vermarktung der 1.FC Kaiserslautern im mittigen Mittelfeld der 1.Bundesliga mithalten könnte.


Ticketing und Spieltagserlöse

Nehme man den Zuschauerschnitt der Bundesligisten als Referenzmaßstab, so wäre der 1.FC Kaiserslautern aktuell an elfter Stelle. Durch die gehobene Ticketnachfrage und die gestiegene Attraktivität auch von Businessseats und Logen in der 1.Bundesliga ließen sich die teuersten Tickets sehr gut vertreiben, die in der 2.Liga weniger nachgefragt werden.

Zu Optimieren sind Flächen für Caterer. Hierbei kann auch, mit der kulinarischen Vielfalt der Pfalz in Kombinationen mit den beheimaten Gastnationen der WM 2006, ein gutes Angebot entstehen, welches den hungrigen Massen offeriert wird. Schon seit längerem sind Foodtrucks ein großer Trend, der Abwechslung in die Großstädte bringt. Wieso also nicht ein wenig Abwechslung zur klassischen Bratwurst.

Mit 37.000 Zuschauern wäre der 1.FCK nach dem HSV auf dem Tabellenplatz 12. Beim Aufstieg wäre ein Schnitt nahe der Kapazitätsgrenzen von 49.850 Zuschauern möglich. Auch im Bereich Ticketing und Spieltagserlöse würde der 1.FCK in der 1.Bundesliga gut mittig mithalten können.


Kader- und Transferpolitik

Nebst einer klugen weitsichtigen Transferpolitik ist der sportliche Leistungsbereich entscheidend um gute Transfererlöse zu erwirtschaften und eine starke Mannschaft aufzubauen. Seit dem Einstieg von Thomas Hengen hat sich die Mannschaft sukzessive weiterentwickelt und aktuell Konkurrenten wie FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig in der Tabelle vorläufig überflogen.

Mit den nervenaufreibenden Relegationsspielen ist der Teamgeist nochmals gestiegen, so dass auch der verspätete Einstieg in die Vorbereitung der Leistung keinen Abbruch bescherte. Stattdessen legte der 1.FCK einen Superstart hin und befindet sich nun in der Phase Mithalten zu können mit den Größen der Liga! Sowohl kämpferisch als auch taktisch!

Dirk Schuster und sein Co-Trainer Sascha Franz haben Erfahrungen sowohl in der 2.Bundesliga als auch in der 1.Bundesliga. Mit höherer Klasse werden die Anforderungen schwieriger, wenngleich die aktuellen Protagonisten die fußballerischen Erfahrungen haben, um die einzelnen Spieler von Spiel zu Spiel besser zu machen. Seit dem Abgang von Stefan Kuntz als Vorstandsvorsitzender hat wieder erstklassige sportliche Bundesligaexpertise Einzug gehalten auf dem Betzenberg.

Für den Aufstieg und die Etablierung in der Bundesliga sind Spieler wichtig, die den Weg von der 3.Liga mitgegangen sind und die erarbeiteten Werte mittragen. Ein purer Austausch wäre für die Fans nicht tragbar. Daher gilt es auch den Spirit in die nächsten Spielzeiten zu übertragen..

Durch eine geschickte Kaderpolitik würde sich der 1.FC Kaiserslautern zunächst auf einem niedrigeren Marktwertanfangsniveau einpendeln. Und wäre wohl im unteren Bereich der 1.Bundesliga zu verorten.


TV-Gelder

Nach dem Aufstieg in die 2.Bundesliga haben sich die Ferneshgelder für den 1.FC Kaiserslautern von ca. 900.000 € auf 7.645.099 € erhöht. Was sich viel anhört, ist lediglich der letzte Platz in der TV-Geld-Tabelle der 2.Bundesliga. Der 1. FC Magdeburg als Vorletzter erhält 7.817.733 €. Spitzenreiter ist Arminia Bielefeld mit 19.264.824 €. Wie setzen sich die Verteilungssummen zusammen? Neben einem gleichverteilten Betrag gibt es eine Leistungskomponente bezogen auf eine 5 und 10-Jahreswertung. Dabei sind die aktuelleren Leistungen besser bewertet, so dass die schlechteren Leistungen des 1.FCK in der 3.Liga Grund für den letzten Tabellenplatz im Ranking sind. Seit der Saison 2020/21 sind die Säulen „Nachwuchs“ und „Interesse“ dazugekommen. Die TV-Ranking-Tabelle mit den genauen Erklärungen zur Zusammensetzung der 2.Bundesliga findet sich hier:
https://www.fernsehgelder.de/2-bundesli ... n-2022-23/
https://www.kicker.de/so-verteilt-die-d ... 99/artikel

Die 1.Bundesliga hat als Einstieg einen festen Wert von 25.833.333 €, die jeder Erstligist erhält und zusätzliche Leistungskomponenten. Mit dem FC Bayern München, der 95.311.488 € bekommt, reicht die Range zum Letztplatzierten VFL Bochum. Immerhin kriegen die Bochumer eine Summe von 33.176.357. Auch hier ein Link zu den Fernsehgeldern in der 1.Bundesliga:
https://www.fernsehgelder.de/1-bundesli ... n-2022-23/

Auch nach einem Aufstieg in die 1.Bundesliga würde der 1.FC Kaiserslautern an letzter Stelle der TV-Tabelle rangieren. Zu den gleichverteilten Erträgen in Höhe von ca. 25.833.333 € kommen leistungsbezogene Erträge, die lediglich die Saison 2022/23 implizieren.

Mit den Einnahmen aus der TV-Tabelle alleine ist der 1.FC Kaiserslautern in der Bundesliga nicht wettbewerbsfähig. Mit dem aktuellen sportlichen 8.Tabellenplatz würde man für die kommende Saison in der 2.Bundesliga ein besseres Standing im TV-Ranking bekommen.


Namensrechte

Ein unmoralisches Angebot erreichte den HSV?! Eigentlich würde man dieses Angebot wohl eher in den Stadtteil St. Pauli verorten. Die Kühne AG hat letztlich ein unmoralisches Angebot in Höhe von 120 Millionen € an den HSV adressiert, der auch die Umbenennung des Volksparkstadions in Uwe Seeler Stadion incl. 3,5 Millionen €/Jahr vorsieht, was dem Stellenwert von Uwe Seeler nachhaltig gerecht werden würde.

Der Ansatz von Klaus-Michael Kühne ist dem 1.FC Kaiserslautern nicht fremd und auch in der virtuellen Pfalz beheimatet. Seit der Saison 2007/2008 ist die Idee gereift einen „Namensschützer für das Fritz-Walter-Stadion“ zu finden. Anfangs sah das Konzept zwei Unternehmen vor, die neben der Bande Fritz-Walter-Stadion zwei Werbeflächen erhalten und somit im Fokus der Kameraführung sich platzieren können. Die Botschaft als Namensschützer aufzutreten würde unterschwellig kommuniziert werden. Dafür wäre eine jährliche Summe zu entrichten, die den der gewöhnlichen Naming Rights entspricht.

Im Bereich der Naming Rights ist der FC Bayern München als Branchenprimus seit geraumer Zeit mit der Allianz als Partner führend. Das Invest in die Arena kostet den Versicherer 6,0 Millionen €/Jahr. Auf ähnlichem Niveau bewegen sich die Veltins-Arena und der Signal-Iduna-Park. Der folgende Link zeigt die Einnahmenstruktur, wenngleich RB Leipzig und Volkswagen die Einnahmen nicht ausgewiesen haben und nicht gelistet sind (Die genaue Tabelle mit Zahlenwerten ist nur für Mitglieder des Magazins einsehbar):
https://www.sponsors.de/data/html/wettb ... 33/details

Der Kicker hat für die Saison 2019/20 folgende Werte ermittelt, die die Dimensionen und Kräfteverhältnisse widerspiegeln.
https://www.kicker.de/bundesliga_stadie ... /slideshow

Auch ohne genaue Zahlen über die Konkurrenten zu kennen zeigt sich die Finanzierungsproblematik für den 1.FC Kaiserslautern, da die Wettbewerber zusätzliche Einnahmen pro Saison erwirtschaften, die direkt in den Spielerkader fließen oder perspektivisch in den Erwerb des Stadions.
https://www.sponsors.de/data/html/wettb ... 33/details

Aktuell zahlt der 1.FC Kaiserslautern 2,4 Millionen € Miete in der 2.Bundesliga. Dem liegt eine Verhandlungsodyssee mit der Stadt Kaiserslautern zugrunde, welcher an anderer Stelle kurz zusammenfassend beschrieben wurde:
Durch den Zuschlag als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2006 mussten nachträglich weitere aufwändige und teure bauliche Anforderungen für das Fritz-Walter-Stadion erbracht werden, so dass die ursprüngliche Gesamtfinanzierung erheblich belastet wurde. Der ursprüngliche Vertrag wurde von der Stadiongesellschaft 2008 geswitcht, so dass nun die damalige Dresdner-Kleinwort-Bank und heutige Commerzbank Kreditgeber ist. Über die nächsten 30 Jahre fallen Zinsen für die Kreditsumme von 65 Millionen € an, die über Mieteinnahmen von 3,2 Millionen € an die Stadiongesellschaft finanziert werden, allerdings keine Tilgung beinhalten. Nach der Finanzierung im Jahr 2038 wird der Schuldenberg 65 Millionen € betragen, sofern es keine andere Lösung gibt.

Zusätzlich zu den Mietkosten musste der Verein auch die jährlichen Stadien- und Instandhaltungskosten selbst zahlen. Im Jahr 2018 und nach mehreren Besserungsscheinen hatte die Stadt ein Einsehen und entschied sich zu einem variablen Mietsystem:

- Für die zweite Liga reduziert sich die Miete von 3,2 Millionen € auf 2,4 Millionen €.

- Für die dritte Liga erhöht sich die Miete von 425.000€ um 100.000€, sollte ein Zuschauerschnitt höher als 19.000 Zuschauern realisiert werden.

- Für den Fall der Rückkehr des FCK in die Erste Fußball-Bundesliga ist eine Staffelmiete festgeschrieben, die sich an der Fernsehgeldtabelle orientiert und der Stadt die Möglichkeit eröffnet, erlittenen Mietausfall wiedergutzumachen. Die Staffelmiete reicht von maximal 4,6 Millionen Euro für die ersten drei Plätze und bis zu 3,6 Millionen Euro für die Plätze 13 bis 18.

Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt. Zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn Fritz Walter. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet. Im Forum entwickelte sich in der Saison 2007/2008 der Ansatz für den 1.FC Kaiserslautern, der quasi vom gewöhnlichen Naming Right zum Naming Right Substitut hin zur Naming Right Alternative veredelt wurde.
viewtopic.php?p=1314960#p1314960

Im Vergleich zu Hamburg ist Kaiserslautern nicht groß aber sexy. Während HSV-Trainer Tim Walter sich im Presseraum über den kommenden Gegner Arminia Bielefeld äußern sollte, verschickte die Kühne Holding AG eine Pressemitteilung, die die komplette Sanierung des HSV vorsieht incl. eines Strukturwandels. Das Anfangsgebot von Klaus-Michael Kühne enthielt zehn Forderungen die für Vorstand und Fans kontrovers waren, so dass das Angebot anfangs ablehnend behandelt wurde.

Laut Kicker-Bericht kommt Kühnes Angebot „zu einem Zeitpunkt, da der HSV mit dem Rücken zur Wand steht und sämtliches Tafelsilber verscherbelt ist, vom Stadiongrundstück über die Namensrechte bis hin zu den Catering-Rechten. Kühne bietet ganz konkret 25 Millionen für die fällige Stadionsanierung, 20 Millionen für den Schuldenabbau und 20 Millionen für die Verstärkung der Mannschaft.“

Weiter heißt es: „Die Kühne-Holding ist bereit, der AG 60 bis 80 Millionen zuzuführen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Aktienverteilung wie folgt neugeordnet wird: 50,1 Prozent HSV e. V., 39,9 Kühne Holding AG, 10 Prozent sonstige Gesellschafter.

Außerdem würde sich Kühne verpflichten, weiterhin die Namensrechte am Stadion zu übernehmen. Sein Plan: Die Arena in Uwe-Seeler-Stadion umbenennen und „für die Dauer von zehn Jahren eine Vergütung von jährlich drei bis vier Millionen an die HSV AG zu zahlen". Ein Schachzug, mit dem er die Mitglieder womöglich emotionalisieren kann.“

….

Mittlerweile regiert das Sportliche beim HSV. Im Hintergrund wird an einem Finanzierungskonzept für Verein und Stadion gebastelt, was bei einer Einwohnerzahl von 1,8 Millionen Einwohnern und einer Kaufkraft je Einwohner von 25.607 EUR doch leichter ist, als bei vielen anderen Vereinen.

Anders als das Sanierungskonzept von Klaus-Michael Kühne könnte das zukünftige Konzept für den 1.FC Kaiserslautern auf einem organischem Wachstum beruhen, losgelöst von Beteiligungen an der 1.FC Kaiserslautern Management GmbH. Dafür würde eine gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk gegründet, die in der Lage ist das Stadion von der Stadt Kaiserslautern zu erwerben und mittels Naming Right Alternative die Stadionmiete in Höhe von 2,4 Millionen € und Instandhaltungs- und Modernisierungskosten sowie weiterer Investitionen zu tragen.

Durch die Naming Right Alternative mit einer der Liga angemessenen Bewertung wäre der 1.FC Kaiserslautern wieder finanziell und sportlich in der Lage ligaunabhängig mitzuhalten. Sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg könnten somit später in die Eigenkapitalbasis des Vereins fließen..

Den sogenannten Proof of Concept beweisen das Eintracht-Stadion in Braunschweig, die damalige Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim und das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg. In dieser Saison ist das Stadion an der Bremer Brücke dazugestoßen, womit ein starker Identitätsschub für den Traditionsverein aus der Friedensstadt einhergeht.

27.09.2022: Welling über die strategische Ausrichtung des VfL Osnabrück - "Die Bremer Brücke ist der stärkste Identifikationsanker von Stadt und Region"
https://www.kicker.de/die-bremer-brueck ... 03/artikel


Fazit

Als ehemaliger studentischer Mitarbeiter bei den Jugendherbergen liegt mir der Landesverband am Herzen. Gleichzeitig habe ich Norbert Thines für seine Arbeit mit/beim Kolpingwerk bewundert. Eine Kooperation beider Verbände in Verbindung mit dem Stadion würde die Stadt Kaiserslautern und den Verein aufwerten und aus einem überdimensionierten Stadion ein passgenaues Weltmeisterschaftsschmuckkästchen machen. Dabei aber auch der Gesellschaft und ihren Problemen gerecht werden.

Mit Geschick und in wettbewerblicher Kooperation mit dem Vermarkter gelingt es vielleicht aus 1+1 gleich drei zu machen!
viewtopic.php?p=1416343#p1416343



Beitragvon Alex76 » 24.05.2024, 23:44


Vorfreude auf das DFB-Pokal-Endspiel! Bayern wird nervös! Ähm … Bayer ist nervös…!

Gallisches Dorf gegen Konzern? David gegen Goliath? Gar bei der Einwohnerzahl ist Kaiserslautern kleiner als Leverkusen.

Soll man nun den Transfermarktwert von Bayer 04 Leverkusen analysieren oder doch den Börsenwert vom Bayerkonzern? Letzterer hat sich in den letzten Monaten gar verschlechtert, trotz Meisterschaft! Als ehemaliger Trainer versuchst natürlich deine potentiellen Partner besser zu machen und für einen fairen Wettbewerb zu sensibilisieren, der da heißt Klimawandel! Aber auch Lieferkettengesetz..

Planet Sport statt Planet Krieg? Vom Breitensport zum Spitzensport und wieder zurück… Nebst Sponsoring der DAX 30 auch Spenden von wem auch immer! Dazu Investoren mit moderaten Verzinsungen.. Mit einer gemeinnützigen GmbH vorstellbar. National und auch international. Dazu nähere Ausführungen am Beispiel Kaiserslautern.


- Internationalisierungsstrategie mit einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk!

Beitrag vom 29.01.2022, 00:27: Zwischen Neoliberalismus und Kommunismus - Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur, Handwerk

Ich bin kein Jurist und auch kein Finanzmogul, sondern ein Small Town Boy, der mittlerweile mit 76 Jahren stark ins Altern gekommen ist.

Betrachtet man sich die Stadionpacht des 1.FC Kaiserslautern, so fällt auf, dass diese aktuell an die jeweilige Ligazugehörigkeit und die Platzierung gekoppelt ist. Genauer genommen wird die sogenannte Fernsehgeldtabelle als Referenzmaßstab genommen. Daraus ergeben sich folgende Mieten:

Bundesliga (nach Fernsehgeldtabelle):
• Platz 1-3 = 4,60 Mio. Euro
• Platz 4-6 = 4,25 Mio. Euro
• Platz 7-12 = 4,00 Mio. Euro
• Platz 13-18 = 3,60 Mio. Euro

2. Bundesliga
• 2,4 Mio. Euro

3. Liga
• 0,625 Mio. Euro

Aktuell beträgt die Miete 625.000 €. In Zeiten ohne bzw. mit geringer Zuschauerauslastung eine Herausforderung. Dabei war ursprünglich ligaunabhängig eine Summe von 3,2 Millionen Euro vorgesehen, mit denen sich auch die Verantwortlichen nach dem Abstieg aus der Bundesliga konfrontiert sahen.

Kreativität ist auch im Sport gefragt. Gefragter in Kaiserslautern mit nur 100.000 Einwohnern und bescheidener Wirtschaftskraft im Vergleich zur Konkurrenz.

Zusätzlich und unabhängig von der Fritz-Walter-Stadion GmbH könnte der Verein im Zusammenspiel mit einer gemeinnützigen GmbH fit für die Zukunft gemacht werden. Die Vermarktung eines Vereins in einer strukturschwachen Region ist nicht einfach. Eher herausfordernd. Umso wichtiger ist es, dass neue Ansätze entstehen, die das Stadion füllen helfen. Da wo der Verein bzw. die KGaA sich im Graubereich bewegen würden (Vertrag mit Lagardère bzgl. Namensrechte), besteht für die gGmbH bzw. den Verein die Möglichkeit innovative Konzepte zu entwickeln..

Im Optimum wäre ein großer runder Tisch zielführend, um die Interessenlage zu erörtern und die Partnerschaften neu zu befruchten.

Nebst Verein und GmbH & KGaA besteht die Möglichkeit der gemeinnützigen GmbH weitere Arbeitsplätze zu schaffen, die regional verankert und indirekt mit dem 1.FCK zu tun haben. Warum gemeinnützig?

Viele Ziele der gGmbH sind unter dem Begriff Gemeinnützigkeit abgedeckt.

Laut § 52 Abs. 2 AO sind u. a. folgende Ziele als gemeinnützig anzuerkennen (unvollständige Aufzählung):
• die Förderung von Wissenschaft und Forschung
• die Förderung von Bildung und Erziehung
• die Förderung von Kunst und Kultur
• die Förderung von Völkerverständigung
• die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
• die Förderung des Sportes
• die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit
• die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (seit 1. Januar 2007)
• die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (neu bzw. zu erweitern: Klimaschutz!)

Zweck der gGmbH könnte (in Teilbereichen) der Betrieb, Vermarktung und Finanzierung von Sportstätten in Rheinland-Pfalz sein. Daher liegt ein großer Fokus auf den Bereichen Sport, Architektur, Tourismus, Kunst, Kultur und dem Handwerk. Mittels dieser Breite und Tiefe an Kompetenzen werden Werte geschaffen im Sinne einer sogenannten „co-creation of value“.

Gemeinschaft ist wichtig. Freundschaften sind wichtig. Und natürlich auch die Möglichkeiten sich in einem leistungsfördernden Umfeld zu bewegen. Dort wo der Mensch im Mittelpunkt steht.

Die gGmbH wäre in der Lage eine Mietentlastung an den Verein direkt weiterzugeben und die Instandhaltung/Investitionen ins Stadion zu gewährleisten. Dazu kämen die weiteren Betriebskosten.

Zu denken wäre mittelfristig z.B. auch an eine Großsporthalle in Mainz, die auf den Handball und Eishockey abzielt. Aber auch an die Vermarktung von interessanten brach, öden und sanierungsbedürftigen Einrichtungen.
viewtopic.php?p=1380181#p1380181



- gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk als Franchisegeber in Kaiserslautern etablieren

Beitrag vom 03.02.2020, 15:51: Ansätze für eine Erweiterung des KaiserKarree

So ein bisserl Innovation, so ein bisserl Kreativität und so ein bisserl Sportsgeist steckt in der Naming Right Alternativen und passt daher ganz gut auf den Betzenberg, ins KaiserKarree. Kreativität auf und neben dem Platz. Auf dem Rasen fußballerisch virtuoses Spiel nebst Kämpferherz, als eine Einheit. Stadiongesellschaft, Stadt und Verein als ein gemeinsames Wir!

Damit dies funktionieren kann, sollte sich das Areal harmonisch weiterentwickeln und den Partnern Wertschöpfungspotential bieten. Der 1.FC Kaiserslautern als etablierter und wichtigster Partner hat als Gastgeber noch brachliegende Flächen, die am Spieltag das Gedränge entzerren könnten, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Stadions. Weniger dichtes Gedränge am Einlass und Platz für schnellere Abwicklungen an den Kioskständen wären möglich.

Außerhalb der Spieltage wirkt das Stadion wie im Schlaf. Es verirren sich wenige Besucher zur Geschäftsstelle oder zum Fanshop. Die Vermischung von Gastronomie, wohl im Bereich der Südtribüne, und Co-Working-Atmosphäre halte ich für spannend. Würde man das Areal um das Stadion thematisch mit dem Olympiapark in München in Verbindung bringen, dann würde die Stadt an Strahlkraft gewinnen. Sowohl der aktive als auch der passive Sporttreibende könnte somit angesprochen werden. Vom Schuldenberg zu einem nachhaltigen Vorzeigeprojekt.

Da ich als Bürger sowohl die FDP, die CDU und auch die SPD gewählt habe, bitte nicht weitersagen, würde ich mich auch für andere Bauten wie einer Jugendherberge, einem Kolpinghaus oder sozialem Wohnungsbau aussprechen. Letzteres wird in Wien von den Einwohnern zu großen Teilen als vorbildlich wahrgenommen, wenngleich sich zeigt, dass der Immobilien- und Wohnungsmarkt schwierig ist, speziell für diejenigen die auf der Suche nach einer Wohnung sind. Die optimale Lösung wird es nicht geben. Ein Blick auf das Konzept lohnt sich trotzdem:

Sozialer Wohnungsbau - Warum Wiener günstig wohnen
https://www.deutschlandfunk.de/sozialer ... _id=428615

Vorbild Österreich? Wenn die Reichen in der Sozialwohnung leben
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... intPreview

Die meisten Wiener leben in einer geförderten Wohnung. Was paradiesisch klingt, taugt dennoch nicht als Vorbild in der Wohnungspolitik
https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-wien-l ... ld.1480080

In Zeiten des Fachkräftemangels aber auch der Bildungsdebatten, halte ich die Kolpinghäuser für sehr interessant und spannend. Dort können Jugendliche günstig wohnen und ihre Ausbildung machen. Eher im handwerklichen Bereich angesiedelt.

Architektonisch spannend ist das Kolpinghaus in Trier, auch wenn die Übernachtungsräume einer Modernisierung bedürfen, so ist die Atmosphäre mit einem schattigen Innenhof traumhaft schön. Speziell bei sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad.
https://www.kolpinghaeuser.de/
https://www.kolpinghaus-muenchen-zentra ... aidhausen/
https://www.kolpinghaus-warsberger-hof. ... gendwohnen

Hier kann man sich über die Brisanz des Fachkräftemangel so ein bisserl informieren. Für die IHKs und HWKs natürlich interessant:
Informatik, Altenpflege, öffentliche Verwaltung - Fachkräftemangel in 400 Berufen: Wie sich der Missstand in Deutschland beheben lässt
https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 69988.html
Fachkräftesicherung - Fachkräfte für Deutschland
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossie ... erung.html

Moderner als die Kolpinghäuser präsentieren sich da schon die Jugendherbergen. Immerhin in Rheinland-Pfalz und im Saarland in mehr als 45 Städten angesiedelt.

Das spannende und interessante an der Gestaltung eines Viertels ist die zugrundeliegende Architektur und der Bezug zur Umwelt. Das sorgt für Behagen, Lebensfreude und allgemeines Wohlbefinden. In Zeiten des Klimawandels kann man nur appellieren nicht alles zuzubauen. Vielmehr auch Platz für frische Bergluft zuzulassen.
viewtopic.php?p=1268388#p1268388


Beitrag vom 02.06.2022, 22:07: On a Mountain high …!
...
Neuer Stadtteil oder ein Aushängeschild für Kaiserslautern? Die Stadt Kaiserslautern hat lediglich 99.622 Einwohner und befindet sich somit zwischen den Kategorien Kleinstadt und Großstadt, was die Stadt und den Verein sympathisch machen. Wenngleich sich früher auf dem Betzenberg viele Bundesligamannschaften aufgrund der Nähe der Zuschauer zum Spielfeld in der Hölle wähnten und schwere sportliche Niederlagen einstecken mussten. David gegen Goliath? Oder doch das kleine gallische Dorf gegen die Metropolstädte?

Vom Waldschlösschen zum Fritz-Walter-Stadion müssen 206 Treppenstufen bewältigt werden. Mit 286 Höhenmetern ist der Betzenberg das höchst gelegene professionelle Fußballstadion in Deutschland. Das 11Freunde Magazin, bekannt für sein literarisches Niveau, bezeichnet den Betzenberg als „die wohl geschichtsträchtigste deutsche Arena“ und „das wohl magischste unter Deutschlands Fußballarenen“.

Heute ist die Stadionarchitektur mit den beiden Türmen in der Nordtribüne markant und bildet einen Gegenimpuls zu den kosten- und einnahmeoptimierten Stadien und Arenen außerhalb der Innenstädte vieler Bundesligavereine. So wie in Sinsheim, Augsburg, Mainz, Freiburg oder München vorzufinden. Wie sieht der generelle Trend aus? Raus aus der Stadt auf dem Weg in die Peripherie? Oder doch umgekehrt? Von den Großparkplätzen außerhalb der Stadt mit dem Öffentlichen Nahverkehr in die Stadt?

Letztere ist in Kaiserslautern anzutreffen. Wenngleich die Stadionlage und der Stadtteil in Kaiserslautern, anders als z.B. die innenstadtnahen Stadien an der Grünwalderstraße in München oder an der Bremer Brücke in Osnabrück, noch unerschlossene Potentiale und Platz für sport- bzw. fußballaffine Betätigungsfelder abseits des Spieltages anbieten. Wie so etwas ausschauen kann, hat mir der Besuch des St. Jakob Parks in Basel gezeigt, wo sich ein Einkaufszentrum über zwei Etagen und mehrere Wohneinheiten in den Tribünen integrieren ließen. Zusätzliche Frei- und Parkflächen zeugen von einem großen Naherholungswert und der Möglichkeit sich passiv und aktiv sportlich zu betätigen.

Ist der Betzenberg ein Filetstück für die Immobilienbranche? Und oder doch die Heimat eines Stadions, welches viele Geschichten von der Bundesliga und der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erzählen kann. Damals als Italien Weltmeister wurde...

Das WM-Stadion in Kaiserslautern trägt seit der Saison 1985 den Namen Fritz-Walter-Stadion und befand sich lange Jahre im Besitz des Vereins. Erst im Zuge der Kirchkrise 2002 und weiterer widriger Umstände kam es zum Verkauf des Stadions an die Stadt Kaiserslautern über eine kommunale Trägerschaft, die sogenannte Stadiongesellschaft. Die Finanzierung sollte über die Sparkasse, die Deutsche Bank, die Landesbank RLP und die DVAG mit entsprechenden Tilgungszahlungen für den Zeitraum 2003 bis 2013 sichergestellt werden.

Durch den Zuschlag als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2006 mussten nachträglich weitere aufwändige und teure bauliche Anforderungen für das Fritz-Walter-Stadion erbracht werden, so dass die ursprüngliche Gesamtfinanzierung erheblich belastet wurde. Der ursprüngliche Vertrag wurde von der Stadiongesellschaft 2008 geswitcht, so dass nun die damalige Dresdner-Kleinwort-Bank und heutige Commerzbank Kreditgeber ist. Über die nächsten 30 Jahre fallen Zinsen für die Kreditsumme von 65 Millionen € an, die über Mieteinnahmen von 3,2 Millionen € an die Stadiongesellschaft finanziert werden, allerdings keine Tilgung beinhalten. Nach der Finanzierung im Jahr 2038 wird der Schuldenberg 65 Millionen € betragen, sofern es keine andere Lösung gibt.

Zusätzlich zu den Mietkosten musste der Verein auch die jährlichen Stadien- und Instandhaltungskosten selbst zahlen. Im Jahr 2018 und mehrerer Besserungsscheine hatte die Stadt ein Einsehen und entschied sich zu einem variablen Mietsystem:
- Für die zweite Liga reduziert sich die Miete von 3,2 Millionen € auf 2,4 Millionen €.
- Für die dritte Liga erhöht sich die Miete von 425.000€ um 100.000€, sollte ein Zuschauerschnitt höher als 19.000 Zuschauern realisiert werden.
- Für den Fall der Rückkehr des FCK in die Erste Fußball-Bundesliga ist eine Staffelmiete festgeschrieben, die sich an der Fernsehgeldtabelle orientiert und der Stadt die Möglichkeit eröffnet, erlittenen Mietausfall wiedergutzumachen. Die Staffelmiete reicht von maximal 4,6 Millionen Euro für die ersten drei Plätze und bis zu 3,6 Millionen Euro für die Plätze 13 bis 18.

Positiver Aspekt des Fritz-Walter-Stadions könnte das Prädikat WM-Stadion sein. Warum? Vielleicht fällt die erste Reaktion kontrovers aus. Je nach struktureller Ausgangssituation der Bewerberstädte. Das WM-Stadion in München offerierte den beiden Vereinen FC Bayern München und dem TSV 1860 München in der Allianzarena mehr Komfort und höhere Ticketeinnahmen im Vergleich zum altehrwürdigen Olympiastadion. Gleichfalls errang die neue Arena eine große öffentliche Wahrnehmung, wodurch das spätere Naming Right der Allianzarena weltweit publik wurde und somit eine positive Einnahmeentwicklung offerierte. Mittlerweile befindet sich die Arena im Besitz des FC Bayern München und ist abbezahlt.

Das Fritz-Walter-Stadion abseits der 1.Bundesliga ist eher vergleichbar mit den sogenannten „Weißen Elefanten“, die im Zuge der Weltmeisterschaften gebaut wurden, allerdings im Ligaalltag keine großen Zuschauerzahlen generieren. So auch in Brasilien, wo viele Ligapartien vor einem Bruchteil der Maximalkapazität stattfinden. Und das obwohl Brasilien eine hohe Fußballfreude, Enthusiasmus und Lebensfreude auszeichnet. Noch schlimmer ist die Situation in Südafrika, wo Rugby Sportart Nummer 1 ist und die Fußballkultur ein Schattendasein fristet. Viele Stadien sind nur auf den Fußball ausgerichtet, wenige lassen sich auch auf andere Sportarten ausdehnen.

Das WM-Stadion in Kaiserslautern besitzt weniger öffentliche Wahrnehmung und Aufmerksamkeit in einer 100.000 Einwohnerstadt, die sich lange Jahre in einer deutschen Randregion befand. Noch heute sind die Autobahnen um München wichtige Transitstrecken in Richtung Nord- oder Südeuropa und von Millionen Autofahrern frequentiert. Kaiserslautern hat sich durch die Grenzöffnung emotional dem Nachbarland Frankreich geöffnet. Auch wenn deutlich weniger Autobahnfahrer am Stadion vorbeifahren, so thront das Stadion imposant über der kleinen Großstadt. Selbstbewusster als noch vor vier Jahren nach dem sportlichen Abstieg in die 3.Liga.

Ich muss da mal eins vorwegschicken. Begonnen - wie aktuell existierend - hat es mit einem überdimensionierten WM-Stadion, welches im Betrieb und der Finanzierung schwierig zu unterhalten ist. Gleichzeitig war man an der Uni dann doch Noten ausgesetzt, die zum einen unfair waren, zum anderen einen anständigen Einstieg ins Berufsleben erschwerten.

Vergleichbar mit einer Kicker-Spielerbewertung von 3,5 dem eine Leistung von 2,5 gegenübersteht. Als Spieler hast du die Chance in den nächsten Spielen dies zu korrigieren. Als Student versuchst du eine besondere Abschlussarbeit zu erstellen, die dich gegenüber anderen Studenten unterscheidet und dir eine Perspektive eröffnet. Speziell wenn die Arbeitslosigkeit bei deutlich mehr als 5% steht. Was dann entstanden ist wäre in der Wirtschaft quasi Abteilung Forschung & Entwicklung begleitet mit ein bisserl Marketing und ein bisserl PR. Auf der Entlohnung eines Harz IV-Empfängers: Arm aber sexy!

Und auch so habe ich sehr viel Zeit, Kosten, Energie und Geduld in die Vorüberlegungen zur Gründung einer gGmbH gesteckt! Basis ist die Integration einer (Sport-)Jugendherberge in den Tribünenkomplex der Südtribüne. Neben der Jugendherberge gibt es einen Bereich, welchem dem Leitbild der Kolping-Idee widmend/folgend Wohn- und Aufenthaltsräume für ältere Jugendliche und Handwerksgesellen anbieten. Gebe es bedingungsloses Grundeinkommen, hätte ich sogar noch eine monatliche Forderung von mindestens 400€ offen (monatliches bedingungsloses Grundeinkommen: zwischen 1300-1500 Euro).

Um die eigene Idee einer Stadionherberge zu realisieren und auf den Markt zu bringen, habe ich an eine gemeinnützige GmbH & KGaA gedacht, deren Schwerpunkt im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk liegt. Weitere Ansprechpartner wären FIFA und IOC.

Damit besteht für den 1.FC Kaiserslautern e.V. und die KGaA die Möglichkeit nachhaltig zu wachsen und sich mittelfristig in der Bundesliga zu etablieren. Mit oder ohne Ligareform! Wie profitieren der 1.FCK und die Stadt Kaiserslautern?

• Erhöhte Stadionauslastung und Erweiterung des Stadiongeländes für besseres Catering
• Naming Right Alternative mit vergleichbaren jährlichen Einnahmen im Vergleich zu reinen Naming Rights
• Jugendarbeit (Ausbildung, Atmosphäre Kolping, Talente, Kreativität)
• Zusätzliche Impulse für die Kammgarn und das Pfaffgelände mit Industriecharme und Gründungsspirit
viewtopic.php?p=1399350#p1399350



Beitragvon Alex76 » 05.06.2024, 23:01


Keine Sensation in Berlin! Keine europäischen Trophäen! Kein Glück für Düsseldorf!

Kein Glück für den 1.FC Kaiserslautern im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen. Nach 90 Minuten stand es 1:0 für den Werksverein, der damit das Double aus Meisterschaft und Pokal feiern konnte. Hätte der 1.FC Kaiserslautern den Pokal gewonnen, so wäre der Verein international in der Europa League vertreten gewesen. Tänzerisch hatte ich mich schon auf einen Table Dance vorbereitet. Also einen Sirtaki auf dem Tisch beim Griechen.

Den hätte man auch beim Sieg von Olympiakos Piräus gegen AC Florenz tanzen können. Erstmals gewann ein griechisches Team die Europa Conference League. Erstmals überhaupt einen europäischen Vereinswettbewerb. Respekt an Piräus und Kapitän Kostas Fortounis.

In den internationalen Finals war Deutschland mit Bayer Leverkusen in der Europa League und Borussia Dortmund in der Champions League vertreten. Während Bayer Leverkusen recht deutlich gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 verlor und damit die erste Niederlage der Saison einstecken musste, hielt der BVB gegen Real Madrid bis Mitte der zweiten Halbzeit sehr gut mit. Erst in der 74.Minute und der 83.Minute konnte Real Madrid seine internationale Klasse in Tore ummünzen.

Durch die Finalteilnahmen der beiden Clubs und dem Halbfinaleinzug von Bayern München war es eine gute Saison für die deutschen Teams, die einen zusätzlichen fünften Startplatz in der Champions League einbrachten. Gefehlt haben die letzten Prozentpunkte um international top zu Performen. In der Crunchtime der Saison..

Tief im Westen duellierten sich der VFL Bochum und Fortuna Düsseldorf. Nach 180 Spielminuten stand es überraschend 3:3. Überraschend da der VFL Bochum sein Heimspiel 0:3 verloren hatte und mit diesem großen Ballast nach Düsseldorf reisen musste. Die Stadt Düsseldorf und der Club waren siegessicher, so der Eindruck von außen betrachtet. Oder wurde der Druck von Minute zu Minute immer größer? Auch die Verlängerung offenbarte keinen Sieger. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Dort hatten die Bochumer die besseren Nerven und konnten somit die Erstklassigkeit auch in der nächsten Saison sicherstellen.


Menschengemachter Klimawandel und Wetterextreme

Der menschengemachte Klimawandel zeigt sich in Temperaturhöchstwerten Monat für Monat. Aber auch in Starkniederschlagereignissen sowie Dürren. Erstere zeigen sich aktuell besonders in Süddeutschland, wo die Donau und kleinere Bäche ihre zerstörerische Gewalt zeigten. In Kombination mit großen lokalen Niederschlagsmengen verstärken sich die Schäden für die Bevölkerung. Betroffen sind Menschenleben, Häuser, Natur und Infrastruktur.

Durch den Ausstoß von Kohlendioxid und Methan nimmt der Treibauseffekt immer weiter zu. Die Staaten der Erde organisieren daher jeweils zum Ende des Jahres Klimakonferenzen, um nach einheitlichen Lösungen zu suchen und geringere Ausstoßmengen zu verabreden. Besonders das Pariser Klimaabkommen von 2015 wird häufig erwähnt, wenn es um ein klimapolitisches Signal und Ziel geht. Da dort in Paris 196 Staaten der Erde sich auf eine Begrenzung des Temperaturanstiegs bis Ende dieses Jahrhundert auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit geeinigt haben. Was sich banal anhört, stellt das Ergebnis eines Verhandlungsmarathons dar.

Bereits 1972 hat der Club of Rome, ein Zusammenschluss von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, die Grenzen des Wachstums in Kombination mit der Umweltverschmutzung angeprangert. Mit rund 100 Mitgliedern aus mehr als 30 Ländern setzt sich die gemeinnützige Organisation für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Dabei versucht sie ein Bewusstsein für die komplexen Probleme der Erde und mögliche Lösungen zu fördern.

20 Jahre nach Veröffentlichung des Berichts über die Grenzen des Wachstums des Club of Rome, fand in Rio de Janeiro die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) statt. Rio 1992 brachte die Agenda 21, die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung, die Klimarahmenkonvention, die „Forest Principles“ und die Biodiversitätskonvention hervor.

Mit der Klimarahmenkonvention wurde völkerrechtlich verbindlich das Ziel verankert, einen gefährlichen und menschlich verursachten Eingriff in das Klimasystem der Erde zu verhindern. Damit war die Konferenz ein Meilenstein für die weiteren Klimakonferenzen, die als Vertragsstaatenkonferenzen abgehalten wurden.

Nach Dubai 2023 findet auch die diesjährige Konferenz in einem großen erdöl- und erdgasfördernden Land statt. Ausgetragen wird die 29. Klimakonferenz in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku vom 11. bis 24. November 2024. Alle Staaten sind also auf internationaler Ebene gefordert. Alle Staaten sind national gefordert. Wie schwierig und komplex die Aufgabe ist, zeigen die Debatten zum Gebäudeenergiegesetz. Neue Heizungen haben einen Investitions- bzw. Nutzungshorizont von 20 bis 30 Jahren. Daher besitzen sie ein großes Einsparungspotential, wenn auf fossile Varianten verzichtet wird.

Für mehr klimafreundliche Heizungen – Gebäudeenergiegesetz (GEG)
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... 0Heizungen

Sinnvoll ist die kommunale Wärmeplanung, um zum Beispiel Geothermie, Solarthermie, Biomasse, grüner Wasserstoff oder unvermeidbare Abwärme aus Industrieanlagen nutzbar zu machen.

Das Hochwasser in Süddeutschland hat die Wohlstandsverluste und Schäden durch den Klimawandel aufgezeigt. Auch im Nahen Osten und vielen anderen Ländern waren Schäden durch Hochwasserereignisse sichtbar. So ereigneten sich am 17.04.2024 die heftigsten Regenfälle in den Vereinigten Arabischen Emiraten seit 75 Jahren.

17.04.2024: Vereinigte Arabische Emirate - Schwere Regenfälle: Teile Dubais überschwemmt
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... e-100.html


Modifikation des Klima- und Transformationsfonds (KTF)

Welche Präventionen sind ratsam? Welche Investitionen und Innovationen sind empfehlenswert um dem Klimawandel entgegen zu treten? Wie kann trotz der Haushaltssperre und des negativen Bundesverfassungsgerichtsurteil genügend Kapital für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) bereitgestellt werden?

Der auf Deutschland bezogene Versuch den Klima- und Transformationsfonds (KTF) mit den 60 Milliarden aus dem 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise ins Leben gerufene Fonds zu erhöhen, wurde vom Bundesverfassungsgericht als widrig eingestuft, so dass die Einnahmen nunmehr nur aus den Erlösen aus dem Emissionshandel und Bundeszuschüssen gespeist werden dürfen. Aus dem Emission shandel werden von 2023 bis 2027 jährlich steigende Einnahmen von 15,9 Milliarden bis 34,7 Milliarden € erwartet. Der Staatsfonds soll zusätzliche Ausgaben ermöglichen für Maßnahmen, „die der Erreichung der Klimaschutzziele nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz […] dienen“.

Wie kam es zu dem negativen Urteil vor dem Bundesverfassungsgericht? Aufgrund der Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde eine Ausnahmeregelung von der Schuldenbremse beantragt, so dass der Bund zusätzliche Kredite aufnehmen durfte. Nicht alle Kredite wurden in Anspruch genommen. Restliche Kreditzusagen in Höhe von 60 Milliarden € wurden dann von der Ampelregierung in den Klima- und Transformationsfonds 2022 umgeschichtet, ein vom sonstigen Haushalt getrenntes Sondervermögen. Die Argumentation der Richter lautet, dass der Nachtragshaushalt gegen die Ausnahmeregelung der Schuldenbremse verstoße. Es konnte nicht plausibel begründet werden, wie die Corona-Krise, als Ursache der Notlage für die erlaubte Kreditaufnahme, und die Klimaprogramme zusammenhängen.

Politisch sind die Parteien aufgrund der Haushaltssperre und des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes eingeschränkt. Wie können die notwendigen Gelder bereitgestellt werden? Großes Potential besteht bei der Vermögenssteuer, die allerdings schwer zu bemessen ist und definitiv auch Familienunternehmen tangieren könnte, welche ihr Vermögen im Arbeitsplätze sichernden Betrieb investiert haben.

Kreativität ist bei anderen vorhanden, wenn es um die Verschleierung von Steuerzahlungen geht. Nehme man die 60 Milliarden € und teile sie durch 80 Millionen Einwohner, so käme man für den Einzelnen auf 750 €. Intuitiv könnte ich mir vorstellen, dass einige Großkopferte freiwillig bereit wären eine angemessene Summe in Relation zum Vermögen zu spenden, um den Klima- und Transformationsfonds (KTF) ausreichend mit finanziellen Mitteln zu bestücken.


Vorfreude auf die Europameisterschaft 2024 in Deutschland

Vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 ist der Fokus auf Deutschland gerichtet. 24 Mannschaften treten in sechs Gruppen in der Vorrunde an. Die beiden Besten einer Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale, für die auch die vier bestplatzierten Gruppendritten qualifiziert sind.

Die deutschen Gruppengegner sind namhaft. So versprühen die Schweiz, Ungarn und Schottland einen sehr eigenen traditionellen Spirit je nach Betrachtungsweise. Im Eröffnungsspiel in München wartet mit Schottland wohl der stimmgewaltigste und trinkfesteste Gegner auf das deutsche Team. Eine Gegneranalyse Schottlands mal etwas anders betrachtet:

...
I. Austragungsort im Herzen Schottlands

Mit über 630.000 Einwohnern ist Glasgow nach London und Birmingham die drittgrößte Stadt in Großbritannien. Eine spannende und bewegte Stadt, die den Strukturwandel von einer Arbeiterstadt zur Dienstleistungsmetropole vollzogen hat.

In den 1970er und 1980er Jahren war die Stadt Glasgow geprägt von Massenarbeitslosigkeit, -da Stahlwerke, Kohleminen, Motorenwerke und andere Schwerindustrie ihre Werke schließen mussten. Ebenso schlossen zahlreiche Schiffswerften. Im Jahr 2000 waren lediglich noch zwei Werften vorhanden, die über Rüstungsaufträge der Regierung überlebten. Mitte der 1980er Jahren wurden die alten Fabrikgebäude sukzessive von der Dienstleistungs- und Kulturbranche besetzt. Bis heute gibt es vier Universitäten und zahlreiche Museen. Moderne Architekturen dominieren das neue Stadtbild ohne das Flair der Arbeitermentalität gänzlich zu überdecken.

Glasgow blickt auf eine lange Vergangenheit zurück. Bereits um 80 n. Chr. siedelten sich die Römer am Fluss Clyde an, wo sie die Möglichkeit hatten mit ihren Schiffen Fische zu fangen. Ein Überbleibsel der Vergangenheit ist der Antoninuswall, der noch heute im Stadtbild erkennbar ist. Damals sollte er das römische Britannien vom keltischen Schottland trennen. Gegründet wurde Glasgow vom christlichen Missionar Sankt Mungo im 6. Jahrhundert. Dort wo heute die Kathedrale steht, baute er eine Kirche und etablierte die Stadt zu einem religiösen Zentrum. Auf dem Stadtwappen sind Wunder, die man Sankt Mungo zuschreibt, abgebildet.

Die Religion besitzt auch im Fußball große Bedeutung, beherbergt Glasgow gleich drei Vereine mit großer Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus. Am bekanntesten ist die Rivalität zwischen den beiden Vereinen Glasgow Rangers und Celtic Glasgow, die im Old Firm mindestens zwei Mal im Jahr ausgetragen wird. Old Firm übersetzt bedeutet „das alte Beständige“. Treffen beide Mannschaften aufeinander, dann spielen auch Protestanten gegen Katholiken. Dabei gilt Glasgow Rangers als protestantisch, wohingegen Celtic Glasgow auf katholische irische Einwanderer zurückzuführen ist.

Bis zum Ende der Saison 2020/21 gab es 424 Begegnungen, von denen Celtic 158 und die Rangers 165 gewannen. Damit ist es das am häufigsten ausgetragene Derby in Europa und gilt als eines der ältesten der Welt. Am 28. Mai 1888 fand das erste (Freundschafts-)Spiel statt, welches 5:2 für Celtic endete. Gegründet wurde der Glasgow Rangers Football Club im Jahr 1873. 14 Jahre später, 1887, entstand aus einer Initiative eines irischen Mönchs der Verein Celtic Football Club als ursprüngliche Wohltätigkeitsorganisation für irische Einwanderer.

30.12.2018: „Ich arbeite mit Katholiken. Aber dann kommt der Hass auf“
https://www.welt.de/sport/fussball/inte ... s-auf.html

Old Firm – Das schottische Derby
https://rudelbilder.wordpress.com/2011/ ... che-derby/

Mehr Derby geht nicht! Mehr Stimmung auch nicht!

Mehr Tradition, als Steigerung zu den beiden Superlativen, gibt es tatsächlich noch! Der Queen’s Park Football Club wurde am 9. Juli 1867, sechs Jahre vor den Glasgow Rangers, gegründet und ist damit der älteste Verein Schottlands. Weil es damals noch kein abgeschlossenes Regelwerk gab, entwickelte der Verein ein eigenes. So war der Verein verantwortlich für die Aufnahme von Latten an Fußballtoren, Freistößen und Halbzeiten.

Pendant auf englischer Seite, bereits im Oktober 1857 gegründet, war der FC Sheffield. Der FC Sheffield ist der älteste Verein der Welt und stellte 1859 die sogenannten Sheffield-Regeln auf, die Basis für das aktuelle Fußballregelwerk der Welt sind. Zu den wichtigsten Innovationen gehörten der Eckstoß, der Einwurf und die Torlatte.

Unter diesen Regeln fand am 30. November 1872, das erste Länderspiel zwischen Schottland und England statt, welches vor 4.000 Zuschauern in Glasgow 0:0 endete. Es war das erste Fußballländerspiel überhaupt. Dabei setzte sich die Nationalmannschaft Schottlands überwiegend aus Spielern des Queen’s Park Football Club zusammen. Noch heute wie damals sind die Trikots der schottischen Nationalmannschaft blau wie das ursprüngliche Trikot des Queen’s Park Football Club.

Die Verbindung zwischen dem Queen’s Park Football Club und der schottischen Nationalmannschaft riss nie ab. Noch heute tragen beide Mannschaften ihre Heimspiele im 52.500 Zuschauer fassenden Hampden Park aus. Auch wenn die Mannschaft von Queen’s Park den Amateurstatus beibehält, keine Profispieler unter Vertrag hat und lediglich 750 Fans im Durchschnitt den Ligaspielen beiwohnen.

Neben den beiden großen Rivalen deckt der Verein eine Nische jenseits der großen Erfolge ab und ist immerhin der dritterfolgreichste Verein im schottischen Pokal mit zehn gewonnenen Titeln. Die Fans sind eher im Südosten von Glasgow beheimatet und weniger konfessionsgebunden als die der Rangers und der Celtics. Aktuell spielt Queen’s Park in der drittklassigen Scottish League One getreu dem Vereinsmotto: „Ludere causa Ludendi“ – „Zu spielen um des Spieles willen“.

Ein lohnenswerter Blick zurück sollte nochmals auf die Wiege des Fußballs gerichtet sein. So trug der Traditionsverein vom FC Sheffield am 26. Dezember 1860 erstmalig ein Derby gegen den Lokalrivalen vom FC Hallam aus, welches heute zu den ältesten noch existierenden Mannschaftssport-Derbys der Welt zählt, ausgetragen auf dem ältesten Fußballplatz der Welt, dem so genannten „Hallam Pitch at Sandygate Lane“ in Sheffield. Und auch das erste Fußballspiel unter Flutlicht geht zurück auf den FC Sheffield, das am 14. Oktober 1878 vor etwa 20.000 zahlenden und weiteren 6.000 nichtzahlenden Zuschauern in der Bramall Lane ausgetragen wurde.

Bei so viel Enthusiasmus, Pathos, Tradition und Liebe zum Fußball kann man gespannt sein, wie die Stadien als Heimatstätten der Vereine gestaltet sind und wie sie sich im Laufe der Jahre entwickelt haben.

Beginnend mit dem Hampden Park, worunter im Laufe der Zeit drei Fußballstadien vom FC Queen’s Park bezeichnet werden. Der erstmalig am 9. Juni 1867 eröffnete Fußballplatz gilt als das älteste Fußballstadion der Welt. In der Zwischenzeit wechselte der FC Queen’s Park zwei Mal den Standort, so dass am 31. Oktober 1903 der heutige finale Standort unter der traditionellen Bezeichnung Hampden Park realisiert wurde. Aktuell bietet das Stadion Platz für 51.866 Sitzplätze. Am 17. April 1937 kamen 149.547 Besucher zum Länderspiel Schottland gegen England, bis heute in Großbritannien geltender Zuschauerrekord. Erst mit der Fertigstellung des Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro konnte der Rekord in den 1950er Jahren gebrochen werden und der Hampden Park als größtes Stadion der Welt abgelöst werden.

Funktionaler und stimmungsvoller sind die Stadien von Celtic Glasgow und den Glasgow Rangers. Der Celtic Park gilt laut einer BBC Umfrage 2003 als die beliebteste Sportstätte Großbritanniens, mit 60% weit vor dem Millennium Stadium in Cardiff mit lediglich 28 %. Das reine Fußballstadion besticht durch eine unvergleichliche Atmosphäre und Stimmung. Im Stadion unter der Haupttribüne befindet sich das Museum des Vereins. Seit 1892 ist der Verein am Celtic Park beheimatet und konnte 1938 einen Zuschauerrekord mit 92.000 Besuchern gegen den Rivalen Glasgow Rangers feiern. In der Zwischenzeit ist das Stadion mehrmals modernisiert worden und bietet als UEFA-5-Sterne-Stadion 60.832 Zuschauern Platz. Seit der Saison 2016/17 auch 2.600 Stehplätze, einzigartig in Großbritannien.

Für die Glasgow Rangers Fans ist das Ibrox Stadion, im Stadtteil Ibrox, die traditionelle fußballerische Heimat. Ursprünglich befand sich der alte Ibrox-Park östlicher zum heutigen Standort und hatte 1887 lediglich ein Fassungsvermögen von 15.000 Zuschauern. 1899 zog der Verein an die heutige Stelle, wo die Kapazität 75.000 Zuschauern Platz bot. Allerdings kam es 1902 zu einer Tragödie bei der 26 Menschen starben. Deswegen wurde die Kapazität auf 25.000 Zuschauer begrenzt. In der Folge wurde der Ibrox-Park in ein ovales Stadion für 63.000 Besucher umgewandelt und nach dem Ersten Weltkrieg auf 80.000 Plätze ausgebaut. Der Besucherrekord stammt vom 2. Januar 1939 mit 118.567 Zuschauern gegen Celtic Glasgow. Häufiger kamen mehr als 100.000 Zuschauer, was zu weiteren Unglücken führte. Daher wurde die Zuschauerzahl auf 65.000 verringert.

Die aktuelle typisch britische viereckige Stadionarchitektur wurde 1971 beschlossen und über mehrere Planungs- bzw. Renovierungsschritte 1981 fertiggestellt. Aktuell besteht die Kapazität bei 50.817 Zuschauern und einer UEFA-Stadionkategorie 4 Sterne.

Losgelöst von Glasgow befindet sich das größte Stadion Schottlands in der Hauptstadt Edinburgh. Das Murrayfield Stadium (durch Sponsorings von BT Murrayfield) ist sowohl ein Rugby- als auch ein Fußballstadion und hat ein Fassungsvermögen von 67.144 Plätze. Damit ist es das fünftgrößte im Vereinigten Königreich. Besonders beliebt ist es beim schottischen Rugby Verband, der seine Testspiele und offizielle Qualifikationswettbewerbe in Edinburgh austrägt. Zudem finden Vereinswettbewerbe wie Spiele der Pro14 oder der European Rugby Champions Cup im Murrayfield Stadium statt.

Einzigartig bei vielen Welt- und Europameisterschaften ist die Stimmung und Atmosphäre, die von den schottischen Fans ausgeht. Das Gesangsrepertoire im Vereinsfußball reicht u.a. von The Fields of Athenry (Celtics), Just can´t get enough (Celtics) zu God save the Queen (Rangers).

Stadien in Schottland:
https://www.stadionwelt.de/fotos-guides ... Schottland
...
viewtopic.php?p=1375703#p1375703



Beitragvon Alex76 » 12.06.2024, 23:53


Vorschlag für eine Bundesligareform? Fortuna für Alle!

Die Bundesliga wurde zur Saison 1963/64 in der Bundesrepublik Deutschland gegründet und setzte sich aus Vereinen der Oberliga Nord, Oberliga West, Oberliga Südwest, Oberliga Süd und der Stadtliga Berlin zusammen. Somit wurden die Oberligen mit Spielen zur Deutschen Meisterschaft von der Bundesliga ersetzt. In den ersten beiden Jahren spielten 16 Mannschaften um die Deutsche Meisterschaft, internationale Plätze und den Abstieg. Ab der Saison 1965/66 wurde die 1.Bundesliga auf 18 Mannschaften erhöht.

Mittlerweile stagniert die 1.Bundesliga wirtschaftlich und vom Zuschauerinteresse. Die 2.Bundesliga hat mächtig aufgeholt und beherbergt 10 Gründungsmitglieder aus der Saison 1963/64. Wie kann die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden? Wie kann die Bundesliga auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit angepasst werden?

Neben dem Klimawandel, kriegerischen Auseinandersetzungen und der sozialen Schere gilt es Lösungen zu finden, um die Liga spannend zu gestalten und dem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden. Eine Ligenreform könnte aus einer 1.Bundesliga Nord, einer 1.Bundesliga Süd und einer 2.Bundesliga bestehen. Die Einteilung der Mannschaften in die Ligen würde zunächst so ausschauen und durch Modifikationen (Vgl. Ersatzbank) noch angepasst werden:


1. Bundesliga Nord
    1. RB Leipzig
    2. Borussia Dortmund
    3. Werder Bremen
    4. VfL Wolfsburg
    5. Bor. Mönchengladbach
    6. 1. FC Union Berlin
    7. VfL Bochum
    8. FC St. Pauli
    9. Holstein Kiel
    10. Fortuna Düsseldorf
    11. Hamburger SV
    12. Hannover 96
    13. SC Paderborn 07
    14. Hertha BSC
    15. FC Schalke 04
    16. 1. FC Magdeburg
    17. Eintracht Braunschweig
    18. Preußen Münster

1. Bundesliga Süd
    1. Bayer 04 Leverkusen
    2. VfB Stuttgart
    3. Bayern München
    4. Eintracht Frankfurt
    5. TSG Hoffenheim
    6. FC Heidenheim
    7. SC Freiburg
    8. FC Augsburg
    9. FSV Mainz 05
    10. 1. FC Köln
    11. SV Darmstadt 98
    12. Karlsruher SC
    13. SpVgg Greuther Fürth
    14. SV Elversberg
    15. 1.FC Nürnberg
    16. 1. FC Kaiserslautern
    17. SSV Ulm
    18. Jahn Regensburg

2.Liga
    1. SV Wehen Wiesbaden
    2. Hansa Rostock
    3. VfL Osnabrück
    4. Dynamo Dresden
    5. 1. FC Saarbrücken
    6. Erzgebirge Aue
    7. Rot-Weiss Essen
    8. SV Sandhausen
    9. SpVgg Unterhaching
    10. FC Ingolstadt 04
    11. Borussia Dortmund II
    12. SC Verl
    13. FC Viktoria Köln
    14. Arminia Bielefeld
    15. TSV 1860 München
    16. SV Waldhof Mannheim
    17. Energie Cottbus
    18. Alemannia Aachen
    19. VfB Stuttgart II
    20. Hannover 96 II

Ersatzbank zur 2.Liga…
    Hallescher FC
    MSV Duisburg
    VfB Lübeck (19. Platz)
    Würzburger Kickers
    Stuttgarter Kickers

So würde das Grundgerüst der Ligenreform ausschauen. Zwischen der Bundesliga Nord und Süd würde eine mittige Linie gezogen werden, wonach sich die Ligazugehörigkeit richtet. Je nach Zusammensetzung könnten Vereine in der Mitte Deutschlands, wie z.B. der 1.FC Köln oder Bayer Leverkusen, mal im Norden und mal im Süden spielen.


Vorüberlegungen zur Reform:

Beitrag vom 05.07.2020, 23:55:
viewtopic.php?p=1288480#p1288480

Beitrag vom 19.05.2022, 19:19:
viewtopic.php?p=1396292#p1396292

12.06.24, 10:00: VFC Plauen steigt auf - Oberliga-Meister Bischofswerdaer FV 08 verzichtet auf den Aufstieg in die Regionalliga
https://www.kicker.de/oberliga-meister- ... 88/artikel


Fazit:

Eine Bundesliga Nord, eine Bundesliga Süd bestehend aus jeweils 18 Mannschaften garantiert mehr Spannung im Titelkampf als die aktuelle Liga. Da wohl auch der ein oder andere negative Kommentar noch kommen wird, lege ich mal vor mit weiteren positiven Konsequenzen:

1. Zwei Halbfinalspiele sowie ein/zwei Endspiel/e um die Deutsche Meisterschaft schärft die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

2. Die Endspiele steigern die Attraktivität der Liga. Folglich könnte ein besserer TV-Vertrag ausgehandelt werden.

3. Wahrscheinlich könnten mehrere Vereine als jetzt europäisch spielen.

4. Die jetzigen Erstligisten erzielen konstante bis steigende Einnahmen (TV, Zuschauer, Sponsoring).

5. Die jetzigen Zweitligisten bekommen deutlich höhere Einnahmen in einer Bundesliga Nord/Süd.

6. Die jetzigen Drittligisten und die darunterliegenden Vereine erzielen höhere Einnahmen und Ansehen.

7. Generell entstehen neue Vermarktungsanreize neben den bestehenden Vermarktungsanreizen.

8. Mehr Derbys, weniger Anreisekilometer! Die Stadt Berlin hätte quasi jede Saison ein Derby. Lange Auswärtsfahrten nach Freiburg (800km) wären erstmals gestrichen.

9. Belastungen der Nationalspieler sind körperlich und mental niedriger(?!).

10. Integration von Jugendspielern besser dosierbar. Von hohem Championsleagueniveau bis unteres Bundesliganiveau.

11. Die Neugliederung wäre ein öffentlich wahrnehmbarer Einschnitt, der den Fokus auf die Einhaltung der Klimakonferenzziele lenken würde.

Hervorheben möchte ich zwei Klimakomponenten. Erstens die deutliche Reduzierung der gefahrenen Kilometer zu Auswärtsspielen. Zweitens ein permanentes Bewusstsein für den menschenverursachten Klimawandel, der zum klimagerechten Handel führen sollte..

Die Herausforderungen in Deutschland darüber hinaus sind immens. Andererseits kann der Sport gesellschaftliche Probleme entkräften, neue Motivation schaffen und gar identitätsstiftend für ein Land sein. So wie bei der Weltmeisterschaft 1954 mit dem Wunder von Bern.


Für Deutschland würde eine Ligareform positive gesellschaftliche Signale aussenden, wenn es um

- einen Klimatransformationsfonds (finanziert über ´freiwillige Vermögenssteuer´),

- eine solidarische Rentenreform (kapitalmarktbasierte Rente, gerechtes Renteneintrittsalter analog zur Schwere des Berufs, faire Beitragssätze,…)

und eine versorgungsgerechte Gesundheitsreform ginge.



Beitragvon Alex76 » 24.06.2024, 20:50


St. Pauli entzaubert? Hürzeler wechselt nach Brighton. Topscorer Marcel Hartel (30 Scorerpunkte) geht nach Mönchengladbach… So ein bisserl ist die Aufstiegseuphorie bei St. Pauli verpufft. Ohne die sportlichen Leistungsträger droht ein ähnliches Schicksal wie Darmstadt 98. Oder doch nicht?


Besser und günstiger als ein Investor! Ligareform Now..

Aufgrund des möglichen Einstiegs eines Investors in eine zu gründende DFL-Tochterfirma kam es zu großen Protesten der Ultragruppierungen in den deutschen Fankurven. Zahlreiche Partien mussten kurzzeitig unterbrochen werden. Ursprünglich sollten durch den Einstieg einer Private-Equity-Gesellschaft 2 bis 3 Milliarden Euro erlöst werden für eine 20 bis 25 Jahre angelegte Beteiligung mit 12,5 bis 20 Prozent.

Anders als beim Organischen Wachsen würde eine Beteiligung in der geplanten "DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA" viele Bedenken bzgl. der Verwendung der Anfangsinvestitionen auslösen. Zusätzlich könnten Mitsprachen der potenten Investoren nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Bis zum offiziellen Start der 3.Liga sind noch mehr als fünf Wochen Zeit (Freitag, den 2. August 2024). Auch bei der 2.Bundesliga und der 1.Bundesliga wären noch acht Wochen Zeit bis zum ersten Spieltag (Freitag, den 23. August 2024), so dass eine kurzfristige Reform machbar erscheint.

Alle Gedankengänge sind transparent veranschaulicht. Die sportlichen und finanziellen Vorteile dargelegt. In der ersten Saison geht es primär um eine Saat, die in den kommenden ein bis zwei Jahren aufgeht, da der vorhandene Leistungsunterschied in den beiden Bundesligen zwischen Platz 1 und 18 in der ersten Saison zwar groß ist, nach jeder Saison aber geringer wird. Es riecht nach spannender Abenteuerlust mit einem Hauch von großer Fußballtradition.

Durch die Plattform 1.Bundesliga wären die Traditionsclubs in der Lage zusätzliche Erlöse aus dem klassischen Sponsoring zu erzielen. Attraktive Trikotsponsoren würden den Weg begleiten und dem TV erstklassige Bilder liefern. Wie bereits beschrieben, dürften die TV-Verträge im Zuge der EM und der Reform ebenfalls Mehrerlöse bieten. Toni Kroos im Hansa Rostock-Trikot spielend?!

Mit einer Ligareform wären steigende TV-Vertragserlöse (In- und Auslandsvermarktung) zu erzielen. Je höher die TV-Erlöse, desto höher das Risiko für den Sender diese zu refinanzieren. Hier könnte mit Hilfe eines Sportfonds ein Worst Case Szenario abgesichert werden.

Es wartet also ein Crash-Kurs 1. Bundesliga im Trainings- und Spielbetrieb für die aktuellen Zweitligisten. Es wartet die Lust auf die Bühne 2. Bundesliga für die aktuellen Drittligisten. Spiele zwischen Alemannia Aachen und Arminia Bielefeld vor 32.960 Zuschauern auch im Öffentlich rechtlichen Rundfunk? Fußballherz was willst Du mehr! Ebenso der sichtbare Aufstieg der Fußballbasis, die den Jugendspielerpool für die großen Nachwuchsleistungszentren darstellt. Vielfach unterschätzt und nicht recht gewürdigt: Ehrenamtliche Arbeit am Spieltag, Druck sportlich mitzuhalten und wirtschaftlich Haushalten..

Für die etablierten Erstligisten sind die Vorteile mannigfaltig. Zu erinnern ist an die großen Anstrengungen im Klimawandel und deren Anpassungen. Hier gilt es also einen sichtbaren Impuls zu setzen. Ebenso mehr Bolzplatz statt Smartphone!

Organisatorisch wäre folgender Ablauf aufgrund der Dringlichkeit der Ligareform wünschenswert:
- Informationsphase für 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga (3 Wochen)
- Debatte (2 Wochen)
- Entscheidungsprozess für eine 2/3 Mehrheit (1 Woche)
- Gestaltungsphase mit Generierung des Spielplans (2 Wochen) …
- im Laufe der Saison Einbindung diverser Interessengruppen zum Abschließen der Ligareform (TV-Geldranking, Financial Fairplay, …)

Zugegebenermaßen ist die Organisation mit Entscheidungsfindung zwischen den Sommerferien nicht ganz optimal. Angesichts der Bedeutung gerechtfertigt.

Aufgrund der Vielzahl an Zweitmannschaften (VfB Stuttgart II, Hannover 96 II, Borussia Dortmund II) wäre also eine Reform zur nächsten Saison wünschenswert, so dass attraktive Vereine auf der „Ersatzbank“ die Möglichkeit hätten in eine 2. Bundesliga eingewechselt zu werden. Statt dem Absturz in die Viertklassigkeit!

03.08.2020: "Unsere Kurve", "Unser Fußball", "Pro Fans" und Co: Das sind die Fan-Bündnisse und das wollen sie
https://www.sportbuzzer.de/fussball/bun ... DF5B2.html

https://unserfussball.jetzt/


Friedenskonferenz am Vierwaldstättersee vom 15. bis zum 16. Juni 2024

Am 21.02.2022 erkannte Vladimir Putin die beiden ukrainischen Bezirke Donezk und Luhansk als eigenständige Volksrepubliken an und unterstützte damit die separatistische Bewegung. Nach Zustimmung der Duma am darauffolgenden Tag sorgte die Entscheidung für weitere politische Besorgnis im Westen und einer sich verschärfenden Situation in den beiden Bezirken.

Ab dem 24. Februar 2022 kam es zu einem großangelegten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine. Damit brach die Russische Föderation zahlreiche Verträge, die sie seit dem Zerfall der Sowjetunion mit der Ukraine geschlossen hatte.

Schon seit der de facto Annexion der Krim 2014 befinden sich Russland und die Ukraine in einem angespannten kriegsähnlichen Verhältnis. Verhandlungsprozesse, begonnen mit dem Normandie-Format ab 2014 und den Minsker Vereinbarungen, die eine Feuerpause und eine politische Lösung anstrebten, waren erfolglos.

Ein erstes internationales Treffen nach dem Angriffskrieg fand am 24. Juni in Kopenhagen statt, an dem um internationale Unterstützung für den ukrainischen Zehn-Punkte-Plan geworben wurde. Teilnehmer waren Vertreter der Ukraine, der Europäischen Union (EU), Indiens, Brasiliens und der Türkei. Laut der Europäischen Kommission sei man beim Treffen zu dem Konsens gekommen, dass der Friedensprozess auf den Prinzipien der territorialen Integrität und der Souveränität gemäß der Charta der Vereinten Nationen beruhen solle.

Das saudi-arabischen Dschidda war Veranstaltungsort eines zweiten internationalen Treffens am 5. und 6. August 2023. Mit China, den Vereinigten Staaten, Südafrika, Indonesien, Mexiko, Sambia, Ägypten und Mitgliedstaaten der EU war das zweite Treffen namhaft besetzt. Auch hier wurden Arbeitsgruppen zum Zehn-Punkte-Plan gebildet und über ein mögliches Treffen auf Ebene der Staatschefs gesprochen. Ein weiteres Treffen mit nationalen Außenpolitik- und Sicherheitsberatern aus 65 Staaten fand am 28. und 29. Oktober 2023 auf Malta statt.

Im Zuge des Weltwirtschaftsforums in Davos im Januar 2024 erklärte die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd bei einer Medienkonferenz mit Selenskyj die Bereitschaft eine Friedenskonferenz zu unterstützen. Laut Selenskyi könnten alle Staaten, welche die territoriale Integrität der Ukraine akzeptierten, teilnehmen. Bereits im Juli 2022 in Lugano organisierte die Schweiz eine erste Konferenz über den Wiederaufbau der Ukraine.

Vom 15. bis zum 16. Juni 2024 bot das Bürgenstock Resort in Obbürgen oberhalb des Vierwaldstättersees im Kanton Nidwalden den passenden Rahmen für eine internationale „Hochrangige Konferenz zum Frieden in der Ukraine“. Vertreter von 93 Staaten nahmen teil, darunter 57 mit ihren Staats- oder Regierungschefs, 29 mit Ministern und acht mit Botschaftern, sowie Spitzenvertreter von acht internationalen Organisationen. Ziel der Konferenz bestand darin, einen künftigen Friedensprozess im Russisch-Ukrainischen Krieg anzuregen. Am Ende der Konferenz billigten 80 von 93 Teilnehmerstaaten eine Abschlusserklärung:

Friedensgipfel in der Ukraine: Gemeinsames Kommuniqué über einen Friedensrahmen
Bürgenstock, Schweiz 16. Juni 2024

Der anhaltende Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine verursacht weiterhin großes menschliches Leid und Zerstörung und schafft Risiken und Krisen mit globalen Auswirkungen. Wir sind am 15. und 16. Juni 2024 in der Schweiz zusammengekommen, um einen hochrangigen Dialog über Wege zu einem umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine zu vertiefen. Wir bekräftigten die Resolutionen A/RES/ES-11/1 und A/RES/ES-11/6, die von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurden, und unterstrichen unser Engagement für die Achtung des Völkerrechts, einschließlich der Charta der Vereinten Nationen. Dieser Gipfel baute auf den früheren Diskussionen auf, die auf der Grundlage der Friedensformel der Ukraine und anderer Friedensvorschläge stattgefunden haben, die im Einklang mit dem Völkerrecht, einschließlich der Charta der Vereinten Nationen, stehen.

Wir schätzen die Gastfreundschaft der Schweiz und ihre Initiative, den Hochrangigen Gipfel auszurichten, als Ausdruck ihres festen Engagements für die Förderung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit.

Wir hatten einen fruchtbaren, umfassenden und konstruktiven Meinungsaustausch über Wege zu einem Rahmen für einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden auf der Grundlage des Völkerrechts, einschließlich der Charta der Vereinten Nationen. Insbesondere bekräftigen wir unsere Verpflichtung, die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen die territoriale Unversehrtheit oder politische Unabhängigkeit eines Staates, die Grundsätze der Souveränität, Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit aller Staaten, einschließlich der Ukraine, innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen, einschließlich der Hoheitsgewässer, und die Beilegung von Streitigkeiten mit friedlichen Mitteln als Grundsätze des Völkerrechts zu unterlassen.

Darüber hinaus haben wir eine gemeinsame Vision zu den folgenden entscheidenden Aspekten:

1. Erstens muss jede Nutzung der Kernenergie und der kerntechnischen Anlagen sicher, geschützt und umweltverträglich sein. Ukrainische Kernkraftwerke und -anlagen, einschließlich des Kernkraftwerks Saporischschja, müssen unter der vollen souveränen Kontrolle der Ukraine und im Einklang mit den Grundsätzen der IAEO und unter ihrer Aufsicht sicher und geschützt betrieben werden.

Jede Androhung oder jeder Einsatz von Atomwaffen im Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg gegen die Ukraine ist unzulässig.

2. Zweitens hängt die globale Ernährungssicherheit von der ununterbrochenen Herstellung und Versorgung mit Nahrungsmitteln ab. In diesem Zusammenhang sind eine freie, vollständige und sichere kommerzielle Schifffahrt sowie der Zugang zu Seehäfen im Schwarzen und Asowschen Meer von entscheidender Bedeutung. Angriffe auf Handelsschiffe in Häfen und entlang der gesamten Route sowie auf zivile Häfen und zivile Hafeninfrastruktur sind inakzeptabel.

Ernährungssicherheit darf in keiner Weise als Waffe eingesetzt werden. Ukrainische Agrarerzeugnisse sollten interessierten Drittländern sicher und frei zur Verfügung gestellt werden.

3. Drittens müssen alle Kriegsgefangenen durch vollständigen Austausch freigelassen werden. Alle deportierten und unrechtmäßig vertriebenen ukrainischen Kinder und alle anderen ukrainischen Zivilisten, die unrechtmäßig inhaftiert wurden, müssen in die Ukraine zurückgeführt werden.


Wir glauben, dass die Erreichung des Friedens die Einbeziehung und den Dialog zwischen allen Parteien erfordert. Wir haben uns daher entschlossen, in Zukunft konkrete Schritte in den oben genannten Bereichen mit weiterem Engagement der Vertreter aller Parteien zu unternehmen.

Die Charta der Vereinten Nationen, einschließlich der Grundsätze der Achtung der territorialen Integrität und Souveränität aller Staaten, kann und wird als Grundlage für die Verwirklichung eines umfassenden, gerechten und dauerhaften Friedens in der Ukraine dienen.

Liste der Staaten und internationalen Organisationen, die das Gemeinsame Kommuniqué unterstützen
Stand 21. Juni 2024: 81 Staaten und 6 Organisationen

Albanien, Andorra, Antigua und Barbuda, Argentinien, Australien, Österreich, Barbados, Belgien, Benin, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Cabo Verde, Kanada, Chile, Komoren, Costa Rica, Côte d'Ivoire, Europarat, Kroatien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Dominikanische Republik, Ecuador, Ökumenisches Patriarchat, Estland, Europäische Kommission, Europäischer Rat, Europäisches Parlament, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gambia, Georgien, Deutschland, Ghana, Griechenland, Guatemala, Ungarn, Island, Irland, Israel, Italien, Japan, Kenia, Kosovo, Lettland, Liberia, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Moldawien, Monaco, Montenegro, Niederlande, Neuseeland, Nordmazedonien, Norwegen, Organisation Amerikanischer Staaten, Palau, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Katar, Republik Korea, Republik der Marshallinseln, Rumänien, San Marino, São Tomé und Príncipe, Serbien, Singapur, Slowakische Republik, Slowenien, Somalia, Spanien, Suriname, Schweden, Schweiz, Timor-Leste, Türkiye, Ukraine, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Uruguay, Sambia
https://www.eda.admin.ch/eda/en/fdfa/fd ... ework.html


Das gemeinsame Kommuniqué wurde von Brasilien, Indien, Südafrika und Saudi Arabien nicht unterzeichnet. China verzichtete auf die Teilnahme an der Konferenz. Ein zweiter Gipfel ist in den nächsten Monaten nach Möglichkeit mit Beteiligung Russlands (Akzeptanz der UN-Charta) geplant.

14.06.2024, 21:29: Friedenskonferenz in der Schweiz - Russland-Gipfel ohne Russland
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... d-100.html
14.06.2024, 17:11 Uhr: Krieg gegen die Ukraine - Absage an Putins Bedingungen für Frieden
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-100.html
15.06.2024, 21:40 Uhr: Auftakt des Ukraine-Gipfels - Mit dem Aggressor Russland reden - aber wie?
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... z-100.html
16.06.2024, 20:31 Uhr: Ukraine-Gipfel in der Schweiz - Viel Symbolik vor malerischer Kulisse
https://www.tagesschau.de/ausland/ukrai ... z-102.html


Persönlicher Beitrag – Von Gaza auf den Friedenspfad

Generell sind Olympische Spiele ein Anlass um den militärischen Disput ruhen zu lassen und nach konstruktiven Wegen aus der Krise zu suchen. Der Blick zurück verrät, dass das Verhältnis zwischen Russland und den westlichen Staaten nicht immer angespannt war, sondern gar eine Aufnahme Russlands in die Nato als Option in Erwägung gezogen wurde. Sowohl von Russland als auch der Nato. Besonders als gefühlter Pfälzer sind die Bilder der Wiedervereinigung vom 3.10.1990 im Gedächtnis und der schwierige Weg dorthin. Geprägt von großem Vertrauen seitens der Russen aber auch der ehemaligen westlichen Alliierten.

Die Abspaltung der Ukraine von der Sowjetunion ist evtl. mit dem Austritt Großbritanniens von der Europäischen Union emotional vergleichbar. Auch wenn man erbitterter Gegner im 2.Weltkrieg war, so hat sich das deutsche Verhältnis zu Großbritannien im Laufe der Jahre in friedliche Bahnen entwickelt. Bedauernswert war das knappe negative Referendum, welches den Austritt aus der EU besiegelt hat. Die Vermittlung der Weltmeisterschaft nach Großbritannien 2026 wäre ein Meilenstein für ein freundschaftliches Verhältnis gewesen, trotz einer einst kriegerischen Auseinandersetzung. Ein nachhaltiges Friedenssignal.

Reparabel sind die verhängten Sanktionen an Russland. Reparabel sind die entstanden Schäden an Häusern und Gebäuden. Reparabel ist das Image. Nicht Reparabel sind die toten Menschen und Ängste in der Bevölkerung. Allerdings besteht die Hoffnung den Stolz der Ukrainer und der Russen in einen Kontext zu leiten, der es auf der Welt ermöglicht an einem Strang zu ziehen – auch für das Klima!

Ich bin kein Jude, kein Moslem, sondern Christ, kein Antisemit, kein Radikaler, kein Amerikaner und auch kein Russe. Sondern Europäer und Deutscher. Ich versuche schon immer mit Toleranz und Respekt durch die Welt zu gehen.

Neben der Ukraine ist der Gazastreifen ein weiterer Kriegsschauplatz. Seit dem terroristischen Überfall unter Führung der palästinensischen radikal-islamistischen Hamas vom Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023 wurde die feindliche Einstellung der Hamas offenkundig, die auf dem Zerstörungs- und Vernichtungswillen gegen Israel beruht.

Wie kann die kriegerische Auseinandersetzung beendet werden? Wie kann eine friedliche Annäherung gelingen? Wie kann eine friedliche Koexistenz im Nahen Osten zwischen Israelis und Palästinensern funktionieren?

Persönlich habe ich die Bereitschaft zur Mediation und Verhandlungen im Nahen Osten angedeutet. So auch die Hilfe in Afghanistan. Ebenso besteht die Bereitschaft mit der Hamas und den Israelis vor Ort zu sprechen.



Beitragvon Alex76 » 09.07.2024, 00:23


Großer Umbruch beim VFB Stuttgart. Serhou Guirassy wechselt ebenso wie Waldemar Anton per Ausstiegsklausel zu Borussia Dortmund. Beides Leistungs- und Sympathieträger der Schwaben. Nach einem Wahnsinnsjahr und dem verdienten Erreichen der Vizemeisterschaft incl. Teilnahme an der Champions League, droht nun wieder eine mittelprächtige Saison, die den Fokus eher auf die Bundesliga als die Champions League richtet. Die Mannschaft wird sich finden müssen. Schade da die Euphorie im Schwabenland ansteckend war und sich wohl auch auf die Stimmung der Nationalmannschaft übertrug.


Weltmeisterlicher Gastgeber

Trotz eines sehr guten Spiels im Viertelfinale gegen Turnierfavorit Spanien, reichte es für die deutsche Mannschaft nicht zum Erreichen des Halbfinales. In der 118. Minute der Nachspielzeit erzielte Merino mit einem platzierten Kopfball in den linken Winkel den späten deutschen Knock-Out. Der Adler ist nicht abgestürzt, aber hart gelandet.

Es war ein hochklassiges Spiel, welches auch das Prädikat Finale verdient gehabt hätte, da beide Mannschaften den Ball haben wollten und spielerische Momente suchten. Mehr als 26 Millionen Menschen sahen in der ARD das Länderspiel, was einen Marktanteil von 80,9 Prozent entspricht. Nachdem Florian Wirtz kurz vor Ende der 90 Minuten den Treffer zum 1:1 erzielte, war das Momentum in der Verlängerung auf Seiten der Deutschen. Zudem hätte es nach einem mit den Händen abgeblockten Schuss von Musiala Strafstoß geben müssen.

So endete die Partie leider nicht mit einem spannenden und verdienten Elfmeterschießen. Zusammen mit dem 16jährigen Lamine Yamal und dem 21jährigen Nico Williams hat Spanien eine Mannschaft, die auch bei den nächsten Europa- und Weltmeisterschaften vorne mitspielen kann. Dagegen wird sich der DFB von Weltmeister Toni Kroos und Thomas Müller verabschieden und einen dezenten Umbruch vollziehen. Wichtig wird sein den Spaß, die Identifikation und die Emotionen auf die neue Mannschaft zu übertragen.

Im weiteren Verlauf des Turniers stehen sich die Minimalisten aus Frankreich und England den Performern aus Spanien und Holland gegenüber. Vier große Fußballnationen, die sich teils mit großen Schwierigkeiten in letzter Minute gegen kleinere Nationen durchgesetzt haben. Wer wird am 14.Juli die sportliche Benchmark werden? Welcher Fußballstil setzt sich in den einzelnen Halbfinalspielen durch und welche Mannschaft erreicht die Herzen der deutschen Gastgeber?

Besonders die Schotten sorgten für ein stimmungsvolles Intro zur Europameisterschaft. „No Scotland no Party!“ hallte es durch die Münchner Arena. Später waren alle Irish Pubs in Deutschland mit schottischem Liedgut versehen. Natürlicher kamen die Dänen beim Campen rüber. Auch wenn der Wettergott mit wechselhaftem Wetter aufwartete, so nutzten die campenden Dänen den Aufenthalt zum Revival von Woodstock, indem sie sich schlammrutschend dem kühlen Badesee annäherten. Im Dortmunder Stadion folgte dann für zwei Besucher die westfälische Wasserfalldusche, begleitet mit Blitzen und Donner.

Die Holländer hüpften sich und ihr Team ins Halbfinale. Mal rechts, mal links. Dann wieder rechts und links. Alles in orange. So wie bei fast allen Begegnungen sorgten die Fanmärsche zum Stadion für beeindruckende Bilder. Deutschland beherbergte bei der Europameisterschaft 23 Gastnationen. 16 Mannschaften erreichten das Achtelfinale, so dass die UEFA einen interessanten Turniermodus wählte, der viele Gewinner hervorbrachte. So auch das kleine Georgien. Daumen hoch für die UEFA!

Trotz der hohen Ticketpreise waren fast alle Partien ausverkauft. Die Stadionauslastung betrug mehr als 98%, so dass die Atmosphäre und die Stimmung auch die Fernsehzuschauer zuhause erreichten. Es war kein Sommermärchen mit ausnahmslosen sonnigen Tagen und Rekordtemperaturen. Eher ein bunter Mix aus Regen, Sonne und Wetterkapriolen.

Kulinarisch reichte das Angebot vom Leipziger Allerlei zur spanischen Paella. Hier könnte bei der nächsten Europameisterschaft eine große Speisekarte mit allen traditionellen Speisen der Teilnehmerländer kreiert werden, so dass die Europameisterschaft auch über das Turnier hinaus kulinarisch aufgewertet wird. Stadionwurst? Pasta? Gulasch? Fondue? Oder doch lieber Pfälzer Saumagen? Zur EM 2028 in England importiert/exportiert man das Essen lieber. Oder bringt den eigenen Koch mit zum Turnier. ;-)

Schon jetzt hat das Turnier einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es gilt die Begeisterungsfähigkeit für den aktiven Fußball und den Sport im Allgemeinen zu nutzen. Klar dass der Fokus auch auf das Klima gerichtet werden sollte. Der Fußball mit der enormen Reichweite von 25 Millionen Menschen pro Spiel kann das Verhalten vieler Individuen leichter „positiv“ verändern als die zerstrittene Politik, die aktuell Gesellschaftsfragmente gegeneinander stellt.

Nach der Europameisterschaft gilt es mit einem gesunden Patriotismus die nächsten Turniere anzugehen..


Mitarbeiter gesucht! Gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk…

Der eigene EM-Plan stand. Objekt der Begierde war die Kreditkarte von Ronaldo. Leider bin ich an keinem Ordner vorbeigekommen.. ;-)

Ganz so ernst gemeint war der Plan natürlich nicht. Wenngleich Sportler natürlich zur Zielgruppe der gemeinnützigen GmbH gehören, wenn es um die Finanzierung über Spenden und Investitionen geht. Zudem sind bekannte Sportler häufig Persönlichkeiten, die Vorbildcharakter haben und sportliche Werte leben. Eine sportliche DNA, Erfahrungen und Berührungspunkte zum Sport sollten also vorhanden sein, um als Mitarbeiter in einem Team gut zu funktionieren.

Nebst Verein und GmbH & KGaA besteht die Möglichkeit der gemeinnützigen GmbH weitere Arbeitsplätze zu schaffen, die regional verankert und indirekt mit dem 1.FCK zu tun haben. Warum gemeinnützig?
Viele Ziele der gGmbH sind unter dem Begriff Gemeinnützigkeit abgedeckt.

Laut § 52 Abs. 2 AO sind u. a. folgende Ziele als gemeinnützig anzuerkennen (unvollständige Aufzählung):
• die Förderung von Wissenschaft und Forschung
• die Förderung von Bildung und Erziehung
• die Förderung von Kunst und Kultur
• die Förderung von Völkerverständigung
• die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
• die Förderung des Sportes
• die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit
• die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (seit 1. Januar 2007)
• die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (neu bzw. zu erweitern: Klimaschutz!)

Zweck und Inhalt der gGmbH könnte (in Teilbereichen) der Betrieb, Vermarktung und Finanzierung von Sportstätten in Rheinland-Pfalz sein. Daher liegt ein großer Fokus auf den Bereichen Sport, Architektur, Tourismus, Kunst, Kultur und dem Handwerk. Mittels dieser Breite und Tiefe an Kompetenzen werden Werte geschaffen im Sinne einer sogenannten „co-creation of value“. Kern der gGmbH ist die Integration einer Jugendherberge in ein WM-Stadion, welches zudem Wohnraum für Jugendliche im Rahmen des Kolpingwerkes bietet.

In Zeiten des Fachkräftemangels aber auch der Bildungsdebatten, halte ich die Kolpinghäuser für sehr interessant und spannend. Dort können Jugendliche günstig wohnen und ihre Ausbildung machen. Eher im künstlerisch handwerklichen Bereich angesiedelt. Dazu passend wären z.B. Anregungen von Friedensreich Hundertwasser, die den Einklang zwischen Mensch und Natur darstellen. Somit den Blick auf den weltweiten Klimawandel richten.

Architektonisch interessant und anregend sind zudem die Favelas in Rio de Janeiro. Das Konzept ist nicht nur auf Kaiserslautern reduziert. Denkbar wäre die Förderung des Sports in Ländern des Nahen Ostens, Südafrika, Brasilien, …

Aber dafür bräuchte es wirklich die goldene Kreditkarte von Ronaldo..



Beitragvon Alex76 » 02.08.2024, 13:30


Frieden im Nahen Osten und eine Versöhnung zwischen den Kriegsparteien?

Am frühen Morgen des 7. Oktober 2023 begann die Hamas einen massiven Raketenbeschuss auf den Süden und das Zentrum Israels. Raketeneinschläge trafen die Städte Aschkelon, Rischon LeZion und Tel Aviv sowie dem Jerusalemer Vorort Mewasseret Zion. Gleichzeitig drangen 1.000 bis 1.500 palästinensische Militante aus dem Gazastreifen nach Israel ein und verübten ein Massaker in den umliegenden Siedlungen. Nahe dem Kibbuz Reʿim fand am Abend des 6. Oktober ein Freiluft-Festival mit rund 3.000 Menschen statt, wo es zu rund 260 Todesopfern unter den Festivalbesuchern kam.

Ein Sprecher des Israelischen Militärs (IDF) gab bekannt, dass nach vier Stunden Angriffskrieg rund 2200 Raketen auf Israel abgefeuert worden seien und der Beschuss weiterhin anhalte.

Das israelische Militär reagierte mit der Luftwaffe, die Attacken auf Ziele im Gazastreifen flog. Zudem genehmigte Verteidigungsminister Joaw Galant die Einberufung von Reservekräften. Große Teile davon waren im Streik aufgrund der umstrittenen Justizreform. Die Kontrolle über die Militärbasis Reʿim konnte nach Angaben des Militärs zurückerlangt werden.

Seit dem terroristischen Überfall unter Führung der palästinensischen radikal-islamistischen Hamas befinden sich Israel und die Hamas im Krieg, der im Gazastreifen zu weiterem leid unter den Flüchtlingen führt. Anders als die Fatah, die im Westjordanland und Ostjerusalem die Regierungsangelegenheiten der Palästinenser regelt, erkennt die Hamas den Staat Israel nicht an und behaart auf dem Zerstörungs- und Vernichtungswillen gegen Israel.

2006 erhielt die Hamas die Mehrheit der Wählerstimmen in den palästinensischen Autonomiegebieten und somit die politische Legitimation. Auf dem Weg zur Macht im Gazastreifen schaltete sie gewaltsam die konkurrierende, säkulare Fatah aus. Bis heute fanden keine weiteren Wahlen im Gazastreifen mehr statt.

Wie kann die kriegerische Auseinandersetzung beendet werden? Wie kann eine friedliche Annäherung gelingen? Wie kann eine friedliche Koexistenz im Nahen Osten zwischen Israelis und Palästinensern funktionieren?

Ohne die Bereitschaft zu beiderseitigem Verzeihen wird dies nicht realisierbar sein. Am 23.07.2024 kam es in Peking zu Gesprächen zwischen 14 palästinensischen Gruppierungen, darunter die islamistische Hamas. Dem chinesischen Außenminister Wang Yi zufolge einigten sich die Parteien für die Nachkriegszeit im Gazastreifen auf eine „nationale Interimsregierung zur Versöhnung“. Die „Pekinger Erklärung“ unterzeichneten auch die säkulare Fatah und die in Rivalität stehende Hamas.

Der hochrangige Hamas-Vertreter Musa Abu Marsuk bestätigte, dass seine Organisation die Erklärung unterzeichnet habe. "Wir sind der nationalen Einheit verpflichtet und fordern sie", erklärte Abu Marsuk weiter. Eine echte Chance auf dauerhaften Frieden wird allerdings nur bestehen, wenn sich die israelfeindliche Charta der Hamas ändert..

In ihrer Charta fordert die Hamas die Zerstörung des Staates Israel und die gewaltsame Errichtung eines islamischen Staates Palästina vom Jordan bis zum Mittelmeer. Zuletzt hat sie signalisiert, dass sie der palästinensischen Dachorganisation, der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), beitreten und daraufhin Teil einer Einheitsregierung in allen palästinensischen Gebieten werden könnte. Der palästinensische Außenminister Riad Malki sagte zu Jahresbeginn, dies sei nur denkbar, falls die Hamas das Existenzrecht Israels anerkenne und den bewaffneten Kampf aufgebe.
Quelle: dpa


Die Abschlussveranstaltung fand unter Präsenz von Gesandten aus Ägypten, Algerien, Saudi Arabien, Katar, Jordanien, Syrien, Libanon, Russland und der Türkei statt. Eine echte Chance auf Waffenstillstand in Gaza und dauerhaften Frieden in der Region?

23.07.2024 | 15:18: Verhandlungen in Peking - Fatah und Hamas kündigen Interimsregierung an
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... n-100.html

26. Juli 2024: Die Erklärung von Peking: Palästinensischer Burgfrieden oder chinesischer PR-Stunt?
https://www.kas.de/de/laenderberichte/d ... r-pr-stunt


Zusammen mit dem von Iran unterstützten Hisbollah-Milizen und den Huthi-Rebellen im Jemen teilt die Hamas ihren Hass auf Israel, der im Zerstörungs- und Vernichtungswillen des Nachbarlandes mündet. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen erfolgen aus dem Libanon immer wieder Raketenangriffe der Hisbollah auf israelische Gebiete.

Dabei ist die Sorge der Staatengemeinschaft vor einem Flächenbrand im Nahen Osten, der sich auf kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran ausweitet. So auch am 15.04.2024 als der Iran einen massiven nächtlichen Angriff auf Israel startete, der allerdings weitestgehend von der israelischen Verteidigung abgefangen werden konnte.

So seien von rund 300 ballistischen Raketen und Drohnen 99 Prozent von Israel, den USA, Großbritannien und Jordanien abgefangen worden. Teilweise schon über Syrien und Jordanien wie israelische Medien meldeten.

15.04.2024: Iran attackiert Israel - Der nächtliche Angriff und die Folgen
https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... q-100.html


Am Wochenende ist es bei einem Raketenangriff in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen zum Tod von zwölf fußballspielenden Kindern und Jugendlichen gekommen. Nach offiziellen Angaben sei die libanesische Hisbollah-Miliz für den Anschlag verantwortlich. Israel reagierte mit der gezielten Tötung des ranghöchsten Hisbollah-Kommandeurs in Beirut.

Ein weiterer Affront gegen die Hamas und den Iran stellt die Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanijeh dar, der in Teheran ermordet wurde. Der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, kündigte eine harte Strafe an: „Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet.“ Der neue iranische Präsident Massud Peseschkian droht ebenfalls mit Vergeltung.

Auch in umliegenden Ländern wie der Türkei und Katar ist der Mord von Hamas-Anführer Ismail Hanijeh scharf verurteilt worden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach von einem „hinterhältigen“ Anschlag auf seinen „Bruder“ und wirft Israel vor, damit einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen. Auch wenn Erdogan das Massaker der Islamisten in Israel am 7. Oktober zwar verurteilt hat, sieht er in der Hamas eine Befreiungsorganisation und unterhält gute Beziehungen.

Auch das Außenministerium von Katar verurteilte die Tötung des politischen Hamas-Anführers Ismail Hanijeh scharf und stufte die Aktion als eine gefährliche Eskalation ein. Ebenso wie Ägypten versucht Katar seit Monaten gemeinsam mit Ägypten eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas sowie eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten im Gazastreifen zu vermitteln. Bisher mit begrenztem Erfolg. Vom 24. November 2023 bis zum 1. Dezember 2023 kam es zu einer achttägigen Feuerpause. Während der Zeit kam es zu einem ersten und bisherig einzigen Gefangenenaustausch.

28.07.2024 | 15:46: Raketeneinschlag auf Golanhöhen - Wieder Sorge vor Flächenbrand in Nahost
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... l-100.html

31.07.2024: Geteilte Reaktionen nach Tötung von Hamas-Auslandschef Hanija in Teheran
https://rp-online.de/politik/ausland/na ... -117066381


Frieden stiften und Feindbilder abbauen!

Die Situation im Nahen Osten lässt einen nicht unberührt. Genauso wie die Auseinandersetzung in der Ukraine. Welche Optionen gibt es um eine Friedensmission zu initiieren?

Die Macht der Waffengewalt ist begrenzt. Ein weiteres Aufrüsten auf beiden Seiten der Kriegsparteien führt eher zu panikartigen Verlusten auf beiden Seiten. Europa ist speziell seit dem 30jährigen Krieg mit Auseinandersetzungen und mit Friedensverhandlungen konfrontiert. Nach dem 2.Weltkrieg hat sich das einst feindliche Verhältnis von Deutschland zu Frankreich sehr stark verbessert. Wenn Frankreich und Deutschland bei Olympischen Spielen oder Europameisterschaften aufeinander treffen, so ist die Stimmung und Atmosphäre positiv friedlich.

Kann dies auch zwischen Israel und dem Iran eintreten? Kann dies auch zwischen Israel und einem neu zu gründendem palästinensischem Staat entstehen? Kann der Nahe und Mittlere Osten friedlich zueinanderfinden? Sportlich fair?
- Sportlich, da mit Katar 2022 ein großes Sportereignis stattgefunden hat, an dem mit Gastgeber Katar, dem Iran, Saudi Arabien und Marokko mehrere Länder aus der Region teilgenommen haben.
- Fairness, um Vertrauen aufzubauen.


Es bedarf weiterer Verhandlungen, die über die Erklärung von Peking hinausgehen, um dauerhaften Frieden zu stiften. Nachdem ich bereits die Bereitschaft zur Mediation angeboten habe, gehe ich einen Schritt weiter und biete meine Bereitschaft als Gefangener der Hamas im Gazastreifen an, im Austausch gegen die noch lebenden israelischen Gefangenen.

Naiv vielleicht. Mutig schon eher. Was bringe ich mit?
- Einen kriegerischen Namen mit einer friedlichen Botschaft ohne Waffen
- Medikamente und Nahrungsmittel
- Sehr leichte „Kriegs- und Besatzungserfahrungen“
- So ein bisserl Vorbildcharakter
- Verhandlungspartner im Nahen Osten (Doha, Riad, Kairo, Ankara …)
- Aufbau des Landes (Gaza und Westjordanland) mit dem Ziel einer Zweistaatenlösung (Palästina)


So ein bisserl Vorbildcharakter…

Leider gab es in der Nähe unseres Hauses keinen Bolzplatz, um zusammen mit Freunden zu kicken. Und auch das spätere Naturschutzgebiet war in der Kindheit ein militärischer Truppenübungsplatz, auf dem Panzer und bewaffnete Soldaten ihre martialischen Übungen abhielten.

Trotz dieser Einschränkungen bin ich mit dem Sport vielfältig als Grundschulkind in Berührung gekommen, so dass ich im Laufe der Zeit wichtige Techniken im Fußball, Handball, Tennis, Tischtennis, Badminton, Hockey, Basketball, Volleyball, Judo oder Skifahren erlernen konnte.

Meine Großtante wohnte neben einem größeren Sportgelände. So hat sie wohl auch per Zufall zwei alte gebrauchte Hockeyschläger und einen alten Tennisschläger bekommen, die sie mir dann schenkte. Häufiger wurden Tennisbälle auf das Grundstück gespielt. Tennis spielte ich somit kostenlos gegen eine Tenniswand. Heute haben sie die Wand abgerissen. Die Liebe zum Ball war in meiner Jugend prägend. Mit der Liebe zum Sport verbinde ich auch die Liebe zur Natur. Später als Jugendlicher das Fahrradfahren im Wald oder am Rhein. Oder Skifahren in den Alpen mit der Schulklasse.

Es ist möglich bescheidenen Wohlstand über mehrere Generationen aufzubauen. Entscheidend nebst einer Beschäftigung sind handwerkliches Geschick und die Arbeit in der Freizeit. Auch mein Vater hat für den familiären Wohlstand sehr hart gearbeitet. Die Startbedingungen waren ähnlich wie bei vielen Opfern des Krieges. Meine Oma musste ihren Mann, also meinen Opa, pflegen. Später bekam sie das Bundesverdienstkreuz.

Die Startbedingungen waren schwierig. Dennoch gelang es meinem Vater und meiner Mutter ein Haus mit zwei Wohnungseinheiten für die eigene Familie und meine Großeltern auszubauen. Zimmer für Zimmer. Insgesamt wohnten auf 200 qm sieben Personen. Da es nicht das allermodernste Haus war, hörte man so ziemlich jeden lauten Schrei oder auch das Benutzen der Holzstufentreppe. Letztlich musste man aufeinander Rücksicht nehmen, was für kleine Kinder nicht einfach war.

Ich wuchs in einem Dreiklang auf. Erziehung zu Hause, Bildung in der Schule, Sport im Verein!

Nach der Grundschule musste ich wählen zwischen Gymnasium und Realschule. Beides war möglich. Im Nachhinein wäre die Realschule für die Persönlichkeitsentwicklung vielleicht geeigneter gewesen, da es dort eine Handball AG gab und die Sportart durch einen Lehrer gefördert wurde, bis hin zu „Trainieren für Olympia“. Neben der Freizeitbeschäftigung hätte man sich das ein oder andere noch abschauen können. Seine Wurfvarianten verbessern können. Und zusammen mit anderen den gleichen Weg gehen und den gleichen Traum träumen können. Im kleinsten Handballverband Deutschlands.

Reine Sportschulen gab es damals eher weniger. Auf dem Gymnasium und später an der Universität war ich in der „akademischen Hierarchie“ eher unten angesiedelt. Meine Eltern hatten keine vergleichbaren schulischen Erfahrungswerte, so dass ich mir sehr viel selbst erarbeiten musste. Mit Leistungs- und Lernbereitschaft als „Arbeiterkind“ ging es auch ganz ohne Google und Brockhaus. Die Wohlfühlatmosphäre im Gymnasium war dennoch gering, da mir der sportliche Bezug in der Schule fehlte. Auch hatte ich weniger soziale Kontakte und Erfahrungen, betrachtet man die Zeit von der frühen Kindheit bis zum Studium. Andere wuchsen kindgerechter auf.

Durch den Zivildienst habe ich den Kontakt zu vielen ehemaligen Mitschülern verloren, die ihr Studium gemeinsam beginnen konnten, so dass ich relativ alleine meine Erfahrungen machen konnte. Auch wenn ich einige gute Bekannte an der Universität kennenlernen durfte, versuchte ich interessengeleitet mein Studium selber zu gestalten.

Das Studium musste ich mir selber finanzieren. Daher habe ich auch drei Jahre und insgesamt sechs Sommermonate am Fließband verbracht. Später schlug ich mich mit schlecht bezahlten Studentenjobs um die Runde, wenngleich ich die meisten Arbeitgeber attraktiv fand. Erschwerend war die Wahl des Marketing Lehrstuhls, da die Auswahl zwischen zwei attraktiven Professoren erfolgen musste.

Zum Einstieg wählte ich eine von sechs angebotenen Klausuren am zweiten Lehrstuhl, die trotz guter Vorbereitung lediglich mit 3,3 und einem schlechten Kursdurchschnitt bewertet wurde. Beste Note war eine 2,7. Am ersten Lehrstuhl waren die Kursdurchschnittsnoten um eine ganze Note besser. Es gab mehrmals die 1,0.

Ich entschied mich endgültig für den Lehrstuhl, der in der Vergangenheit konstant die deutlich besseren Noten vergab. Im Nachhinein war die getroffene Wahl des Lehrstuhls von der Notengebung ein Fehler, wenn man sich an der Durchschnittsnote orientiert, die im Parallelwahlfach um 0,5 bis 1,0 Note besser war. Dort wo ich in einem Fach quasi eine 3,0 bekam, hätte ich am anderen Lehrstuhl eine 2,0 bis 2,5 bekommen. Tatsachenentscheidung leider ohne VAR!

Der Arbeitsmarkt offerierte die höchste Arbeitslosenquote zwischen 1997 mit 12,7% und 2005 mit 13%. Unterschwellig belastete einen diese Situation gewaltig, da der eigene Einstieg ins Berufsleben in diese Phase fiel und alles andere als einfach zu bewältigen war. Aktuell befindet sich die Arbeitslosenquote bei 5,2% in Verbindung mit einem früher nicht gekannten Fachkräftemangel. Die Arbeitsnachfrage ist deutlich geringer als das Arbeitsangebot.

Durch die schlechtere Beurteilung im Wahlfach Marketing, maß ich der Suche nach einem Thema für die Diplomarbeit größere Bedeutung bei. Dabei entschied ich mich wieder für den Marketing Lehrstuhl bei dem ich die erste Klausur geschrieben habe, so dass ich die Möglichkeit hatte ein eigenes Thema zu finden.

Im Vergleich zu einer normalen theoretischen Abschlussarbeit, die vier Monate dauert, war die empirische Diplomarbeit am zweiten Lehrstuhl mit sechs Monaten angesetzt, die bei Anmeldung beim Prüfungsamt beginnt. Da ich bis auf eine Klausur im Grundstudium und eine Klausur im Hauptstudium keine Erfahrungen beim gewählten Lehrstuhl hatte, war es schwierig in den Modus Diplomarbeit zu gelangen. Zudem setzte ich mich selber mit einer angepeilten Note zwischen „sehr gut“ und „gut“ unter Druck.

Ich geriet immer mehr in eine Burnout-Phase mit Erschöpfung und Müdigkeit. Im Vergleich zu einer Diplomarbeit am ersten Lehrstuhl, sah ich mich damals unbewusst mit Problemen konfrontiert:
- Lehrstuhlwechsel
- eigenes Thema suchen
- Modell erstellen
- empirische Erhebung
- mathematiklastiges Statistisches Verfahren
- keine Erfahrungen im Vgl. zu Mitstudenten am Lehrstuhl
- Faire Benotung
- so ein bisserl Arbeiterkind
- Finanzierung über schlecht bezahlte Studentenjobs

Die Kommilitonen mit einer theoriebasierten Diplomarbeit hatten diese Probleme nicht. Und auch die Studenten am zweiten Lehrstuhl, die das Wahlfach komplett absolvierten, hatten deutlich weniger Probleme zu lösen.

Der positive Flow wollte sich nicht einfinden. Während des Endes meines Studiums, bei der mir lediglich besagte Abschlussarbeit fehlte, war ich gesellschaftlich quasi isoliert, da ich mich immer mehr zurückzog und leider auch finanziell noch kürzer treten musste. Kein Urlaub, kein Handballsport und Sparsamkeit prägten diese Phase, anstelle des erfolgreichen Einstiegs ins Berufsleben, welches viele Probleme einfacher gemacht hätte: 9 to 5 mit einem Gehaltsscheck am Ende des Monats.

- Fortsetzung -

Trotz eines Gefühls der Verfolgung habe ich die Basis für eine gemeinnützige GmbH gelegt! Vielleicht auch die Basis für einen Waffenstillstand mit der Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz?

Klar habe ich Respekt vor der Situation. An der Sprachbarriere und fehlenden direkten Kontakten sollte es hoffentlich nicht scheitern..



Beitragvon Alex76 » 10.09.2024, 16:25


Die Ampelregierung geht als großer Verlierer aus den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hervor. Lediglich 10,4% der Wahlstimmen erreichten die SPD, die Grünen und die FDP in Thüringen zusammen. In Sachsen erzielte das Parteienbündnis 13,4%. Auch auf Bundesebene sind die Sonntagsprognosen ernüchternd. Im Vergleich zu den Bundestagswahlen 2021, als das Bündnis auf 51% der Stimmen kam, würde die Ampel am 8.9.2024 laut Berechnungen des Spiegels nur noch 30% erhalten.

Sonntagsfrage - So würden die Deutschen gerade wählen (Stand: 10.9.2024) https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 44816.html


Politischer Status Quo der Ampelregierung

Die Erfahrungen mit einer Ampelkoalition auf Landesebene sind gemischt. So formierte sich von 1990 bis 1994 in Brandenburg erstmalig eine Ampelregierung in Deutschland. Anfangs mit Bündnis 90, die kurze Zeit später mit den Grünen fusionierten. Ebenso wie die zweite Ampelregierung in Bremen, die von 1991 bis 1995 regierte, zerbrach auch die Regierung in Brandenburg ein halbes Jahr vor den regulären Landtagswahlen.

Erfolgreicher war die Ampelregierung in Rheinland-Pfalz. Eher aus der Not geboren gelang es Malu Dreyer 2016 mit SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen sich zu einigen, so dass eine im Raum stehende Große Koalition als „Ultima Ratio“ verhindert wurde. Es war das zweite Kabinett unter Dreyer, welches am 18. Mai 2016 vereidigt wurde und in 2021 eine Neuauflage fand. Nach dem Rücktritt von Malu Dreyer wurde das Kabinett unter Alexander Schweitzer mit der Ampelregierung fortgeführt. Die rheinlandpfälzische Ampelkoalition war die erste auf Landesebene, welche die komplette Wahlperiode bis zur nächsten Landtagswahl Bestand hatte und bei der nach der folgenden Wahl alle beteiligten Parteien wieder im Landtag vertreten waren.

Auf der Bundesebenen sind die Anforderungen und Herausforderungen andere. Neben den Problemen im eigenen Bundesland, ist die Bundesregierung sowohl mit dem eigenen Volk als auch mit dem Ausland konfrontiert. Der Krieg in der Ukraine verteuerte die Energieversorgung, da günstigeres russisches Erdgas substituiert werden musste, u.a. mit Frackinggas. Zudem ist die Frage nach Waffenlieferungen an die Ukraine grenzwertig, aber in der jetzigen Situation auch notwendig.

Gemeinsame Anstrengungen mit dem Blick auf den Klimawandel sind wichtig, die Kosten müssen allerdings von allen getragen werden. Besonders heftig treffen sie die Ärmeren im Land. Armut und Wohlstandsverlust in vielen Varianten bedrohen Deutschland und andere Länder. Andererseits wachsen aus dem Ausstieg aus der Kohle neue Berufe in der Energiewirtschaft. Ziel ist die möglichst frühe Klimaneutralität.

Um die Erderwärmung zu begrenzen, beschlossen die teilnehmenden Länder bei der Pariser Weltklimakonferenz 2015 ein Maximum von 2 Grad bis 2100, möglichst 1,5 Grad. Dafür muss der CO2-Ausstoß gesenkt werden hin zur Klimaneutralität.

Mit dem European Green Deal will die Europäische Union bereits bis 2050 klimaneutral sein und strebt bis 2030 die Senkung klimaschädlicher Emissionen um 40 Prozent unter den Wert von 1990 an. China als größter Emittent von klimaschädlichen Gasen plant bis 2060 klimaneutral zu sein. Daher ist die Ankündigung von Ex-Kanzlerin Angela Merkel positiv zu werten, wenn Deutschland bereits 2045 die Klimaneutralität ankündigt, um die größten Länder zu animieren es gleich zu tun!

V. Verpflichtungserklärung & Initiativen von der Klimakonferenz 2021 in Glasgow

Die Klimakonferenz war vom 31.10.2021 bis zum 12.11.2021 datiert. Wie bei fast jeder Klimakonferenz sollte auch die COP 26 in die Verlängerung gehen. Die Abschlusserklärung wurde am Samstag den 13.11.2021 nach zähen Verhandlungen mit Indien und China bzgl. des Ausstiegs aus der Kohle beschlossen.

Auf zehn Seiten und in 97 Einzelpunkten wurden die Verhandlungen in Glasgow zusammengefasst. Ist Glasgow in Verbindung mit der COP21 in Paris 2015 der entscheidende Schritt nach vorne beim Klimawandel? Hier die komprimierte Zusammenfassung:

1.) Klares Bekenntnis zum 1,5 Grad-Ziel

Im Pariser Klimaabkommen ist in Artikel 2 das Ziel formuliert den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu halten und möglichst auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Die Klimakonferenz in Glasgow hat sich nun klar zu dem 1,5 °C-Ziel positioniert, da im Vergleich zu höheren Temperaturen die negativen Folgen exorbitant steigen.

2.) Neue Selbstverpflichtungen durch nationale Klimapläne (nationally determined contributions, NDCs)

Bisher haben 151 Staaten ihre nationalen Klimapläne (NDCs) an das UN-Klimasekretariat adressiert. Dadurch würde die globale Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 2,4 Grad steigen und das Paris-Ziel von 1,5 Grad erheblich verfehlen. Ein „Weiter-so“ würde eine Temperaturerhöhung von fünf bis sechs Grad bedeuten.

Bereits im nächsten Jahr muss der Rest der Länder ihre Selbstverpflichtungen vorlegen. Darüber hinaus sollen neue verbesserte Vorschläge dem UN-Klimasekretariat eingereicht werden bei Ländern, die ungenügende Pläne vorgelegt haben. Besonders China und Indien sind hier aufgefordert nachzulegen.

In der Abschlusserklärung ist vermerkt, dass schnelles und entschiedenes Handeln nötig ist, um den Pfad zum 1,5 Grad-Ziel zu avisieren. Dafür ist kurzfristig die Halbierung des CO2-Ausstoßes bis 2030 nötig.

3.) Klimaneutralität

Das Wort Klimaneutralität kommt zwar im Übereinkommen von Paris in keinem Wort vor, erringt aber bei der COP26 große Bedeutung, da die Staaten Angaben über ihre Klimaneutralität machen sollen. Mit der Klimaneutralität wird ein Prozess oder Tätigkeit beschrieben, der das Klima nicht beeinflusst.

Dem ist der Begriff der Treibhausgasneutralität nahe, worunter in der Wissenschaft Aktivitäten bezeichnet werden, bei denen entweder keine Treibhausgase in die Atmosphäre abgegeben oder deren Emissionen vollständig kompensiert werden. Es kommt also insgesamt zu keinem Konzentrationsanstieg der Gase. Werden keinerlei Treibhausgase emittiert, so dass auch keine kompensiert werden müssen, spricht man auch von Emissionsfreiheit.

Während Deutschland als Vorreiter bis 2045 klimaneutral sein möchte, belegt Indien mit dem Ziel bis 2070 den letzten Platz. Dazwischen liegen (Rest-)Europa, Australien, Kanada und USA bis 2050. Russland und China bis 2060.

4.) Auslaufendes Kohlezeitalter

Erstmals wurde in der Abschlusserklärung vermerkt, dass die Staaten den beschleunigten Ausstieg aus der Kohle einleiten sollen. Dies gilt nicht für Kohlekraftwerke mit CO2-Abscheidung, die mit Technologien zum Abfangen von klimaschädlichem Kohlendioxid versehen sind.

Zudem sollen ineffiziente Subventionen für Öl, Gas und Kohle gestrichen werden. Hierunter fällt z.B. nicht die Förderung von Erdgas-Infrastruktur zur Überbrückung beim Umstieg von Kohle auf erneuerbare Energien.

5.) Abschluss des Regelbuchs für das Pariser Klimaabkommen

Zunächst ging es um Maßstäbe, Berichtspflichten, Transparenz, Überprüfbarkeit und Verantwortlichkeiten bei den staatlichen Klimaschutzberichten an das UN-Klimasekretariat.

Berichtszyklus wurde von 10 Jahren auf 5 Jahre verkürzt.

Ebenfalls im Regelbuch wurden Austausch- und Anrechnungsmodi für Treibhausgas-Minderungen im Rahmen von internationalen Klimaschutzprojekten behandelt. Auf internationaler Ebene können durchaus Klimaschutzinvestitionen in anderen Ländern sinnvoller sein als ins eigene Land, wenn damit größerer Klimanutzen erzielt werden kann. Staaten und Unternehmen haben nun die Möglichkeit Kooperationen im Ausland nach festen Regeln auszuführen, so dass es zu keiner Doppelzählung von eingesparten CO2 kommen wird. Dafür sorgt ein Abgleich im Geber- und Nehmerland.

6.) Finanzen für Klimaanpassung

Zu keiner Einigung ist es bei der Finanzierung der Klimaanpassung gekommen, die die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie den Ausstieg aus fossilen Energien betrifft. Die im Jahr 2009 getroffene Zusage von jährlichen 100 Milliarden Euro ab 2020 wurde von den Industrieländern nicht eingehalten. Laut der Bundesregierung wird das gemeinsame Ziel der Industrieländer, dafür jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, voraussichtlich ab 2023 erfüllt. Hier geht es um Hilfen, Kredite und Investitionen in moderne Technologien und Strukturen.

7.) Schäden und Verluste

In Glasgow wurde ein Geldtopf für Hilfen bei Schäden und Verlusten eingerichtet, mit dem Zerstörungen und erzwungene Umsiedlungen nach Dürren, Sturmfluten oder Wirbelstürmen bedacht werden.

Die Staaten sind angehalten freiwillig einzuzahlen. Von den ärmeren Ländern war der Aufbau einer eigenständigen Finanzinstitution, welche finanzielle Mittel bei klimabedingten Schäden und Verlusten bereitstellt, angedacht. Zunächst wurde ein Sekretariat gebilligt, um das Thema zu bearbeiten.

8.) Initiativen

Die britische Konferenzpräsidentschaft hat in den vergangenen zwei Wochen Initiativen angestoßen, denen sich Ländergruppen, Unternehmen und Institutionen angeschlossen haben:

- Unter anderem bekannten sich 190 Staaten, Regionen und Organisationen dazu, aus der Kohleverstromung auszusteigen,

- Etwa 40 Länder wollen die Finanzierung fossiler Energieträger im Ausland beenden.

- Mehr als 110 Staaten sagten zu, bis 2030 den weltweiten Verlust der Wälder zu stoppen.

- 105 Länder streben eine Minderung ihres Methan-Ausstoßes bis 2030 um 30 Prozent an.

- Eine Allianz aus 24 Staaten, sechs großen Autoherstellern sowie einigen Städten und Investoren wollen auf ein Ende des Verkaufs des Verbrennermotors bis spätestens 2040 hinwirken.
Quelle: viewtopic.php?p=1378095#p1378095


Sowohl der Klimaschutz als auch Frieden sind langfristig wohlstandsbewahrend und -fördernd. Ehrliche Bemühungen in diese Richtung müssen gefördert werden. Gefordert ist nicht nur der Staat sondern auch jeder einzelne.

Im politischen Rückspiegel zeigen sich die Leistungen der Ampelregierung, die unangenehm aber teils auch notwendig waren. In Zeiten, die einerseits von großen Krisen erschüttert waren, andererseits von Kommunikationsdefiziten z.B. beim Gebäudeenergiegesetz. Uneinige emotionale Haushaltsdebatten sorgten für Ärger untereinander und Unverständnis bei der Bevölkerung.

Im sozialen Bereich hat sich der Mindestlohn von 9,60€ (01.07.2021) auf 12,82€ (01.01.2025) erhöht und statt Harz IV lautet die Grundsicherung nun Bürgergeld. Die Debatten nach einer gerechten Entlohnung und dem Bezug von Bürgergeld wird sich noch in die nächsten Jahre ausdehnen. Wichtig sind Ausbildung und Vorbilder, um die intrinsische Motivation zu erhöhen.

Ist Deutschland nun gut aufgestellt und wirtschaftlich wettbewerbsfähig mit den USA oder China?

Der Blick auf den Automobilsektor zeigt die Schwierigkeiten auf. So werden heimische Elektromobilhersteller durch subventionierte Batterien in China gefördert, so dass die Marktanteile deutscher Autobauer sehr niedrig sind. Zudem werden E-Autos von der Umsatzsteuer befreit, so dass der Verbrenner an Marktanteilen und Bedeutung verliert.

Auch die USA fördern im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) E-Autos aus dem eigenen Land mit einer Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar, wenn eine Endmontage in den USA und eine Verwendung von US-amerikanischen Batterierohstoffen erfolgt. Diese Restriktionen von den USA und besonders China stellen einen Verstoß gegen Welthandelsregeln dar und benachteiligen deutsche Unternehmen im Wettbewerb.

03.05.2024: Inflation Reduction Act der USA - Steuerliche Regelungen in der internationalen Kritik
https://www.dihk.de/de/themen-und-posit ... -usa-92844

Um Investitionen in zukünftige Technologien zu fördern, hat die US-Regierung um Präsident Joe Biden den Inflation Reduction Act konzipiert.
Was sind die Inhalte des IRA?
Beim IRA handelt es sich um ein komplexes Gesetzeswerk, dessen Kern in Subventionen und Steuergutschriften für die Produktion klimafreundlicher Energien und für Investitionen in Anlagen für die Herstellung klimafreundlicher Güter wie Wärmepumpen, Batterien oder Solarzellen sowie Zuschüssen für Elektroautos besteht. Das geplante Volumen dieser Subventionen beträgt 369 Mrd. US-Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Subventionen sind in vielen Fällen daran gebunden, dass die Produkte in den USA hergestellt werden oder in Ländern, die mit den USA ein Freihandelsabkommen abgeschlossen haben (Local-Content-Klauseln). Hinzu kommen Steuererhöhungen für Unternehmen, darunter die Einführung einer Mindeststeuer auf Gewinne von Unternehmen ab 1 Mrd. US-Dollar Umsatz.

https://www.bundesfinanzministerium.de/ ... n-ira.html


Das Bundesfinanzministerium reagiert auf den IRA mit Gelassenheit und rät von einem Subventionsaktionismus ab, zumal Europa mit dem Green Deal neue Technologien und regenerative Energien fördert:

Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats beim BMF – „US-Inflation Reduction Act: Implikationen für Europa
https://www.bundesfinanzministerium.de/ ... onFile&v=1

Es besteht wohl noch internationaler Gesprächsbedarf um einen fairen grünen Wettbewerb zu etablieren.


Um Investitionsabwanderungen in die USA oder China entgegenzuwirken, hat die Ampelregierung einen 10 Punkteplan für den Wirtschaftsstandort Deutschland 2023 entworfen und 2024 eine Wachstumsinitiative mit 49 Maßnahmen beschlossen. Konkrete Beschreibungen finden sich auf den Seiten der Bundesregierung, die hier verlinkt sind:

10 Punkte für den Wirtschaftsstandort Deutschland - Zukunftsinvestitionen fördern, Finanzierung erleichtern, Verfahren beschleunigen

Bei der Kabinettsklausur in Meseberg am 30. August 2023 hat die Bundesregierung einen 10-Punkte-Plan für den Wirtschaftsstandort Deutschland vorgestellt und weitere zukunftsweisende Beschlüsse gefasst. Zentrale Themen waren das Wachstumschancengesetz, Bürokratieabbau und Digitalisierung. Es gehe darum, das Wachstum in Deutschland voranzubringen, so der Kanzler.
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... 23-2216498
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1

Fragen und Antworten - Haushaltsentwurf 2025 setzt klare Prioritäten
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... 25-2299130
Fragen und Antworten - Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung
https://www.bundesregierung.de/breg-de/ ... ve-2306060

Wachstumsinitiative beschlossen, gemeinsam mit dem weiteren Finanzplan und dem Nachtragshaushalt 2024.
5. Juli 2024 - Wachstumsinitiative – neue wirtschaftliche Dynamik für Deutschland
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1
5. Juli 2024 - Informationen zur Einigung auf den Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 und die Wachstumsinitiative
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1
17.07.2024: Kabinett beschließt Wachstumspaket - 49 Maßnahmen zur Rettung der Konjunktur
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ko ... g-100.html

Fazit:

Auch wenn so viel wie nie zuvor investiert wird, etwa in Schienen, Straßen und den Nahverkehr, so reicht es aktuell nicht aus, um auf ein ähnliches Niveau wie bei den Nachbarländern zu kommen. Sowohl die Pünktlichkeit als auch die Verbindungen müssen im Bahnverkehr verbessert und die Attraktivität erhöht werden, indem Investitionen in das Streckennetz weiter forciert werden. Zudem hat sich ein erheblicher Rückstau bei der Sanierung von Brücken gebildet.

Laut dem Haushaltsentwurf werden Bürgerinnen und Bürger in den nächsten beiden Jahren um insgesamt 23 Milliarden Euro entlastet. Zugleich werden die Vorgaben der Schuldenbremse eingehalten, so dass Deutschland die europäischen Defizitkriterien vorbildhaft einhält.


Schwarz, Rot, Gold 2.0

Die AfD konnte bei den Landtagswahlen in Thüringen (32,8 %) und Sachsen (30,6 %) Spitzenwerte erzielen. Und auch bei der Berechnung des Spiegels käme die AfD am 8.9.2024 in Deutschland auf 18% der Wählerstimmen. Lediglich 13% beträgt noch die Differenz zur Ampelregierung, die 31% der Stimmen vereint.

Sonntagsfrage - So würden die Deutschen gerade wählen (Stand: 10.9.2024) https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 44816.html

Die Wahlen in Mitteldeutschland waren im Fokus der deutschen und internationalen Aufmerksamkeit. Der Erfolg der AfD ist auch das Ergebnis besorgter Wähler. So sind die finanzielle Absicherung im Alter, die Zukunft der Kinder, die aktuelle finanzielle Situation, Kriminalität und Gewalt sowie die generelle Arbeitsplatzsituation Gründe für die Wahl der AfD.

Persönlich finde ich es erstaunlich, dass der MDR (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) die Zeit um 20 Uhr nicht mit der Tagesschau besetzt, so wie bei allen anderen Bundesländern auch. Klar ist dies nicht die Hauptursache für das Ergebnis, wie die Auswertungen der Hans Böckler Stiftung aufzeigen:

Auf einen Blick - Aufstieg des Rechtspopulismus: Erklärungsansätze und Analysen
https://www.boeckler.de/de/auf-einen-bl ... -37867.htm

Deutschland scheint zerstritten und politisch fragmentiert. Eine Koalition mit der AfD lehnen sowohl die etablierten Parteien als auch das neugegründete Bündnis Sara Wagenknecht ab. Die Freiheitspartei, die FDP, erreicht sowohl in Sachsen und in Thüringen lediglich 1% der Stimmen. Auch für Deutschland würde die FDP mit 4% an der 5%-Hürde scheitern.

Wie geht es weiter?

Bei den Olympischen Spielen in Frankreich zeigte sich ein politisch zerstrittener Gastgeber nach der Eröffnungsfeier und den ersten Medaillen als stolze und geeinte Nation. Dort wo vor zwei Monaten Emmanuel Macron nach den Europawahlen die Auflösung der Nationalversammlung und Neuwahlen aufrief.

Mit einer imposanten Eröffnungsfeier zelebrierten die Franzosen die Werte der Französischen Revolution:
- Freiheit (liberté)
- Gleichheit (egalité)
- Brüderlichkeit (fraternité)

Die Werte aus der Französischen Revolution von 1789 (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit – Liberté, Egalité, Fraternité) waren auch Treiber für das Hambacher Fest am 27. Mai 1832 und die verfassungsgebende Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche:

Schwarz, Rot, Gold

Der 1.FC Kaiserslautern trägt seit dieser Saison auswärts die Farben Schwarz, Rot, Gold auf einem weißen Trikot, was an die Zeiten des Hambacher Festes von 1832 erinnert, als die Forderungen der Festteilnehmer nach nationaler Einheit, Freiheit und Volkssouveränität gegenüber der restaurativen Bemühungen des Deutschen Bundes angeprangert wurden. Erstmals wurde die deutsche Nationalfahne von Teilnehmern gehisst. Hambach ist ein Ortsteil von Neustadt an der Haardt (heute: Neustadt an der Weinstraße).

Historisch fußen die Forderungen auf der französischen Revolution von 1789 mit dem Sturm auf die Bastille. Französische Revolutionstruppen eroberten in den folgenden Jahren linksrheinische deutsche Gebiete. Ab 1801 gehörte die heutige Pfalz zur Französischen Republik. Mit den Franzosen wurden auch die Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (Liberté, Egalité, Fraternité) in die Pfälzer Gesellschaft getragen.

Durch Napoleon Bonapartes Niederlage während der Befreiungskriege von 1813-1815 änderten sich die Herrschaftsstrukturen. Beim Wiener Kongress von 1814-1815 wurde die Pfalz zunächst Österreich zugewiesen, was sich ein Jahr später in eine bayrische Zugehörigkeit ändern sollte. Die bayrische Verfassung von 1818 gehörte zu den fortschrittlichsten im Deutschen Bund und garantierte besondere Freiheitsrechte, die im Rheinkreis aus der Napoleonischen Zeit galten.

Aufgrund der Randlage und durch die Missernte von 1831 verschärften sich die sozialen und wirtschaftlichen Probleme in der bayerischen Rheinpfalz. Dazu benachteiligte die Obrigkeit aus Bayern die Wirtschaft der Pfalz durch hohe Zoll- und Steuerabgaben. Die Steuern waren zwei- bis viermal so hoch bemessen wie in „Altbayern“. Parallel platzte die Nachricht einer neuen Revolution in Frankreich 1830 ein, welche von der „Neue Speyrer Zeitung“ und der Zeitschrift „Rheinbayern“ begrüßt wurde. In München war die Regierung, ob der Zustimmung zur Revolution durch die Presse, nicht begeistert. In Folge sollte der pfälzische Regierungspräsident als besondere Pflicht die Presse gründlich beobachten. Eine Verordnung des bayrischen Königs stellte dann am 28. Januar 1831 alle politischen Schriften unter Zensur. Im Rheinkreis betraf die Verordnung 15 Zeitungen.

Nach heftigen Protesten musste der bayrische König seine Zensurverordnung im Juni 1831 zurücknehmen. Am Protest beigetragen hat der „Bote aus dem Westen“, eine seit April 1831 erscheinende Tageszeitung von Herausgeber Philipp Jakob Siebenpfeiffer. Die pfälzische Presse linksrheinisch zog weitere kritische Journalisten an, wie der des fränkischen Journalisten Johann Georg August Wirth. Als Herausgeber der „Deutsche Tribüne“, die ab Januar 1832 in Homburg erschien, forderte er die Bildung eines deutschen Reiches mit demokratischer Verfassung.

Ähnliche Ziele verfolgte der „Deutsche Vaterlandsverein zur Unterstützung der Freien Presse“, kurz „Deutscher Preß- und Vaterlandsverein“ (PVV). Ende Januar 1832 gegründet, bezweckte der Verein die Unterstützung der freien Presse durch die Erlangung der Pressefreiheit sowie die Vereinigung aller Staaten des deutschen Sprachraums. Jegliche Gesetzmäßigkeit solle aus der Volkssouveränität erschlossen werden und nicht mehr nur durch die göttliche Legitimation und Willkür des Königtums.

Die Blätter Siebenpfeiffers und Wirths, die sich durch ihre Radikalität im Vergleich z.B. zur „Neue Speyrer Zeitung“ abhebten, wurden genauso wie der „Press- und Vaterlandsverein“ durch die Bundesversammlung Anfang März 1832 in Frankfurt verboten. Nachdem Wirth Mitte März zunächst verhaftet wurde, stellte das königliche Appellationsgericht des Rheinkreises am 14. April seinen Freispruch fest.

Im Rheinkreis haben sich andere Protestformen entwickelt, um der zunehmenden Behinderung der Presse und der Gefahren der einzelnen Journalisten zu entgegnen. Pfälzische Landtagsabgeordnete wurden mit Festessen für ihr parlamentarisches Engagement gefeiert. Zugleich waren die Abgeordnetenfeste ein neues Forum für die liberale Opposition gegen die um Machtdruck ringende bayrische Regierung. Versammlungen waren verboten. Eine weitere Form des Protests war die Errichtung von Freiheitsbäumen, die in mindestens 60 Pfälzer Ortschaften standen.

Für den 26. Mai lud der Neustädter Geschäftsmann Karl Thum zum 14. Jahrestag der bayerischen Verfassung auf das Hambacher Schloss ein. Dort sollte eine Verfassungsfeier stattfinden. Der Pfälzer Opposition um Siebenpfeiffer kam dieser Vorstoß ungelegen, so dass er ein Flugblatt verfasste, um die Feier zu ignorieren und stattdessen am 27. Mai zu einem Fest der Hoffnung auf das Hambacher Schloss einzuladen, zu dem „die deutschen Männer und Jünglinge jedes Standes“ sowie die „Frauen und Jungfrauen“ willkommen sind. Auf Anweisung der bayerischen Regierung verbot die Kreisregierung das Fest am 8. Mai und verhängte vom 26. bis zum 28. Mai über Neustadt und Umgebung ein Ausnahmezustand. Am 17. Mai nahm die Kreisregierung in Speyer ihr Verbot aufgrund massiver Proteste gegen die Eingriffe in die Volksrechte zurück.

Vom 27. Mai bis zum 1.Juni 1832 strömten 25.000 bis 30.000 Menschen aus allen Teilen Deutschlands in Begleitung von Gästen aus Frankreich und Polen in die Pfalz zum Hambacher Schlossberg. Die Redner forderten die Einheit des Vaterlandes und eine freiheitliche Verfassung. Unter Freiheit verstanden die Redner weniger materielle und soziale Gleichheit, sondern die bürgerlichen Grundrechte wie Meinungs-, Rede- und Pressefreiheit, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit und wirtschaftliche Freiheitsrechte, also Handels- und Gewerbefreiheit.

In der Minderheit waren Vertreter einer gewaltsamen Revolution. Dennoch reagierten die Regierungen in Frankfurt und München entschlussfreudig und machten den führenden Hambacher Demonstranten den Prozess. Um wieder Ruhe und Ordnung herzustellen beorderte König Ludwig I von Bayern ein Drittel seiner aktiven Armee in den Rheinkreis.

Neben dem Hambacher Schloss gilt die Paulskirche in Frankfurt als Symbol der demokratischen Bewegung in Deutschland. Ausgehend von der Märzrevolution zwischen März 1848 und Juli 1849 ereignete sich ein Aufstand im Deutschen Bund, der sich gegen die Restaurationsbestrebungen der in der Heiligen Allianz verbündeten Herrscherhäuser in weiten Teilen Mitteleuropas richtete. Auch Provinzen und Länder außerhalb des Bundesgebiets, die unter der Herrschaft der mächtigsten Bundesstaaten Österreich und Preußen standen, so etwa Ungarn, Oberitalien oder Posen waren betroffen.

Ausgangspunkt der Revolution war das Großherzogtum Baden. Von dort breitete sich die Revolution auf die übrigen Staaten des Bundes aus. Von Berlin bis Wien wurden liberale Regierungen in den Einzelstaaten berufen. Die Journalisten Schüler, Wirth, Venedey und weitere Teilnehmer des Hambacher Festes kehrten aus dem Exil zurück. Einige von ihnen wählte die Bevölkerung in die Frankfurter Nationalversammlung, die aus etwa 585 Abgeordneten bestand und als „Professoren-Parlament“ tituliert wurde, da speziell Berufe wie höhere Beamter, Richter oder Professor im Parlament anzutreffen waren.

Mit der verfassungsgebenden Nationalversammlung am 18. Mai 1848 in der Paulskirche war ein großer Schritt in Richtung eines liberalen, bürgerlich-demokratischen und nationalen Staates geleistet. Die Nationalversammlung implementierte eine Zentralregierung und deutete sich selbst als Parlament eines revolutionären, entstehenden Deutschen Reiches.

Viele Revolten während der Märzrevolution wurden niedergeschlagen. Einige Oppositionelle wanderten in die Vereinigten Staaten von Amerika aus, wo sie sich für ihre Ideale einsetzten, so auch für die Umsetzung der konföderierten Republik, Bürgerrechte und die Abschaffung der Sklaverei.

Als Pfälzer Europäer darf man gerne seinen (Lokal-)Patriotismus stolz demonstrieren… So auch in dieser Saison erstmalig auswärts Schwarz, Rot, Gold tragend. Gut schaut es aus. Und begehrt ist es auch. Leider habe ich für diese Saison kein Leiberl in der Größe XXL oder XL bekommen. Alles ausverkauft!
Quelle: viewtopic.php?p=1391454#p1391454


Das französische Olympische Komitee ergänzte die Werte aus der Französischen Revolution von 1789 (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) für die Eröffnungsfeier um die Werte

- Schwesterlichkeit (sororité)..
- Sportlichkeit (sportivité)..
- Festlichkeit (festivité)..
- Dunkelheit/Finsternis (obscurité)..
- Solidarität (solidarité)..
- Feierlichkeit (solennité)..

Hier nochmals: Olympische Eröffnungsfeier im Zeichen der Toleranz und der Liebe
viewtopic.php?p=1495826#p1495826

Aktuell ist die ungesteuerte Migration das beherrschende politische Thema in Deutschland. Die Aufnahmekapazitäten sind erschöpft. Auch zeigen Gewalt und Kriminalität die juristischen und tatsächlichen Lücken in der Abschiebepraxis. Dennoch darf die aktuelle Lage keine generelle Ausländerfeindlichkeit auslösen.

Hier zeigen die Olympischen Spiele ihre volle Wirkungskraft, wenn sich 206 Nationen gemeinsam im Wettbewerb fair duellieren und gemeinsam feiern. Es gibt also Gemeinsamkeit und die Kraft einer großen Idee, die die Menschheit in Vielfalt vereint. So wie die Werte der Französischen Revolution, die in anderen Ländern fairere Gesellschaftsstrukturen und Frieden bewirken könnten. Dadurch würden illegale Einwanderungen minimiert werden!

Was wir aktuell brauchen sind Fairplay, Teamspirit und Solidarität um der derzeitigen Dunkelheit/Finsternis (obscurité) zu entrinnen, die da weiterhin lautet
- Klimawandel
- Krieg in der Ukraine und in Gaza
- Transformation der Wirtschaft (Energiepolitik)
- Fachkräftemangel


Goldene Fondskonzepte als liberaler Lösungsansatz…

… durch freiwillige Vermögensabgabe (für Rente, Klima, Infrastruktur, Sport, …)

Die deutsche Haushaltssperre, die von Christian Lindner beharrlich verteidigt wird, ist zwar kontrovers, demonstriert aber nach Europa den Sparansatz mit zukünftigen Investitionspotential, statt der teuren Rückzahlung von Anleihen. Wie lassen sich dennoch wichtige Investitionen in ein kapitalmarktbasiertes Rentensystem finanzieren? Wie kann der Klimatransformationsfonds zukünftig weiter bestückt werden, so dass die Industrie klimafreundlich produzieren kann? Wie können wichtige infrastrukturelle Bauten im Kontext einer klimafreundlichen Mobilität errichtet werden? Wie können Breitensport und Schulen gefördert werden?

Auch hier liefern die Werte aus der Französischen Revolution Orientierung. Durch die Abschaffung der Vermögenssteuer 1995 kann jeder „Großkopferte“ schauen, wie viel Ersparnis erzielt wurde. Des Weiteren sollte der ein oder andere Steuersparmodellnutzer (Cum Ex, …) mögliche Gewissensbisse in den monetären Topf einzahlen. Doch in erster Linie sollte es freiwillig und vom Herzen kommen, da es um einen gesunden deutschen Patriotismus geht in Verbindung mit einem freundschaftlichen Verhältnis zum Nachbarland Frankreich.

Der Fokus ist auf das Investitionsklima gerichtet mit Innovationsfreude, Sympathie, Kompetenz, Qualitätsversprechen und ganz besonders Nachhaltigkeit und Menschlichkeit!

Exkurs: Blick auf die Automobilindustrie ohne Detailkenntnisse - Keine Wachstumsbranche, aber mit viel Potential zur Differenzierung?

- Erfindungsspirit eines Carl Benz
- Nostalgie erfolgreicher Modelle auf die E-Modelle übertragen
- Markenbildung im Premiumbereich
- Kostensenkungen bei E-Modellen (Kostenführerschaft und Skalierungsvorteile von China)
- objektive Einschätzung der E-Mobilität auf das Klima (u.a. Umweltzerstörung durch Batterie)
- Folgekosten (Reparaturen) und Gesamtkosten
- Innovationen beim Verbrenner (Forschungskompetenzen deutscher Automobilbauer bündeln)
- Technologie vs. Mensch
- Made in Germany/Europe



Gesellschaft versportlichen

Die Migration ist die aktuell größte politische Debatte. Dabei stößt die Aufnahmekapazität an ihre gesellschaftlichen Grenzen, da viele Städte und Gemeinden überfordert sind und auch der soziale Wohnungsbau nicht die erforderliche Dynamik erreicht.

Der Sport wird diese Probleme nicht lösen können, allerdings kann er in einem ausgeglichenen Staat väterlich seine Bewohner zu mehr Zufriedenheit verhelfen. Auch der Staat ist sich der Bedeutung des Sports bewusst und hob im altehrwürdigen 10. Sportbericht (2003) die besonderen Funktionen des Sports hervor:

1. Beitrag zur Gesundheit:
Die positiven Wirkungen des Sports für die Gesundheit der Bürger sind seit jeher anerkannt. Dies insbesondere, da in unserer Gesellschaft die körperliche Arbeit zunehmend an Bedeutung verliert und zunehmend Bewegungsmangel, Überernährung und Zivilisationskrankheiten zu verzeichnen sind. Hier kommt dem Sport im besonderen Sinne eine kompensatorische Form zu, die u. a. auch das Körper- und Gesundheitsbewusstsein verändert.

2. Beitrag zur Demokratie:
Die Organisation des Sports in Deutschland beruht im Wesentlichen auf demokratisch gewählten, unabhängigen und zumeist ehrenamtlich geleiteten Vereinen und Verbänden. Diese werden im Wesentlichen von gemeinschaftsfördernder Eigeninitiative und Eigenverantwortlichkeit getragen. Sportvereine praktizieren Demokratie, im Verein werden demokratische Verhaltensweisen eingeübt.

3. Beitrag zur Identifikation:
Sport bietet die Möglichkeit zur Identifikation. Er ermöglicht lokale, aber auch internationale Repräsentation. Er ermöglicht nationale, aber auch lokale Identität. Die Identifikation der Bürger mit dem eigenen Gemeinwesen stärkt die Gesellschaft. Ohne Identität gibt es keine freiheitliche Lebensordnung.

4. Beitrag zur Integration:
Zu den wichtigsten gesellschaftlichen Leistungen zählt die soziale Integration unterschiedlicher Gruppen und Schichten.

5. Beitrag zur Einübung sozialen Verhaltens:
Sportliche Betätigung bedeutet immer auch Einübung sozialen Verhaltens. Durch die Organisation im Verein, durch Mannschaftssportarten und durch die Begegnung im Wettkampf entstehen soziale Kontakte. Sport und sportliche Betätigung vermitteln drei wesentliche Elemente des freiheitlichen Gemeinwesens:
- die freiwillige Einordnung in eine Gemeinschaft,
- die Einhaltung von Regeln und
- die Einübung von Mechanismen zur kontrollierten Konfliktlösung.

6. Beitrag zur Anerkennung des Leistungsprinzips:
Sport steht auch für Prinzipien wie Leistung, Wettkampf und Gleichheit der Chancen ohne die der Sport ebenso wenig auskommen kann wie unsere Gesellschaft.

7. Beitrag zur Entwicklungsbewältigung und Lebenshilfe:
Sportliche Betätigung und die Mitgliedschaft in einem Sportverein leisten auch einen Beitrag zur Qualität des Lebens, zur Selbstfindung und Selbstverwirklichung, besonders auch für ältere und behinderte Menschen. Im Verein integrierte Jugendliche weisen deutlich geringere jugendtypische Belastungen und Überforderungen auf.
Quelle: https://www.bisp-surf.de/Record/PU201609006757/Solr und https://www.vibss.de/vereinsmanagement/ ... -staates-1


Neben den finanzkräftigen Metropolregionen gibt es auch die eher finanziell abgehängten Kommunen, die kräftig sparen müssen und weniger Investitionen in Sportstätten leisten können. Um diesen Unterschied zu beheben, bietet die Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk einen nachhaltigen Ansatz, der es Vereinen ermöglicht wettbewerbsfähig zu sein.

Weitere positive Vorteile …

- Finanzielle Entlastung von Kommunen
- auf der Suche nach Freiheit, Spaß und Freundschaft –
dem Sporterlebnis!
- Zugang zum Sport (Aktives und passives Sporttreiben) aber auch zu handwerklichen Tätigkeiten
- Für den Menschen einsetzen
- Fähigkeiten und Interessen entwickeln
- Bildungsangebote sowie Bildungsdefizite ausgleichen
- Christliche Werte in Verbindung mit Toleranz



Beitragvon Alex76 » 17.10.2024, 22:55


Persönliches Ultimatum bis zum 24.10.2024

Mittlerweile sind die Fronten im Nahen Osten verhärtet und sichtbar. Der Krieg Israels umfasst den Gazastreifen mit der Hamas im Süden und den Südlibanon mit den Hisbollah Milizen im Norden. Im Hintergrund sind das Westjordanland, der Jemen mit den Huthi Rebellen und der Iran. Letzterer arbeitet an der Atombombe. Kennzeichnend für den Iran, die Hamas, die Hisbollah und die Huthi Rebellen ist der Hass auf Israel und die Ablehnung des Existenzrechtes des Staates Israel.

Wie können ein Waffenstillstand und ein späterer Friedensvertrag ein zufriedenstellendes Ergebnis bringen, welches trotz Zeitenwende einen stabilen Frieden bewirkt? Trotz aller Verluste stellt sich die Frage ob es auch einen positiven Nutzen für beide Kriegsparteien gibt, die verkrusteten Ansichten und Einsichten in der Moderne aufzubrechen. Ein positives Beispiel ist die Beziehung zwischen den ehemaligen Kriegsparteien Deutschland und Frankreich, die aus den Wirren diverser Kriege ein Projekt wie die Europäische Union hervorgebracht haben.

Mehrere Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gaza sind bisher leider gescheitert. Trotz hochkarätiger Besetzung an Politikern und Vermittlern. Als Bürgergeldempfänger hat man nicht das Netzwerk und die finanziellen Ressourcen um in Verhandlungen einzugreifen, es sei denn es finden sich Personen, die einem Vertrauen schenken und den Zugang in Verhandlungsrunden ermöglichen. Die Bereitschaft zur Mediation habe ich angeboten und habe auch die Bereitschaft als Gefangener der Hamas im Gazastreifen in Erwägung gezogen.

Persönlich finde ich mich zwischen den Fronten. Keiner Partei zugehörig. Mir liegt es am Herzen Frieden in der Region zu stiften, so dass Menschen im Gazastreifen frei leben können. Sich sportlich und künstlerisch betätigen können. Ihr Land aufbauen können basierend auf einem guten Verhältnis zu Israel. Israel muss seine radikale Politik überdenken und an einer Zweistaatenlösung mitarbeiten. Durch den martialischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begann der aktuelle Krieg in Gaza, der die Israelis zum Vernichtungswillen gegen die Hamas zwang.

Viele Tunnelsysteme sind seit Jahrzehnten im Gazastreifen und im Libanon errichtet, in denen Raketen und Waffensysteme lagern. Abschreckung oder tatsächlicher Zerstörungswille? Es gilt beiderseitiges Vertrauen aufzubauen. Ein Prozess der mit gemeinsamen Projekten begleitet werden sollte und auch den Sport als eine Facette aufgreifen könnte. Es scheint als wären die Kriege in Gaza und im Libanon Stellvertreterkriege zwischen dem Iran und Israel. Hier gilt es zu intervenieren für einen friedlichen Nahen Osten. Deutschland hat sowohl mit Israel als auch dem Iran in früheren Zeiten recht gute Beziehungen, die in Zukunft weiter ausgebaut werden könnten.

Viele aktuelle Probleme der Migration könnten erleichtert werden, wenn Krisenherde in Vorderasien und in Afrika sich lösen lassen, so dass für potentielle Flüchtlinge ein Heimat gestaltender Prozess attraktiver ist als eine Migration in eine unsichere Zukunft.

Für mich ist die Reise nach Kaiserslautern fast eine organisatorische Weltreise. Es gilt einen gesunden deutschen Patriotismus in die Welt zu tragen. Vielleicht sind gar positive Dominoeffekte möglich?


Auswärtsspiel in Baku? Die 29. Weltklimakonferenz!

Vom 11.11. bis 24.11.2024 findet die nächste Weltklimakonferenz statt. Nach Dubai 2023 ist nun die aserbaidschanische Hauptstadt Baku Ausrichtungsort der Konferenz. Die zwei Millionen Einwohner große Stadt Baku ist Knotenpunkt mehrerer Erdölpipelines und besitzt einen wichtigen Erdöl-Hafen am Westufer des Kaspischen Meeres, dem weltweit größten See.

Jetlag? Oder Abenteuer? Möglichst klimaneutral! Diktieren eines Lebensstils ist kontraproduktiv. Vorleben eines klimagerechten Lebensstils dann doch eher sexy. Als Kapitalist würde ich mir in Anbetracht des Klimawandels sorgen um meine Yacht machen. Der Wohlstandsverlust bei den Ärmeren bedeutet den Verlust der Lebensgrundlage. Daher lieber Stronger Together!



Beitragvon Alex76 » 13.11.2024, 23:36


Ampel auf Grün? Alex first!

Die Ampel existiert seit dem 6.11.2024 nur noch aus den Farben rot und grün. Stehen oder gehen! Die FDP ist in der Selbstfindungsphase. Um eine schwarz, rot, goldene Regierung zu bilden braucht es große Anstrengungen und Überzeugungskraft. Laut Umfragen betragen die Zustimmungswerte der FDP bei einer Neuwahl des Bundestags nur noch 4%.

Um es mit Donald Trump zu sagen: Alex first! Anders scheint das politische Vakuum der Ampel nicht behebbar zu sein. Sowohl in Deutschland als auch im Nahen Osten. Innenpolitisch als auch Außenpolitisch. Spielerisch und kämpferisch. Je schneller desto besser! Über die Einladung zu Verhandlungen in Doha (Katar) würde ich mich freuen.

Die Bereitschaft zur Mediation hatte ich bereits angeboten und hatte auch die Bereitschaft als Gefangener der Hamas im Gazastreifen in Erwägung gezogen mit der Hoffnung auf einen Waffenstillstand und den Start von Friedensverhandlungen. Die allgemeine Erwartungshaltung ist gering. Der Überraschungseffekt wäre umso höher, so dass ein deutliches Signal nach außen getragen werden könnte.

Damit einhergehend befürworte ich „Goldene Fondskonzepte“ als liberalen Lösungsansatz um aktuelle und zukunftsgerichtete Investitionen in Deutschland finanzieren zu können. Seit 1997 ist die Vermögenssteuer durch ein Urteil des Bundesverfassungsgesetztes ausgesetzt. Durch eine freiwillige Vermögensabgabe zugunsten eines Kapitalstocks für Rente, eines Klimatransformationsfonds sowie eines Infrastrukturfonds sind die künftigen Bundeshaushalte leichter aufzustellen. Gebundenes Kapital kann bei einer freiwilligen Vermögensabgabe also außen vorgelassen werden. Jeder darf, muss aber nicht einzahlen! Liberal formuliert. So ein bisserl Wahlkampf für die FDP und eine große Deutschlandkoalition..

Selbstmarketing ist nicht meine Kernkompetenz, da ich eher introvertiert bin. In Anbetracht der potentiellen Vermittlerrolle und der Spendenbereitschaft will ich den Blick auf den eigenen Entwicklungsprozess legen und hoffe mit Innovation und Vertrauen überzeugen zu können:

- Kämpferherz von der Grundschule bis zum Studium

Akademische Erfahrungen der Eltern waren nicht vorhanden. Aufgrund von ungerechten Benotungen im Studium habe ich großen Wert gelegt mich mit einem eigenentwickelten Thema incl. einer empirischen Diplomarbeit auf dem Arbeitsmarkt differenzieren zu können.

- Burnout

Über schlechtbezahlte Studentenjobs und Fließbandarbeit habe ich das Studium finanzieren müssen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt war mit der höchsten Arbeitslosenquote versehen, da die Babyboomer auf dem Arbeitsmarkt platziert waren. Durch den Wechsel des Lehrstuhls für die Diplomarbeit fehlten die stringente Orientierung und auch die Kraft. Zugleich wuchs die Charme noch nicht fertig studiert zu haben. Dies führte zum sozialen Rückzug. Dabei wäre ein intaktes Umfeld wichtig um Resilienz aufbauen zu können.

- kritische Selbstreflexion

Von der Schule bis zum Studium war die Leistung durchaus befriedigend. In Anbetracht eines Arbeiterbackgrounds gut. Mittels Mentor, Erfahrungswerten und Netzwerk wäre das Studium leichter organisatorisch und psychologisch umsetzbar gewesen.

- Umgang mit den Flüchtlingen in Gaza

Persönlich musste ich als kleines Kind Rücksicht nehmen auf meine Großeltern. Somit schon früh erwachsen sein. Ähnlich und noch schlimmer geht es vielen Kindern in Gaza. Sport und Spiel macht Spaß und gibt Hoffnung. Sowohl bei den Kleinen als auch den großen Kleinen. Es gilt die Kindlichkeit (wieder-) zu entdecken und eine friedliche Perspektive zu finden.

Der Kern des Konflikts im Nahen Osten liegt in der Zerstörungsabsicht und Feindschaft zu Israel. Hier muss sich die Hamas, die Hisbollah, die Huthi-Rebellen und der Iran bewegen ohne einen Gesichtsverlust zu erleiden..

Eine friedliche Patenschaft für Palästina kann ich mir vorstellen, parallel verurteile ich den wachsenden Antisemitismus.

- Deutschlandbild

Die Olympischen Sommerspiele in Paris haben gezeigt welch große Nation Frankreich ist. Auch Deutschland braucht sich international nicht verstecken. Der Kerpener Adolph Kolping entwickelte ca. 1850 die Gesellenverbände aus denen später das Kolpingwerk entstand. Der Fokus ist die Förderung von handwerklichen Gesellen. Mehr als 50 Jahre später begründete Richard Schirrmann das Deutsche Jugendherbergswerk mit der ersten Jugendherberge 1912 auf Burg Altena.

Speziell in Zeiten kriegerischer Auseinandersetzung sehnen sich die Parteien nach Friedenshorizonten und Lösungen für aussichtslose Situationen. Mein Versuch besteht in der Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur & Handwerk. International!

Und mit einer schwarz, rot, goldenen Flagge.

PS: Als Bürgergeldempfänger lasse ich mir gerne Transport nach Doha und Übernachtung zahlen.



Beitragvon Alex76 » 18.11.2024, 23:15


Zwischen Depression und friedlicher Rebellion…

Die Hälfte der 29. Klimakonferenz in Baku ist absolviert. Ein konkreter Bericht folgt. Deprimierend ist die Aussage von Donald Trump aus dem Klimaabkommen von Paris austreten zu wollen, einhergehend mit der Leugnung des menschenverursachten Klimawandels. Einerseits deprimierend, andererseits die Möglichkeit gezielte Überzeugungskraft zu leisten.

- Umgang mit den Großkopferten und Außenpolitik

Die USA ist gesellschaftlich tief gespalten. Russland befindet sich im Krieg gegen die Ukraine. Oberstes Gebot in der Ukraine ist ein Waffenstillstand als Basis für einen geopolitischen Frieden. Klar dass ich zunächst als Europäer fühle.

- Vom Lausbub zum kleinen Lord

Es weihnachtet. Passend dazu empfehle ich die jährliche Ausstrahlung des kleinen Lords, um mit kindlicher Naivität auf Missstände aufmerksam zu machen..


Zum aktuellen Stand der COP 29:

18. November 2024, 14:23 Uhr: COP29 - Niemand hat die Absicht, die Klimakonferenz abzuschaffen
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2024- ... limaschutz

18. November 2024, 16:28 Uhr: Klimakonferenz - Viele Milliarden, viele Knackpunkte
https://www.sueddeutsche.de/politik/kli ... TYth7BxwVz


Ergänzend vom 25.11.2024:

- Vermögenssteuersubstitut, Fairplay, Moral und soziales Gewissen

Es geht um „freiwillige Spenden“ von denen, denen es gut geht und die mit ihrer Spende einen großen Beitrag für die deutsche Gesellschaft leisten wollen und können. Meist ist das Vermögen im Mittelstand gebunden in Produktionsstandorten und –anlagen. Durch eine zeitliche Flexibilität der Spendenzahlungen könnte ein Flow bei der „freiwilligen“ Vermögensabgabe entstehen, der für goldene Fondskonzepte in Rente, Pflege, Klima, Infrastruktur und Bildung eingesetzt werden könnte. Keine teuren Konsumbereiche sondern nachhaltige Investitionsfelder, so dass ein sukzessiver nachhaltiger Abbau der deutschen Gesamtverschuldung möglich wäre.

Viele Steuersparmodelle gehen am Fiskus vorbei. Nach einiger Zeit kommt das schlechte Gewissen beim ein oder anderen hoch.. Potenzial für die Fondskonzepte schätze ich bei einer Billion € bis zwei Billionen €.

- gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk

Die Arbeit vieler Vereine geht über den reinen Sport hinaus. Besonders in der Jugendarbeit leisten Vereine einen großen Beitrag in der Sozialisation von den ganz Kleinen bis zu den Großen. Dabei muss sich auch der Sport der Demographie stellen und nachhaltige Lösungen für eine bessere übernächste Generation entwickeln. Dabei sind kirchliche Werte kein Muss, sondern ein Kann nebst der eh vorherrschenden App-Culture.

Inspiration zur Gründung einer gGmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk ist das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern.


Ergänzend vom 11.12.2024

- Wirtschaftsstandort Deutschland und europäische Wettbewerbsfähigkeit

Der Wohlstand Deutschlands ist von einer hohen Beschäftigung abhängig. Aktuell priorisierend zu betrachten sind die Gewerkschaftsverhandlungen mit den Arbeitgeber(-verbänden). Neben den Arbeitskosten sollten hierbei auch weiche Faktoren für Deutschland und Europa sprechen. Hierbei ist das Image Deutschlands abhängig für den Verkauf in den einzelnen Konsumentenmärkten. Mit deutschen Werten und Qualitätsversprechen. Entscheidend ist hierbei auch die zukünftige deutsche Außenpolitik.

Besonders in energieintensiven Industriezweigen (Chemie, Stahl,…) ist die günstige Energieversorgung wettbewerbsentscheidend. Hierbei muss der Blick mittelfristig auf einen wettbewerbsfähigen Strompreis nebst grünem Wasserstoffpreis gerichtet sein. Der Automobilsektor ist durch den Umstieg auf die E-Mobilität von einem Transformationsprozess geprägt, der neben den Automobilmarken besonders den Zuliefersektor trifft. Mit dem aktuellen Fachkräftemangel und der Demographie kann Arbeitslosigkeit aufgefangen werden und durch (Weiter-)Qualifizierung bedarfsgerecht gesteuert werden.

Nicht zu verkennen ist die Attraktivität der Selbständigkeit. Speziell in einem forschungsgeprägten Land wie Deutschland können mit Ideen neue attraktive Jobs geschaffen werden.

- Deutsche Außenpolitik 2.0

Depression oder doch friedliche Rebellion? Außenpolitik ist komplex. Die heutigen Probleme lassen sich eventuell mit dem Fokus auf dem Wohl der kleinen Kinder und der großen Kindern beheben. Zwischen Lausbub und dem kleinen Lord. Erstrebenswert sind Frieden und Klimaschutz sowohl aus moralisch humanitären Gründen und um den Wohlstand der Länder zu wahren. Schwerpunkte und Problemfelder sind hierbei:

Nahostpolitik (Migration, Palästina, Israel, …)
Afrikapolitik (Migration, Entwicklungshilfe, …)
Russland und Ukraine (Migration, Marshallplan, Investitionen in die Menschen, …)
USA (amerikanische Energieversorgung mit Frackinggas einerseits, E-Mobilität mit Tesla(?) andererseits, hohe Zölle, …)
China (Menschenbild & Menschenrechte, TikTok als Datenkrake im eigenen Land verboten, Dopingvorwürfe, …)
BRICS-Staaten (neue Handelspartner, …)


Hybride Kriegsformen sind unfair. Lausbubenstreiche bei denen keiner zu Schaden kommt absolut tolerabel.

- Weltklimakonferenz 2025 in Brasilien? Oder doch Deutschland?

Change Management sollte mit positiven Veränderungen verbunden sein. Der Rebell in mir neigt dazu die Austragung der Weltklimakonferenz 2025 nach Deutschland zu verschieben. Es geht um eine aktive statt passive Klimapolitik! Nachverhandeln! Anreise im ÖPNV oder dem Fahrrad!

Dazu am Ende Gastgebergeschenke. Im brasilianischen Belém (Pará) wäre es ein einziges Gastgeschenk. Letztlich geht es darum die Superreichen zur Kasse zu bieten, um in einen Klimafond einzuzahlen, der die Schäden des Klimawandels abfängt. Angeregt beim G20-Gipfel vom indischen Premierminister Narendra Modi.

- Mit der FDP zur Schwarz-Rot-Goldenen Regierung

Auf der Bundesebene ist die Ampelregierung gescheitert. Die Vertrauensfrage wird am 16.12.2024 mit großer Wahrscheinlichkeit gegen Kanzler Scholz beantwortet werden. Der Termin für Neuwahlen des Bundestages ist bereits für den 23.02.2025 geplant.

Christian Lindner hat ein Konzept für eine Wirtschaftswende in Deutschland verfasst, welches erfolgreich geleakt wurde. Wirkliche Basis für einen Aufschwung in Deutschland?

Innovativ und wirkungsvoll wären Goldene Fondskonzepte als liberaler Finanzierungsansatz…
… durch freiwillige Vermögensabgabe (für Rente, Pflege, Klima, Infrastruktur, Bildung, …). Das Potential schätze ich auf ein bis zwei Billionen €. Der Schuldenstand des Staates betrug heute mehr als 2.500.000.000.000 Euro.

Keine Häme für die Grünen, allerdings sind Robert Habeck als Oppositionskanzler und Annalena Baerbock als Vizeoppositionskanzlerin bestens geeignet, um der Regierung leistungsfördernd einzuheizen.
Zuletzt geändert von Alex76 am 11.12.2024, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Alex76 » 29.11.2024, 11:22


Aus den letzten fünf Spielen holte der 1.FC Kaiserslautern 11 Punkte. Ungeschlagen in der 2.Bundesliga seit dem 9.Spieltag. Lediglich im Pokal setzte es eine knappe 2-1 Niederlage beim Bundesligisten VFB Stuttgart. Der Rückblick auf das letzte Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig lieferte dann doch einige wichtige Rückschlüsse. Der Motor stotterte leicht. Entgegen der positiven Entwicklung, zeigte Daisuke Yokota marktwertmindernde Abschlussschwächen und auch bei Marlon Ritter zeichneten sich erste kleine Fettpölsterchen auf dem Trikot ab.

- Aufstieg in die 1.Bundesliga realistisch?

Die 2.Bundesliga ist sehr ausgeglichen, so dass die Punkteverteilung der Mannschaften recht ausgeglichen ist. Auch die Tordifferenz ist ausgewogen. Lediglich Jahn Regensburg fällt aus der Rolle mit einer Tordifferenz von -28. Aktuell beträgt der Abstand auf Platz 1 vier Punkte und auf den 16.Platz neun Punkte. Mit einem Zuschauerschnitt von 45.386 ist der 1.FC Kaiserslautern erstklassig. Realistisch bei einer stetigen mannschaftlichen Weiterentwicklung wäre eine Platzierung zwischen Platz 3 und 8.

- In der Bundesliga etablieren…!

Die Bundesliga ist von der Kommerzialisierung geprägt. So war der Kurpfalz-Rivale TSG Hoffenheim von den (Anfangs-)Investitionen von Dietmar Hopp abhängig. Angeblich soll Hopp eine stille Einlage von 240 Millionen Euro in das Projekt TSG Hoffenheim investiert haben, die den Aufstieg von den unteren Klassen in die 1.Bundesliga ermöglicht hat.

28.03.2023: Nach der Rückgabe der Stimmenmehrheit - Wie abhängig bleibt Hoffenheim von Hopp?
https://www.kicker.de/wie-abhaengig-ble ... 58/artikel
09.01.2009: Hopps Investitionsvolumen - 175 Millionen für Hoffenheim
https://www.spiegel.de/sport/fussball/h ... 00447.html

Weitere Mannschaften haben die Namensrechte ihrer Stadien veräußert. Zählt man in der 1.,2. und 3. Bundesliga die jährlichen Einnahmen aus den Namensrechten zusammen, so kommt man wohl auf eine Summe von mindestens 50 Millionen € im Jahr. Stellvertretend die Fußballbundesliga in der Saison 2015/2016:
Allianz (6 Millionen €), Bayer (2,5 Millionen €), WWK (1,4 Millionen €), Veltins (6 Millionen €), Signal Iduna (5,8 Millionen €), Wirsol (3,2 Millionen €), Commerzbank (4 Millionen €), Coface (1,9 Millionen €), Rheinenergie (2,5 Millionen €), HDI (2,6 Millionen €), Mercedes (1 Million €). Insgesamt werden somit 38 Millionen € erwirtschaftet.

Seit der Saison 2008/2009 generierte das Naming Right Einnahmen von 850 Millionen € für den deutschen Profisport. Ein Naming Right Substitut hätte wohl den Markt finanziell negativ tangiert. Eine Naming Right Alternative würde den Fokus auf wichtige Werte wie (soziale) Gerechtigkeit, Fairplay und Sportlichkeit lenken.

Ein Äquivalent zu den Namensrechten seit der Saison 2008/2009 hätte für den 1.FC Kaiserslautern ein Volumen zwischen 20-40 Millionen €, betrachtet man jährliche Einnahmen in Abhängigkeit der Liga zwischen 1 und 2,5 Millionen €.

- Gründung einer gGmbH im Bereich, Sport, Kunst, Kultur & Handwerk mit weiteren kommunalen Franchisenehmern …

Das Fritz-Walter-Stadion ist architektonisch einzigartig. Gleichzeitig aber auch mit einem ominösen Stadionvertrag versehen, der zwischen der Stadt Kaiserslautern und der Commerzbank besteht. Mit der Stadionmiete sind keine jährlichen Tilgungen verbunden, stattdessen ist eine Endzahlung verabredet. Dabei ist die Stadt Kaiserslautern hoch verschuldet und belegt negative Spitzenwerte im Ranking zu anderen Kommunen.

Ausgehend von einem damals überdimensionierten WM-Stadion (Fritz-Walter-Stadion) könnte die gemeinnützige GmbH die Finanzierung, den Betrieb und die Vermarktung von Sportstätten in RLP (Kaiserkarree KL, Multifunktionshalle Mainz, …) leisten. Mittels Innovationen wie einer Stadionherberge Kaiserslautern, einer Olympiaherberge, Naming Right Alternative oder Sportfondskonzept wäre die gGmbH attraktiv und sexy. Für den 1.FC Kaiserslautern könnte/würde die Miete erlassen werden und wichtige Stadion(instandhaltungs-)arbeiten verrichtet werden, die die Rentabilität der Immobilie erhöhen.

- Den Fairplaygedanken im Sport und in der Politik neu beleben!

Die Ausstrahlung des Sports ist nach wie vor nicht zu unterschätzen. Auch auf politische Schwergewichte aus China, den USA und Russland wirken 2,5 Milliarden TV-Zuschauerzahlen bei Olympischen Eröffnungsfeiern. Der Kampf gegen Doping, für Klimaschutz, für Frieden und Fairplay muss daher in den Fokus gerückt werden, um eine Wende zum Besseren einzuleiten!



Beitragvon Alex76 » 13.01.2025, 00:03


Dreikönigstreffen der FDP am 06.01.2025

Das Ende der Ampelregierung war spätestens am 16.12.2024 mit der gescheiterten Vertrauensfrage von Kanzler Scholz besiegelt. Am 23. Februar finden die Neuwahlen zum Bundestag statt. Der Wahlkampf hat begonnen. Die Mitgliedschaft zur FDP ist beantragt. Mit der FDP zur Schwarz-Rot-Goldenen Regierung! Dazu eine Sportliche Innen- und Außenpolitik in ereignisreichen Zeiten.

Konnte sich die FDP nach dem Ende der Ampel neu aufstellen? Traditionell dient das jährliche Dreikönigstreffen zur Stärkung der Partei nach innen und außen. Die Wunden der Ampelregierung sind auch noch beim Dreikönigstreffen zu spüren:
05.01.2025 | 17:14: Jahresauftakt in Stuttgart - Schicksalswochen für FDP und Christian Lindner
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... l-100.html
06.01.2025: Alles lässt sich ändern #3k25 (Dreikönigstreffen)
https://www.youtube.com/watch?v=tfkNc1zXUKI

Meine Vision für Deutschland und den Rest der Welt beinhaltet Frieden, Natur & Klima, Menschenrechte, Respekt, Wertschätzung, Freundschaften, Fairplay und ein ebenbürtiges Frauenbild quasi als sensibler Macho im ehemaligen Frauenstaat.

Um nicht dauerdepressiv durch das Land zu reisen ist Toleranz ein guter Wegbegleiter, gepaart mit ein bisserl Vorbildfunktion, Hoffnung und Mitgefühl. Für die nächste Legislaturperiode muss das Thema Klimaschutz mit dem sozialen Frieden in Einklang gebracht werden. Eine bessere Koalition als die zwischen der CDU/CSU, der SPD und der FDP gibt es nicht!

Für die CDU/CSU sollte das Bewahren der Schöpfung Anlass für ein Umdenken in der Klimapolitik sein. Bei der FDP geht es in der Klimafrage darum zukünftige Freiheitsgrade zu bewahren. Und auch bei der SPD ist ein grüner Farbtupfer in der Arbeiterschaft erstrebenswert. Die Folgen der Klimaerwärmung sind immens und tangieren reiche Menschen ebenso wie die ärmsten der Armen. Aktuell besteht wenig Hoffnung auf Besserung, da Donald Trump wohl wieder aus der Pariser Klimaerklärung austreten möchte und den Fokus auf militärische Ziele gelegt hat.

Die Umfragewerte der FDP bewegen sich zwischen 3 bis 6 %. Mindestens 5% müssen erreicht werden, um wieder in den Bundestag einziehen zu können. Zusammen mit der CDU/CSU und der SPD würde die deutsche Demokratie ein harmonisches Regierungsbild zeichnen und für die Zukunft, sowohl innen- als auch außenpolitisch, gut gerüstet sein. Der große liberale Trumpf sollten Goldene Fondskonzepte sein, die zur Finanzierung von Rente, Pflege, Klimatransformation, Infrastruktur und Bildung zukunftsfähig gebildet werden, indem die Reichen sich mit einer freiwilligen Vermögensabgabe beteiligen. Quasi als Ausgleich für die Vermögenssteuer..

Wie geht man mit den Großkopferten und der Außenpolitik um? Als Lausbub? Oder doch als kleiner Lord?


Schwarz – Rot – Goldene Innenpolitik

- DJH und Kolpingwerk als Basis für Kooperationen
- Wirtschaftsstandort Deutschland und europäische Wettbewerbsfähigkeit
- Heimat Deutschland und Europa
- gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk
- Bürgergeld versuchen liberal zu erklären
- Vermögenssteuersubstitut, Fairplay, Moral und soziales Gewissen
Innovativ und wirkungsvoll sind Goldene Fondskonzepte als liberaler Finanzierungsansatz…
… durch freiwillige Vermögensabgabe für Kapitalfonds (für Rente, Pflege, Krankenversicherung) oder Zuschüsse (Klimatransformation, Infrastruktur, Bildung). Das Potential schätze ich auf ein bis zwei Billionen €. Der Schuldenstand des Staates betrug heute mehr als 2.500.000.000.000 Euro.



Schwarz – Rot – Goldene Außenpolitik

Depression oder doch friedliche Rebellion? Außenpolitik ist komplex. Die heutigen Probleme lassen sich eventuell mit dem Fokus auf dem Wohl der kleinen Kinder und der großen Kindern beheben. Zwischen Lausbub und dem kleinen Lord. Erstrebenswert sind Frieden und Klimaschutz sowohl aus moralisch humanitären Gründen und um den Wohlstand der Länder zu wahren. Schwerpunkte und Problemfelder sind hierbei:
- DJH und Kolpingwerk als Basis für Kooperationen
- Nahostpolitik (Migration, Palästina, Israel, …)
- Afrikapolitik (Migration, Entwicklungshilfe, …)
- Russland und Ukraine (Migration, Marshallplan, Investitionen in die Menschen, …)
- USA (amerikanische Energieversorgung mit Frackinggas einerseits, E-Mobilität mit Tesla(?) andererseits, hohe Zölle, …)
- China (Menschenbild & Menschenrechte, TikTok als Datenkrake im eigenen Land verboten, Dopingvorwürfe, …)
- BRICS-Staaten (neue Handelspartner, …)

Hybride Kriegsformen sind unfair. Lausbubenstreiche bei denen keiner zu Schaden kommt tolerabel.



Beitragvon Alex76 » 12.03.2025, 21:43


Schwarz – Rot

Bei den Umfragewerten vor der Wahl habe ich schwarzgesehen. Dann rot. Die CDU/CSU kam bei der Bundestagswahl letztlich auf 28,52%. Die SPD auf 16,41%. Die FDP verpasste den Einzug in den Bundestag mit einem Ergebnis von 4,33%. Somit erreichte die Deutschlandkoalition mit 49,26% nicht die absolute Mehrheit. Eine mögliche große Koalition aus CDU/CSU und der SPD hatte letztlich Glück, dass das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hauchdünn an der 5%-Grenze scheiterte. So ist eine Koalition unter Kanzler Friedrich Merz denkbar und realistisch.

Die FDP hat nicht nur die Wahl verloren. Mit Gerhart Baum verstarb am 15.02.2025 ein großer liberaler Politiker im Alter von 92 Jahren. Ein Vorbild für die Gilde der Politiker, der über alle Fraktionen und Parteien anerkannt und geschätzt wurde. Überraschend verstarb kurz vor der Wahl am 21.02.2025 der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin. Die schwarz-rot-goldene Flagge weht auf halbmast. Trauer bestimmt die aktuelle politische Parteienlage. Mein Beileid gilt den Angehörigen.

Auch die CDU muss den Tod von Bernhard Vogel verkraften. Ein Politiker der für Offenheit, Verständnis und Menschlichkeit stand. Vogel schaffte es als Wessi von 1992 bis 2003 Ministerpräsident von Thüringen zu werden. Zuvor war er von 1976 bis 1988 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Gerne lud er politische Gäste in den Weinkeller der Staatskanzlei ein zu einer gemütlichen angeregter Diskussion. Natürlich mit einem Glas Wein. Unabhängig von der politischen Couleur. Von Mensch zu Mensch.

Besonders mit Gerhart Baum verbindet mich ein emotionales Band für den Klimaschutz. Mehrmals war er Gast in der Sendung von Markus Lanz. Als Zwölfjähriger erlebte er die Bombardierung Dresdens in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945, die seine Mutter zur Flucht mit ihren drei Kindern veranlasste. Damals lag die Stadt in Trümmern und 20.000 bis 25.000 Einwohner verloren bei den Luftangriffen ihr Leben. Heute wird Dresden als Elbflorenz tituliert als Würdigung der Kunstsammlung und der beeindruckenden Architektur.

Für die CDU/CSU und die SPD steht die Regierungsbildung in den nächsten Tagen an. Die turbulenten letzten Tage infolge des öffentlich ausgetragenen Disputs zwischen Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump veranlassten die Koalitionsparteien die im Grundgesetzt verankerte Schuldenbremse für spezielle Verteidigungsausgaben lockern zu können. Ebenso soll ein Sondervermögen für Infrastrukturprojekte in Höhe von 500 Milliarden aufgelegt werden.

Die Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben soll bei Ausgaben über einer Höhe von 1% des BIP außer Kraft gesetzt werden können, noch ohne Obergrenze. Um die Modifikation der Schuldenbremse realisieren zu können ist eine 2/3 Mehrheit im Bundestag nötig. Eine 2/3 Mehrheit aus CDU/CSU, SPD, Grünen und FDP wäre im alten Bundestag möglich. Aufgrund der guten Wahlergebnisse von AfD und der Linken wäre eine 2/3 Mehrheit im neuen Bundestag schwieriger zu erreichen. Die weiteren Debatten dürften spannend werden.


Abstieg in die außerparlamentarische Opposition ..

Ganz so egozentrisch wie das Bündnis Sahra Wagenknecht ;-) oder die Partei Alice für Deutschland ;-) bin ich nicht. Dann doch lieber die FDP 2029 wieder mit mehr als 5% in den Bundestag wählen und zusammen mit CDU/CSU und der SPD in der Zukunft eine starke Regierung bilden. Ein Innen- und außenpolitisches Statement setzen! Versöhnung statt Polarisierung!

Was bietet die FDP? Nach wie vor bin ich beim Hambacher Fest von 1832 behaftet, welches als Leitbild die Schlagwörter der französischen Revolution propagiert: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit! Selbstverständlich sind Vorstände und qualifizierte Führungskräfte großer DAX-Unternehmen, stellvertretend für die Wirtschaftskraft von Deutschland, mit einer großen Verantwortung und auch einer großen geistigen Arbeitsleistung belastet. Eine gerechte Vergütung im Unternehmen zwischen der Spitze und der arbeitenden Belegschaft muss gewährleistet sein.

Für ein besseres Klima oder Frieden gibt es keinen (Markt-)Preis. Auch ein gegenseitiges Hochrüsten erhöht eher die Gefahr von Kriegen als dass sie Frieden stiftet. Gefragt sind also diplomatische Bemühungen und vertrauensschaffende Initiativen, parallel zur Bewältigung des waffengeführten Ukrainekrieges. Besonders in der Zeitenwende…
„Politik ist kein tagesaktuelles Börsenspiel, Herr Merz. Politik sollte aber auch besonders in der jetzigen Lage einen gesellschaftlichen Aufbruch erwecken.
Die Kraft und Kompetenz der Gesellschaft, des Sports und der Wirtschaft für die Demokratie, die innere Sicherheit und Frieden nutzen …“


Was rechtfertigt einen Krieg? Klar gibt es tapfere ehrenhafte Soldaten die im Krieg ihr Leben für die Gesellschaft opfern. Und im Verteidigungsfall muss sich das Land vor Aggressoren verteidigen! Also jeder zur Schrotflinte greifen?

Bevor es so weit kommt, gilt der Blick auf ausgewählte Kriege und deren Bewältigung. Welche Erfahrungen hat Deutschland gemacht? Welcher positive Nutzen resultiert aus Frieden? Und wie ist es zur deutsch französischen Freundschaft gekommen?

- 30jähriger Krieg mit dem Westfälischen Frieden von 1648

- 1. Weltkrieg mit dem Friedensvertrag von Versailles 1919

- 2. Weltkrieg mit dem Marshallplan von 1948

- Kalter Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA mit europäischer Pufferzone, welcher mit dem Zerfall der Sowjetunion und der NATO-Osterweiterung friedlich für Europa endete bis zur Annexion der Krim 2014, spätestens bis zum Überfall auf den Donbas 2022

- Nahost-Konflikt bisher ungelöst

In Angesicht der Bedrohungslage und des Ukrainekrieges ist eine „bewaffnete Friedfertigkeit“ in der EU unausweichlich. Dennoch sollte der Spagat zwischen „Sicherheitsstreben“ und „Abrüstungsbemühungen“ als Dialoggrundlage in der Diplomatie gewährleistet werden und letztere objektiv nachvollziehbar sein. Daher sind die flexiblen Ausgaben für die Sicherheit und Bewaffnung unabhängig von der Schuldenbremse des bundesdeutschen Haushalts laut Vorschlag von CDU/CSU und SPD sinnvoll.

Auf europäischer Ebene legte Ursula von der Leyen beim EU-Gipfel am 04.03.2025 einen milliardenschweren "Plan zur Wiederaufrüstung Europas" vor. Insgesamt könne Europa so "nahezu 800 Milliarden Euro" mobilisieren. Im Fokus der EU-Strategie stehen das Nutzen von Synergieeffekten, die Beseitigung des Wildwuchses an Systemen und die Entwicklung eines gemeinsamen Kampfjets.

05.03.2025, 11:11 Uhr: Bedrohung durch Russland - Europas Rüstungsindustrie braucht einen Plan
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/un ... n-100.html

04.03.2025, 19:14 Uhr: Plan für Aufrüstung der EU - Wie von der Leyen Milliarden für Waffen beschaffen will
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... n-100.html

Das Sondervermögen für deutsche Infrastrukturprojekte in Höhe von 500 Milliarden wird von den Wirtschaftsweisen und Wirtschaftsexperten unterschiedlich gewertet. Zunächst stellt es eine fiskalpolitische Maßnahme dar, welche die Wirtschaft ankurbelt, so dass neue Arbeitsplätze in Zeiten des Strukturwandels geschaffen werden, gleichzeitig aber weitere Schulden für Deutschland entstehen.

Betrachtet man die weiteren europäischen Volkswirtschaften, so werden durch die Aufnahme von deutschen Schulden in dieser Dimension die Zinsen für europäische Staatsanleihen teurer. Weitere EU- Konvergenzkriterien gilt es darüber hinaus für die Teilnehmer einzuhalten, um die Europäische Union zu festigen:
- Preisstabilität
- Stabilität der öffentlichen Haushalte
- Wechselkursstabilität

Zinserhöhungen an den Anleihemärkten. Inflation. Probleme für hochverschuldete europäische Staaten. Wie kann Deutschland seine Vorbildfunktion wahren, gleichzeitig einen Impuls setzen, der dem des Sondervermögens für Infrastrukturprojekte in Höhe von 500 Milliarden gleicht?

Innovativ und wirkungsvoll wären Goldene Fondskonzepte als liberaler Finanzierungsansatz…
… durch freiwillige Vermögensabgabe für Kapitalfonds (für Rente, Pflege, Krankenversicherung) oder Zuschüsse (Klimatransformation, Infrastruktur, Bildung). Das Potential schätze ich auf ein bis zwei Billionen €. Der Schuldenstand des Staates beträgt heuer mehr als 2.500.000.000.000 Euro.

Der erste Schritt könnte ein Infrastrukturfonds in Höhe von 500 Milliarden € für die Klimatransformation, die Infrastruktur und die Bildung sein. Investitionen in die Zukunft, unabhängig vom Staatshaushalt. Statt jedes Staatsbürgers werden die Millionäre und Milliardäre in die Pflicht genommen freiwillig einen ambitionierten aber angemessenen Beitrag zu leisten, als Ausgleich für die Vermögenssteuer.

Goldene Fondskonzepte für Deutschland als Substitut für die abgeschaffte Vermögenssteuer! Ein Appell für Fairplay, Moral und soziales Gewissen!


Für viele Länder ist das Image Deutschlands negativ mit dem 2.Weltkrieg behaftet. Dazu kommen auf der positiven Seite Schiller, Goethe, Bach und Beethoven. Neben den Dichtern, Denkern und Musikern gibt es noch eher unterrepräsentierte Organisationen, die eine globale Betrachtung verdient hätten, da sie eine Verbindung zur Wirtschaft und Gesellschaft schaffen. Frieden und Völkerverständigung fördern. Zu nennen sind das Kolpingwerk und das Jugendherbergswerk. Erstere fördern hauptsächlich die handwerklichen Gesellen. Zweitere legen ihren Schwerpunkt auf der Beherbergung von Kindern und Jugendlichen. Aber auch normalen Einzelgästen jeglichen Alters oder gar Gruppen.

In Kombination mit Stadien ließe sich eine gemeinnützige GmbH gründen, die auf den Sport, Kunst, Kultur und Handwerk konzipiert wäre. Somit auch die Verbindung von Heimat und kulturellen Austausch thematisiert. Speziell der fortschreitende Klimawandel ist komplex und tangiert die eigene Heimat im Kontext mit der großen weiten Welt. Dadurch würde die Migrationsproblematik aus der Armut heraus quasi sozial im Herkunftsland gelindert, sofern zusätzlich entsprechende Gelder für Entwicklung außenpolitisch geleistet werden würden. Oder wieder die Millionäre und Milliardäre zahlen lassen...

So die große Vision! Eventuell auch mit Potential für einen großen Deal?

PS: Kein Wort über die Wirtschaftspolitik gefallen. Bei einer Reform der Wirtschaftspolitik vertraue ich dann doch einem politischen Beratergremium bestehend aus der alten und der neuen FDP. Geballte Kompetenz mit Christian Lindner, Volker Wissing, Wolfgang Kubicki, Christian Dürr, Johannes Vogel, Marie-Agnes Strack-Zimmermann …


Persönliche Vorschläge für eine liberale Agenda: Von der Schuldenkoalition zur Deutschlandkoalition (konkrete Beiträge folgen)

1.) Friedliches Vorstadtleben als Small Town Boy

2.) Motivation und Umgang mit Bürgergeld

3.) Existenzgründung und Schaffung von Arbeitsplätzen

4.) Außen- und Entwicklungspolitik

5.) Eine Friedensformel für den Nahen Osten



Beitragvon Alex76 » 21.04.2025, 21:21


1.) Friedliches Vorstadtleben als Small Town Boy

Die Vorstadt ist überall. Ein Lebensgefühl. Ein Gefühl der Heimat, des Vertrauens und der Perspektive, welche man sich erarbeiten muss. Talente finden und fördern in der Schule, im Verein, der Familie, der Kirche oder in der Gruppe. Freundschaften bilden und Persönlichkeiten entwickeln, um den positiven Zusammenhalt der Gesellschaft nochmals zu stärken. Kultur, Toleranz und Respekt leben..

Ohne Ehrenämter wäre Deutschland deutlich unattraktiver. Wäre das Vorstadtleben so nicht möglich. Durch den demographischen Wandel in Deutschland wird es noch schwerer Ehrenämter zu besetzen. Die Hoffnung ruht auf dem schlummernden Potential älterer Rentner sich für die Gemeinschaft zu engagieren und der Jugend zu mehr Fertilität, also Fruchtbarkeit, zu verhelfen. ;-)

Anders würde man mehr Homosexualität in geburtenreichen Ländern in Afrika oder Asien erhoffen. Somit eine natürliche soziale Steuerung der Resilienz unserer Erde einleiten.

Welche Rolle hat der Staat? Bisher gilt er bei vielen als ungeliebter Steuereintreiber, Regulierer und Schiedsrichter. Speziell aktuell bei der amerikanischen Trump-Regierung. Wichtig wird der Staat, wenn die private Wirtschaft nicht genügend Arbeitsplätze schafft und Existenzen gefährdet sind. Drogen und Kriminalität in eine Abwärtsspirale bis hin zur dauerhaften Obdachlosigkeit führen. Um dem Vorzubeugen sind sinnvolle staatliche Arbeitsplätze wichtig.

Daher hat der Staat auch Respekt verdient. Besonders vor der Geschichte, den Erfolgsstorys, den Werten, dem Umgang mit negativen Ereignissen und letztlich der Friedfertigkeit, die weitergehende kulturelle Entwicklungen bedingt. Bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris hat Frankreich eine beeindruckende Eröffnungsfeier der Weltöffentlichkeit präsentiert und gleichzeitig einen gesunden Patriotismus nach innen gesendet, in die vielen Vorstädte Frankreichs.

Historischer überbordender Bürokratieaufbau sollte nochmals unter der Lupe der Verhältnismäßigkeit und der Notwendigkeit betrachtet werden. Sich abzeichnende Errungenschaften wie ein globales weltweites Lieferkettengesetz sichern u.a. einen fairen Austausch mit Entwicklungsländern sowie gerechtere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen. Häufig geht es für die Farmer und Arbeiter um Cent Beträge, die bescheidenen aber verdienten Wohlstand nach sich ziehen. Häufig reicht es lediglich zum Überleben.

Eine Frage des Überlebens ist auch der Klimaschutz. Antrieb und Motivation sollten die Pariser Klimaziele von 2015 sein, welche die Erhöhung der Temperaturen auf wenigstens 2 Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt. Der Klimaschutz kommt allen Menschen, Tieren und Pflanzen zu gute. Sowohl gesundheitlich als auch existentiell. Auch der Sport im Freien, wie Fußball oder Leichtathletik, lechzt im Sommer nach kühleren Temperaturen. Zudem verteuern Trockenheit, Dürren und Starkregen die Rasenpflege. Spätestens bei gestiegenen Versicherungsbeiträgen betrifft der Klimawandel jeden Bürger und jedes Unternehmen.

Daher lautet der Appel an Politik, Bürger und Industrie:
- so wenige wie mögliche Ressourcen (CO2, Methan, Trinkwasser, …) bei der Gewinnung von Rohstoffen, Seltenen Erden etc. verschwenden!
- so gut es geht den Planeten schonen!
- grünes Wirtschaftswachstum forcieren! Mit Augenmaß und Verstand!

Es gilt den nachhaltigen Olympischen Geist zu wecken. Klimatechnisch. Architektonisch. Sportlich. Mit einem ausgeklügelten Stadtteilkonzept, so dass mehr Menschen den Weg zum Sport finden. Eine große Auswahl an Sportarten bedarfsgerecht angeboten werden und je nach Leistungsfähigkeit auch im hohen Alter dem Wohlbefinden dienen. Die Sportstädte dient der Präsentation einer hohen Anzahl an Sportarten und lädt zum Sporttreiben in Gesellschaft ein.

Wie so etwas ausschauen kann, zeigt der Ahorn Sportpark in Paderborn. Eine Kombination eines Leichtathletik-Stadions mit einer Sporthalle. Initiiert von Computerpionier und Unternehmer Heinz Nixdorf bereits 1983/1984 auf dem Gelände der ehemaligen Paderborner Deponie. Damals mit Fokus auf die eigenen Mitarbeiter. Heute eine optimierte, bedarfsgerechte und multifunktionale Sportanlage für die Paderborner Bevölkerung.

Heinz Nixdorf wurde am 09.04.1925 geboren. Würde also demnächst seinen 100 Geburtstag feiern. Der Ahorn Sportpark ist sehr stimmig und kommt der breiten Gesellschaft zugute, so dass auch Rentner die Möglichkeit haben bis ins hohe Alter verschiedene Sportarten zu treiben. Daneben offeriert der Park Familien mit kleinen Kindern diverse Spielmöglichkeiten mit gastronomischer Bewirtung.

Nicht jede Stadt hat einen Finanzier wie Heinz Nixdorf. Daher würde eine gemeinnützige GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk diesen Makel beheben und käme ausgewählten Kommunen zugute, die wirtschaftlich benachteiligt sind. Durch Spenden, Sponsoring und Investment ließen sich ähnliche Projekte wie den Ahorn Sportpark finanzieren.

Darauf aufbauend wären Goldene Fondskonzepte als liberaler Finanzierungsansatz innovativ und wirkungsvoll …
… durch freiwillige Vermögensabgabe für Kapitalfonds (für Rente, Pflege, Krankenversicherung) oder Zuschüsse (Klimatransformation, Infrastruktur, Bildung). Das Potential schätze ich auf ein bis zwei Billionen €. Der Schuldenstand des Staates beträgt heuer mehr als 2.500.000.000.000 Euro.

Fördern und Fordern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Vorstadt! ;-)


2. Motivation und Umgang mit Bürgergeld - Von der Kindheit in der mittleren Mittelschicht zum Bürgergeldempfänger

Im Vergleich zu anderen Kindern bin ich äußerlich betrachtet gut aufgewachsen in einer 100 qm Wohnung mit Garten. Unter uns wohnten meine Großeltern und Großtante, die in einem leicht angespannten Verhältnis zueinander standen. Abends kam mein Vater nach Hause, der von der Arbeit als selbständiger Handwerker müde und erschöpft war. Toben und Spielen war nur begrenzt möglich. Im Kindergarten war ich eher ruhig, geprägt vom Elternhaus mit einem armamputierten Großvater. Rücksichtnahme war zuhause daher notwendig.

In der Grundschule konnte ich mich von Jahr zu Jahr leistungsmäßig steigern. Auch durch die Unterstützung meiner Mutter. Begonnen mit einem sprachlichen Dialekt, der in den Hunsrück zu verorten ist und im Deutschunterricht für kleinere Probleme sorgte. In der Klasse lief es trotz deutlichem Mädchenüberschuss besser. Insgesamt waren wir lediglich sechs Jungen und der Rest Mädels. Geburtstagseinladungen waren rar gesät. Immerhin habe ich es in der vierten Klasse irgendwie zum Vize-Klassensprecher geschafft.

Letztlich stand ich vor der Entscheidung Gymnasium oder Realschule? Ich kam aus keiner Akademikerfamilie, sondern aus einem mittelständigen kleinen Handwerksbetrieb, so dass ich der Erste der Familie gewesen wäre, der das Gymnasium besucht. Eine schwierige Entscheidung, da ich von der Leistung genau zwischen den Stühlen stand.

Ich entschied mich für das Gymnasium. Aus meiner Grundschulklasse ist noch ein Freund und vier Mädels mitgesiedelt. Ein weiterer Freund ist in eine Parallelklasse gewechselt. So fühlte ich mich als Nichtakademikerkind speziell in der fünften und sechsten Klasse doch recht unwohl und allein. Aus einer anderen Grundschulklasse waren deutlich mehr Jungen geschlossen zusammen gewechselt.

Gemobbt wurde ich nicht. Allerdings musste ich nachempfinden, wie es zur damaligen Zeit ist als einziger kein Kabelfernsehen empfangen zu können, so dass ich auch weder Knight Rider oder MacGyver sehen konnte. Wie gesagt als einziger. Etwas Besseres gab es für Jungen in meinem Alter damals nicht. Erst nach einiger Zeit bekam auch unser Haushalt einen Kabelanschluss. Hinzu kam das Negativerlebnis einmal vor 25-30 Kindern als einziger vom Klassenlehrer erwähnt zu werden, dass die Eltern einen Lernmittelgutschein bekämen. Es war nur dieses eine Mal, allerdings dauerten die darauffolgenden Sekunden besonders lang.

Zum Handball bin ich in der Grundschule gekommen, wo wir häufiger Völkerball spielten. Ein Spiel, bei dem zwei Mannschaften gegeneinander antraten und sich mit einem Softball abwerfen mussten. Es waren sehr viele Mädchen in unserer Klasse, daher fiel mein Geschick für Fangen und Werfen auf. Zusammen mit einer Mitschülerin besuchte ich dann eine aus Jungen und Mädchen gemischte Handballmannschaft und die Sportart wuchs schon zu meiner großen Leidenschaft.

Ein Realschullehrer trainierte die kleinsten der Kleinen - die Minis - und sorgte für Lachen und Heiterkeit, gepaart mit sehr viel Blick für die motorischen Bewegungsabläufe. Besser hätte man keinen Einstieg in den Handball finden können. Bis zur D-Jugend konnten Mädels und Jungen gemeinsam spielen. Danach wurden die Mannschaften nach Geschlecht getrennt. Mit der Zeit festigte sich ein Mannschaftskern, der von der C-Jugend bis zur A-Jugend zusammenblieb, wenngleich wir leider doch sehr wenige waren. Von der Hauptschule bis zum Gymnasium war die Mannschaft mit Spielern besetzt. Auch mit verschiedenen Nationalitäten. Recht multikulturell.

Direkt neben dem Gymnasium schloss sich die Realschule an. Dort wo der Handballtrainer Bildende Kunst und Sport unterrichtete. Zudem eine AG Handball leitete. Die Realschule war so gut, dass die Mannschaft meiner Jahrgangsstufe das Endturnier bei Jugend trainiert für Olympia in Berlin erreichte. Eine Erfahrung, die ich sehr gerne mitgemacht hätte. Auch wäre ich als Schüler an der Realschule wohl in den Genuss eines guten erfahrenen Mentors gekommen, der mindestens drei verschiedene regionale Handballvereine quasi mit Jugendspielern versorgte, so dass Training und Wettbewerbe im Handballsport stattfinden konnten. Eine Quelle des Nachwuchses im kleinsten Handballverband Deutschlands.

Richtig wohlgefühlt habe ich mich in der Schule nicht. Mir hat was gefehlt, um glücklich zu sein. Auch wenn ich bisexuell bin, so galt doch die erste große Liebe einer Turnerin aus der Parallelklasse, in die ich mich bei der ersten Klassenfahrt im Gymnasium verliebte. Sie sah aus wie ein Engel mit blonden halb gelockten Haaren. Dazu eine sehr angenehme divenhafte Ausstrahlung. O.K. ein bisserl übertrieben. Recht keck und selbstbewusst kam sie mit ihrer ebenfalls gut ausschauenden Freundin daher. Besonders während wir im Schullandheim Tischtennis spielten. She is a Lady!

Als erstes beobachtete ich Sie und wusste nicht recht was ich zu Ihr sagen sollte. Später suchte ich bewusst die Nähe gepaart mit Schmetterlingen im Bauch. Die Ausstrahlung in Kombination mit ihrem Aussehen haben mich fasziniert. Doch dann war die Woche leider auch schon zu Ende. Der Schulalltag rückte wieder in den Vordergrund. Mit ihm überboten wir Jungs uns mit verrückten Liebeswirren, die darin mündeten, diverse Abkürzungen von Vornamen in einem Herz auf einem Schornstein in schwindeliger Höhe aufzumalen. Der Schornstein befand sich auf dem Schulhof nebst Gebüschen. Es muss wohl ziemlichen Ärger seitens der Lehrerschaft gegeben haben, weil ein oder zwei Schüler per Räuberleiter eine Leiter hochgeklettert sind, was eigentlich für Schüler, noch in dem Alter, unmöglich sein sollte.

So zierte auf dem Schornstein morgens mein Kürzel in einem Herz nebst einem J für Judith, was allerdings meinerseits nicht richtig war. Auch wenn sie sympathisch war und wohl noch immer ist. Statt meinem Kürzel mit der holden Turnerin war ein Klassenkamerad angebracht, der den gleichen Geschmack wie ich zu haben schien. Wie schon erwähnt stand ich in der Orientierungsstufe zwischen den Cliquen. So recht dazu habe ich nirgends gehört. Es war auch keine Bösartigkeit, vielmehr ein schelmisches pubertierendes Necken.

Zusammen mit einem Schulkameraden fuhren wir mehrmals mit dem Fahrrad in den ca. 5 km entfernten Nachbarort, wo sie wohnte. Erst Berg ab, später dann Berg auf. Ich war schüchtern und wusste nicht recht, wie ich sie ansprechen sollte. Vielleicht begegnete ich sie zufällig. Sollte ich an der Haustür klingeln? Oder doch nicht? Telefonieren und zu einem Eis einladen? Ich hatte dann die Mutter am Apparat und legte schnell anonym vor Aufregung auf. Dann kursierte das Gerücht, dass sie einen Freund habe. Schock! Es kam dann so, dass sie weggezogen ist. Es muss wohl nach der siebten Klasse gewesen sein.

Kuriose Angebote und Verlockungen gab es einige. Der Gentlemen schweigt! Das Gymnasium war mit einer 3,0 notentechnisch abgehackt. Spielerisch rund lief es bei den Wahlfächern nicht. Eher Kämpferisch! Leider kein Sport. Zudem wäre der Mathekurs vielleicht hilfreicher gewesen. Einen engen intensiven Freundeskreis mit den gleichen Hobbies und der gleichen Wertschätzung habe ich leider nicht gefunden. Mein Herz blutete unbewusst der ersten großen Liebe nach. Klar gab es die eine oder andere Temptation, wenn auch nicht auf dem Island..

Beim Zivildienst folgte die Bekanntschaft mit Mobbing und Cannabis. Ersteres ungewohnt, da ich in der Handballmannschaft eigentlich Loyalität, Team Play und Stolz für mich vereinnahmt habe. Bei zweiterem bin ich Gott sei Dank nicht länger hängengeblieben, wenngleich es anfangs schon ungewohnt und auch cool war. Größere Schäden habe ich nicht genommen. Man kann an zwei Händen die Anzahl der tatsächlich gerauchten Joints abzählen. Andere Drogen wären für mich auch absolutes Tabu. Eine Zivildienststelle im Bereich Sport oder in der Jugendherberge wäre für mich top gewesen, so war es für mich leider auch verlorene Zeit, abgesehen von lockeren guten Bekanntschaften.

Abitur und dann? Nach dem Zivildienst ging es an die Uni. Zusammen mit ca. 35.000 Studenten. Der Weg zur BWL lag eigentlich nahe. Ebenso die Architektur. Ich entschied mich für die Volkswirtschaftslehre, die der BWL vom Ablauf des Grundstudiums glich und vom Numerus Clausus befreit war. Daneben hatte ich ein duales Studium an der Berufsakademie in Mannheim in Erwägung gezogen. Die Kombination Ausbildung und Studium fand ich reizvoll, so dass ein guter Einstieg ins praktische Berufsleben vorgezeichnet wäre. Leider habe ich keine Zusage bekommen.

Statt Berufsakademie oder Studium an der Fachhochschule in Verbindung mit einem jährlichen Klassenverband, waren die ersten Erfahrungen an der Universität doch recht überdimensioniert. So fand die erste Vorlesung im Grundstudium vor ca. 1.000 Studenten in einem vollen Hörsaal statt. Der Beginn des Studiums war nicht optimal. Sehr viele meiner ehemaligen Mitschüler befanden sich im 3.Semester, wohingegen ich zusammen mit drei weiteren Bekannten den Einstieg ins 1.Semester absolvierte, im Anschluss an den Zivildienst. Ich ließ mich dazu überreden die Einführungswoche auszusetzen und die Uni erst mit regulärem Vorlesungsbeginn zu erkunden.

Durchfallquoten von 50% im Grundstudium waren nicht selten. Ebenso Menschenmassen in der Vorlesung, Mensa oder in der Bibliothek. Erst recht spät im Hauptstudium entdeckte ich die Einrichtungen für mich. Anfangs war es ungewohnt und unbehaglich mit solchen Massen auf dem Campus konfrontiert zu werden. Einerseits ein großes Gefühl von Freiheit, andererseits ein Gefühl der Einsamkeit. Auch wenn man sich vor den Vorlesungen traf, später in der Mensa zusammensaß, so fehlten doch die richtig guten Freundschaften. Mehrere Bekannte wechselten früh von der Universität an die Fachhochschule. Mehrere weiterte Bekannte wählten im Hauptstudium andere Wahlfächer. Ich entschloss mich das ganze sportlich(er) anzugehen. Eher als Solist, sehr stark interessengetrieben.

Man mag in dem Zusammenhang von einem Flow sprechen, wenn alles optimal läuft. Während meines Studiums gelang es mir kämpferisch den Weg ins Hauptstudium zu finden. Mit der gewählten Fächerkombination im Gymnasium habe ich einige Facetten des Studiums abdecken können. Doch schon recht früh traten meine Mathematikdefizite in Erscheinung. Unser Grundkurs Mathematik wurde in der 11.Klasse von einem schulfernen Vertretungslehrer unterrichtet, so dass der Unterrichtsinhalt nicht vollumfänglich wie geplant gelehrt wurde. Im Nachhinein wäre der Leistungskurs Mathematik für mich am besten geeignet gewesen, da das Studium sehr stark Mathematik lastig war. Erfahrungswerte über die ich leider nicht verfügt habe.

Für viele Mitstudenten wahrscheinlich ein guter Flow im Grundstudium, wenn die mathematischen Inhalte in der Oberstufe behandelt wurden. Ich musste nach zweimaligem schriftlichem Scheitern eine mündliche Prüfung in Mathematik für Wirtschaftswissenschafter absolvieren. Beim zweiten schriftlichen Versuch fehlten mir knappe 1,5 Punkte von 240 möglichen Punkten.

Der lerntechnische Aufwand für die mündliche Mathematikprüfung war groß. Bei den schriftlichen Prüfungen konnte eine Formelsammlung verwendet werden und die Aufgaben waren analog zu den Übungsaufgaben. Daher war eine mündliche Prüfung in Mathematik doch ungewöhnlich, da sie das mathematische Verständnis abfragen sollte.

Speziell in der heutigen Zeit, in der sich in vielen Fächern Defizite anstauen, gilt es sich schon recht frühzeitig über die potenzielle Ausbildung bewusst zu werden und Mängel in den Kernfächern abzubauen.

Die ungeplante mündliche Prüfung hat sehr viel Zeit, Energie und Selbstbewusstsein im Grundstudium gekostet. Letztlich hat sie den Start ins Hauptstudium um ein Semester verzögert, wodurch einige Freiversuche quasi verfallen sind. Diese ermöglichen bei schlechten Noten im ersten Versuch die Klausur zu wiederholen und zu verbessern.

Ich war ehrgeizig und musste mich recht alleine durchschlagen, wenngleich es auch später Vorlesungen gab, bei denen ich mich in der kleinen Gruppe auf die Klausur vorbereiten konnte. Mit einem absolvierten Mathematik-Leistungskurs hätte ich spielerisch agieren können, so war vieles eher kämpferisch reagierend.

Mein Studium habe ich mir größtenteils selbst finanziert, ob am Fließband bei der MAN AG oder bei anderen studienbegleitenden Tätigkeiten. Reich wurde ich nicht, stattdessen kam ich gerade so um die Runden.

Aufgrund der mündlichen Prüfung in Mathematik während des Grundstudiums erlitt das Studium einen Bruch. Viele Bekannte aus dem Grundstudium waren bereits im Hauptstudium. Sie belegten längst Wahlfächer und konnten gemeinsam Weiterstudieren, teils Lerngruppen bilden. An mir nagten noch die Größendimensionen an der Universität und deren Einrichtungen. Wohl gefühlt habe ich mich in den nicht mehr ganz so überlaufenen Semesterferien und wenn ich zusammen mit Bekannten in der Cafeteria einen Kaffee trinken konnte.

Mit der Zeit gewöhnte man sich an die Verhältnisse. Sportlich, auf den Handball bezogen, hätte ich keine Probleme gehabt auch vor großer Hallenkulisse auflaufen zu dürfen. An der Uni fand ich es schwierig jemanden zu finden, der den gleichen Weg wie ich ging. Mehrere Bekannte wählten im Hauptstudium andere Wahlfächer oder hatten das gleiche schon vorab absolviert. So schloss ich das Wahlfach Finanzen auch eigenständig ab. Auch hier war wie in vielen anderen Wahlfächern Mathematik Basis für die aufgestellten Theorien. Und man musste neidlos anerkennen, dass es Mathematikgenies gab, die spielerisch mit den aufgestellten Theorien und Modellen umgehen konnten.

Mein zweites Wahlfach sollte Marketing sein. Es gab zwei Lehrstühle in Marketing, die inhaltlich unterschiedliche Schwerpunkte setzten. Die Durchschnittsnoten haben sich in den letzten Semestern regelmäßig immer um eine Note zugunsten des einen Lehrstuhls unterschieden. Als Student mit dem Blick auf den Arbeitsmarkt gerichtet, war die Benotung ein Kriterium für die Wahl des Lehrstuhls. Es traf mich nach zwei Semestern wider Erwarten dann doch recht hart. Betrachtet man die Durchschnittsnoten der beiden Lehrstühle, so hatte ich das Pech bei dem dazuzugehören, der um eine halbe Note schlechter benotet wurde. Statt einer 2,0 eine 2,6. Vergleichbar mit einem Kreuzbandriss im Sport.

Ich wechselte wieder den Lehrstuhl, da der andere die Option bot sich mit einem eigenen Thema auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren. Gleichzeitig lag meine Erwartung auf einer guten bis sehr guten Bewertung. Der zeitliche Umfang war enorm und mir fehlte die Sicherheit und Erfahrung, die ein absolviertes Seminar am Lehrstuhl bot. Regulär ist die Bearbeitungszeit für die empirische Arbeit sechs Monate. Eine theoretische Diplomarbeit dauert maximal vier Monate. Ohne Einarbeitung und mit dem Druck einer guten Bewertung sowie der Finanzierung über eher schlechter bezahlte Studentenjobs kam ich wohl in eine Burnout-Phase.

Dabei war ich sehr nahe an einem großen wegweisenden Schritt, der da Diplom lautete. Alle anderen Leistungen in Form von Vorlesungen, Seminaren und Scheinen waren erbracht und eigentlich stand der Part an, der mir am leichtesten fiel. Es galt ein Thema für die Diplomarbeit zu finden, welches auf einem kausalanalytischen Modell aufbauen sollte. Wie so etwas ausschaut, konnte man am Lehrstuhl einsehen, wenngleich es ohne Erfahrungen eine Anfangskomplexität offenbarte, die das Bedürfnis nach Zeit weckte. Sicherheit oder Risiko? Hinzu kam die finanzielle Situation, die mich sehr stark belastete.

Mir fehlte damals ein guter Freundeskreis, das Ausüben des Lieblingssports, das Finanzielle und die Perspektive: Job, Urlaub, Haus mit Garten, Frau, Kinder, Patchworkfamilie. Ich zog mich zurück. Ein Fehler!

Viele offene Jobs für Studenten gab es zur damaligen Zeit nicht. Ohne abgeschlossenes Studium war die Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt nicht einfach. Ich fand es schwierig sich in einem Pool mit vielen weiteren Kandidaten zu bewerben, da meine Noten wohl relativ betrachtet mittelprächtig waren und sich das Studium in die Länge zog.

Schwierig zu erklären, dass der Innovationsgrad des eigenen Diplomarbeitsthemas recht hoch ist. Schwierig darzustellen, dass die Noten gefühlt hätten besser sein müssen. Auf den Sport bezogen finden die Spieler sich wieder, die beim Blick in die Zeitung nach einem guten Spiel eine ungerechtfertigte persönliche Bewertungsnote zugewiesen bekamen. Allerdings auch mit der Möglichkeit diese am nächsten Spieltag korrigieren zu können.


3. Zwischen Neoliberalismus und Kommunismus - Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Bereich Sport, Kunst, Kultur, Handwerk

Ich werte die schlechten Benotungen rückblickend mal als Lausbubenstreiche von konkurrierenden Professoren. Da ich schon seit der frühen Kindheit gefühlt leichte Depressionen hatte, nicht gerade Fairplay so wie ich es eigentlich aus dem Sport kenne. Da ich als „Arbeiterkind“ immerhin das Haifischbecken Abitur geschafft habe, auch nicht! Auch weil meine Großmutter ein Bundesverdienstkreuz erhalten hat, sollte zumindest keine Schlechterstellung im Vergleich zu Mitstudenten erfolgen!

Mit dem Blick auf den Arbeitsmarkt und ohne Beziehungen begann ein Burnout-Sog. Neben dem Studium musste ich arbeiten, so dass die Konzentration auf die Diplomarbeit abgelenkt war. Ich erhoffte mir einen gutbezahlten Job zu finden, so dass die finanzielle Situation in der Phase der Diplomarbeit geklärt wäre und ich den Fokus auf die eigentliche Planung legen könnte.

Fortan habe ich sehr viel Zeit in die Vorbereitung der eigentlichen empirischen Arbeit gelegt. Recht eigenständig mir das fehlende Know-how angeeignet, mit dem Gefühl immer noch nicht alles zu wissen. Das finale Thema befasste sich mit Kooperationen im Sport.

Als Anhänger des 1.FC Kaiserslautern und den Werten eines Norbert Thines war die damalige Vereinspolitik kontrovers. Das Damoklesschwert lag auf dem Fritz-Walter-Stadion. Zusätzlich belastet wurde der Stadionumbau durch die Insolvenz des Frankfurter Bauunternehmens Holzmann AG. Der 1.FCK rutschte sportlich in die 2.Bundesliga und sah sich mit der TSG 1899 Hoffenheim als neuem direkten lokalen Konkurrenten konfrontiert. Investitionen in das neue Stadion und Millionensummen in den Kader der Kurpfälzer resultierten nicht aus dem sportlichen Wettkampf, sondern aus der Privatschatulle von Dietmar Hopp.

Wie kann sich der 1.FCK in Zeiten der Kommerzialisierung behaupten in einer kleinen Großstadt mit nur 100.000 Einwohnern? Der Name Fritz-Walter-Stadion ist in der Vereinssatzung geschützt und repräsentiert einen großen Botschafter des deutschen Fußballs. Mit einem branchenüblichen Naming Right ließen sich 2,5 Millionen € pro Jahr in der Bundesliga erwirtschaften. Doch es muss doch auch anders gehen:

„Für immer Fritz-Walter-Stadion!“

Auch der 1.FC Kaiserslautern muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Eine längere Verweildauer in der 2.Bundesliga ist wirtschaftlich schwierig darstellbar, da das große WM-Stadion finanzielle Ressourcen bindet und baulich nicht jünger wird.

Viele moderne Stadien in den ersten drei Bundesligen sind mit einem Naming Right versehen. Diese generieren jährliche Einnahmen, um die Stadionkosten zu finanzieren. Laut Vereinssatzung des 1.FC Kaiserslautern ist der Stadionname geschützt, zu Recht! Erinnert dieser an Kaiserslauterns berühmtesten Sohn. Für eine kommerzielle Nutzung wie bei den gewöhnlichen Naming Rights ist der Stadionname nicht geeignet.

Stattdessen gilt es für den 1.FC Kaiserslautern Ideen zu entwickeln, die ein Substitut zum Naming Right darstellen. Wobei viele Vereinsbosse den Begriff Substitut mit einer Schockstarre registrieren würden, da er die kommerziellen Naming Rights eventuell entwerten könnte. Eine Alternative zum gewöhnlichen Naming Right klingt charmanter und würde die Wettbewerbsfähigkeit des 1.FC Kaiserslautern sichern.

Vorgeschichte zur Naming Right Alternativen:

Als erster Verein in Deutschland gelang es dem Hamburger Sportverein mit dem Partner AOL im Juli 2001 das Naming Right in Deutschland zu etablieren. Statt dem werbefreien Volksparkstadion als Name, gingen die Zuschauermassen nun bis Juni 2007 in die AOL-Arena, bis Juni 2010 in die Nordbank Arena, in die Imtech-Arena und heuer wieder ins Volksparkstadion.

Pro Jahr konnten so 3,5 Millionen €/Jahr aus dem Verkauf der Namensrechte erwirtschaftet werden. Bei der Allianzarena beläuft sich die Summe auf 6 Millionen €/Jahr und der Signal Iduna Park in Dortmund beschert dem BVB Erlöse in Höhe von 5,8 Millionen €/Jahr.

Nehme man den HSV als Beispiel, so käme man innerhalb von 15 Jahren auf Gesamteinnahmen in Höhe von ca. 50 Millionen € (zu diskontieren auf das Basisjahr 2001). Auch für den FC Bayern München, dem BVB oder kleineren Vereinen wie z.B. Mainz dient das Naming Right als ein nicht zu unterschätzender Posten in der Bilanz. Wild geschätzte 66% aller Erst-und Zweitligisten haben einen Naming Right Partner!

Naming Right Alternative zur Wettbewerbsfähigkeit

Im Winter 2007 reifte die Idee der Naming Right Alternative, welche speziell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse des Stadionnamens in Kaiserslautern angepasst werden sollte. Seit dem 2.November 1985 trägt dieses den Namen des Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft: Fritz Walter. Eher zufällig, im tristen Zweitligaalltag, entwickelte sich die Idee aus einer Debatte über die finanzielle Schieflage des 1.FC Kaiserslautern. Aus der Vergangenheit hafteten noch diverse Altlasten (Steuernachzahlungen, Verkauf des vereinseigenen Stadions, …) am Verein.

Das ursprüngliche Konzept zum Erhalt des Namens Fritz-Walter-Stadion sah zwei Unternehmen vor, welche den Stadionnamen schützen vor dem branchenüblichen Naming Right. Neben einer informativen Berichterstattung in den Printmedien, wäre im Bereich der mittleren Werbebande im Fernsehfokus der Name Fritz Walter Stadion, umrahmt von zwei „Namensschützern“. Durch die Bandennutzung könnte eine jährliche Summe von vorsichtig geschätzten ca. 2,5 Millionen €/Jahr in der 1.Bundesliga (1,5 Millionen in der 2.Bundesliga) erzielt werden.

Die Idee und eine Sogwirkung…

Aus der Idee und einer dezenten viralen Marketingkampagne entwickelte sich im Sommer 2008 in Braunschweig das Konzept Eintracht-Stadion, welches der damals drittklassigen Eintracht immerhin zusätzliche finanzielle Mittel in Höhe von 250.000€ bescherte (Vgl. Interview mit Dr. Lutz Tantow, Landessparkasse Braunschweig, in der Zeitschrift 11Freunde). Nebenbei spürte man in Braunschweig einen gestiegenen Zusammenhalt, der die gelb blauen Löwen sogar ein Jahr in die Bundesliga schwemmen sollte.
https://11freunde.de/artikel/eintracht- ... cht/568813

Mit dem Aufstieg von der 3.Liga in die 2.Bundesliga steigen sowohl die Stadionzuschauerzahlen als auch die TV- und Printkontakte. In der 1.Bundesliga würden zusätzliche Medienkontakte auf die Namensgebung aufmerksam gemacht haben. Neben dem sympathischen Auftreten der Braunschweiger Fans, berichtete man aus dem Stadion an der Hamburger Straße oder aus dem Eintracht-Stadion.

Analog zum Eintracht-Stadion gebar auch die TSG 1899 Hoffenheim, ebenfalls im Sommer 2008, den Namen Rhein Neckar Arena. Auch hierbei fungierten wie in Braunschweig fünf lokale Unternehmen als Namensstifter, welche ca. 2,5 Millionen €/Jahr zusätzliche Einnahmen aufbrachten.

Zur Saison 2017/18 sicherte sich die Consorsbank die Namensrechte am Stadion in Nürnberg für drei Jahre, verzichtete jedoch auf ein klassisches Namens-Sponsoring, sondern rief zu einem Crowdfunding auf, um die Umbenennung in Max-Morlock-Stadion zu ermöglichen. Unterstützer beteiligten sich mit insgesamt 330.000 €, die Bank übernahm 2,4 Millionen €.
Die Nürnberger-Lösung, mit mindestens einem Unternehmen, ist der ursprünglichen Lösung für das Fritz-Walter-Stadion am ähnlichsten. Generell lebt der professionelle Fußball nicht nur von Wettbewerb, sondern auch von Kooperationen.

Zahlenspiel

Wie Eingangs bereits dargestellt ist das Naming Right für den Profifußball, Handball, Basketball, Eishockey und diversen anderen Sportarten elementar wichtig und sichert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Vereine.

Zählt man in der 1.,2. und 3. Bundesliga die jährlichen Einnahmen aus den Namensrechten zusammen, so kommt man wohl auf eine Summe von mindestens 50 Millionen € im Jahr. Stellvertretend die Fußballbundesliga in der Saison 2015/2016:
Allianz (6 Millionen €), Bayer (2,5 Millionen €), WWK (1,4 Millionen €), Veltins (6 Millionen €), Signal Iduna (5,8 Millionen €), Wirsol (3,2 Millionen €), Commerzbank (4 Millionen €), Coface (1,9 Millionen €), Rheinenergie (2,5 Millionen €), HDI (2,6 Millionen €), Mercedes (1 Million €). Insgesamt werden somit 38 Millionen € erwirtschaftet.

In der 2. Bundesliga wurden 7-8 Millionen € in der Saison 2015/2016 umgesetzt.
Schaut man auf den HSV, so erwarb Klaus-Michael Kühne 2015 für vier Jahre die Namensrechte am Stadion, das seit dem 1. Juli 2015 – 14 Jahre nach der ersten Umbenennung – wieder „Volksparkstadion“ heißt. Mit diesem Ansatz erhält der HSV 4 Millionen €/Jahr.

Für immer Fritz-Walter-Stadion!

Für das Fritz-Walter-Stadion würden sich hier seit der Saison 2008/2009 Einnahmen von 1 bis 2,5 Millionen € ergeben in Abhängigkeit der jeweiligen Liga. Unverdient wären diese Gelder nicht. Tendenziell eher verdient.

Mit dem Ansatz des Namensschützers (Fritz-Walter-Stadion) bzw. des lokal verankerten Naming Rights (Eintracht-Stadion bzw. Rhein Neckar Arena) besteht ein Interessenskonflikt mit dem Vermarkter Lagardère, die mehrere Naming Rights betreu(t)en. Unter anderem auch die Arena in Frankfurt! Unter anderem auch das Stadion in Hamburg! Unter anderem auch…

Mit einer im Nachgang etwas entspannter - zeitlich verzögerter Finanzierung - wurden somit (etwas zuungunsten des 1.FC Kaiserslautern e.V.) weitere Stadionprojekte mittelfristig realisiert, die das Naming Right als Basis ihrer Finanzierung hatten.

Ich finde das FCK-Modell hat einen nostalgisch innovativen Charme in einer Zeit der fortgeschrittenen Kommerzialisierung. Für den FCK wäre es ein Substitut zum klassischen Naming Right. Für die Bundesligisten eine Alternative! Würde man die Zahlen hochrechnen, hätte die Möglichkeit bestanden die Anleihe (6,5 Millionen €) zurückzuzahlen und den Verein zu entschulden (7,5 Millionen €). Trotz Liga 3!

Auf der Suche nach geeigneten Partnern!

Nochmals kurz zusammengefasst bedeutet die Naming Right Alternative für das Fritz-Walter-Stadion, dass zwei Unternehmen die Namensrechte am Fritz-Walter-Stadion kaufen ohne sie auszuüben. Mit der Bereitstellung zweier Werbebanden neben dem Schriftzug Fritz Walter Stadion könnte man diesen Zusammenhang kommunikativ optisch darstellen. Theoretisch ließen sich auch fünf Unternehmen finden, welche zusammen eine jährliche Summe von 2,5 Millionen € bereitstellen.

Also bei fünf Unternehmen, die wos den Stadionnamen erhalten, kriegst quasi als solide geführter 1.FC Kaiserslautern e.V. 2,5 Millionen € in der ersten Liga. In der zweiten wirst vielleicht 1-1,5 Millionen € bekommen. Satzungskonform! Rechnest das Ganze auf die Zeit, dann kommst du auf folgende Werte:

2008/2009 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2009/2010 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2010/2011 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)
2011/2012 ca. 2,5 Millionen € (Liga 1)

2012/2013 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2013/2014 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2014/2015 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2015/2016 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2016/2017 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2017/2018 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2018/2019 ca. 1 Million € (Liga 3)
2019/2020 ca. 1 Million € (Liga 3)
2020/2021 ca. 1 Million € (Liga 3)
2021/2022 ca. 1 Million € (Liga 3)
2022/2023 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2023/2024 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)
2024/2025 zwischen 1-1,5 Millionen € (Liga 2)

Insgesamt: Zwischen 18-20,5 Millionen € pessimistisch betrachtet.

Da mit diesen Mehreinnahmen auch die sportliche Wettbewerbsfähigkeit entsprechend hätte gestärkt werden können und so die Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs 2011/2012 entsprechend hätte minimiert werden können bzw. die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs hätte erhöht werden können, in den Folgesaisons, so hätte man evtl. auch ab der Saison 2012/2013 mit an die 2,5 Millionen planen können! Käme somit auf ein Volumen von 39,5-40,5 Millionen € im optimistischen Fall.

Durch die zeitliche Verlagerung 15 Jahre nach der ersten Idee konnten in Deutschland Naming Rights in der Höhe von 750 Millionen € (50 Millionen pro Jahr) realisiert worden.

Der DFB prämiert seine besten Jugendspieler jährlich mit der Fritz-Walter-Medaille, was verdeutlicht, dass der Stadionname auch für den DFB wichtig und schützenswert ist.

Vorbild HSV? Oder doch lieber Lauter(n)! (28.10.2022, 15:51):
viewtopic.php?p=1416343#p1416343


750 Millionen € sind schon ordentlich. Provision gerne auf mein Konto überweisen. ;-) Zur damaligen Zeit befand ich mich lediglich mit einer inneren Skizze bewaffnet vor einem Psychiater. Potentiell verfolgt von drei lokalen Fußballvereinen und einem DAX-Unternehmen.

Die TV-Gelder der Fußballvereine sind an die Platzierung gekoppelt, wodurch die Ligazugehörigkeit und die Platzierung weitere Millionen € generieren.


Wofür eine gemeinnützige GmbH?

Zweck der gGmbH könnte (in Teilbereichen) der Betrieb, Vermarktung und Finanzierung von Sportstätten sein. Daher liegt ein großer Fokus auf den Bereichen Sport, Architektur, Tourismus, Kunst, Kultur und dem Handwerk. Mittels dieser Breite und Tiefe an Kompetenzen werden Werte geschaffen im Sinne einer sogenannten „co-creation of value“.

Basis ist die Integration einer (Sport-)Jugendherberge in den Tribünenkomplex der Südtribüne. Neben der Jugendherberge gibt es einen Bereich, welchem dem Leitbild der Kolping-Idee widmend/folgend Wohn- und Aufenthaltsräume für ältere Jugendliche und Handwerksgesellen anbieten.

Damit besteht für den 1.FC Kaiserslautern e.V. und die KGaA die Möglichkeit nachhaltig zu wachsen und sich kurz- bis mittelfristig in der Bundesliga zu etablieren. Mit oder ohne Ligareform! Wie profitieren der 1.FCK und die Stadt Kaiserslautern?

- Erhöhte Stadionauslastung und Erweiterung des Stadiongeländes für besseres Catering

- Naming Right Alternative mit vergleichbaren jährlichen Einnahmen im Vergleich zu reinen Naming Rights

- Jugendarbeit (Ausbildung, Atmosphäre Kolping, Talente, Kreativität)

- Zusätzliche Impulse für die Kammgarn und das Pfaffgelände mit Industriecharme und Gründungsspirit


4.) Außen- und Entwicklungspolitik

Persönlich bin ich ein politisches Greenhorn. Aber Liberal. Mit Erfahrungen in der Vereinspolitik. Aufgrund der gescheiterten Bundestagswahl gilt es gerade jetzt die Fahne der FDP hochzuhalten. Aber auch konstruktiv die Politik von CDU/CSU und der SPD zu begleiten. Die Herausforderungen sind groß. Aktuell befinden sich die Verhandlungen über eine große Koalition zwischen der CDU/CSU und der SPD unter einer Kanzlerschaft von Friedrich Merz im Endstadium. Der ausgehandelte Koalitionsvertrag muss noch von den SPD Mitgliedern und dem Bundesausschuss der CDU zugestimmt werden. Die CSU hat bereits bei einer gemeinsamen Schaltkonferenz von Vorstand, der Landesgruppe im Bundestag und der Landtagsfraktion dem Vertrag zugestimmt.

Im Vorfeld wurde der alte Bundestag gebeten ein Sondervermögen für Infrastruktur in Höhe von 400 Milliarden € zu bewilligen. Dazu war eine 2/3 Mehrheit notwendig. Zudem wurde beschlossen die Verteidigungsausgaben von der Schuldenspeere auszuklammern, wenn eine bestimmte Höhe überschritten wird. Die Drohkulisse lautet: Koste es was es wolle!

Statt der populär geforderten Abschaffung der Schuldenbremse sind kreative Lösungen gefragt, um den Schuldenstand des Staates von mehr als 2.500.000.000.000 Euro nicht noch weiter anwachsen zu lassen und zukünftige Investitionen/Konsum zu beschneiden. Da das Bundesverfassungsgericht 1995 die Vermögenssteuer aufhob, wäre durch eine freiwillige Vermögensabgabe Potential vorhanden, um einen dringenden Aufbau von Kapitalfonds (für Rente, Pflege, Krankenversicherung) sowie Zuschüssen (Klimatransformation, Infrastruktur, Bildung) zu tätigen. Das Potential für diese Goldene Fondskonzepte schätze ich auf ein bis zwei Billionen € ein.

Mit Amtsbeginn als amerikanischer Präsident bestimmte Donald Trump die letzten großen Schlagzeilen. Dabei erntete er nicht nur Zustimmung, sondern auch Ablehnung und Unverständnis. Es stellt sich die Frage, welche politischen Schnittmengen sich auftun? In welchen Punkten kann ein starkes Europa Donald Trump zur Räson bringen? In welchen Punkten kann ein starkes Europa den amerikanischen Präsidenten überzeugen? Somit auch eine schwierige Wählerschaft gleich mit überzeugen?

Es gilt sich als Europäer nicht kleiner zu machen als man ist. Daher Brust raus, Bauch rein!

Um die eigene Idee einer Stadionherberge zu realisieren und auf den Markt zu bringen, habe ich an eine gemeinnützige GmbH & KGaA gedacht, deren Schwerpunkt im Bereich Sport, Kunst, Kultur und Handwerk liegt.

Warum gemeinnützig?
Viele Ziele der gGmbH sind unter dem Begriff Gemeinnützigkeit abgedeckt.

Laut § 52 Abs. 2 AO sind u. a. folgende Ziele als gemeinnützig anzuerkennen (unvollständige Aufzählung):
• die Förderung von Wissenschaft und Forschung
• die Förderung von Bildung und Erziehung
• die Förderung von Kunst und Kultur
• die Förderung von Völkerverständigung
• die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege
• die Förderung des Sportes
• die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit
• die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke (seit 1. Januar 2007)
• die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (neu bzw. zu erweitern: Klimaschutz!)

Sport verbindet und schafft auch Brücken zu anderen Kulturen und Einstellungen. Mit Toleranz und Respekt gilt es die gemeinsamen Herausforderungen zu bewältigen. Glokal!

Mit der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat sich die Balance der Außenpolitik verschoben. Was sind die Gemeinsamkeiten? Welche Differenzen bestehen? Und welche Lösungsansätze könnten für eine neue Balance in der Außenpolitik sorgen?

Gemeinsamkeiten bei folgenden Problemen:
- Drogensituation in den USA
- Kriminalität
- illegale Migration in die USA
- Meinungsfreiheit als hohes und schützenwertes Gut, welches vor Missbrauch geschützt werden muss
- Inflation und Strukturwandel

Differenzen:
- Ausstieg aus Pariser Klimaabkommen (menschenverursachter Klimawandel)
- Aussetzen der Entwicklungshilfe
- Kündigung der Mitgliedschaft in der WHO
- Zollpolitik
- Gaza als amerikanische Riviera des Mittelmeeres
- Aushebeln des Völkerrechts durch Putin in der Ukraine und Trump in Grönland
- Energiepolitik

Synthese:
- Zweistaatenlösung (Palästina bestehend aus Gaza und Teilen des Westjordanlandes verbunden durch einen Autotunnel)
- Kampf gegen den steigenden Antisemitismus
- Entspannung/Frieden zwischen Russland und Staaten der NATO-Osterweiterung/Ukraine
- Eindämmen der weltweiten Aufrüstung
- gemeinsame ressourcenschonende Energiepolitik
- christliches Menschenbild
- Entwicklungspolitik und fairer Rohstoffhandel
- Perspektive durch Motivation für Schule und Ausbildung
- Vorurteile auflösen
- Toleranz, Respekt,…

Vor der Fußballweltmeisterschaft 2026 und den Olympischen Sommerspielen 2028 gilt es Amerika konstruktiv zu provozieren! Persönlich: Vom Tellerwäscher zum Millionär? Oder vom Bürgergeldempfänger zum friedlichen Revolutionär und potentiellen Billionär! ;-) Für das Klima..


5.) Eine Friedensformel für den Nahen Osten

Die heutige Nachricht vom Tod des Papstes macht einen betroffen. Im hohen Alter ist Papst Franziskus am Ostermontag gestorben. Er konnte den Ostersegen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) auf dem Petersplatz noch aussprechen. Die Osterbotschaft wurde anschließend von einem Geistlichen verlesen, während Papst Franziskus im Rollstuhl erschöpft daneben saß.

Ostern ist immer auch das Fest des Friedens. Die Osterbotschaft zelebriert die Auferstehung Jesus Christus und betont die Kraft des Friedens für eine gerechtere Welt. Nun ist die Stelle des Papsts vakant. Bis zur Konklave werden noch Tage ins Land ziehen. Daher erkläre ich mich bereit ein Kurzzeitpraktikum als Gotteskrieger oder als Papst abzuleisten. Für den Frieden! Für das Klima! Für eine friedliche Zeitenwende!

Aufbauend auf der Außen- und Entwicklungspolitik im vorigen Kapitel lässt sich eine deutsche Friedensformel ableiten, die zuerst auf den Nahen Osten gerichtet ist mit einer starken Mediatorrolle:
- Persönliche Intervention in Gaza
- Verhandlungen mit der Hamas und Israel
- Verhandlungen mit der Türkei und den Kurden
- Verhandlungspartner im Nahen Osten (Doha, Riad, Teheran, Kairo, Ankara …)
- Blick auf die großen und kloinen Kinder

Die wahrgenommene Berufung als Gotteskrieger oder Papstersatz ist persönlich betrachtet grotesk. Die Wege des Herrn sind unergründlich! Persönlich musste ich mich mit einer ungerechten Benotung im Studium auseinander setzen, die später in ein Verfolgungsgefühl mündete. So ein bisserl spiegelt das Zitat von Mahatma Gandhi die persönliche Entwicklung wider:
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ (Mahatma Gandhi)

Als Teamplayer im Handball waren der Sport und die christliche Sozialisation (Taufe, Konfirmation und Religionsunterricht) ein wichtiger Halt, um sich gegen Vorurteile und der Arroganz einzelner Institutionen durchzusetzen. Heuer bin ich ein politisches Schwergewicht mit 115 kg. Mit Harz IV und Bürgergeld litt leider die persönliche Gesundheit und die Kraft, weniger die Zuversicht. Es gilt heuer wieder eine positive sportliche und gesunde Resilienz aufzubauen.

Mit meinen 76 Jahren bewege ich mich zwischen Donald Trump (78 Jahren), Benjamin Netanyahu (75 Jahren), Xi Jinping (72 Jahren), Vladimir Putin (72 Jahren) und Recep Tayyip Erdogan (71 Jahren). Wahrscheinlich habe ich noch weitere wichtige Personen vergessen. Neben Frieden wird es auch um Investments gehen. Global. Also auch in den USA, Russland, China, Nahen Osten..

Wie kann wünschenswerter globaler Wohlstand gelingen? Durch Frieden? Durch globale nachhaltige Entwicklung? Durch Bescheidenheit? Bezogen auf Deutschland würden Goldene Fondskonzepte ein liberaler Finanzierungsansatz darstellen, um politisch anspruchsvolle gesellschaftliche Probleme anzustoßen. Wie Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung…

Wie kann der persönliche Sprung ins Leben in Deutschland nachträglich gelingen? Einsam, Zweisam, Dreisam! Damit ist vieles gesagt: Frau, Kinder, Patchworkfamilie, Freundeskreis, das Ausüben des altersgerechten Lieblingssports, das Finanzielle und die Perspektive: Job, Urlaub, Haus und Hof mit Wingert, Natur pur!

Damit würde ich mich auch wieder politisch hinter die liberale Parteifahne zurückziehen. In der Hoffnung bei der nächsten Bundestagswahl eine Schwarz-Rot-Goldene Fahne wehen lassen zu können!


Beitrag vom 02.08.2024, 12:30: Frieden stiften und Feindbilder abbauen!

Die Situation im Nahen Osten lässt einen nicht unberührt. Genauso wie die Auseinandersetzung in der Ukraine. Welche Optionen gibt es um eine Friedensmission zu initiieren?

Die Macht der Waffengewalt ist begrenzt. Ein weiteres Aufrüsten auf beiden Seiten der Kriegsparteien führt eher zu panikartigen Verlusten auf beiden Seiten. Europa ist speziell seit dem 30jährigen Krieg mit Auseinandersetzungen und mit Friedensverhandlungen konfrontiert. Nach dem 2.Weltkrieg hat sich das einst feindliche Verhältnis von Deutschland zu Frankreich sehr stark verbessert. Wenn Frankreich und Deutschland bei Olympischen Spielen oder Europameisterschaften aufeinander treffen, so ist die Stimmung und Atmosphäre positiv friedlich.

Kann dies auch zwischen Israel und dem Iran eintreten? Kann dies auch zwischen Israel und einem neu zu gründendem palästinensischem Staat entstehen? Kann der Nahe und Mittlere Osten friedlich zueinanderfinden? Sportlich fair?
- Sportlich, da mit Katar 2022 ein großes Sportereignis stattgefunden hat, an dem mit Gastgeber Katar, dem Iran, Saudi Arabien und Marokko mehrere Länder aus der Region teilgenommen haben.
- Fairness, um Vertrauen aufzubauen.


Es bedarf weiterer Verhandlungen, die über die Erklärung von Peking hinausgehen, um dauerhaften Frieden zu stiften. Nachdem ich bereits die Bereitschaft zur Mediation angeboten habe, gehe ich einen Schritt weiter und biete meine Bereitschaft als Gefangener der Hamas im Gazastreifen an, im Austausch gegen die noch lebenden israelischen Gefangenen.

Naiv vielleicht. Mutig schon eher. Was bringe ich mit?
- Einen kriegerischen Namen mit einer friedlichen Botschaft ohne Waffen
- Medikamente und Nahrungsmittel
- Sehr leichte „Kriegs- und Besatzungserfahrungen“
- So ein bisserl Vorbildcharakter
- Verhandlungspartner im Nahen Osten (Doha, Riad, Kairo, Ankara …)
- Aufbau des Landes (Gaza und Westjordanland) mit dem Ziel einer Zweistaatenlösung (Palästina)
viewtopic.php?p=1493802#p1493802


Beitrag vom 17.10.2024, 21:55: Persönliches Ultimatum bis zum 24.10.2024

Mittlerweile sind die Fronten im Nahen Osten verhärtet und sichtbar. Der Krieg Israels umfasst den Gazastreifen mit der Hamas im Süden und den Südlibanon mit den Hisbollah Milizen im Norden. Im Hintergrund sind das Westjordanland, der Jemen mit den Huthi Rebellen und der Iran. Letzterer arbeitet an der Atombombe. Kennzeichnend für den Iran, die Hamas, die Hisbollah und die Huthi Rebellen ist der Hass auf Israel und die Ablehnung des Existenzrechtes des Staates Israel.

Wie können ein Waffenstillstand und ein späterer Friedensvertrag ein zufriedenstellendes Ergebnis bringen, welches trotz Zeitenwende einen stabilen Frieden bewirkt? Trotz aller Verluste stellt sich die Frage ob es auch einen positiven Nutzen für beide Kriegsparteien gibt, die verkrusteten Ansichten und Einsichten in der Moderne aufzubrechen. Ein positives Beispiel ist die Beziehung zwischen den ehemaligen Kriegsparteien Deutschland und Frankreich, die aus den Wirren diverser Kriege ein Projekt wie die Europäische Union hervorgebracht haben.

Mehrere Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Gaza sind bisher leider gescheitert. Trotz hochkarätiger Besetzung an Politikern und Vermittlern. Als Bürgergeldempfänger hat man nicht das Netzwerk und die finanziellen Ressourcen um in Verhandlungen einzugreifen, es sei denn es finden sich Personen, die einem Vertrauen schenken und den Zugang in Verhandlungsrunden ermöglichen. Die Bereitschaft zur Mediation habe ich angeboten und habe auch die Bereitschaft als Gefangener der Hamas im Gazastreifen in Erwägung gezogen.

Persönlich finde ich mich zwischen den Fronten. Keiner Partei zugehörig. Mir liegt es am Herzen Frieden in der Region zu stiften, so dass Menschen im Gazastreifen frei leben können. Sich sportlich und künstlerisch betätigen können. Ihr Land aufbauen können basierend auf einem guten Verhältnis zu Israel. Israel muss seine radikale Politik überdenken und an einer Zweistaatenlösung mitarbeiten. Durch den martialischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begann der aktuelle Krieg in Gaza, der die Israelis zum Vernichtungswillen gegen die Hamas zwang.

Viele Tunnelsysteme sind seit Jahrzehnten im Gazastreifen und im Libanon errichtet, in denen Raketen und Waffensysteme lagern. Abschreckung oder tatsächlicher Zerstörungswille? Es gilt beiderseitiges Vertrauen aufzubauen. Ein Prozess der mit gemeinsamen Projekten begleitet werden sollte und auch den Sport als eine Facette aufgreifen könnte. Es scheint als wären die Kriege in Gaza und im Libanon Stellvertreterkriege zwischen dem Iran und Israel. Hier gilt es zu intervenieren für einen friedlichen Nahen Osten. Deutschland hat sowohl mit Israel als auch dem Iran in früheren Zeiten recht gute Beziehungen, die in Zukunft weiter ausgebaut werden könnten.

Viele aktuelle Probleme der Migration könnten erleichtert werden, wenn Krisenherde in Vorderasien und in Afrika sich lösen lassen, so dass für potentielle Flüchtlinge ein Heimat gestaltender Prozess attraktiver ist als eine Migration in eine unsichere Zukunft.
viewtopic.php?p=1501740#p1501740




Zurück zu WM 2018

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste