Hier kann geplaudert und auch mal "ein Beitrag mehr" geschrieben werden.

Beitragvon FCK58 » 10.12.2011, 17:00


Eine Pflichtlektüre für alle Schulkinder in unserer Zeit. :D
Ist mir übrigens auch passiert. Auf dem Weg zum Bauern, mit der Milchkanne in der Hand, konnte ich unserem vereisten Dorfbach nicht widerstehen. Statt 200m nach Hause bin ich aber erst 500m in die anderer Richtung gelaufen. Zum Milch holen. Ich weiß aber noch, daß mir zu Hause aber ziemlich schnell ziemlich heiß wurde. Dank eines Teppichklopfers, den mein Vater abends auf meinem Arsch zertrümmert hatte. Das war aber weder der erste, noch der letzte Teppichklopfer, den bei uns dieses Schicksal ereilt hat. :lol:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon grasnarbe » 22.12.2011, 19:30


Heinrich Heine: Untergang der Sonne

Die schöne Sonne
Ist ruhig hinabgestiegen ins Meer;
Die wogenden Wasser sind schon gefärbt
Von der dunkeln Nacht,
Nur noch die Abendröte
Überstreut sie mit goldnen Lichtern;
Und die rauschende Flutgewalt
Drängt ans Ufer die weißen Wellen,
Die lustig und hastig hüpfen,
Wie wollige Lämmerherden,
Die abends der singende Hirtenjunge
Nach Hause treibt.

"Wie schön ist die Sonne!"
So sprach nach langem Schweigen der Freund,
Der mit mir am Strande wandelte,
Und scherzend halb und halb wehmütig,
Versichert' er mir: die Sonne sei
Eine schöne Frau, die den alten Meergott
Aus Konvenienz geheiratet;
Des Tages über wandle sie freudig
Am hohen Himmel, purpurgeputzt
Und diamantenblitzend,
Und allgeliebt und allbewundert
Von allen Weltkreaturen,
Und alle Weltkreaturen erfreuend
Mit ihres Blickes Licht und Wärme;
Aber des Abends, trostlos gezwungen,
Kehre sie wieder zurück
In das nasse Haus, in die öden Arme
Des greisen Gemahls.

"Glaub mir's" - setzte hinzu der Freund,
Und lachte und seufzte und lachte wieder -
"Die führen dort unten die zärtlichste Ehe!
Entweder sie schlafen oder sie zanken sich,
Daß hochaufbraust hier oben das Meer,
Und der Schiffer im Wellengeräusch es hört,
Wie der Alte sein Weib ausschilt:
'Runde Metze des Weltalls!
Strahlenbuhlende!
Den ganzen Tag glühst du für andre,
Und nachts, für mich, bist du frostig und müde!'
Nach solcher Gardinenpredigt,
Versteht sich! bricht dann aus in Tränen
Die stolze Sonne und klagt ihr Elend,
Und klagt so jammerlang, daß der Meergott
Plötzlich verzweiflungsvoll aus dem Bett springt,
Und schnell nach der Meeresfläche heraufschwimmt,
Um Luft und Besinnung zu schöpfen.

So sah ich ihn selbst, verflossene Nacht,
Bis an die Brust dem Meer enttauchen.
Er trug eine Jacke von gelbem Flanell,
Und eine lilienweiße Schlafmütz',
Und ein abgewelktes Gesicht."
Die Roten Teufel vom Betzenberg



Beitragvon grasnarbe » 25.12.2011, 21:18


Simon Sebag Montefiore : Jerusalem - Die Biographie
(3000 Jahre Geschichte einer Stadt)
Die Roten Teufel vom Betzenberg



Beitragvon Schlossberg » 28.12.2011, 14:00


Da "Molloy" in einem anderen Thread einen vernünftigen Beitrag geschrieben hat, blättere ich im gleichnamigen Roman und frage mich, ob uns Gaber nicht auch mal beehren könnte.
Molloy, Malone Dies und The Unnamable gibt es btw erschwinglich als exzellent vorgetragene Hörbücher beim irischen Sender RTÉ.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon antikochteufel » 31.12.2011, 15:54


Johann Peter Hebel
Neujahrslied

Mit der Freude zieht der Schmerz
Traulich durch die Zeiten.
Schwere Stürme, milde Weste,
Bange Sorgen, frohe Feste
Wandeln sich zur Seiten.

Und wo eine Träne fällt,
Blüht auch eine Rose.
Schön gemischt, noch eh' wir's bitten,
Ist für Thronen und für Hütten
Schmerz und Lust im Lose.

War's nicht so im alten Jahr?
Wird's im neuen enden?
Sonnen wallen auf und nieder,
Wolken gehn und kommen wieder,
Und kein Wunsch wird's wenden.

Gebe denn, der über uns
Wägt mit rechter Wage,
Jedem Sinn für seine Freuden,
Jedem Mut für seine Leiden
In die neuen Tage;

Jedem auf des Lebens Pfad
Einen Freund zur Seite,
Ein zufriedenes Gemüte,
Und zu stiller Herzensgüte
Hoffnung ins Geleite!
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:



Beitragvon RedGlory » 31.12.2011, 15:59


wo befindet sich hier "Gefällt mir" - Button?
"Kaiserslautern gehört zur ersten Liga der
deutschen Fußballklubs." Mehmet Scholl
:schal: :doppelhalter:



Beitragvon Sebastian » 31.12.2011, 16:49


Eben habe ich von Gerard Donovan "Winter in Maine" beendet.
Bunt ist das Dasein und granatenstark!



Beitragvon herrschwarz » 13.01.2012, 01:10


Unbedingte Empfehlung: Frank Schulz neuestes Buch "Onno Viets und der Irre vom Kiez", grade vorab gelesen. Schrullig, komisch, gut geschrieben - eines der Highlights des Frühjahrs.



Beitragvon grasnarbe » 23.01.2012, 22:25


Ross King : Zum Frühstück ins Freie. (Manet, Monet und die Ursprünge der modernen Malerei)
Sehr gut diese Beschreibungen von Kunst, Politik, Alltag der 1860er/70er Jahre in und um Paris. Das Buch fesselt mich.
Die Roten Teufel vom Betzenberg



Beitragvon Biguardo » 23.01.2012, 22:50


Steven Pressfield - Gates of Fire

Ihr kennt 300. Dies ist quasi die literarische, historisch genauere Version. Gutes Buch bis jetzt, bin aber erst auf Seite 30.



Beitragvon bet » 24.02.2012, 20:19


In der Schule lesen wir "Crazy" von Benjamin Lebert.
FCK Teufelsweib und Treuer Fan since 1997 egal was passiert!! <3



Beitragvon kepptn » 24.02.2012, 20:43


"For the win!" von Corey Doctorow

Geiles Buch, wie alle von ihm.
Es gibt immer was zu lachen.



Beitragvon Schlossberg » 25.02.2012, 02:55


Vor dem Einschlafen blättere ich noch etwas im bekanntesten Buch von Titchmarch (978-0198533696) und denke, dass Gerry Mathematiker werden sollte, damit 146 Jahre nach Riemanns Tod das immer noch große Rätsel endlich gelöst wird.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon grasnarbe » 23.03.2012, 20:23


die Buchläden haben heute mal wieder gelockt...

John Vaillant Der Tiger
Thea Dorn und Richard Wagner Die deutsche Seele
Peter Watson Der deutsche Genius

starten werd ich - wenn's demnächst paßt - mal mit dem Tiger ....
Die Roten Teufel vom Betzenberg



Beitragvon Weschtkurv » 23.03.2012, 20:46


Donald Duck - Abenteuer im Dschungel.
Weltliteratur. :D
Wenn Dagobert Duck in seiner Grübelgrube mal wieder ein Abenteuer ausheckt, und Donald sich danach die härtesten Duelle mit dem Bösewicht schlechthin - Kater Karlo liefert, dann, ja dann sind der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt...
.
...ach so, richtige Bücher, so zum Schmökern ohne Bilder hab ich auch noch, hehehe...im Moment bin ich grad mal wieder dabei, meine Raymond Chandler Krimis zu lesen. :wink:



Beitragvon antikochteufel » 24.03.2012, 19:05


Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe


(Erich Fried)
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:



Beitragvon antikochteufel » 24.04.2012, 12:22


Daß der bei weitem größte Teil der Menschheit ... den Schritt zur Mündigkeit, außer daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben, und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften: so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchten, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einige mal Fallen wohl endlich gehen lernen…
Immanuel Kant, (1724 - 1804)
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:



Beitragvon FCK58 » 24.04.2012, 18:38


Hier sieht man´s wieder. Die Deutschen - das Volk der Dichter und Denker und der gute Immanuel Kant natürlich mitten mang. :D
Wenn heutzutage doch nur mehr Deutsche denken würden. Auf das Dichten könnte ich ja durchaus verzichten... :nachdenklich:
Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.
Hermann Hesse



Beitragvon antikochteufel » 25.04.2012, 12:34


Bundeslied der Galgenbrüder

O schauerliche Lebenswirrn,

wir hängen hier am roten Zwirn!

Die Unke unkt, die Spinne spinnt,

und schiefe Scheitel kämmt der Wind.



O Greule, Greule, wüste Greule!

Du bist verflucht! so sagt die Eule.

Der Sterne Licht am Mond zerbricht.

Doch dich zerbrach's noch immer nicht.



O Greule, Greule, wüste Greule!

Hört ihr den Ruf der Silbergäule?

Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz!

da taut's, da graut's, da braut's, da blaut's! (Christian Morgenstern)
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:



Beitragvon St.Patrick » 25.04.2012, 15:23


Könnte man die Rezitationen deutscher Dichter und Denker vielleicht in einen extra Thread schieben, damit hier die Übersicht über die Buchempfehlungen behält?
Halte nen Thread dafür aber eigentlich für ne gute Idee.

Um mal auf unserem Dichterzweig zu bleiben, lese gerade "Das Hamletkomplott". In welchem Goethe, Kleist, Tieck und Schlegel quer durch Deutschland reisen um die Römische Kaiserkrone vor Napoleon zu retten. Sehr empfehlenswert, witzig aber auch mit Niveau.

"Wo viel Licht ist, ist starker Schatten" um mit Goethe zu schließen.
Fußball in Kaiserslautern in zwei Sätzen auf den Punkt gebracht:
Ich gebe immer alles, kämpfe immer bis zur letzten Minute. Das erkennen die Fans an. Harry Koch



Beitragvon antikochteufel » 25.04.2012, 16:14


"Tschick" von Wolfgang Herrndorf
Patrick, vllt. noch den Autor hinzufügen.
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:



Beitragvon grasnarbe » 13.05.2012, 18:15


"Sie brauchen eine Information? Sie kennen die Person, die diese Information hat, aber sie hüllt sich in Schweigen? Lassen Sie das meine Sorge sein."

Mark Allen Smith : Der Spezialist
Die Roten Teufel vom Betzenberg



Beitragvon Mcmurphy » 14.05.2012, 20:48


John Niven "Kill your friends"

...ein Hooligan von einem Buch!
:teufel2:
"Die Grenze zwischen Verstand und Gefühl ist das Jagdgebiet des Teufels"
(C.K.Dighton Patmore)



Beitragvon Schlossberg » 17.05.2012, 12:07


JWvG, das Frankfurter Würstchen, mache sagen auch, der Krankfurter starfucker, war pro Pyro, und schrieb dem FCK was ins Stammbuch.

Selige Sehnsucht

Sagt es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet,
Das Lebend'ge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.

In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
Wenn die stille Kerze leuchtet.

Nicht mehr bleibest du umfangen
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reißet neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du, Schmetterling, verbrannt.

Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon Schlossberg » 17.05.2012, 12:33


Auch das Folgende hat JWvG den FCK-Fans, allen voran kepptn, gewidmet.

Elemente

Aus wie vielen Elementen
Soll ein echtes Lied sich nähren,
Daß es Laien gern empfinden,
Meister es mit Freuden hören?

Liebe sei vor allen Dingen
Unser Thema, wenn wir singen;
Kann sie gar das Lied durchdringen,
Wird's um desto besser klingen.

Dann muß Klang der Gläser tönen
Und Rubin des Weins erglänzen:
Denn für Liebende, für Trinker
Winkt man mit den schönsten Kränzen.

Waffenklang wird auch gefodert,
Daß auch die Drommete schmettre;
Daß, wenn Glück zu Flammen lodert,
Sich im Sieg der Held vergöttre.

Dann zuletzt ist unerläßlich,
Daß der Dichter manches hasse;
Was unleidlich ist und häßlich,
Nicht wie Schönes leben lasse.

Weiß der Sänger, dieser viere
Urgewalt'gen Stoff zu mischen,
Hafis gleich wird er die Völker
Ewig freuen und erfrischen.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.




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