Die Ausgangslage vor dem letzten Saison-Heimspiel ist klar: Will der 1. FC Kaiserslautern seine kleine Restchance im Aufstiegsrennen wahren, müssen gegen Darmstadt 98 drei Punkte her. Die Bilanz im eigenen Stadion spricht dafür.
Wer von Euch hätte das gewusst oder gedacht? Der 1. FC Kaiserslautern ist die zweitbeste Heimmannschaft der 2. Bundesliga. Mit der zugegebenermaßen nicht historischen Bilanz von acht Siegen, fünf Unentschieden und drei Niederlagen stehen die Roten Teufel bei 29 Punkten zuhause und damit nur einen Zähler hinter Hannover 96. Gewinnt Hannover am Sonntag nicht gegen Fürth, könnte der FCK also sogar noch "Heim-Meister" dieser Zweitliga-Saison werden.
Das wäre bemerkenswert, ist aber erstmal natürlich nebensächlich. Schließlich geht es auch noch darum, die Restchance im Aufstiegsrennen zu wahren. Um beim Saisonfinale nächste Woche in Köln die Möglichkeit zu haben, doch noch die Relegation zu erreichen, muss der FCK am Sonntag unbedingt gewinnen. Gelingt dies, ist umgekehrt aber auch auf jeden Fall klar, dass noch eine rechnerische Chance besteht, egal wie die Konkurrenz dieses Wochenende spielt. Anpfiff im fast ausverkauften Fritz-Walter-Stadion ist um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 33. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Die Hausaufgaben müssen gemacht werden, sonst gibt es keine Versetzung - sprich keine Aufstiegschance. Die Hoffnung auf die Bundesliga hat durch das 2:2-Unentschieden in Karlsruhe gelitten, denn trotz großem Kampf bleibt der 1. FC Kaiserslautern so zwei Spieltage vor Saisonende in der Verfolgerrolle. Die Roten Teufel müssen auf Ausrutscher der vier vor ihnen stehenden Konkurrenten hoffen und ihre verbleibenden beiden Begegnungen gewinnen. Klingt ziemlich unwahrscheinlich - aber was ist in dieser Zweitliga-Saison schon unmöglich?
Dass FCK-Trainer Lieberknecht aufgrund dieser Ausgangslage auf Offensive setzen muss, ist klar. Ins offene Messer wird er seinem Ex-Klub aber nicht laufen, zumal jeder Lautrer sich diesbezüglich auch nochmal die 1:5-Klatsche aus dem Hinspiel ins Gedächtnis rufen sollte. Personelle Änderungen nach dem Unentschieden in Karlsruhe sind möglich, Lieberknecht war dort nicht ganz zufrieden mit der Spielweise seines Teams. Das Mitwirken des zuletzt zwei Mal eingewechselten Mika Haas ist aufgrund von Knieproblemen noch fraglich.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Lieberknechts Nachfolger Florian Kohfeldt sicherte Darmstadt 98 vor zwei Wochen den Klassenerhalt. Mehr war für den Bundesliga-Absteiger nach dieser insgesamt wechselhaften Saison nicht drin. Sportlich geht es für die Lilien nur noch um den Tabellenplatz, allerdings kann man sich maximal noch auf den 10. Rang verbessern. Vorsicht ist vor dem Sturmduo des SVD geboten: Isaac Lidberg (14) und Fraser Hornby (10) erzielten fast die Hälfte der bislang 52 Saisontore des SVD.
Kohfeldt muss neben den Langzeitverletzten in Kaiserslautern auch zwei Stammspieler und wichtige Stützen ersetzen: Abwehrhüne Aleksandar Vukotic und Mittelfeldspieler Andreas Müller fehlen gelbgesperrt.
Frühere Duelle
Im Hinspiel machten die Darmstädter mit den Roten Teufeln was sie wollten und gewannen klar wie bereits erwähnt mit 5:1. Die Gesamtbilanz schlägt ebenfalls ganz knapp für die Hessen aus, die vier der bislang zwölf Duelle gewinnen konnten. Kaiserslautern gelangen drei Siege, dazu gab es fünf Unentschieden. Das letzte Spiel auf dem Betze war das spektakuläre 3:3 nach 0:2 und 3:2 vor zweieinhalb Jahren, damals noch mit Torsten Lieberknecht bei Darmstadt und Dirk Schuster bei Lautern (FCK-Torschützen: 2x Kenny Redondo, Mike Wunderlich).
Fan-Infos
Auch beim letzten Heimspiel der Saison werden über 49.000 Zuschauer live dabei sein. Das Fritz-Walter-Stadion ist im Heimbereich ausverkauft, nur im Gästeblock gibt es noch rund 250 Restkarten an der Tageskasse. In der DBB-Kartenbörse gibt es auch noch ein paar Angebote zum Einkaufspreis. Aus Darmstadt begleiten voraussichtlich rund 4.500 Fans ihre Elf. Stadionöffnung ist um 11:30 Uhr, es wird wie immer zu einer frühzeitigen Anreise geraten.
O-Töne
FCK-Trainer Torsten Lieberknecht: "Es ist klar, wir müssen das Spiel gewinnen, um noch eine Chance zu haben. Man darf daran glauben, dass es an den letzten Spieltagen Dinge gibt, mit denen man nicht mehr rechnet. Man muss aber auch seine eigenen Hausaufgaben erledigen."
Darmstadt-Trainer Florian Kohfeldt: "Das Spiel hat eine sehr emotionale Ausgangslage. Kaiserslautern muss unbedingt gewinnen, um den Traum vom Aufstieg im Blick zu behalten. Für mich ist es eine Premiere. Ich war noch nie auf dem Betze und freue mich daher auf die Atmosphäre."
Daten und Fakten
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer - Ronstadt, Kaloc, Ritter, Redondo - Hanslik, Ache, Yokota
Es fehlen: Aremu (Schulter-OP), Heck (Kahnbeinbruch), Zuck (Kreuzbandriss). evtl. Haas (Knieprobleme)
Darmstadt 98: Schuhen - Lopez, Riedel, Maglica, Nürnberger - Papela, Boetius - Klefisch, Corredor - Lidberg, Hornby
Es fehlen: Brunst (Oberschenkelverletzung), Bader, Holland (beide Trainingsrückstand nach Kreuzbandriss), Guille Bueno (Muskelverletzung), Müller, Vukotic (beide Gelb-Sperre), Zimmermann (Knieprobleme), Will (Kreuzbandriss)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis