Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Einen alten Rivalen auf Distanz halten

Einen alten Rivalen auf Distanz halten


Es ist ein Traditionsduell von früher, aber auch eines der letzten Jahre. Der 1. FC Kaiserslautern und Eintracht Braunschweig spielen auch diese Saison wieder in derselben Liga und treffen am Sonntag auf dem fast ausverkauften Betze aufeinander.

Kaum ein Duell gab es in der letzten Dekade öfter. Nur in zwei Saisons seit 2012 spielten der FCK und die Eintracht in unterschiedlichen Ligen, ansonsten waren sie meist auch tabellarisch als direkte Konkurrenten auf Augenhöhe. Mal stieg mal gemeinsam aus einer Liga ab (2017/18), mal gemeinsam in eine höhere Spielklasse auf (2021/22). Seit 2022 ist der Fahrstuhl erstmal abgeschaltet, beide Klubs versuchen sich in der 2. Bundesliga zu etablieren. Auf dem Papier ist das den Roten Teufeln derzeit etwas besser gelungen, denn sie gehen mit 17 Punkten in das Duell mit den Niedersachsen, die vor dem Spieltag nur knapp vor dem Abstiegs-Relegationsrang stehen. Aber wenn es aus Lautrer Sicht schiefginge, wäre der BTSV plötzlich doch wieder ein Tabellennachbar. Anpfiff der Partie im Fritz-Walter-Stadion ist am Sonntag um 13:30 Uhr.

Was muss man zum 13. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Vier Spiele ungeschlagen. Der dritte Block der Saison vor der Länderspielpause konnte sich durchaus sehen lassen, auch wenn es punktemäßig zuletzt "nur" zwei Unentschieden gegen Magdeburg und Nürnberg gab. Nun geht es in den Endspurt der Vorrunde mit noch drei Heim- und zwei Auswärtsspielen. Den Auftakt macht die Partie gegen Braunschweig, mit der der 1. FC Kaiserslautern die Richtung vorgeben kann. Mit einem Sieg könnte man etwas nach oben schielen und mit dann 20 Punkten wäre die halbe Miete für den Klassenverbleib schon mal eingefahren. Aber Vorsicht: Die 2. Bundesliga ist und bleibt eng und die Floskel "Jeder kann jeden schlagen" trifft hier einfach zu.

Markus Anfang muss weiterhin mit Ausfällen in der Defensive leben, während die Offensive fast mit voller Stärke besetzt ist. Philipp Klement, Jean Zimmer und Hendrick Zuck fehlen weiter. Neu zur Liste der länger Verletzten dazugekommen ist Avdo Spahic. Der Ersatzkeeper erlitt im Training eine Meniskusverletzung und muss operiert werden. Ein Einsatz von Jannis Heuer kommt nach seinem Muskelfaserriss noch zu früh. Boris Tomiak sitzt am Sonntag eine Gelb-Sperre ab, Erik Wekessers Einsatz ist wegen einer Sprunggelenksverletzung noch fraglich. Dagegen dürfte Marlon Ritter zumindest im Kader stehen und der ebenfalls wieder fitte Almamy Touré erster Anwärter auf Tomiaks Platz sein. Ob Trainer Anfang mit einer Dreier-/Fünferkette, aus der ein Verteidiger bei Angriff nach vorne schiebt, oder mit einer Viererkette und zurückfallendem Sechser beginnt, steht aufgrund der personellen Situation noch nicht fest.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Mit zwölf Punkten steht Eintracht Braunschweig vor dem Spiel in Kaiserslautern im Tabellenkeller. Platz 15 klingt zwar auf den ersten Blick besorgniserregend, der Weg nach oben ist allerdings so weit nicht. Und: In den vergangenen Wochen ließ der BTSV mit guten Ergebnissen aufhorchen. Das Niedersachsenderby gegen Hannover gewann man mit 2:0. Vor der Länderspielpause hatte der HSV das Nachsehen und verlor im Eintracht-Stadion mit 1:3. Allerdings bekommt die Elf von Coach Daniel Scherning in der Fremde bislang nur wenig auf die Kette. Aus sechs Auswärtsspielen holte man nur zwei Punkte, was den vorletzten Platz in dieser Tabelle bedeutet. Zuletzt gelang immerhin ein Zähler in Paderborn. In der Länderspielpause gelang gegen Bundesligist St. Pauli in einem Test ein 1:1.

In Kaiserslautern muss der Coach neben den Langzeitverletzten auch auf den rechten Schienenspieler Marvin Rittmüller verzichten, der wegen einer Oberschenkelverletzung ausfällt. Der Einsatz Levente Szabos ist noch fraglich. Der ungarische Nationalspieler ist mit einer leichten Verletzung von den Länderspielen zurückgekehrt.

Frühere Duelle

Das Spiel am Sonntag ist das 67. Duell beider Vereine. Das bislang letzte ist beim FCK noch in guter Erinnerung. 5:0 gewann man Mitte Mai zum Abschluss der vergangenen Saison. Marlon Ritter erzielte dabei einen Dreierpack, Friedhelm Funkel wurde mit großen Ovationen verabschiedet. In der Gesamtbilanz liegen die Roten Teufel leicht vorne. 26 Mal konnte man gewinnen, 22 Siege stehen für die Braunschweiger zu Buche.

Fan-Infos

Bis Freitagmittag waren bereits 45.533 Karten verkauft. Der Heimbereich ist, auch wegen einer Aktion verbilligter Karten auf der Osttribüne für Jugendmannschaften, ausverkauft. Es werden nur noch Tageskassen am Gästeblock geöffnet, für den im Vorverkauf nur knapp 1.000 Karten abgesetzt wurden. Übrige Tickets von FCK-Fans werden in der DBB-Kartenbörse angeboten. Auch der neue Ticket-Zweitmarkt im FCK-Onlineshop ist für dieses Spiel freigeschaltet. Stadionöffnung ist um 11:30 Uhr.

O-Töne

FCK-Trainer Markus Anfang: "Wir müssen den Funken überspringen lassen auf unser Publikum. Der Heimbereich ist ausverkauft. Die Leute müssen das Stadion positiv anzünden. Dann werden wir auch ein Stück weit getragen."

BTSV-Trainer Daniel Scherning: "Wir sind an einem Punkt, an dem wir mit viel Selbstvertrauen nach Kaiserslautern fahren dürfen und müssen. Es gilt, überzeugt davon zu sein, dass wir das Spiel gewinnen können."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Sirch, Elvedi - Gyamerah, Aremu (Ritter), Kaloc, Kleinhansl - Yokota, Hanslik - Ache

Es fehlen: Heuer (Trainingsrückstand nach Muskelfaserriss), Klement (Wadenprobleme), Spahic (Meniskusverletzung), Tomiak (Gelb-Sperre), Zimmer (Oberschenkelprobleme), Zuck (Reha nach Kreuzbandriss), evtl. Wekesser (Sprunggelenksverletzung)

Eintracht Braunschweig: Johansson - Jaeckel, Bicakcic, Ehlers - Kaufmann, Krauße, Köhler, Bell Bell - Gomez, Szabo (Polter), Philippe

Es fehlen: Casali (Kreuzband-Teilabriss), Raebiger (Sehnenverletzung), Rittmüller (Oberschenkelverletzung), Sané, Tauer (beide Kreuzbandriss), evtl. Szabo (angeschlagen)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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