Es ist eine Begegnung, die in der Vergangenheit Spektakel und viele Tore garantierte. Am Sonntagmittag treffen der 1. FC Kaiserslautern und der 1. FC Magdeburg aufeinander.
Es ist ja schon etwas merkwürdig. Noch vor vier Wochen lag der FCK gefühlt auf dem Rücken und zappelte nur noch. Jetzt sieht es schon wieder besser aus. Nach zwei Siegen in der Liga und einem ordentlichen Auftritt im DFB-Pokal sind die Roten Teufel sogar leichter Favorit gegen die zuletzt etwas schwächelnden Magdeburger. Es klingt zwar wie eine Floskel, aber in der 2. Bundesliga ist es tatsächlich wahr, dass fast jedes Spiel durch Kleinigkeiten und oftmals durch den Willen entschieden wird. Also auf geht's ins dritte Spiel dieser Englischen Woche. Der zwölfte Mann auf der Tribüne wird gebraucht werden. Anpfiff der Partie im Fritz-Walter-Stadion ist am Sonntag um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 11. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Nach den Highlight-Spielen unter Flutlicht gilt es für die Anfang-Elf nochmal alles zu mobilisieren und sich in ein "normales" Nachmittagsspiel hineinzubeißen. Und damit ist zur Aufgabe gegen Magdeburg eigentlich alles gesagt. Der Spagat zwischen Düsseldorf-Spektakel (4:3), dem Ausscheiden erhobenen Hauptes in Stuttgart (1:2) und der abschließenden Partie muss gelingen. Mit einem weiteren Sieg könnte der 1. FC Kaiserslautern die Abstiegszone zumindest für den Moment mal weit wegschieben und tabellarisch sogar schon nach oben schauen - aber wie gesagt: in Liga Zwei kommt es auf Kleinigkeiten an und es geht schnell in beide Richtungen.
Philipp Klement, Almamy Touré und Hendrick Zuck fallen weiter aus. Der Einsatz von Jannis Heuer ist noch fraglich, weil sich der Abwehrspieler am Freitag eine Oberschenkelblessur zuzog. Die eine oder andere Änderung gegenüber dem Spiel in Stuttgart ist aber auch unabhängig von Heuer zu erwarten. Beispielsweise könnte Düsseldorf-Matchwinner Daniel Hanslik in die Startelf zurückkehren oder auch Jan Gyamerah, der seinen Muskelfaserriss auskuriert hat.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Wie eng die Zweite Liga wirklich ist, lässt sich am 1. FC Magdeburg ablesen. Nach einem sehr guten Saisonstart mit 16 Punkten aus acht Spielen war die Mannschaft Titz-Elf Zweiter. Nach zuletzt zwei Niederlagen gegen den HSV (1:3) und Hannover (0:3) fielen die Ottostädter bis auf Platz 9 zurück und reisen somit als Tabellennachbar der Roten Teufel auf den Betzenberg.
Und dort kommen die Blau-Weißen mit Verletzungspech an. In Kaiserslautern fallen neben den Langzeitverletzten auch Baris Atik (Fußverletzung) und Mo El Hankouri (Knieprobleme) aus. Jean Hugonet musste das Training mit Fußproblemen vorzeitig abbrechen, könnte für Sonntag aber zur Verfügung stehen. Nicht nur aufgrund des Lazaretts dürfte Philipp Hercher, der bei sieben Einsätzen immerhin schon zwei Mal traf, vier Monate nach seinem Wechsel von Beginn an spielen. Der einstige Lautrer Aufstiegsheld und Publikumsliebling war zwar auch schon einmal verletzt, hat sich aber ansonsten einen Stammplatz erarbeitet.
Frühere Duelle
4:1, 1:4, 0:2, 4:4, 2:2. Das waren die Ergebnisse der letzten fünf Spiele gegen Magdeburg. In der bisherigen zehn Begegnungen beider Klubs fielen im Schnitt 3,1 Tore. Die Gesamtbilanz spricht zwar für den FCM, der vier Mal gewinnen konnte. Auf dem Betze ist der Europacup-Sieger von 1974 allerdings noch sieglos.
Fan-Infos
Bis Freitagmittag waren schon knapp 44.000 Karten abgesetzt. Gut möglich also, dass die Marke von 45.000 Zuschauern geknackt wird. Enttäuschend verlief leider der Vorverkauf für den Gästeblock, der wohl nur zu einem Drittel gefüllt sein wird - knapp 2.000 der sonst so reisefreudigen Magdeburger werden erwartet. Die noch wenigen Restkarten für den Heimbereich gibt es an der Tageskasse und auch in der DBB-Kartenbörse werden vereinzelt übrige Tickets angeboten. Stadionöffnung ist um 11:30 Uhr.
O-Töne
FCK-Trainer Markus Anfang: "Magdeburg kommt extrem über den Ballbesitz und will gegen den Ball alles anlaufen und viel Stress ausüben. Wenn wir den Ball haben, werden wir direkt Druck bekommen. Die Zuschauer können uns nach dieser Englischen Woche tragen. Das ist ein Faustpfand für uns. Wir wollen den Funken überspringen lassen."
FCM-Abwehrspieler und Ex-FCK'ler Philipp Hercher: "Das Momentum ist etwas auf Seiten der Lautrer. Sie versuchen immer, mit Emotionalität zu spielen. Da gilt es dagegenzuhalten, auch mal Druckphasen zu überstehen und uns auf unsere spielerischen Qualitäten zu besinnen. Ich freue mich sehr auf das Spiel, für mich wird es sehr emotional werden. Wir wollen unser Auswärtsgesicht zeigen und dort den Auswärtssieg holen."
Daten und Fakten
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Zimmer (Gyamerah), Elvedi, Heuer, Wekesser - Sirch, Tomiak, Ritter - Yokota, Ache, Hanslik (Opoku)
Es fehlen: Klement (Knie- und Wadenprobleme), Touré (Oberschenkelprobleme), Zuck (Kreuzbandriss), evtl. Heuer (Oberschenkelblessur)
1. FC Magdeburg: Reimann - Hercher, Hugonet (Hoti), Heber, Nollenberger - Mathisen - Gnaka, Michel - Amaechi, Kaars, Burcu
Es fehlen: Atik (Fußverletzung), Bockhorn (OP nach Kreuzbandriss), El Hankouri (Knieprobleme), Marusic (Trainingsrückstand), Musonda (OP nach Sehnenriss), evtl. Hugonet (Fußprobleme)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis