Vorbericht: VfB Stuttgart - 1. FC Kaiserslautern

Fußball-Feiertag im Schwabenländle

Fußball-Feiertag im Schwabenländle


Wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Zweitrundenspiel im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart aufläuft, dann gilt für die Betze-Buben das Motto: Nichts zu verlieren!

Ein viel schwierigeres Los hätte der FCK für die zweite Pokalrunde kaum erwischen können. Auswärts in Stuttgart, da dürften bei der Auslosung nicht nur die Fans geraunt haben. Immerhin bringen der Gegner, das Stadion und die zu erwartende Stimmung eine hohe Attraktivität mit sich - da hätte es wahrlich noch schlimmer kommen können. Dennoch darf man sich nichts vormachen: Wenn alles normal läuft, ist die Pokalreise des Vorjahresfinalisten FCK am Dienstag beendet. Aber da gibt es ja noch diesen Satz, der in diesem Wettbewerb immer wieder bemüht wird. Er beginnt mit "Der Pokal hat seine…", den Rest dürft ihr selbst vollenden. Ein Weiterkommen der Roten Teufel wäre eine echte Sensation. Und diese soll es ja immer mal geben in diesem Wettbewerb. Anpfiff im ausverkauften Neckarstadion ist um 20:45 Uhr.

Was muss man zur zweiten Pokalrunde wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Der 1. FC Kaiserslautern sorgte am Samstag mal wieder für eine emotionale Achterbahnfahrt. Der 4:3-Sieg beim Zweitliga-Spitzenreiter in Düsseldorf sollte mentalen Auftrieb geben, auch wenn in Stuttgart nochmal eine ganz andere individuelle Qualität wartet. Schließlich stellte der VfB zuletzt einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft. Daher ist damit zu rechnen, dass der FCK von Beginn an eher defensiv stehen und sein Heil in den Umschaltmomenten suchen wird.

Was das Personal betrifft, könnte Aaron Opoku wieder eine Option für den Kader oder sogar die Startelf sein. Der bis zu seiner Adduktorenverletzung beste FCK-Spieler dieser Saison soll laut Markus Anfang dann einspringen, wenn andere Offensiv-Akteure ausfallen: Hinter den Einsätzen von Kenny Redondo, Ragnar Ache, Daniel Hanslik und Afeez Aremu stehen laut dem Trainer noch Fragezeichen. Alle vier kamen mit Blessuren aus dem Spiel in Düsseldorf zurück und konnten am Sonntag nicht trainieren - am Montag standen sie allerdings schon wieder mit auf dem Platz. Definitiv nicht dabei sein kann weiter Jan Gyamerah, der noch im Aufbautraining ist, aufgrund seiner Gelb-Roten Karte aus der ersten Pokalrunde aber ohnehin gesperrt wäre. Auch Philipp Klement, Almamy Touré und Hendrick Zuck stehen nicht zur Verfügung.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Es war der Run der letzten Saison. Der VfB Stuttgart, in der Spielzeit 2022/23 fast ein Absteiger und nur über die Relegation gegen den HSV gerettet, mischte die Bundesliga ordentlich auf und wurde am Ende Vizemeister. In dieser Spielzeit geht es nun also in der Champions League gegen Real und Juventus. Vor Wochenfrist dominierte die Mannschaft von Sebastian Hoeneß den italienischen Spitzenclub auswärts nach Belieben und gewann beim 1:0 ihr erstes Königsklassen-Spiel nach der letzten Teilnahme vor fast 15 Jahren. Dass man in der Bundesliga das Niveau nicht halten kann, dürfte zu erwarten gewesen sein, denn schließlich verlor man unter anderem mit Serhou Guirassy seinen Top-Torschützen an Dortmund. Nach dem 2:1-Sieg am Wochenende gegen Kiel steht der VfB aktuell auf dem 8. Platz, was aber natürlich immer noch ordentlich ist.

Gegen Kaiserslautern wird Hoeneß einen Tausch im Tor vornehmen. Fabian Bredlow, der 2016/17 mit dem Halleschen FC mit 4:3 nach Verlängerung gegen den FCK die Oberhand behielt, spielt für Alexander Nübel. Verzichten muss der VfB auf Jeff Chabot (Muskelverletzung) und Yannick Keitel (Adduktorenprobleme). Deniz Undav setzte am Montag wegen Zehproblemen mit dem Training aus, wird im Pokalspiel aber eine Option sein. Allerdings ist damit zu rechnen, dass Coach Hoeneß gegen den Zweitligisten einige Leistungsträger schonen wird - am Freitag steht für die Stuttgarter schließlich schon das nächste Topspiel gegen den neuen Rivalen Leverkusen an.

Frühere Duelle

97 Mal trafen beide Vereine bislang aufeinander, acht davon waren Partien im DFB-Pokal. Die letzte Pokalbegegnung in Stuttgart liegt aber schon mehr als 31 Jahre zurück: Am 25. August 1993 gewann der FCK mit 6:2 nach Verlängerung (!). Zuletzt trafen beide Teams in einem Testspiel Anfang September aufeinander. Stuttgart gewann mit 4:1.

Fan-Infos

Das Spiel ist mit 60.000 Zuschauern ausverkauft. Die 5.679 Karten für Gästeblock waren innerhalb weniger Minuten vergriffen. Auch in den umliegenden Blöcken sind Karten an FCK-Fans verkauft worden, sodass am Ende ähnlich wie in Düsseldorf geschätzte 7.000 Schlachtenbummler den Roten Teufeln die Daumen drücken dürften. In der DBB-Kartenbörse werden von FCK-Anhängern noch übrige Tickets angeboten. Im und ums Stadion ist aufgrund der bestehenden Fanfreundschaft mit einer sehr gastfreundlichen Atmosphäre zu rechnen.

Informationen zu Anfahrt, Parkmöglichkeiten und Stadionumfeld findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Auch die Gastgeber informieren rund um den Stadionbesuch ausführlich Die Stadiontore öffnen zwei Stunden vor dem Spiel, also um 18:45 Uhr.

O-Töne

FCK-Trainer Markus Anfang: "Ich glaube, dass Du in jedem Spiel deine Chance bekommen kannst. Auch in so einem Spiel. Es gab so viele Pokalrunden in den vergangenen Jahren, in denen unterklassige Teams gewinnen konnten.Wir treffen auf eine sehr ballsichere Mannschaft, die es sogar bei Real Madrid geschafft hat, ihr Spiel zu machen. Wenn es am Ende ein gutes Spiel wird, können wir auf jeden Fall Lehren daraus ziehen.."

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß: "Der FCK hat gerade einen Lauf, aber wir wollen unser Pokal-Heimspiel gewinnen. Uns erwartet morgen erneut eine unglaubliche Kulisse – unter der Woche, Flutlichtspiel, ausverkauftes Haus, das ist besonders! Wir freuen uns sehr darauf!"

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

VfB Stuttgart: Bredlow - Stenzel, Rouault, Hendriks, Mittelstädt - Karazor, Stiller - Rieder, Millot, Führich - Demirovic

Es fehlen: Chabot (Muskelverletzung), Keitel (Adduktorenprobleme), Zagadou (Knieverletzung), Raimund (Rückstand nach Adduktorenproblemen)

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Elvedi, Sirch, Heuer - Ronstadt (Zimmer), Tomiak, Kaloc, Kleinhansl - Ritter - Yokota, Ache

Es fehlen: Gyamerah (Muskelfaserriss / Gelb-Rot-Sperre), Klement (Knie- und Wadenprobleme), Touré (Oberschenkelprobleme), Zuck (Kreuzbandriss), evtl. Ache, evtl. Aremu, evtl. Hanslik, evtl. Redondo (alle angeschlagen)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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