Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Hertha BSC

Standortbestimmung im Topspiel

Standortbestimmung im Topspiel


Flutlicht, Betze, volle Ränge. Mehr braucht es für Vorfreude und ein stimmungsvolles Fußballspiel eigentlich nicht. Beim zweiten Heimauftritt der Saison empfängt der 1. FC Kaiserslautern am Samstagabend Hertha BSC.

Man steigt ja, was Terminierungen von Spieltagen betrifft, nicht mehr ganz durch. Da ist oft von Vorgaben von Behörden und Sicherheitsbestimmungen zu lesen. Wer aber die Spielansetzungen an diesem Wochenende im Südwesten studiert, dem dürften gleich mehrere Partien ins Auge gefallen sein, eine aber besonders. Mittags um 14:00 Uhr treffen in Liga 3 in Mannheim zum Südwestduell der Waldhof und Saarbrücken aufeinander. Wer hat sich das denn ausgedacht? Aber damit noch nicht genug. In Elversberg treffen eine Stunde zuvor die Lautrer Ligakonkurrenten SVE und Darmstadt aufeinander. Von den Bundesliga-Spielen in Stuttgart gegen Mainz und Frankfurt gegen Hoffenheim wollen wir gar nicht reden. Jedenfalls dürften die Züge und Bahnhöfe in und um die Pfalz an diesem Samstagnachmittag ordentlich frequentiert sein. Anpfiff der FCK-Partie ist um 20:30 Uhr im Fritz-Walter-Stadion.

Was muss man zum 4. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Der Saisonstart des 1. FC Kaiserslautern lief zumindest punktemäßig fast einwandfrei. Sieben Zähler sind aller Ehren wert. Mit dem selbsternannten Aufstiegskandidaten Hertha als Gegner folgt nun eine Standortbestimmung. Die Leistung beim 1:0-Sieg in Münster war zwar gelinde gesagt nicht die beste, aber schließlich hat man vorne ja mit Ragnar Ache eine eingebaute Torgarantie. Wenige Stunden vor Ende der Transferfrist sieht es so aus, als ob der Torjäger dem FCK erhalten bleibt, der Wechsel zu Union Berlin ist laut aktuellen Meldungen geplatzt (immer alle Infos aktuell im Transfer-Ticker).

FCK-Trainer Anfang muss weiter auf Frank Ronstadt und Hendrick Zuck verzichten. Bei Aaron Opoku (Knöchelblessur) ist ein Mitwirken noch fraglich, dafür könnte Kenny Redondo nach seinem Kurzeinsatz in Münster wieder eine Alternative sein. Der am Freitag von KAA Gent ausgeliehene Daisuke Yokota wird nach Auskunft des FCK noch nicht im Kader stehen. Der Japaner unterschrieb erst nach dem Abschlusstraining am Freitag seinen Vertrag, hat folglich noch keine Einheit absolviert und soll die Länderspielpause nutzen, um richtig in seiner neuen Mannschaft anzukommen. Derweil hat Almamy Touré seine Rot-Sperre aus der vergangenen Saison abgesessen. Gute Chancen für einen Einsatz von Beginn an könnte dieses Mal außerdem Philipp Klement haben.
 

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Dieses Jahr soll es mit der Rückkehr in die Bundesliga klappen. Dieses Ziel hat sich Hertha BSC, das mit vier Punkten aus drei Spielen auf den Betzenberg reist, selbst gesetzt. Da passt es natürlich nicht so gut ins Bild, dass man in den vergangenen Tagen zwei Top-Spieler verlor. Der letztjährige Zweitliga-Torschützenkönig Haris Tabakovic ging nach Hoffenheim, Abwehrchef Marc-Oliver Kempf wechselte zu Como in Italien. Immerhin reagierten die Berliner schnell: Für die Abwehr holte man John-Antony Brooks, der für das Spiel in Kaiserslautern aber noch keine Option ist, zurück nach Berlin. In der Offensive soll der Isländer Jón Dagur Thorsteinsson für die nötige Gefahr sorgen. 

Einen Lichtblick gab es aber auch: Der derzeit noch verletzte Fabian Reese bekannte sich in dieser Woche zur Hertha und wird den Klub zumindest bis zum Winter nicht verlassen. Neben Reese muss der neue Hertha-Trainer Cristian Fiél am Samstag auch auf Jeremy Dudziak und Neuzugang Kevin Sessa verzichten.

Frühere Duelle

Gleich drei Mal trafen beide Kontrahenten in der vergangenen Saison aufeinander. Hertha gewann beide Spiele in der Liga (2:1, 3:1), der FCK das Pokalduell im Olympiastadion (3:1). Die Partie am Samstag ist das 66. Duell beider Vereine. 26 Mal gewann Lautern, 29 Mal Hertha. 

Fan-Infos

Über 46.000 Karten sind für das Spiel bereits verkauft worden. Im Gästeblock werden rund 4.000 Hertha-(und KSC-)Fans die Berliner unterstützen.

Wegen der hohen Zuschauerzahl und den bereits eingangs erwähnten anderen Spielen im Südwesten ist ein großes Verkehrsaufkommen auf Straßen und Gleisen zu erwarten. Aufgrund von anhaltenden Umbauarbeiten an der Lautertalbahn wird erneut kein Zugverkehr zwischen Kaiserslautern und Lauterecken angeboten. Da nicht ausreichend Buskapazitäten zur Verfügung stehen, ist eine Hin- und Rückreise mit dem ÖPNV aus dieser Richtung nicht zu empfehlen. Ab dem Heimspiel am Samstag wird es im P+R-Verkehr zu einer dauerhaften Routenänderung der Route Universität kommen. Anstatt über die Paul-Ehrlich-Straße und der Haltestelle Uni Sporthalle zu fahren, fahren die Busse künftig über die Gottlieb-Daimler-Straße und die Haltestellen Uni Süd und Uni West. Auch die Haltestelle Uni Zentral wird auf der P+R-Route Universität angefahren.

Alle weiteren Informationen rund um die Heimpartie gegen Berlin gibt es in den Fan-Infos des FCK. Stadionöffnung ist bereits zweieinhalb Stunden vor Anpfiff, also um 18:00 Uhr. Das Spiel ist live im Free-TV bei "Sport1" zu sehen.

O-Töne

FCK-Trainer Markus Anfang: "Wir sind auf einem vernünftigen Weg. Die Jungs haben die Inhalte gut umgesetzt. Es macht die Sache natürlich leichter, wenn man Erfolg hat. Wir wollen am Samstag unser Spiel durchbringen."

Hertha-Trainer Cristian Fiél: "Es gibt bessere Zeitpunkte, um Spieler abzugeben. Wir haben zwei Spieler mit enormer Qualität verloren. Beide waren eingeplant. Trotzdem muss man Entscheidungen des Vereins akzeptieren, das tue ich. Ich habe genug Spieler im Kader, einige mussten auf ihre Chance warten. Die ist jetzt gekommen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Zimmer (Touré), Tomiak, Heuer, Wekesser - Klement, Gyamerah, Ritter - Hanslik, Mause, Redondo

Es fehlen: Ronstadt (Knieprobleme), Zuck (Kreuzbandriss), evtl. Opoku (Knöchelblessur)

Hertha BSC: Ernst - Kenny, Gechter, M. Dardai, Zeefuik - Demme - Karbownik, Maza - Winkler, Schuler, Scherhant 

Es fehlen: Dudziak (Gehirnerschütterung), Reese (Sprunggelenk-OP), Sessa (Meniskus-OP)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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