Vorbericht: FC Ingolstadt - 1. FC Kaiserslautern

Pokal-Auftakt mit besonderen Erinnerungen

Pokal-Auftakt mit besonderen Erinnerungen


David gegen Goliath. Das macht den DFB-Pokal aus. Doch in der Erstrundenpartie des 1. FC Kaiserslautern sind die Unterschiede nicht so groß. Mit dem FC Ingolstadt wartet ein selbsternannter Aufstiegsaspirant aus der 3. Liga.

Der Gedanke an den Pokal dürfte bei vielen FCK-Fans in diesen Tagen noch einmal Gänsehautgefühle hervorrufen. Schnell auf dem Handy den Bilderordner von Mai aufrufen oder bei YouTube rumstöbern. Viele werden das in diesen Tagen bestimmt mal gemacht haben. Was war das in der vergangenen Spielzeit für eine unglaubliche Reise bis ins Finale an diesem für alle Anhänger besonderen Tag in Berlin? Wer sieht sich diese Bilder nicht gerne nochmal an? Die Schönen von der beeindruckenden Choreografie in der Ostkurve des Olympiastadions, aber auch die Traurigen, als Friedhelm Funkel am Pokal vorbeilaufen muss und von den Fans Abschied nimmt. Ja, genau. Wir sagen es doch. Gänsehaut. Das Gute ist: Die Chance, das vielleicht zu wiederholen, gibt es ab Samstag. Dann startet für die Roten Teufel die Pokalsaison 2024/25. Der Auftaktgegner ist Drittligist Ingolstadt. Anpfiff ist um 15:30 Uhr.

Was muss man zur 1. Runde im DFB-Pokal wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Man muss den Saisonauftakt, wenn man das nach zwei Spielen überhaupt schon sagen kann, als gelungen bezeichnen - vor allem punktemäßig. Vier Zähler lassen den neuen Trainer Markus Anfang und sein Team in Ruhe weiterarbeiten. Doch genanntes Trainerteam weiß natürlich, dass es eine Menge Verbesserungspotenzial gibt. Daraus machte auch Anfang in den Tagen nach dem Fürth-Spiel auch keinen Hehl. Nun steht aber erstmal ein anderer Wettbewerb an, an den der 1. FC Kaiserslautern wie bereits erwähnt tolle Erinnerungen hat. Nach Ingolstadt reisen die Roten Teufel als Favorit, sollten vor dem ambitionierten Gegner aber gewarnt sein.

Personell muss Anfang weiter auf die verletzten Kenny Redondo und Frank Ronstadt verzichten, kann aber mit Almamy Touré planen. Der Abwehrspieler ist im nächsten Ligaspiel in Münster zwar noch gesperrt, im Pokal ist er aber spielberechtigt. Anfang wird ihm wohl Spielzeit geben und darüber hinaus auch noch auf anderen Positionen Veränderungen vornehmen. Wenn er nach seinem Trainingsrückstand mittlerweile fit genug ist, wird beispielsweise auch Jan Gyamerah in der Startelf erwartet. Im Tor ist die Sache schon klar: Der gegen Fürth überragend haltende Julian Krahl wird auch im Pokal im Gehäuse stehen. Der von Union Berlin umworbene Ragnar Ache ist derweil noch nicht fit für 90 (oder gar 120) Minuten, steht aber wie schon gegen Fürth für den Fall der Fälle als Joker bereit.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der FC Ingolstadt sorgte Anfang Mai für ein Novum im deutschen Profifußball. Die "Schanzer" installierten mit der 33-jährigen Sabrina Wittmann die erste Frau, die bei einem der 56 Profiklubs längerfristig an der Seitenlinie steht. Anfangs war dieses Projekt interimsmäßig ausgelegt, doch Ende Juni wurde Wittmann zur festen Cheftrainerin befördert. Auch weil sie Ende Mai mit dem FCI erstmals mit einem 2:1 gegen Regionalligist Würzburg den bayerischen Landespokal gewann. Schon vor dem Endspiel stand man als Teilnehmer am DFB-Pokal fest, weil die Würzburger als Meister der Regionalliga Bayern und somit beste bayerische Amateurmannschaft schon qualifiziert waren.

In die Drittliga-Saison starteten die Ingolstädter, die vor der Spielzeit den Aufstieg als Ziel ausgaben, punktemäßig ähnlich wie der FCK. Einem 2:1-Auftakterfolg gegen den Waldhof folgte am 2. Spieltag eine 1:2-Niederlage in Unterhaching. Aufgrund der schwachen Leistung im Bayern-Duell wird der FCI im Pokalspiel eine Trotzreaktion zeigen wollen.

Beim Saisonauftakt verletzte sich mit Felix Keidel ein Schlüsselspieler, der nun noch mehrere Wochen wegen einer Oberschenkelblessur ausfällt. Zudem können auch Moritz Seiffert und der ehemalige FCK-Akteur Max Dittgen nicht mitwirken, Mattis Hoppe hat noch Trainingsrückstand. Im Tor wird Wittmann dem 20 Jahre alten Simon Simoni eine Chance geben. Er ersetzt im Pokal Stammkeeper Marius Funk.

Frühere Duelle

Zum ersten Mal begegnen sich beide Klubs am Samstag im DFB-Pokal-Wettbewerb. Zuletzt trafen sie im Februar 2021 in der 3. Liga aufeinander. Die Partie gewann der FCI knapp mit 1:0. Und überhaupt: Nur eins der vergangenen acht Spiele konnte der FCK gewinnen. Es war die bedeutungslose letzte Begegnung der Horrorsaison 2017/18, in dem Phillipp Mwene (2) und Sebastian Andersson für einen 3:1-Auswärtssieg sorgten. Die Gesamtbilanz ist für den FCK aber positiv: Sechs der insgesamt bisher 14 gewann Kaiserslautern. Fünf Mal trennte man sich Remis, nur drei Mal gewann der FCI.

Fan-Infos

Im rund 15.000 Zuschauer fassenden Ingolstädter Stadion werden etwa 6.000 FCK-Fans ihr Team nach vorne peitschen. Der Gästebereich wurde für dieses Spiel erweitert, sodass die komplette Hintertortribüne in Lautrer Hand sein wird. Auch um diese Bereiche herum dürften sich einige Pfälzer Schlachtenbummler Tickets besorgt haben. Insgesamt erwarten die Gastgeber zu der Partie 11.000 Zuschauer.

In der DBB-Kartenbörse werden regelmäßig übrige Tickets angeboten. Bitte achtet hier auf die Forumsregeln, was den (Einkaufs-)Preis sowie auch die Kontaktaufnahme zum Anbieter angeht. Weitere Informationen rund um das Spiel findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Auch die Gastgeber haben einen Überblick zusammegenstellt. Das Stadion öffnet um 14:00 Uhr.

O-Töne

FCK-Trainer Markus Anfang: "Wir werden viel auf uns schauen und versuchen, unseren Fußball durchzusetzen. Wir werden aggressiv arbeiten. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wir werden alles dafür tun, das Spiel dort zu gewinnen und eine Runde weiterzukommen."

FCI-Trainerin Sabrina Wittmann: "Kaiserslautern wird viel Ballbesitz haben wollen und versuchen, in den Rücken des Gegners zu kommen. Sie sind bei beiden Ligaspielen nach einem Rückstand zurückgekommen. Wir können und werden uns aber mit unseren Mitteln dagegegenstemmen. Ich erwarte ein enges Duell."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

FC Ingolstadt: Simoni - Deichmann, Cvjetinovic, Lorenz, Dühring - Fröde, Plath - Kopacz, Kanuric - Testroet, Borkowski

Es fehlen: Dittgen (angeschlagen), Keidel (Oberschenkelverletzung), Seiffert (muskuläre Probleme), Hoppe (Trainingsrückstand nach Krankheit)

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Gyamerah (Zimmer), Touré, Heuer (Elvedi), Wekesser - Kaloc, Tomiak, Ritter - Tachie, Hanslik, Opoku

Es fehlen: Redondo (Zehverletzung), Ronstadt (Knieprobleme), Zuck (Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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