Es geht wieder los! Der 1. FC Kaiserslautern startet am Sonntag in seine dritte Zweitliga-Spielzeit nacheinander. Erster Gastgeber der Betze-Buben ist Aufsteiger SSV Ulm.
Die Sommerpause ist endlich vorbei. Beim FCK ist man wieder heiß auf Vereinsfußball. Das äußert sich auch im Dauerkartenverkauf, der so stark boomte wie lange nicht. Über 28.000 Saisontickets setzten die Roten Teufel für die Heimspiele im Fritz-Walter-Stadion ab. Mehr als in der letzten Bundesliga-Saison 2011/12. Was für ein Vertrauensvorschuss der Fans, und das trotz der schlechten vergangenen Spielzeit.
Nach zuletzt sechs Mal Saisonauftakt zu Hause, geht es dieses Jahr aber erstmal auswärts los. Beim Gastspiel in Ulm werden viele FCK-Fans im Stadion dabei sein, nicht nur im Gästeblock wird die Farbe Rot dominieren. Gegen die Spatzen, die in den vergangenen beiden Jahren den Durchmarsch von der Regionalliga Südwest in der 2. Bundesliga schafften, wartet auf Markus Anfang bei seiner Premiere an der Seitenlinie gleich eine diffizile Aufgabe. Die 51. Zweitliga-Saison der Geschichte startet für den FCK am Sonntag um 13:30 Uhr. Dann ist Anpfiff im Donaustadion.
Was muss man zum 1. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Vieles ist neu beim 1. FC Kaiserslautern. Neuer Trainer, neues System, neuer Ausrüster, neuer Hauptsponsor. So hätte man hier beginnen können. Doch leider überstrahlte der Unfalltod von Zeugwart Peter Miethe, der guten Seele des Vereins und des Mannschaftskreises, im Trainingslager die Sommervorbereitung. Weil das Team danach zwei Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainierte, musste man sich dieses Mal etwas mehr an den Testspielen orientieren, um zu sehen, was Anfang und Co. vorhaben. Dort sah man dann aber doch einige der neuen Ansätze. Veränderung der Raumbesetzung, flexible Taktik und ein spielerischer Ansatz. Alle acht Testspiele wurden gewonnen, zuletzt gab es ein 2:0 gegen Drittligist 1860 München. Klar ist aber auch: Das Ganze wird Zeit brauchen, um zu funktionieren. Um in Ruhe weiter Dinge einstudieren zu können, helfen wiederum Siege. Am besten gleich in Ulm.
Dorthin reist der FCK am heutigen Samstag aber ohne mindestens vier Spieler, die für die Startelf in Betracht gekommen wären. Kenny Redondo (Zehverletzung) und Frank Ronstadt (Knieprobleme) sitzen ebenso wie Almamy Touré, der noch eine Rot-Sperre aus der vergangenen Saison verbüßt, nicht mit im Bus. Mika Haas ist krank, auch die Rekonvaleszenten Hendrick Zuck und der schmerzlich vermisste Ragnar Ache sind für den Saisonstart noch kein Thema für den Kader. Zumindest bei Torjäger Ache besteht leise Hoffnung, dass er bald, vielleicht schon im Laufe des August in selbigem stehen könnte. Gegenüber der Generalprobe gegen 1860 werden für die Verletzten Redondo und Ronstadt wohl Aaron Opoku und Jean Zimmer in die Startelf rücken. Neuzugang Jan Gyamerah ist nach einer Verletzung bei seinem Ex-Verein Nürnberg noch nicht fit für 90 Minuten.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
In zwei Jahren von Liga 4 in Liga 2. Der SSV Ulm hat im wahrsten Sinne des Wortes einen kometenhaften Aufstieg hingelegt. Coach Thomas Wörle führte die Ulmer nach mehr als zwei Jahrzehnten zurück ins Unterhaus. Deshalb dürften die Spatzen zumindest mal an den ersten Spieltagen in der neuen Liga mit mächtig Selbstvertrauen auflaufen. Wenn man aber genauer hinschaut, werden sie das weitgehend mit dem Drittliga-Kader der vergangenen Saison tun. Die Mannschaft wurde eher mit jungen Spielern aus unteren Ligen ergänzt. Ob das reicht, um erneut für eine Überraschung zu sorgen, wird sich zeigen müssen. Zumal Leo Scienza, in der Aufstiegssaison in Liga 3 mit zwölf Treffern und 15 Vorlagen der Top-Scorer, zum Bundesligisten Heidenheim ging. In der Vorbereitung blieben die Ulmer in sechs Spielen ungeschlagen, darunter gab es unter anderem Unentschieden gegen den Schweizer Erstligisten FC Basel (1:1) sowie in den Generalproben gegen zwei Drittligisten, Lauterns Pokalgegner FC Ingolstadt (1:1) sowie den VfB Stuttgart II (2:2).
Für die Auftaktpartie wird Ersatzkeeper Niclas Thiede verletzungsbedingt noch nicht zur Verfügung stehen. Der Einsatz von Ex-FCK-Spieler Lucas Röser ist aufgrund muskulärer Probleme noch fraglich.
Frühere Duelle
Das Duell am Sonntag ist erst das vierte Pflichtspiel beider Vereine und das letzte Aufeinandertreffen liegt sage und schreibe schon mehr als 24 Jahre zurück. Am 29. April 2000 besiegten die Roten Teufel den SSV zu Hause mit 6:2. Mann des Tages war Igli Tare, der damals vier Treffer beisteuerte. Das Hinspiel hatte die von Otto Rehhagel trainierte FCK-Elf mit 1:3 im Donaustadion verloren.
Fan-Infos
Das Spiel ist mit 17.400 Zuschauern ausverkauft. Rund 2.400 Fans werden die Roten Teufel im Gästeblock unterstützen. Da aber auch in den Blöcken um den Gästebereich viele Karten im Vorverkauf in Lautrer Hände gerieten, ist schätzungsweise mit 5.000 Pfälzer Schlachtenbummlern zu rechnen. Den Fans wird geraten, sich frühzeitig auf den Weg ins Stadion zu machen. Es gibt nur wenige Parkplätze und ausgerechnet beim ersten Heimspiel der Ulmer in der 2. Bundesliga fährt die Straßenbahn nicht. Die Ulmer Stadtwerke sanieren die Linie 1. Ersatzbusse sollen die Fanmassen vom Bahnhof zum Stadion transportieren, haben aber weniger Plätze als die Straßenbahn.
In der DBB-Kartenbörse werden regelmäßig übrige Tickets angeboten. Bitte achtet hier auf die Forumsregeln, was den (Einkaufs-)Preis sowie auch die Kontaktaufnahme zum Anbieter angeht. Weitere Informationen rund um das Spiel findet ihr in den vom FCK veröffentlichten Fan-Infos. Bitte beachtet, dass dort noch zur Anreise vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahnlinie 1 geraten wird. Diese fährt aber wie oben erwähnt nicht. Auch die Gastgeber haben Informationen zusammengetragen. Das Donaustadion öffnet um 11:30 Uhr seine Tore.
Das Fanbündnis FCK ruft zum ersten Auswärtsspiel der Saison traditionell dazu auf, die Mannschaft im roten Trikot anzufeuern. Das Spiel wird im Free-TV auf RTL in der Konferenz gezeigt.
O-Töne
FCK-Trainer Markus Anfang: "Ulm ist kein klassischer Aufsteiger, sondern eine stabile Mannschaft, die eine gewisse Euphorie durch zwei Aufstiege in Folge hat. Wir müssen dort unser Spiel durchbringen, was keine leichte Aufgabe wird. Wer denkt, dass du einen Aufsteiger automatisch schlagen musst, der denkt falsch."
SSV-Trainer Thomas Wörle: "Auf dem Papier sind wir natürlich der Außenseiter, Kaiserslautern ist als Verein eine Wucht, ist ein gefühlter Erstligist. Da kommt schon ein absolutes Schwergewicht auf uns zu. Gleichzeitig wissen auch wir, was wir können, wozu wir im Stande sind. Wir alle haben gerade eine unglaublich gute Mischung aus Vorfreude, aus einer gewissen Neugier, aber eben auch einer Anspannung, die man braucht, wenn man in eine neue Liga geht."
Daten und Fakten
SSV Ulm: Ortag - Gaal, Reichert, Strompf - Stoll, Brandt, Maier, Rösch - Chessa, Higl, Keller
Es fehlen: Thiede (angeschlagen), evtl. Röser (muskuläre Probleme)
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Zimmer, Elvedi, Heuer, Wekesser - Kaloc, Tomiak, Ritter - Tachie, Hanslik (Mause), Opoku
Es fehlen: Ache (Aufbautraining nach Achillessehnen-Entzündung), Zuck (Kreuzbandriss), Haas (grippaler Infekt), Redondo (Zehverletzung), Ronstadt (Knieprobleme), Touré (Rot-Sperre)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis