Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig

Danke und alles Gute, Friedhelm Funkel!

Danke und alles Gute, Friedhelm Funkel!


Er hat es wieder geschafft. Und geht. Das letzte Heimspiel der Saison gegen Eintracht Braunschweig ist auch das letzte Heimspiel von Friedhelm Funkel als Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Ein emotionaler Abschied vom Publikum ist praktisch vorprogrammiert.

Als Friedhelm Funkel am 14. Februar den Trainingsplatz am Fritz-Walter-Stadion betrat, befanden sich die Roten Teufel im freien Fall. Zehn Niederlagen aus den vorigen zwölf Liga-Spielen standen in der Statistik, nicht wenige dachten im Umfeld schon wieder an Heimspiele gegen Verl, Ingolstadt oder Dortmund II in der 3. Liga. Funkel nicht. Auch als der FCK am 20. April nur ein 1:1 gegen Wehen schaffte und den erwarteten Sprung von den Abstiegsplätzen verpasste, gab sich der Trainer-Routinier zwar enttäuscht, mahnte aber weiter zur Ruhe. Seine Rechnung ging auf. Drei Wochen später hatte er das Feuer, das auf dem Betze zwischenzeitlich lichterloh brannte, gelöscht. Der FCK hat, wenn auch mit etwas Schützenhilfe der anderen Teams, vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Aber: Wenn ein Verein dafür drei Trainer braucht, hat er natürlich keine gute Saison gespielt, zumal wenn das Saisonziel eigentlich ein einstelliger Tabellenplatz war. Eine entsprechend eingehende Analyse der Verantwortlichen ist nicht nur erwünscht, sondern bitter nötig.

Im Heimspiel gegen den ebenfalls schon geretteten BTSV kann der FCK im besten Fall noch auf Rang 13 springen. Das Wichtigste aber ist, dass allen ein Nervenkrimi am letzten Spieltag erspart bleibt. Daran hat Friedhelm Funkel einen großen Anteil. Geben wir ihm den Abschied, den er nie vergessen wird. Und dann kommt ja auch noch das Endspiel im DFB-Pokal. Achtung: Anpfiff der Partie am Sonntag ist erst um 15:30 Uhr.

Was muss man zum 34. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal


Sportlich geht es also nicht mehr um so viel, dennoch: Bei einem Sieg gäbe es neben ein paar Euro mehr Fernsehgeld auch ein Auswärtsspiel gegen einen Verein aus dem Amateurtopf zum nächsten DFB-Pokal-Auftakt für den 1. FC Kaiserslautern. Andernfalls ginge es zuhause auf dem Betze gegen ein Team aus der ersten oder zweiten Liga. Theoretisch beispielsweise möglich: Die Partie Lautern gegen Braunschweig in der nächsten ersten Pokal-Runde - dann je nach Tabelle eben in Lautern oder in Braunschweig.

Funkel wird in seinem letzten Heimspiel seine Startelf umstellen. Denn Jean Zimmer ist gelbgesperrt, Ben Zolinski laboriert an einer Bänderverletzung und Jan Elvedi hat muskuläre Probleme. Ragnar Ache ist ebenfalls schon seit Wochen angeschlagen und wird geschont. Kevin Kraus dürfte mal wieder von Beginn an auflaufen und sein nach sechs Jahren vielleicht letztes Spiel beim FCK bekommen. Weitere Umstellungen hinsichtlich des Highlights am kommenden Wochenende in Berlin sind nicht ausgeschlossen. Vor dem Spiel werden keine Spieler verabschiedet. Dies soll erst am 26. Mai beim Empfang der Lautrer Mannschaft nach dem Pokalfinale auf dem Stiftsplatz geschehen.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal


Nach einer fast beispiellosen Aufholjagd hat sich Eintracht Braunschweig am vergangenen Sonntag mit einem 1:0 gegen Wehen ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga gesichert. Dass über den BTSV-Sieg auch in der Pfalz gejubelt wurde, ist nun hinlänglich erörtert worden. Nur fünf Punkte nach zwölf Spielen, die Eintracht sah im vergangenen Herbst wie einer der sicheren Absteiger aus. Doch unter Daniel Scherning holte man aus 21 Spielen 33 Punkte und konnte sich doch noch unten rausarbeiten und fährt nun ohne Abstiegssorgen auf den Betzenberg. Denn für die Eintracht dürfte das gegolten haben wie für den FCK: Bloß kein Endspiel in Kaiserslautern.

Scherning reist allerdings ersatzgeschwächt zum letzten Saisonspiel. Abwehrchef Ermin Bicakcic und Marvin Rittmüller verletzten sich gegen Wehen und können in Kaiserslautern nicht spielen. Außerdem fehlt Vize-Kapitän Robin Krauße aufgrund einer noch andauernden Rot-Sperre. Zudem ist der Einsatz einiger anderer Spieler noch ungewiss.

Frühere Duelle


Das Hinspiel war einer der schwächsten Auftritte des FCK in dieser Saison. 1:2 hieß es am Ende, das Match hatte kurz vor der Winterpause nur wenig mit Fußball zu tun. Mit der Gesamtbilanz von 25:22 Siegen liegt Kaiserslautern noch in Front. Bei der letzten Partie im Fritz-Walter-Stadion gab es am 2. Oktober 2022 ein 1:1.

Fan-Infos

Der FCK hat für das letzte Heimspiel der Saison etwa 48.000 Karten abgesetzt. Der Heimbereich ist ausverkauft. Aus Braunschweig haben knapp 3.500 Fans sich mit Tickets eingedeckt.

Aber: Im Fritz-Walter-Stadion, das etwas früher schon um 13:00 Uhr öffnet, wird es vermutlich trotzdem relativ viele leere Plätze geben. Denn manch ein Fan sowohl aus Lautern als auch aus Braunschweig wird sich nach dem vorzeitig gesicherten Klassenerhalt den zu erwartenden Stress nicht mehr antun. In und um Kaiserslautern wird es ein extrem hohes Verkehrsaufkommen und wohl auch viele Staus geben. Der komplette Zugverkehr in der Westpfalz fällt an diesem Wochenende aus. Ein Schienenersatzverkehr ist nur sehr stark eingeschränkt vorgesehen.

Vom Parkplatz Schweinsdell an der Autobahnabfahrt Kaiserslautern-Ost und von der Paul-Ehrlich-Straße im Uni-Gebiet pendeln Shuttlebusse zum Stadion. Außerdem werden auch die Parkplätze des Pfalz-Centers zusätzlich für Stadionbesucher zur Verfügung stehen. Auf der Shuttleroute Kaiserslautern-Ost halten die Busse ergänzend zur Schweinsdell auch in der Salingstraße.

Falls ihr noch eine Mitfahrgelegenheit sucht, sei euch die DBB-Mitfahrzentrale ans Herz gelegt. Weitere Informationen zu den Streckensperrungen und alle weiteren wichtigen Punkte zur letzten Saisonpartie gibt es in den Fan-Infos des FCK.

Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern verkauft zum letzten Mal die roten Mottoshirts für das DFB-Pokal-Endspiel in Berlin. Diese gibt es rund um das Fritz-Walter-Stadion für 15 Euro zu erwerben. An den Ständen sowie bei im gesamten Stadion verteilten Ultras findet ihr darüber hinaus wieder Spendenboxen für die geplante große Final-Choreographie in der kommenden Woche.

O-Töne

FCK-Trainer Friedhelm Funkel: "Ich möchte mich für die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam, der Mannschaft, den Verantwortlichen und den Fans bedanken. Die Fans haben mich hier unheimlich willkommen geheißen. Ich habe hier ein Vertrauen gespürt, gerade von den Fans. Wir wollen die beiden anstehenden Spiele noch bestmöglich beenden."

BTSV-Trainer Daniel Scherning: "Wir haben eine Verantwortung unserem Verein gegenüber, denn es geht noch um einen Tabellenplatz, was den DFB-Pokal betrifft. Es geht im Optimalfall auch noch um ein bisschen Fernsehgeld und es geht vor allem auch darum, ein Zweitligaspiel vor 50.000 zu gewinnen. Da brauchen weder ich noch die Jungs eine Extra-Motivation. Deswegen freue ich mich drauf. Geile Kulisse, geiles Spiel!"

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Tomiak, Kraus - Ronstadt, Kaloc, Raschl, Puchacz - Ritter - Hanslik, Redondo

Es fehlen: Ache (Achillessehnenreizung), Elvedi (muskuläre Probleme), Niehues, Zuck (beide Kreuzbandriss), Zimmer (Gelb-Sperre), Zolinski (Bänderdehnung im Knie)

Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Kurucay, Ivanov, Nikolaou - Kaufmann (Marx), Tauer, Lucoqui - Finndell, Gomez - Ujah, Philippe

Es fehlen: Bicakcic (Kapselriss im Sprunggelenk), Rittmüller (Sehnenverletzung im Oberschenkel), Krauße (Rot-Sperre), Wiebe (grippaler Infekt), evtl. Helgason (Wadenprobleme), evtl. Kaufmann (muskuläre Probleme), evtl. Decarli (grippaler Infekt)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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