Vorbericht: Dynamo Dresden - 1. FC Kaiserslautern

Gemeinsam zum Aufstieg!

Gemeinsam zum Aufstieg!


Eine ganze Saison potenziert sich in ein einziges Spiel: Gewinnt der 1. FC Kaiserslautern am Dienstag das Relegationsrückspiel bei Dynamo Dresden, ist er nach vier Jahren zurück in der 2. Bundesliga.

Es ist ist die letzte Partie einer langen und anstrengenden Spielzeit mit 37 Drittliga-Partien, einem DFB-Pokal-Auftritt, einem Verbandspokal-Spiel und schließlich zwei Relegationsmatches. Und am Ende kommt es auf 90, vielleicht 120 Minuten an. Möglicherweise entscheidet gar ein Elfmeterschießen über die nächstjährige Ligazugehörigkeit des 1. FC Kaiserslautern. In Dresden wird und muss es einen Sieger geben, egal wann und wie.

Für die Fans werden wohl einige Beruhigungsrituale nötig sein, denn wenn man das Hinspiel am Freitag gesehen hat, muss man sich wohl auf ein ähnlich enges Spitz-auf-Knopf-Duell am Dienstagabend einstellen. Es wird hart. Für die Nerven, für den Kopf, für die Beine. Aber für Fans und Spieler gilt: Haut nochmal alles raus! Mobilisiert nochmal alle Kräfte! Auf dem Platz, im Gästeblock, uffem Betze oder zuhause vor dem Fernseher. NOCH EINMAL ZUSAMMEN FÜR LAUTERN, DAMIT DER TRAUM VON LIGA 2 IN ERFÜLLUNG GEHT!

Was muss man zum Rückspiel der Relegation wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Trotz oder genau wegen des 0:0 vom Freitag geht der 1. FC Kaiserslautern guten Mutes ins Rückspiel. Denn es stimmt: Es ist erst Halbzeit und die Mannschaft hat durchaus bewiesen, dass sie mit einem Zweitligisten mithalten kann. Vor der Pause waren die Roten Teufel die spielbestimmende Mannschaft und hätten einen Treffer verdient gehabt, doch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ging der Schuster-Elf ab. Das gilt es im zweiten Spiel zu verbessern, um dann den entscheidenden Punch setzen zu können. Hinten hat zudem zum ersten Mal seit sechs Spielen wieder die Null gestanden - ebenfalls sehr wichtig.

Der neue FCK-Trainer Dirk Schuster hat in Dresden den fast kompletten Kader zur Verfügung. Philipp Hercher, der seine muskulären Probleme überwunden hat, und Hikmet Ciftci nach Magen-Darm-Infekt sind wieder Optionen. Auch der angeschlagen ausgewechselte Julian Niehues ist Stand jetzt fit. Schuster ließ sich aber auch vor dem Rückspiel kaum in die personellen Karten schauen. Deshalb scheint eine weitere Überraschung in der Startelf nicht ausgeschlossen. Am Montagmorgen ging es für den FCK-Tross per Flugzeug in die sächsische Landeshauptstadt, wo am Abend das Abschlusstraining im Rudolf-Harbig-Stadion ansteht, ehe es dort einen Tag später zum Endspiel um den Aufstieg kommt.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Seit nunmehr 18 Spielen hat Dynamo Dresden nicht mehr gewonnen. Der Druck dürfte aufgrund des Ergebnisses von Freitag und des nun anstehenden Heimspiels vermehrt bei der SGD liegen. Trainer Guerino Capretti kündigte an, dass sein Team offensiver agieren werde als im Hinspiel. Am Montagabend trainiert Dynamo nochmals, die Spieler dürfen aber zuhause schlafen. Nach einem Aufenthalt im Tageshotel und einem Anschwitzen geht es dann am Dienstagabend ins Stadion.

Paul Will, der in Lautern eine Gehirnerschütterung erlitt, hat diese auskuriert und steht überraschend wohl zur Verfügung. Für den ehemaligen FCK-Jugendspieler könnte aber auch Yannick Stark, der nach seiner Einwechslung ein starkes Spiel zeigte, in der Anfangself stehen. Michael Akoto ist leicht angeschlagen, kann aber wohl ebenfalls spielen. Ansonsten steht der SGD derselbe Kader zur Verfügung wie im Hinspiel.

Frühere Duelle

Das 0:0 am Freitag war das 19. Duell zwischen Kaiserslautern und Dresden Zehn Spiele gewann der FCK, sechs Mal ging Dynamo als Sieger vom Platz.

Fan-Infos

Das Spiel in Dresden ist mit rund 30.000 Zuschauern seit Tagen ausverkauft. Über 3.000 Fans werden den FCK unterstützen. Die Tageskasse wird ausschließlich zur Aufwertung von ermäßigten Karten geöffnet. 650 FCK-Anhänger reisen mit dem vom Fanbündnis FCK organisierten Sonderzug an, der am Dienstag um 09:54 Uhr am Kaiserslauterer Hauptbahnhof abfährt. Wer vorher noch einen Kaffee oder ein Bier trinken will: Der Fantreff "Zum 12. Mann" am Bahnhofsplatz öffnet anlässlich des Sonderzuges schon um 08:00 Uhr. Auch für das Rückspiel hat die Fanszene das Motto "Alle in Rot" ausgerufen. Alle wichtigen Informationen rund um Anreise, Shuttlebusse, Parkplätze, Fan-Utensilien und so weiter hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt.

Achtung: Stadionbesucher, die sich im freien Vorverkauf der SGD Karten neben den Gästebereichen gekauft hatten, müssen damit rechnen, dass diese Tickets per E-Mail von Dynamo Dresden mit Hinweis auf einen angeblichen Verstoß gegen die Ticket-AGB storniert werden. Von entsprechenden E-Mails berichteten am Montagnachmittag mehrere Kartenbesitzer, darunter auch einige User im DBB-Forum sowie in den Sozialen Netzwerken. Die Stornierung erfolgt eineinhalb Wochen nach den ursprünglich bestätigten Bestellungen und gerade mal einen Tag vor dem Spieltermin. Wer dagegen vorgehen möchte, soll sich laut der E-Mail an kartenstelle@dynamo-dresden.de wenden - die Geschäftsstelle der SGD hat allerdings montags offiziell Ruhetag.

Wer noch ein gültiges Ticket für das Spiel sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen (Einkaufs-)Preisen von Fans für Fans nutzen. Das Rudolf-Harbig-Stadion öffnet um 18:30 Uhr seine Tore. Dynamo weist darauf hin, dass der Andrang bei Spielen mit vollem Gästeblock kurz vor Anpfiff sehr groß sein kann und deshalb um eine frühzeitige Anreise gebeten wird. Auf ein Alkohol- und Glasflaschenverbot in und um das Stadion, wie es am Freitag in Kaiserslautern galt, verzichtet die Stadt Dresden. Im Stadion wird es allerdings trotzdem nur Leicht-Bier geben. Die Polizei will vor Ort eine strikte Fantrennung durchsetzen. Fans, die nicht den Shuttleservice vom eigens eingerichteten Gästeparkplatz nutzen oder am Hauptbahnhof ankommen, sollten im Stadionumfeld Augen und Ohren offen halten und sich am besten nur in größeren Gruppen bewegen.

Wer den FCK nicht vor Ort unterstützen kann, kann die Partie beim Public Viewing auf dem Betze gemeinsam mit anderen Fans verfolgen. Der Eintritt beträgt 5 Euro, die Nordtribüne bietet für bis zu 7.500 Zuschauer Platz. Tickets gibt es im Onlineshop des FCK. Wer die Partie lieber von zuhause verfolgen will, kann das bei "Sat.1" tun, wo die Begegnung erneut live im Free-TV übertragen wird. Alternativ zeigt auch der Bezahlsender "Sky" (für 3,99 Euro auch als Einzelkauf über die App "Onefootball" buchbar) wieder das Spiel.

O-Töne

FCK-Trainer Dirk Schuster: "Es ist ein echtes Endspiel. Wir haben uns natürlich schon ausgetauscht, ob Dynamo im Rückspiel vielleicht mehr Druck macht und nicht so abwartend ins Spiel geht wie am Freitag. Aber das sind alles Spekulationen. Ich kann nur sagen, was wir machen wollen: Und wir werden versuchen, genauso mutig, genauso aggressiv und mit genauso großem Herzen in Dresden aufzuschlagen."

SGD-Trainer Guerino Capretti: "Jeder weiß, worum es geht. Es steht viel auf dem Spiel, aber wir freuen uns auf dieses Endspiel. Da braucht es auch im Spiel eine gewisse Lockerheit, eine gewisse Kreativität. Wir müssen mutiger in den Offensivaktionen sein, defensiv hat es mir gut gefallen. Die Intensität war in Ordnung. Wir wollen morgen Tore schießen und das Spiel gewinnen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

Dynamo Dresden: Broll - Sollbauer, Knipping, C. Löwe - Diawusie, Akoto, Stark (Will), Giorbelidze - Weihrauch - Daferner, Königsdörffer

Es fehlen: Fein (Aufbautraining), Herrmann (Reha nach Knie-OP), Mai (Wadenprobleme), Wiegers (Reha nach Kreuzbandriss)

1. FC Kaiserslautern: Raab - Zimmer, Kraus, Tomiak, Zuck - Ritter, Ciftci (Niehues) - Hercher, Wunderlich, Redondo - Boyd

Es fehlt: Röser (Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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