Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - TSV Havelse

Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten

Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten


Der 1. FC Kaiserslautern geht auf dem Papier als klarer Favorit ins Duell mit dem TSV Havelse. Alles andere als ein Heimsieg gegen das Schlusslicht wäre eine Überraschung - auch wenn die Niedersachsen schon einige Favoriten ärgern konnten.

Die rund 1.200 mitgereisten FCK-Fans feierten nach dem Schlusspfiff lautstark und auch die Zuschauer zuhause vor dem Fernseher staunten über die vorangegangenen 90 Minuten nicht schlecht. Die Roten Teufel hatten den gastgebenden TSV Havelse gerade mit 6:0 förmlich aus dem Hannoveraner Stadion geschossen und dabei eine der stärksten Leistungen der Saison gezeigt. Am Ende hätte die Antwerpen-Elf sogar noch höher gewinnen müssen. Und klar: Wenn man dieses Hinspiel gesehen und noch im Gedächtnis hat, dann liegt es natürlich auf der Hand, im Rückspiel ein ähnlich hohes Ergebnis zu erwarten.

Doch Vorsicht: Der TSV Havelse dürfte sich zum Ziel gesetzt haben, nicht nochmals so ein Debakel zu erleben, und wird beim Auftritt im großen Fritz-Walter-Stadion mit guter Fußball-Atmosphäre sicher nochmal etwas mehr motiviert sein. Zudem waren die Havelser in dieser Saison gegen die Aufstiegsaspiranten gerade auswärts immer mal wieder für eine Überraschung gut: 0:0 in Osnabrück, 2:2 in Saarbrücken und 1:1 in Magdeburg lauten einige der Ergebnisse. Und auch im Hinspiel legte der TSV in der Anfangsphase gut los, ehe Marlon Ritter mit seinem Traumtreffer den Torreigen eröffnete. Trotzdem: Wer aufsteigen will, muss gegen den Tabellenletzten zuhause gewinnen. Anpfiff ist am Samstag um 14:00 Uhr.

Was muss man zur Partie des 30. Spieltages wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum Heimspiel gegen Havelse:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Wie wichtig der hart erkämpfte 1:0-Erfolg in Osnabrück war, zeigt sich beim Blick auf die Tabelle, in der sich das Verfolgerfeld des 1. FC Kaiserslautern ein wenig gelichtet hat. Bereits sieben Punkte liegen die Roten Teufel vor 1860 München (5.) und Mannheim (6.), acht Zähler sind es auf den Gegner der letzten Woche aus Osnabrück, der aktuell nur noch Siebter ist. Und: Ohne den Siegtreffer von Terrence Boyd wäre der FCK auf Platz 3 hinter Braunschweig abgerutscht. Doch möglicherweise wird der kolportierte Ausstieg des insolventen Türkgücü München das Klassement in den kommenden Wochen noch einmal durcheinander wirbeln. Außerdem wird am 26. März noch das Verfolgerduell von Osnabrück gegen Braunschweig nachgeholt. Aber erstmal geht es nun gegen Havelse um drei weitere wichtige Punkte. Dort sind die Betze-Buben klarer Favorit. Die Fans werden während der Partie aber auch mit einem halben Auge auf das Direktduell zwischen Braunschweig (3.) und Saarbrücken (4.) schielen.

Die personelle Lage bei den Roten Teufeln sieht zum Saisonende hin wieder besser aus. In dieser Woche konnten Anil Gözütok, Marvin Senger und Max Hippe wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Mike Wunderlich hat seine Gelb-Sperre abgesessen und kehrt in die Anfangself zurück. René Klingenburg kuriert seine Gehirnerschütterung aus dem Spiel in Osnabrück aus und fehlt am Samstag.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Nach einem kurzen Zwischenspurt zu Jahresbeginn, als zwei Siege nacheinander gelangen, steht Aufsteiger TSV Havelse wieder auf dem letzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt, den noch nicht rechtskräftigen Punktabzug für Türkgücü noch nicht mit eingerechnet, bereits sieben Zähler. An 26 von 29 Spieltagen war die Mannschaft von Rüdiger Ziehl in dieser Saison Tabellenletzter. Mit nur 24 Toren stellen die Garbsener zudem mit Würzburg den schlechtesten Angriff. 50 Gegentore kassierte der TSV bisher, nur Verl (52) ist noch schlechter. Auch gegen das formschwache Viktoria Berlin gelang am Montag beim 1:1 kein Sieg, wobei die Gäste aus der Hauptstadt sogar die bessere Mannschaft waren. Allerdings: Auswärts bei den Top-Teams präsentierte sich Havelse wie schon erwähnt in den letzten Monaten stark.

In Kaiserslautern muss Trainer Ziehl auf Tobias Fölster verzichten. Der Kapitän sah gegen Berlin die Rote Karte und wurde für zwei Spiele gesperrt. Die zuletzt an Corona erkrankten Fynn Lakenmacher, Kianz Froese, Julius Düker und Niklas Tasky stehen dagegen wohl wieder zur Verfügung.

Frühere Duelle

Nur eine Partie steht in der Historie beider Vereine. Der bereits eingangs erwähnte 6:0-Sieg im Hinspiel in Hannover war der höchste Erfolg des FCK in seiner seit 2018 andauernden Drittliga-Geschichte.

Fan-Infos

Im Fritz-Walter-Stadion sind im Zuge weiterer Corona-Lockerungen bis zu 25.000 Zuschauer zugelassen. Bis Freitagnachmittag waren schon 19.500 Tickets abgesetzt, so dass voraussichtlich der bisherige Höchstwert vom Heimspiel gegen Würzburg (20.150) geknackt wird. Die verfügbaren Plätze in der Westkurve sind bereits seit mehreren Tagen ausverkauft. Aus Havelse begleiten nur wenige Fans ihr Team in die Westpfalz. Kurzentschlossene können ihr Ticket noch im Online-Ticketshop erwerben. Die Tageskassen öffnen am Spieltag um 11:00 Uhr.

Fans, die mit dem Auto aus Richtung Mainz zum Heimspiel fahren, sollten beachten, dass die A63 zwischen der Anschlussstelle Sembach und dem Autobahndreieck Kaiserslautern in Fahrtrichtung Kaiserslautern ab Freitagabend aufgrund von Bauarbeiten voll gesperrt ist. Dort ist eine Umleitung eingerichtet, sodass entsprechend mehr Zeit bei der Anreise eingeplant werden muss.

Im Rahmen der Partie sammeln die FCK-Fans Spenden für die Leidtragenden des Krieges in der Ukraine. An der "Betzebud" werden in Anlehnung an Terrence Boyds Frühstück vom vergangenen Wochenende Mettbrötchen verkauft. Ein Euro pro Stück wird ebenso den Kriegsopfern gespendet.

Alle weiteren wichtigen Informationen zum Heimspiel gegen Havelse hat der FCK auf seiner Internetseite zusammengestellt. Stadionöffnung ist um 12:00 Uhr. Für den Einlass ins Stadion gilt die 2G/3G-Regelung. Eine rechtzeitige Anreise wird empfohlen.

Das Spiel wird nicht live im Free-TV übertragen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Wir gehen nicht nur von der Tabellensituation aus, sondern schauen vor allem auch auf die Form. Wir wissen, dass der TSV Havelse zuletzt besser gepunktet hat. Wir nehmen jeden Gegner ernst."

Havelse-Trainer Rüdiger Ziehl: "Warum sollen wir nicht in Kaiserslautern punkten? Wir haben gegen Top-Teams immer gut gespielt."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Raab - Tomiak, Kraus, Winkler - Ritter - Hercher, Götze, Wunderlich, Zuck - Hanslik, Boyd

Es fehlen: Klingenburg (Gehirnerschütterung), Röser (Kreuzbandriss), Zimmer (Darmerkrankung)

TSV Havelse: Quindt - Riedel, Plume, Arkenberg, Teichgräber - Düker - Damer, Froese, Daedlow, Gubinelli - Lakenmacher

Es fehlen: Fölster (Rot-Sperre), Henschel (Kreuzbandriss), Meyer (Aufbautraining), Sonnenberg (Knieprobleme)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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