Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - SC Verl

Wieder gegen einen Neuen

Wieder gegen einen Neuen


Auf den 1. FC Kaiserslautern wartet nach zwei Highlight-Spielen wieder der harte Drittliga-Alltag. Ins Heimspiel gegen den SC Verl geht das Antwerpen-Team als klarer Favorit. Aber der Gegner kommt mit einer wichtigen Veränderung.

Es ist ein weiteres Phänomen dieser Saison: Wenn ein Verein in der 3. Liga den Trainer austauscht, sind die Roten Teufel als nächster Gegner nicht weit. Das Gute vorneweg: Auch wenn solche Trainerwechsel immer mit vielen Ungewissheiten verbunden sind, ließen sich Marco Antwerpen und sein Team davon wenig bis gar nicht überraschen. Erstmals passierte es Ende Oktober 2021 in Duisburg. Hagen Schmidt feierte an diesem Montagabend beim 1:1-Unentschieden gegen den FCK sein Drittliga-Debüt als Trainer der Meidericher. Rund drei Wochen später war dann Markus Kauczinski neu bei Wehen Wiesbaden im Amt, er verlor bei seinem Einstand in Liga 3 aber mit 0:1 auf dem Betzenberg.

Am Samstag ist es nun schon wieder so weit: Weil das Verler Heimspiel gegen Zwickau am vergangenen Wochenende den Platzverhältnissen zum Opfer fiel und abgesagt wurde, feiert Michel Kniat erst diese Woche sein Debüt als neuer Übungsleiter des abstiegsbedrohten Sportclubs. Wieder heißt der erste Gegner FCK. Wieder soll der Einstand eines Neuen vermiest werden. Wie Antwerpen am Freitag informierte, liegen genügend Informationen über den neuen Verler Trainer vor: "Ich habe gute Kontakte in die Oberliga Westfalen. Frank Döpper hat außerdem die A-Lizenz mit Michel Kniat gemacht. Daher wissen wir ein paar Dinge, aber die Mannschaft ist ja gleich und wir gehen nicht davon aus, dass die Spielweise großartig geändert wird."

Anpfiff im Fritz-Walter-Stadion ist um 14:00 Uhr.

Was muss man zur Partie gegen Verl wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum 28. Spieltag:

Der FCK: Ausgangslage und Personal

Die Diskussionen nach dem Derby beim SV Waldhof am vergangenen Sonntag waren kontrovers. Während das 0:0 auf der einen Seite als ein Punktgewinn im Kampf um den Aufstieg bewertet wurde, sahen andere eine schwächere Leistung des 1. FC Kaiserslautern und dabei schon den imaginären Pfeil nach unten. Fakt ist aber, dass die Tabelle aus Lautrer Sicht sogar noch etwas besser aussieht als vor dem abgelaufenen Spieltag und man deshalb mit dem Punkt zufrieden sein konnte. Vier Punkte liegen die Roten Teufel weiter vor Platz 4 und sollte dem Remis im Carl-Benz-Stadion gegen Verl der erhoffte Pflichtsieg folgen, dürften die Diskussionen auch schnell wieder abebben.

Boris Tomiak fehlt aufgrund seiner 10. Gelben Karte, für ihn könnte Alexander Winkler in die Dreierkette zurückkehren. Felix Götzes Genesung nach seiner Knöchelblessur schritt schneller voran als gedacht, auch er ist bereits wieder eine Option und konkurriert um die Startelf mit René Klingenburg, dessen Gelb-Sperre abgelaufen ist. Anas Bakhat, der in dieser Woche nach acht Monaten Verletzungspause ins Mannschaftstraining zurückkehrte, braucht dagegen naturgemäß noch etwas Zeit.

Der Gegner: Ausgangslage und Personal

Der Vorjahressiebte SC Verl steckt in seiner zweiten Saison in der 3. Liga tief im Abstiegssumpf. Waren die Ostwestfalen 2020/21 noch die Überraschungsmannschaft, stehen sie in dieser Saison nach 27 Spieltagen mit 25 Punkten nur auf dem 18. Tabellenplatz. Nur fünf Siege haben die Verler bis dato eingefahren. Folglich musste am 15. Februar auch der langjährige Trainer Guerino Capretti, der am Saisonende sowieso in Verl aufgehört hätte, vorzeitig gehen. Schnell wurde beim benachbarten Oberligisten Paderborn II mit Michel Kniat ein Ersatz gefunden. Kniat, der wohl im Sommer ohnehin die Nachfolge Caprettis angetreten hätte, führte die Reserve des Zweitligisten an die Tabellenspitze und erhält jetzt die Chance als Drittliga-Coach. Weil Kniats Premiere wie bereits erwähnt verschoben werden musste, wurde am vergangenen Wochenende ein kurzfristiges Testspiel gegen Regionalligist Lippstadt angesetzt, das der Sportclub mit 2:3 verlor. In der zweiten Halbzeit probierte Kniat aber taktisch und personell einiges aus, sodass das Ergebnis am Ende etwas zweitrangig war.

Deshalb ist es auch noch offen, in welchem System die Verler in Kaiserslautern antreten. Am Wahrscheinlichsten erscheint dabei ein offensiv ausgerichtetes 4-3-3. Wer im Tor steht, ist ebenfalls noch nicht entschieden. Robin Brüseke und Niclas Thiede leisten sich ein offenes Rennen. Thiede dürfte dabei die Nase etwas vorne haben. Mit dabei sein wird aber auf jeden Fall Kasim Rabihic, der bereits elf Treffer der Verler vorbereitet hat.

Frühere Duelle

Mit dem SC Verl gab es bislang drei Duelle auf Profi-Ebene, der FCK ist dabei noch unbesiegt. In der vergangenen Saison endeten beide Spiele 1:1. Das Hinspiel in dieser Spielzeit gewannen die Roten Teufel in Lotte durch Tore von Philipp Hercher und Muhammed Kiprit mit 2:0 - es war der Start einer Serie von vier Liga-Siegen ohne Gegentor.

Fan-Infos

Zum Heimspiel gegen Verl sind im Fritz-Walter-Stadion 20.000 Zuschauer zugelassen. Bis Freitagmittag waren 16.800 Tickets abgesetzt, so dass also bestenfalls "ausverkauft unter Corona-Bedingungen" gemeldet werden könnte. Die verfügbaren Plätze in der Westkurve sind bereits vergriffen. Aus Verl werden nur ganz wenige Gästefans erwartet. Kurzentschlossene können ihre Tribünen-Karte noch im Online-Ticketshop erwerben. Dort werden auch kurzfristig zurückgegebene Tickets von Dauerkartenbesitzern eingestellt, die dann ebenfalls gekauft werden können. Die Tageskassen öffnen am Spieltag um 11:00 Uhr.

Im Stadion wird es einen Infostand zu der am Freitag gestarteten neuen Mitgliederkampagne ​​"Mitglied schafft Zukunft" geben, an dem Teufelsbande-Maskottchen Betzi steht und Mitgliedsanträge ausgefüllt werden können. Zudem hat auch der NLZ-Förderverein wieder einen Stand aufgebaut. Erstmals nach der Winterpause ist vor dem Anpfiff auch wieder das FCK-Museum in der Osttribüne geöffnet. Und nach fast zwei Jahren ist beim Heimspiel gegen Verl eine Spieltagsbetreuung in der Teufelsbande-Erlebniswelt wieder möglich.

Anlässlich des russischen Angriffs auf die Ukraine plant der DFB ein gemeinsames Zeichen für Frieden und Solidarität und hat allen Klubs eine Minute des Innehaltens zum Anpfiff empfohlen, die von einer begleitenden Stadiondurchsage eingeleitet werden soll.

Alle sonst noch wichtigen Informationen zum Heimspiel hat der FCK auf seiner Internetseite kompakt zusammengefasst. Stadionöffnung ist um 12:00 Uhr. Für den Einlass ins Stadion gilt auch gegen Verl die 2G-Plus-Regelung. Wegen der vorgelagerten Corona-Kontrollen und der weiter erhöhten Zuschauerzahl wird eine rechtzeitige Anreise empfohlen.

Die Partie wird nicht live im Free-TV übertragen.

O-Töne

FCK-Trainer Marco Antwerpen: "Heimspiele gehen wir immer nochmal besonders engagiert an, mit einer hohen Leidenschaft und Intensität. Das gilt für jedes Spiel und so werden wir auch morgen auf den Platz gehen. Verl bringt Qualität mit, aber wir wollen mit einem Heimsieg den Punkt aus Mannheim vergolden."

Verl-Trainer Michel Kniat: "Vor 20.000 Zuschauern zu spielen, ist für alle eine feine Sache. Wir haben so lange ohne Fans gespielt. Das macht diesen tollen Sport doch aus. Emotionen auf den Rängen gehören definitiv zum Spiel. Und vor allem wollen wir nicht einfach nur dabei sein, sondern auch mitmischen und auf dem Betzenberg nicht nur die tolle Aussicht genießen."

Daten und Fakten

Voraussichtliche Aufstellung:

1. FC Kaiserslautern: Raab - Winkler, Kraus, Ciftci - Ritter - Hercher, Götze (Klingenburg), Wunderlich, Zuck - Redondo (Hanslik) - Boyd

Es fehlen: Gözütok (Bänderverletzung), Hippe (Fußverletzung), Röser (Kreuzbandriss), Senger (muskuläre Probleme), Tomiak (Gelb-Sperre), Zimmer (Darmerkrankung)

SC Verl: Thiede - Lannert, Ezekwem, Berzel, Stellwagen - Corboz, Baack, Schwermann - Rabihic, Akono, Putaro

Es fehlen: Jürgensen (Patellasehne), Lach (Meniskusverletzung), Mikic (Aufbautraining nach Kreuzbandriss)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Florian Reis

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