Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag die SpVgg Fürth empfängt, geht es sportlich um nicht mehr viel. Ein paar kleine Geschichten hat das letzte Heimspiel der Saison aber doch noch zu bieten.
Die Ausgangslage
Am 33. Spieltag werden alle Partien zeitgleich um 15:30 Uhr angepfiffen und das Duell der Tabellennachbarn könnte ein echtes Gipfeltreffen sein, denn es treffen die beiden bestplatzierten Teams aufeinander – allerdings nur, wenn man auf die untere Tabellenhälfte umblättert. Folglich geht es für beide Teams (fast) nur noch um einen versöhnlichen Saisonabschluss: Der FCK möchte die Serie von zuletzt fünf ungeschlagenen Spielen ausbauen und vor allem die grausige Heimspielzeit (bisher nur 18 Punkte) endlich hinter sich lassen. Ähnliches gilt für den dreimaligen Deutschen Meister aus Fürth, dessen Austrudeln der Saison zuletzt in zwei Niederlagen gegen Bielefeld und Heidenheim mündete. Aller guten Dinge sind drei, oder?
Das Personal
Es ist ein Vabanquespiel: Sollten die Roten Teufel mit Blick auf die kommende Saison schon ein bisschen rumprobieren, etwa den U23-Außenverteidigern Robin Koch und Johannes Reichert oder im Mittelfeld Manni Osei Kwadwo eine Chance geben? Oder im Fernduell gegen die einen Punkt besser platzierte Eintracht Braunschweig (spielt noch in Bochum und gegen Düsseldorf) mit der bestmöglichen Mannschaft um jeden Punkt und jedes Tor kämpfen? Beim Zweikampf mit Braunschweig geht es immerhin um knapp 600.000 Euro an zusätzlichen Fernsehgeldern für die am Saisonende besser platzierte Mannschaft – somit wird Konrad Fünfstück wohl nicht experimentieren: Nach seinem krankheitsbedingten Ausfall will Jean Zimmer zurück in die Startelf, auch Antonio Colak als Top-Joker vom Bornheimer Hang drängt ins Team, ansonsten dürfte alles beim Alten bleiben.
Vor dem Anpfiff werden die wechselnden Spieler verabschiedet, darunter Chris Löwe, Jean Zimmer und Markus Karl. Außerdem wird Daniel Halfar von der Rheinpfalz zum FCK-Spieler der Saison ausgezeichnet.
Der Gegner
In Fürth wurden diese Woche erste Personalentscheidungen für die Zukunft bekanntgegeben und einige Verträge verlängert. Aus FCK-Sicht besonders interessant ist am Sonntag neben dem Ex-Lautrer Jurgen Gjasula vor allem ein Spieler: Veton Berisha sollte im vergangenen Sommer eigentlich von Viking Stavanger auf den Betzenberg wechseln, landete nach langem Hin und Her aber schließlich in Franken – zum FCK kamen stattdessen Kacper Przybylko aus Fürth und später Berishas ehemaliger Teamkollege Jon Bödvarsson aus Stavanger. Mit sechs Toren und vier Vorlagen spielt Berisha in Fürth nicht gerade eine alles überragende Saison, hat aber doch Begehrlichkeiten geweckt: Hertha BSC soll an dem Norweger interessiert sein.
Verzichten muss Kleeblatt-Trainer Stephan Ruthenbeck auf den gesperrten Doppel-Torschützen des Hinspiels, Sebastian Freis, sowie den in Adam-Nemec-Gedächtnismanier schwer lädierten Zlatko Tripic.
Das letzte Spiel
In der Hinrunde wurde Bruce Banner zum Hulk und sorgte für wahrlich Unglaubliches: Aus einem 0:2-Rückstand zur Pause machten die Roten Teufel in der Schlussphase noch einen 4:2-Auswärtssieg. Die damaligen FCK-Torschützen Kacper Przybylko (2), Tim Heubach und Maurice Deville sowie Vorbereiter Manni Osei Kwadwo werden diesmal aber (voraussichtlich) nicht auf dem Platz stehen.
Fan-Infos
Ein letztes Mal halb volles Fritz-Walter-Stadion für dieses Spieljahr: 21.600 Karten waren Mitte der Woche verkauft, bis Sonntag dürften noch ein paar tausend hinzu kommen, und so wird sich die Zuschauerzahl in etwa um den Saisonschnitt (momentan: 25.924) einpendeln. Aus Fürth sind rund 500 Fans angekündigt.
In der Westkurve und im ganzen Stadion kann am Sonntag schon für die Fan-Aktionen der kommenden Saison gespendet werden: An kenntlich gemachten Sammelstellen können Pfandbecher zur Finanzierung der nächsten Choreographie gespendet werden. Und am Infostand der Frenetic Youth sind für 10,- Euro wieder die T-Shirts „Schorle statt RB“ erhältlich.
Außerdem spannend: Vor dem Anpfiff wird erstmals das neue Heimtrikot der kommenden Saison präsentiert, mit dem die Roten Teufel dann auch gleich auflaufen. In begrenzter Anzahl – und mit Sponsorenaufdruck „Betze-Engel“ - wird das gute Stück nach dem Spiel auch im Fanshop verkauft.
O-Töne
FCK-Trainer Konrad Fünfstück möchte auch die letzten beiden Saisonspiele ohne Niederlage abschließen: „Wir müssen als Mannschaft gut verteidigen und auf die Fürther Distanzschützen achten, die aus allen Lagen abziehen. Das Ziel des Teams muss sein, dem Publikum das Gefühl zu geben, dass es um jeden Ball rennt und kämpft. Jeder einzelne muss sich jetzt schon für die nächste Saison präsentieren. Wir werden elf Mann aufs Feld schicken, die für einen guten Saisonausgang sorgen werden.“
Der Fast-Lautrer Veton Berisha möchte sich auf dem Betzenberg für die Fürther Pleite im Hinspiel revanchieren: „Das war ein richtiger Nackenschlag damals. Von dieser Niederlage, bei der wir fast 80 Minuten den FCK dominiert haben, haben wir uns damals nicht so schnell erholt. Ich habe gelesen, dass viele Fans uns mit auf den Betzenberg begleiten und wir wollen für diese Unterstützung auf jeden Fall was zurückgeben.“
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Sören Storks (Ramsdorf)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Müller - Mockenhaupt, Vucur, Ziegler, Gaus - Karl, Halfar - Zimmer, Ring (Colak), Jenssen - Bödvarsson
Es fehlen: Przybylko (Mittelfußbruch), Heubach, Löwe, Jacob (alle Aufbautraining)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
SpVgg Fürth: Mielitz – Heidinger, Franke, Caligiuri, Gießelmann - Hofmann, Gjasula - Rodriguez, Zulj, Stiepermann - Wurtz
Es fehlen: Freis (Gelb-Sperre), Tripic (Kopf- und Wirbelsäulenverletzung)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas