Spielbericht: 1. FC Kaiserslautern - SV Sandhausen 2:0

Perfekter Start. Perfektes Ende. Drei Punkte.

Perfekter Start. Perfektes Ende. Drei Punkte.


Durchschnaufen auf dem Betzenberg: Dem FCK gelingt gegen Sandhausen der ersehnte Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Unser neuer DBB-Autor Dominic Bold blickt auf den Heimsieg von Sonntagnachmittag zurück.

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Der 1. FC Kaiserslautern kann doch noch gewinnen. Zu Hause. Zu Null. Gegen den SV Sandhausen, aber auch für Konrad Fünfstück? Zumindest hat die Mannschaft ihrem Trainer mit dem 2:0-Sieg den Job gerettet und die Abstiegssorgen vorerst gelindert. Alle weiteren Fragen zur näheren Zukunft des Vereins sollen am Montag auf einer Pressekonferenz beantwortet werden.

Das Spiel: Ein Sieg der Beharrlichkeit

Perfekter Start. Perfektes Ende. Drei Punkte. Das ist eigentlich alles, was an diesem Nachmittag zählt.

Der Druck ist nach fünf Niederlagen in Folge gewaltig. Dennoch beginnt die Mannschaft besonnen, aber auch entschlossen. Und nach nur sechs Minuten beweist Ruben Jenssens früher Führungstreffer, dass diese Elf durchaus in der Lage ist, gut zu kombinieren und zielstrebig zum Abschluss zu kommen.

Das Rätsel, warum sie aus solchen Erfolgserlebnissen nicht den Mut und das Selbstbewusstsein ziehen kann, um ein Heimspiel zu kontrollieren, gibt sie auch gegen Sandhausen wieder auf. Und macht damit einen Gegner stark, der in der ersten halben Stunde gar nicht stattfindet. Dann zeigt sich leider des Öfteren, wie leicht die Lautrer Abwehr auszuhebeln ist, doch Bieler, Bouhhadouz und Co. zielen zum Glück vorbei.

Aber erstens hatte der FCK allein aus dem Hinspiel noch eine Menge dieses Glücks zu Gute. Und zweitens verdient er es sich in der zweiten Halbzeit auch. Nicht weil er besonders gut spielt, sondern weil er nicht aufgibt. Weil er keinem Zweikampf aus dem Weg geht und zunehmend mehr davon gewinnt. Weil er die Fehlpassquote zumindest minimiert und zwischendurch auch Chancen herausspielt. Weil Fehler zwar gemacht, aber dann vom Kollegen ausgebügelt werden - und sei es von Marius Müller, der sich für das wieder geschenkte Vertrauen mit einer starken Leistung bedankt.

Zugegeben, schön war das nicht, aber ein Sieg der Beharrlichkeit, personifiziert durch Jon Dadi Bödvardsson, der den von ihm herausgeholten Elfer persönlich verwandelt.

Und nun? Es steht weiterhin viel auf dem Spiel

Den Teufelskreis durchbrochen, den Heimfluch besiegt: es könnte alles gut werden. An ähnlichen Punkten (Düsseldorf, Leipzig, Fürth) folgte im Verlauf dieser Saison aber zuverlässig der nächste Rückschlag. Vielleicht schafft es jemand, der Mannschaft zu verdeutlichen (oder vielleicht erkennt sie es sogar selbst), dass es in den restlichen Spielen noch viel mehr auf dem Spiel steht, als nur der Klassenerhalt. Aus ökonomischer Sicht geht es natürlich um Fernsehgelder. Noch dringlicher ist das Ringen um die eigenen Fans. Das hat ebenfalls eine wirtschaftliche, aber natürlich in erster Linie eine emotionale Dimension. Wenn man, wie am Sonntag, endlich mal wieder zufrieden nach Hause geht, ist wenigstens der erste Schritt gemacht. Ein weiterer Sieg im Derby wäre mehr als nur ein zweiter.

Stichwort Fans: Die Sinne geschärft

Selten wurde die offizielle Zuschauerzahl mit mehr Spannung erwartet. Der Aufruf „40.000 gegen Sandhausen“ war ja laut der Initiatoren nicht wörtlich zu nehmen. In diesem Sinn darf man die Differenz zur Zielmarke lächelnd ignorieren und muss anerkennen, dass trotz Niederlagenserie und desaströser Heimbilanz rund 7.000 Fans mehr kamen als beim letzten Heimspiel. Darüber hinaus hat der Aufruf bei vielen, die sowieso kommen, die Sinne geschärft. Also: Chapeau, meine Herren und vielen Dank an jeden Einzelnen, der dem Aufruf gefolgt ist. Darunter erfreulich viele Familien. Marmor, Stein und Eisen bricht, ...

Spieler des Spiels: Marius Müller

Der Sieg gelang zuallererst, weil es endlich mal keinen Ausfall gab. Somit hält wirklich jeder einzelne Spieler seine Aktie am Erfolg. Die beiden Torschützen hätten die Auszeichnung auf jeden Fall verdient. Aufgrund der besonderen Umstände ist der größte Gewinner aber eindeutig Marius Müller. Eine leichte Unsicherheit zu Beginn, aber mit jeder Parade strahlte er mehr Sicherheit aus und war zur Stelle, wenn es darauf ankam.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: lehrer pöppl

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