Vorbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

Aufstiegshoffnung vs. Schadensbegrenzung

Aufstiegshoffnung vs. Schadensbegrenzung


Während der Gegner um den Aufstieg kämpft, geht es für die Roten Teufel vor allem um Schadensbegrenzung. FCK-Trainer Fünfstück hofft dafür in Nürnberg auf die Rückkehr seiner beiden Top-Vorlagengeber.

Die Ausgangslage

Die Saison mehr oder weniger abgehakt, die englische Woche schon vor dem letzten Auftritt verkorkst: Nach den Niederlagen in Freiburg (0:2) und gegen 1860 (0:1) steht der 1. FC Kaiserslautern nach 24 Spieltagen weiter unter ferner liefen und verkörpert den totalen Liga-Durchschnitt. Wie soll man sich da noch für die verbleibenden zehn Spiele motivieren? Man weiß es nicht, aber ein Sieg in Nürnberg wäre dem sicher nicht abträglich.

Ganz anders die Lage beim 1. FC Nürnberg, bei dem man zurzeit so richtig Spaß hat: 14 Partien ungeschlagen, seit dem Hinspiel von Platz 8 auf 3 hochgearbeitet, mittendrin im Aufstiegsrennen, Derbysieger. Die englische Woche hat der Club mit zwei Siegen, gegen den fränkischen Rivalen Fürth (2:1) sowie in Sandhausen (2:0), bisher makellos absolviert. Gegen den FCK bietet sich nun die Chance auf einen weiteren Big Point für den Aufstieg, auch weil sich das Spitzenduo Freiburg und Leipzig am Montag gegenseitig die Punkte wegnehmen wird.

Das Personal

Der FCN wird von Anfang an auf Sieg spielen und darf somit als Gegner gewertet werden, der dem FCK liegen könnte. Die Frage ist, mit welcher Aufstellung Konrad Fünfstück dagegen halten wird? Spielentscheidend könnte sein, ob die weiterhin angeschlagenen Außenverteidiger Jean Zimmer (Rückenprobleme) und Chris Löwe (Magen-Darm-Virus) rechtzeitig fit werden, die mit je fünf Torvorlagen auch offensiv zu den Leistungsträgern gehören. Fünfstück: „Das wird sich erst kurzfristig entscheiden.“

Ansonsten ist eine ähnliche Aufstellung wie im Spiel gegen 1860 zu erwarten, in dem der Trainer vor allem bei seinen Offensivkräften positive Ansätze registrierte. Im Angriff dürfte wieder Kacper Przybylko beginnen anstelle des am Dienstag blassen Maurice Deville, der wiederum seine bisherige Stärke als Joker unter Beweis stellen darf.

Der Gegner

„Ich weiß noch nicht, wer am Freitag rechts verteidigt, aber eine Dreierkette ist nicht denkbar“, sagt FCN-Coach René Weiler über seine Problemposition. Weil der etatmäßige Rechtsverteidiger und Mannschaftskapitän Miso Brecko gesperrt ist, muss der Trainer improvisieren, Innenverteidiger Even Hovland und „Sechser“ Ondrej Petrak sind die Ersatzkandidaten. Vielleicht die Chance für den FCK, es gegen die ohnehin anfällige FCN-Abwehr vermehrt über die linke Außenbahn zu probieren?

Ebenfalls gesperrt ist Mittelfeldspieler Tim Leibold. Ansonsten kann Weiler weitgehend aus dem Vollen schöpfen und bisher sogar den Verlust von Alessandro Schöpf (für 5 Mio. Euro zu Schalke 04) verkraften. Besonders aufpassen muss die FCK-Abwehr gegen die zweitbeste Offensive der Liga auf das Stürmerduo Guido Burgstaller (9 Tore) und Niclas Füllkrug (7 Tore); noch nicht wirklich durchsetzen konnte sich hingegen der als Schöpf-Nachfolger vom HSV verpflichtete Zoltan Stieber.

Das letzte Spiel

Es war ebenfalls eine englische Woche – und die hatte es in sich: Nach dem desaströsen 0:3 des FCK gegen den FCN bebte am 22. September der Betzenberg. Trainer Kosta Runjaic und Sportdirektor Markus Schupp mussten gehen, Konrad Fünfstück wurde neuer Cheftrainer.

Fan-Infos

Nach der fanfeindlichen Anstoßzeit am Dienstag, 17:30 Uhr wartet am Freitag die Prime-Time auf die Fans aus Lautern und Nürnberg: Weil die Bundesliga an diesem Abend aussetzt, wird das Traditionsduell der beiden ehemaligen Deutschen Meister um 20:30 Uhr angepfiffen. Im Frankenstadion werden ca. 31.000 Zuschauer erwartet, darunter etwa 1.300 bis 1.500 mitreisende Schlachtenbummler aus der Pfalz.

O-Töne

„Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir glücklich sind. Aber Hätte, Wenn und Aber bringt uns nichts. Wir müssen die nächsten Spiele voller Elan angehen“, konstatiert FCK-Trainer Konrad Fünfstück, der beim Gegner besonders eine Stärke ausgemacht hat: „Nürnberg hat nach Standardsituationen sehr viele Tore gemacht.“

FCN-Coach René Weiler warnt derweil mit den üblichen Floskeln vor dem Gegner: „Der FCK hat auf dem Papier eine gute Mannschaft, auch wenn man das in der Tabelle nur bedingt sieht.“

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Nürnberg: Schäfer – Hovland, Margreitter, Bulthuis, Sepsi – Behrens, Erras – Kerk, Möhwald – Füllkrug, Burgstaller

Es fehlen: Brecko (5. Gelbe Karte), Leibold (10. Gelbe Karte), Mössmer (Rückstand nach Knorpel-OP im Knie), Gislason (Trainingsrückstand)

1. FC Kaiserslautern: Müller – Zimmer (Schulze), Vucur, Heubach, Löwe (Gaus) – Halfar, Karl, Klich, Jenssen – Przybylko, Bödvarsson

Es fehlen: Jacob (Trainingsrückstand), evtl. Zimmer (Rückenprobleme), evtl. Löwe (Magen-Darm-Virus)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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