Vier Spiele in Folge ist der 1. FC Kaiserslautern nun ungeschlagen, doch gleichzeitig auch seit drei Partien sieglos. Gegen den strauchelnden VfL Bochum soll das fünfte Spiel ohne Niederlage folgen, während die zweite Serie reißen soll: Parole Start- und Zielsieg!
Die Ausgangslage
Am vergangenen Spieltag duellierten sich die Top 6 untereinander – und keiner konnte einen Sieg für sich verbuchen, so dass die SpVgg Fürth sich nun auf Platz 6 geschoben hat, einen Platz und zwei Punkte hinter den Roten Teufeln. Und die liegen bekanntlich nur einen Zähler hinter dem direkten Aufstiegsplatz 2, den Fortuna Düsseldorf hält. Um zumindest kurzzeitig Aufstiegsplatzluft zu schnuppern, ist ein Heimsieg gegen den VfL also Pflicht, und blickt man auf die sechs Heimspiele der Liga sowie den Pokalauftritt gegen Fürth zurück, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es klappt. Mit dominantem, technisch gutem und gleichzeitig kämpferischem Fußball ist der FCK bislang eine Macht zu Hause, der einzige Wermutstropfen ist bekanntlich die Chancenverwertung. In den letzten vier Spielen reichte ein Torverhältnis von 4:2 zu sechs Punkten – im Grunde völlig abstrus, wenn man sich das Chancenverhältnis vor Augen führt. Man weiß, woran es hapert, aber behoben wurde der Fehler noch nicht. Der Tank ist voll, die PS sind auf der Straße, mit Höchstgeschwindigkeit geht es in die Kurven – aber dort bricht das Heck leider immer wieder aus. Sorgt für Grip, macht die Hütten und wir sind diese Saison nicht zu stoppen!
Das Personal
Coach Kosta Runjaic hat bekanntlich ein paar Ausfälle zu beklagen, aber die „Ersatzreifen“ haben sich schnell bewährt. Ruben Jenssen spielt Alexander Rings Position zwar nicht so explosiv wie der Finne, aber mit seinem Stil als vollwertiger Erbe neben Markus Karl. Und keineswegs als schnöder Ersatz, auch wenn ihm Rings neue Torgefährlichkeit noch abgeht – die Pause nach dem Union-Spiel tat Jenssen wohl gut, er kam stärker denn je zurück. Und eins zeigte das Spiel in Leipzig deutlich: Auch auf den anderen Positionen kann Runjaic wechseln, ohne dass der Motor stottert. Chris Löwe kann nicht mehr? Tja, dann spielt halt Andre Fomitschow Linksverteidiger und Jean Zimmer, zu Saisonbeginn hinten rechts, macht vorne links den Flügelflitzer. Dominique Heintz braucht eine Pause? Dann darf eben Tim Heubach mal ran, auch wenn die Leistung unserer Nummer 33 in Leipzig kaum zu toppen ist.
Wieder mit dabei und möglicherweise in der Startelf ist Kapitän Srdjan Lakic, für den der verbesserte Philipp Hofmann in die Box müsste. Leicht angeschlagen vom Spiel in Leipzig, aber trotzdem voraussichtlich einsatzbereit sind Tobias Sippel und Chris Löwe. Die Nummern 5 und 6, Kerem Demirbay und Alexander Ring, fallen weiterhin aus.
Der Gegner
Nach einem starken Saisonstart rutschte der VfL an den letzten Spieltagen der zweiten Tabellenhälfte entgegen, nun steht die Elf von Trainer Peter Neururer auf Platz 10. Seit dem 5:1-Sieg am 6. Spieltag beim FSV Frankfurt kam kein weiterer Dreier hinzu, am Sonntag gab es eine 0:3-Klatsche gegen 1860 München (die erste Heimpleite nach sechs 1:1-Unentschieden in Folge). Zudem flog Bochum im Pokal beim Drittligisten Dynamo Dresden raus, die Stimmung an der Ruhr ist demnach etwas gedrückt – die Sorge, noch weiter unten reinzurutschen, ist durchaus vorhanden. Und Neururers Stuhl wird bei einer weiteren Niederlage nicht nur wackeln, sondern möglicherweise schon stürzen.
Das letzte Spiel
Es war schon nicht schön, das 1:1 im letzten April auf dem Betzenberg. Zumindest konnte Mo Idrissou damals das 0:1 durch Richard Sukuta-Pasu postwendend ausgleichen, bevor Florian Dick eine halbe Stunde vor Abpfiff vom Platz flog. Das Hinspiel war ein ebenso schwaches 0:0.
Fan-Infos
Die nächste Runde des Bahnstreiks ist natürlich auch für Fußballfans unangenehm – viele Züge nach und von Kaiserslautern werden ausfallen. Für viele Fans bedeutet dies, auf das Auto umzusteigen oder einen Kleinbus zu mieten, die wenigen fahrenden Züge werden sicherlich proppenvoll sein. Bildet am besten Fahrgemeinschaften und schaut dafür bei Bedarf in die Betze-Mitfahrzentrale im DBB-Forum - dort findet Ihr sicher Fahrer oder Mitfahrer.
Die Gäste aus Bochum leiden hoffentlich weniger darunter, wahrscheinlich hatte der Großteil sowieso eine Anreise per Bus oder Auto geplant. Aber auch auf dieser Seite wird es streikbedingt leider zu Ausfällen kommen. Am Mittwoch waren erst 20.500 Karten für das Freitagsspiel im Fritz-Walter-Stadion verkauft, allzu viele werden wohl nicht mehr dazu kommen – es ist mit einer Zuschauerzahl unter 25.000 zu rechnen, der schlechteste Wert der bisherigen Saison.
Nicht vergessen: Fanprojekt Kaiserslautern und Frenetic Youth sammeln morgen gemeinsam Fanartikel-Spenden für den guten Zweck (mehr zur Aktion „Second Fan Shirt“ hier).
O-Töne
Unabhängig vom Spiel gegen den Bochum hat Amin Younes auf der Pressekonferenz etwas Wichtiges von sich gegeben: „Wir sind ein Team und wollen zusammen die Spiele gewinnen. Wir sind viele junge Spieler und unternehmen auch privat einiges als Mannschaft. Das ist natürlich förderlich, um auch auf dem Platz guten Fußball spielen zu können und Spaß zu haben.“ Ein gesunder Teamspirit, schön dies zu hören! Das Younes, Markus Schupp und Kosta Runjaic ansonsten voll des Lobes über das Spiel in Leipzig waren und sich fokussiert auf den VfL Bochum vorbereiten, ist natürlich klar. Und sollte dies nach der kurzen Regenerationszeit gut klappen, kann es am Freitag nur heißen: Visier runter, Gang rein und mit quietschenden Reifen in Richtung VfL-Tor und zum nächsten Heimsieg! Trotz des in Mainz wohnenden Schiedsrichters...
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel – Schulze, Orban, Heintz, Löwe (Zimmer) – Karl, Jenssen – Matmour, Younes, Stöger - Lakic
Ersatz: Müller, Heubach, Zimmer, Fomitschow, Gaus, Hofmann, Jacob (Mugosa)
Es fehlen: Ring (Innenbandriss), Demirbay (Sprunggelenkverletzung), Zellner (Trainingsrückstand), evtl. Sippel (Kniereizung), evtl. Löwe (Knieprellung)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
VfL Bochum: Luthe – Celozzi, Cacutalua, Fabian, Holthaus – Losilla, Latza – Tasaka, Weis – Terodde, Gregoritsch
Ersatz: Esser, Butscher, Bulut, Gündüz, Terrazzino, Sestak, Forssell
Es fehlen: Simunek (Adduktorenverletzung), Gyamerah (Reha)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian