Vorbericht: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern

Die Vorfreude ist zurück!

Die Vorfreude ist zurück!


Es ist Sonntagvormittag, noch mehr als 30 Stunden bis zum Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Nürnberg. Und ich fühle etwas fast schon Unbekanntes: Vorfreude!

Die Ausgangslage

Und die gute Ausgangslage nach sieben Spieltagen ist nicht einmal der Hauptgrund. Es ist eher die Art und Weise, wie der dritte Platz erreicht wurde: mit Fußball! Mit gut anzusehendem Fußball, spielerisch guten Elementen und wunderbarem Einsatz von allen Akteuren, die auf dem Platz stehen. Wäre da nicht die, sagen wir mal ausbaufähige Chancenauswertung, der FCK würde wahrscheinlich ungeschlagen und mit einem guten Torverhältnis als Spitzenreiter zum Spiel beim Club anreisen.

Das Personal

Die Mannschaft hat Kredit, auch wenn Ruben Jenssen und Philipp Hofmann gegen Union Berlin für Entsetzen unter den FCK-Fans gesorgt haben. Aber beide werden weder vom Trainer noch von den Fans fallengelassen und in Nürnberg womöglich wieder eine Chance erhalten, ihre „Fehler“ auszubügeln. Und vielleicht danken sie es ja mit entscheidenden Aktionen!

Auch für das Spiel bei den Franken gilt wieder, dass die Mannschaft wohl unverändert gegenüber dem letzten Spiel auflaufen wird. Betrachtet man einfach mal die Noten des „Kicker“ vom Union-Spiel, besteht auch wenig Anlass für Umstelungen. Es scheint sich eine Stammelf herauszukristallisieren, was auch schon 2009/10 ein großes Faustpfand für den Aufstieg war. Ein Wort, welches wir aber eigentlich noch nicht in den Mund legen sollten – lassen wir die Mannschaft erstmal zeigen, ob sie die bisherigen Eindrücke weiter bestätigt.

Der Gegner

Und da ist der kommende Gegner kein schlechter Gradmesser. Zwar hat der FCN einen katastrophalen Start hingelegt und unter anderem beim Lokalrivalen Fürth mit 1:5 verloren und unter der Woche 0:3 in Heidenheim, aber ein angeschlagener Boxer ist ja nicht minder gefährlich. Sollten sich die Clubberer also bei ihrer Ehre gepackt fühlen, wird es ein heißer Tanz. Den erwarten ihre Fans auch, die ausführlich diskutierte Trikotabgabe nach der 0:3-Pleite in Karlsruhe spricht Bände. Allerdings folgte dieser Aktion die Klatsche in Heidenheim, inklusive Platzverweis für Kapitän Jan Polak.

Massiv in der Kritik steht daher der neue Trainer von Nürnberg, Valerien Ismaël. Der frühere Verteidiger von Bremen, Hannover und Bayern steht auf der Kippe, für ihn bedeutet das Spiel am Montagabend womöglich „Wende oder Ende“.

Das letzte Spiel

Zuletzt standen sich die beiden Gründungsmitglieder der Bundesliga im Jahr 2012 in der Rückrunde der Lautrer Katastrophensaison auf dem Betzenberg gegenüber. Am Ende hieß es nach einem unansehnlichen Kick 0:2, es war die dritte torlose Niederlage gegen den Club am Stück.

Fan-Infos

Es brodelt in der Nürnberger Fanszene. Und zu allem Überfluss ist gegen Lautern aufgrund einer DFB-Strafe nach dem Derby in Fürth auch noch die Heimkurve im – von den Fans so genannten – Max-Morlock-Stadion gesperrt. Wie sinnlos solche Kollektivstrafen sind, zeigt sich aber auf den zweiten Blick, denn die betroffenen Fans werden sich einfach in andere Blöcke setzen bzw. stellen. So oder so, auch wenn der Zug nach oben noch längst nicht abgefahren ist (man denke nur an den ähnlich missglückten Start von Paderborn letztes Jahr oder auch an die letzte Aufstiegsaison der Nürnberger 2009, als es nach sieben Spieltagen fast genauso aussah), die Enttäuschung ob der bisherigen Leistungen beim Club ist groß. Sollte sich gegen den FCK nichts ändern und eine weitere Niederlage zu Buche stehen, könnte es im Stadion ungemütlich für die eigene Mannschaft werden.

Dies wäre aber für die ca. 1.200 mitreisenden Lautrer zu verkraften. Der erste Auswärtssieg der Saison würde mit Sicherheit ausgelassen gefeiert, obwohl man natürlich lieber Leipzig da unten stehen sehen würde. Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß, wie schon gegen Union Berlin. Und auch da wurden wir nicht enttäuscht!

O-Töne

„Diese Mannschaft ist nicht reif“, sagt Ismaël in der Nürnberger Presse, „es ist einfach viel zu viel.“ Reifer als gedacht scheint unterdessen die Truppe von Kosta Runjaic zu sein. Dass sie noch nicht am Ende der Entwicklung angelangt ist, zeigten die bisherigen drei Auswärtsspiele. Daher hat auch Jean Zimmer recht, wenn er sagt: „Wir haben jetzt dreimal auswärts Lehrgeld bezahlt und werden alles daran setzen, unsere Auswärts- genauso wie unsere Heimspiele zu gestalten. Außerdem ist dann die Busfahrt auch viel schöner“. Gute Heimreise, Jean!

Daten und Fakten

Schiedsrichter: Thorsten Kinhöfer (Herne)

Voraussichtliche Aufstellungen

1. FC Nürnberg: Schäfer – Celustka, Petrak, Pinola, Bihr – Mössmer, Stark, Koch, Schöpf, Candeias - Sylvestr

Ersatz: Ratkovsky, Hovland, Ramirez, Pachonik, Mlapa, Füllkrug, Evseev

Es fehlen: Polak (Gelb-Rot-Sperre), Blum (Knorpelschaden), Gebhart (Patellasehnenprobleme)

1. FC Kaiserslautern: Sippel – Löwe, Heintz, Orban, Zimmer – Karl, Ring – Stöger, Demirbay, Matmour – Lakic

Ersatz: Müller, Heubach, Gaus, Schulze, Jenssen, Hofmann, Mugosa

Es fehlen: Younes (Muskelfaserriss), Zellner (Reha), Occean (nicht nominiert)

- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Sebastian

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