Zuschauer-Statistik 2013/14

Zuschauerschwund in (fast) allen Bereichen

Zuschauerschwund in (fast) allen Bereichen


Zahlen, Zahlen, Zahlen! Als liebgewonnene Tradition wagen wir nach dem Ende der Saison eine Analyse der Zuschauerzahlen bei den Spielen des 1. FC Kaiserslautern. In diesem Jahr hat es allerdings nicht so viel Spaß gemacht wie sonst - in fast allen Bereichen gingen die Zahlen zurück.

- Fotogalerie: Gegnerische Fankurven bei FCK-Auswärtsspielen 2013/14
- Fotogalerie: Gästefans im Fritz-Walter-Stadion 2013/14

509.133 Zuschauer pilgerten in der Saison 2013/14 ins Fritz-Walter-Stadion, was einem Schnitt von 29.949 (im Vorjahr: 31.761) entspricht - die niedrigste Besucherzahl seit dem Fast-Abstieg 2007/08 (damals: 28.172) und der zweitschlechteste Schnitt in den letzten 25 Jahren. Kalkuliert wurde vor der Saison mit 32.000 Fans pro Spiel. Immerhin: In der Zuschauertabelle der 2. Bundesliga rangiert der FCK auf dem dritten Platz hinter dem unangefochtenen Krösus 1. FC Köln (46.235) und Fortuna Düsseldorf (33.982).

Die meistbesuchten Heimspiele waren das Derby gegen den Karlsruher SC (45.293 Zuschauer) und das Spitzenspiel gegen den 1. FC Köln (41.315). Demgegenüber stehen die Minusrekorde dieser Saison mit 22.689 unter der Woche um 17:30 Uhr gegen Arminia Bielefeld und 23.794 im Dezember gegen den SC Paderborn. Überhaupt wurde in der abgelaufenen Spielzeit nur sieben Mal die 30.000er-Marke geknackt. Was auffällt und gleichzeitig Hoffnung macht: Wenn der Fußball Spaß macht, dann sind auch die Fans sofort wieder da. So kamen in den erfolgreichen ersten vier Liga-Heimspielen unter dem neuen Trainer Kosta Runjaic jeweils mehr als 30.000, inklusive der Partie gegen Karlsruhe. Im fünften Spiel waren es trotz Montag und Dezemberwetter immerhin noch 29.579 - ehe nach der frustrierenden Niederlage gegen die Fortuna die Zuschauerzahl nur vier Tage später gegen den SC Paderborn auf die schon erwähnten 23.794 einbrach.

Beim Spiel gegen den späteren Aufsteiger aus Ostwestfalen wurde ein weiterer Minusrekord registriert: Im gähnend leeren Gästeblock des Fritz-Walter-Stadions bejubelten ganze 50 Fans (!) den Auswärtssieg von Paderborn. Kaum zu glauben, dass dieser Verein nächste Saison in den Stadien der ersten Liga aufschlägt. Nicht viel mehr eigene Anhänger brachten der FC Ingolstadt (100) und Energie Cottbus (200) mit nach Kaiserslautern. Aber auch bei den Topwerten fällt auf, dass der Betzenberg zurzeit nicht mehr zu den beliebtesten Reisezielen der gegnerischen Fanszenen gehört: Köln und Karlsruhe sorgten mit je 5.000 Fans für einen ausverkauften Gästebereich, dahinter kommt dann aber erstmal lange nichts und dann Dynamo Dresden mit den 2.500 Tickets aus dem reduzierten Kontingent. Apropos Dresden: Die Partie am 4. Mai war das am schlechtesten besuchte letzte FCK-Heimspiel seit 1993 - kurioserweise damals ebenfalls gegen Dynamo. Insgesamt kamen 2013/14 23.850 gegnerische Fans auf den Betze, was einem Schnitt von 1.403 entspricht (Vorjahr: 1.544).

Die Auswärtsspiele der Roten Teufel sahen 339.352 Zuschauer, was einen Schnitt von 19.962 bedeutet. Hier wird auch das große Gefälle in der zweiten Liga sichtbar, wo der Erste Köln fast zehn Mal so viele Zuschauer hat wie der Letzte Sandhausen. Die meisten Fußballinteressierten wollten den FCK folglich in Köln (50.000) sehen, gefolgt vom letzten Saisonspiel in Düsseldorf (45.077). Dahinter folgen mit deutlichem Abstand schon die ausverkauften bzw. fast ausverkauften Partien in St. Pauli, Dresden und Karlsruhe mit jeweils knapp unter 30.000. Die wenigsten Zuschauer lockte der FCK in freundlicher Zusammenarbeit mit den abstiegsbedrohten Gastgebern Energie Cottbus (8.255) und Erzgebirge Aue (8.600) an. Die tatsächlich wenigsten Heimfans waren aber beim SV Sandhausen anwesend, wo 2.500 SVS'ler satten 7.000 Gästen aus Lautern gegenüber standen.

Damit wären auch schon die Topwerte aus FCK-Sicht genannt: Die 7.000 pfälzischen Schlachtenbummler beim letzten Auftritt von Interimstrainer Oliver Schäfer bilden den Saisonrekord für Lautrer in der Fremde, mit je 5.000 Fans schlugen die Lautrer zudem in Köln, Frankfurt, Karlsruhe und Düsseldorf auf. Die wenigsten Anhänger begleiteten den FCK zum Februar-Doppelpack in Ostdeutschland (800 in Aue, 700 in Cottbus), wo neben der Jahreszeit auch die ungünstigen Terminierungen an Werktagen eine Rolle spielten. Die Reisefreudigkeit der Betze-Fans war in der abgelaufenen Saison dennoch ungebrochen: 49.700 begleiteten den FCK in die Fremde, was ganz nebenbei übrigens auch 49.700 Euro zusätzliche Einnahmen für den Verein aus der Ticketgebühr bedeutet. Im Schnitt waren das 2.924 FCK-Fans bei jedem Auswärtsspiel und damit sogar mehr als in der vorigen Saison mit ihren vielen Montagsterminen (2.682).

Es waren also nicht alle Zuschauerzahlen rückläufig in der vergangenen Spielzeit. Sogar ein kleiner Triumphzug war - nicht nur sportlich - der DFB-Pokal: Zu den vier Auswärtsspielen bei Neckarsulm (in Heilbronn), Union, Leverkusen und den Bayern füllten insgesamt 20.000 FCK-Fans die Gästeblöcke und weitere Bereiche in den gegnerischen Stadien, also 5.000 im Schnitt. Alle vier Partien waren für die jeweiligen Verhältnisse gut besucht, Berlin und München sogar ausverkauft. Hinzu kommt das Heimspiel gegen Hertha BSC mit 24.291 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion, darunter 1.200 Gäste aus Berlin.

Und wie hoch werden die zukünftigen Besucherzahlen des 1. FC Kaiserslautern sein? Aus dem Umfeld des Vereins ist zu hören, dass für die kommende Saison mit 30.500 Zuschauern im Schnitt kalkuliert wird, also etwas mehr als im abgelaufenen Jahr. Abhängig sein wird dies vor allem vom sportlichen Erfolg und vom Spaß, den man am Betze haben kann - wünschenswert wäre eine 3 am Anfang allemal.

Auf einen Blick: Die Tops und Flops der Zuschauer-Statistik 2013/14


Heimspiele
Zuschauerschnitt: 29.949
Meiste Zuschauer: 45.293 (gegen den Karlsruher SC)
Wenigste Zuschauer: 22.689 (gegen Arminia Bielefeld)
Durchschnitt Gästefans: 1.403
Meiste Gästefans: 5.000 (Karlsruher SC und 1. FC Köln)
Wenigste Gästefans: 50 (SC Paderborn)

Auswärtsspiele
Zuschauerschnitt: 19.962
Meiste Zuschauer: 50.000 (beim 1. FC Köln), 71.000 (bei Bayern München im Pokal)
Wenigste Zuschauer: 8.255 (bei Energie Cottbus)
Durchschnitt FCK-Fans: 2.924
Meiste mitgereiste FCK-Fans: 7.000 (beim SV Sandhausen), 8.000 (bei Bayern München im Pokal)
Wenigste mitgereiste FCK-Fans: 700 (bei Energie Cottbus)

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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