Trotz des Dreiers gegen Sandhausen ist das Umfeld des 1. FC Kaiserslautern noch nicht wirklich wieder auf Betriebstemperatur. Da kommt das Topspiel gegen den Tabellenersten und Lieblingsgegner 1. FC Köln wohl gerade recht...
Die Ausgangslage
Nach den letzten ernüchternden Spielen gegen die Kellerkinder aus Cottbus, Aue und Co. war die Pokaleuphorie nach dem Spiel in Leverkusen schnell wieder verflogen. Im letzten Heimspiel gelang es gegen den SV Sandhausen zwar faktisch, den Negativtrend zu stoppen, spielerisch jedoch war auch das Spiel gegen die Hardtwälder - vor allem die erste Halbzeit - wahrlich kein Leckerbissen. Mit einer Steigerung und dem Schwung bringenden Mo Idrissou konnten die Roten Teufel aber immerhin zum ersten Mal seit Jahren in der Liga zu Hause einen Pausenrückstand noch zu einem Sieg umbiegen. Spieler wie Florian Dick sprachen nach dem Spiel von der Wende - hoffen wir, dass dieses Ergebnis tatsächlich die Köpfe freimachte und die „Unzerstörbar“ wieder Kurs auf die Aufstiegsränge nehmen kann.
Das Personal
Unter Kosta Runjaic ist schon seit Wochen große Rotation angesagt. Idrissou zum Beispiel saß letzte Woche zunächst auf der Bank, nach seiner Einwechslung jedoch nahm das Offensivspiel des FCK wieder an Fahrt auf. Möglich ist, dass das gut harmonierende Sturmduo Idrissou/Zoller am Montag auf Torejagd gehen wird, selbst eine Aufstellung mit drei Stürmern (dann mit Srdjan Lakic) gilt zumindest als nicht ausgeschlossen. Verzichten muss „Coach Kosta“ dagegen auf Albert Bunjaku. Der gerade erst von seiner Knieverletzung genesene Angreifer verletzte sich beim Aufwärmen gegen Sandhausen und fällt die nächsten Spiele aus.
Gesperrt fehlen wird außerdem Markus Karl, der letzte Woche seine fünfte gelbe Karte sah. Für ihn könnte Enis Alushi im defensiven Mittelfeld spielen, aber auch Willi Orban ist eine Alternative. Außerdem steht laut „Rheinpfalz“ Jan Simunek nicht im Kader - der Tscheche erhält nach seinen haarsträubenden Fehlern im letzten Spiel eine Auszeit. Ihn wird entweder Orban oder Dominique Heintz ersetzen.
Der Gegner
Der 1. FC Köln ist das dominierende und momentan auch einzige halbwegs konstante Team in der zweiten Liga. Während die Verfolger regelmäßig Punkte liegen lassen, marschieren die Geißböcke vorneweg, wobei die letzten Auftritte auch nicht immer überzeugend waren. Trotzdem gewinnen die Domstädter auch die „Kampfspiele“ gegen schwächere Teams. Eine Konstante im Kölner Spiel ist die Defensive: Nur 15 Tore ließ die Abwehr zu - Ligabestwert, ebenso wie die Auswärtsbilanz. Demgegenüber stehen die Roten Teufel als bestes Heimteam der zweiten Liga. Personell kann der FC nicht ganz aus dem Vollen schöpfen: Thomas Bröker und Marcel Risse müssen in Lautern passen.
Trotzdem ist der 1. FC Köln nach wie vor der Lieblingsgegner des FCK. Mit Ausnahme der Niederlage in der Horrorsaison 2011/12 gewann Köln seit 1990 kein Spiel mehr auf dem Betzenberg. In den letzten 33 Spielen gegen die Geißböcke gab es nur zwei Niederlagen. Es scheint der ideale Gegner zur rechten Zeit zu sein.
Das letzte Spiel
Kosta Runjaic feierte beim torlosen Unentschieden im Hinspiel seine Premiere als Cheftrainer der Roten Teufel. Vor 50.000 Zuschauern konnte die FCK-Elf damals einige Verbesserungen im Vergleich zu den Spielen davor zeigen und einen Zähler mitnehmen, der im Nachhinein als „Punkt für die Moral“ und auch als Trendwende bewertet wurde. Danach starteten die bisher erfolgreichsten Wochen der Saison.
Fan-Infos
Zum ersten Mal seit Oktober werden voraussichtlich mehr als 40.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion zugegen sein, die 45.000 Besucher vom Derby gegen den KSC werden aber wohl nicht übertroffen. Aus Köln werden gut 3.000 Fans erwartet.
Erinnerung für Park&Ride-Fahrer: Vom Parkplatz Universität fahren die Busse weiterhin eine geänderte Route zum Stadion (siehe ältere Meldung auf „Der Betze brennt“).
O-Töne
„Ich habe beim FCK noch nicht verloren“, blendet Kölns Trainer Peter Stöger die Negativbilanz seines Vereins auf dem Betzenberg aus - freilich hat der Österreicher auch noch nie in Kaiserslautern gespielt. „Wir glauben, dass sie mit der Zielrichtung, drei Punkte zu gewinnen in das Spiel gehen werden. Aber das werden wir auch. Ich erwarte keine zwei Mannschaften, die sich erstmal eine halbe Stunde abtasten.“
Einen Appel an die Fans richtet derweil FCK-Torjäger Simon Zoller: „Die Stimmung überträgt sich auf die Mannschaft, aber natürlich überträgt sich die Leistung der Mannschaft auch umgekehrt auf die Fans. Wir müssen in den verbleibenden zehn Spielen zu einer unüberwindbaren Einheit werden - die Mannschaft und die Fans.“ Dem gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen. Wir haben Bock auf den Heimsieg!
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Orban, Torrejon, Löwe - Gaus, Alushi, Ring, Matmour - Zoller, Idrissou (Lakic)
Ersatz: Müller, Jenssen, Heintz, Fortounis, Ede, Lakic, Occean
Es fehlen: Karl (Gelbsperre), Bunjaku (Muskelfaserriss), Riedel (Schulter-OP), Zellner, Swierczok (beide Kreuzbandriss), Simunek (Formkrise)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
1. FC Köln: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – Finne, Halfar, Peszko, Lehmann, Gerhardt – Ujah
Ersatz: Schuhen, McKenna, Matuschyk, Nagasawa, Thiel, Exslager, Helmes
Es fehlt: Bröker (Innenbandanriss), Risse (Muskelfaserriss), Chihi (suspendiert)
Quelle: Der Betze brennt | Autor: grumbeerstambes