Die Stimmung vor dem Topspiel Kaiserslautern gegen Fürth ist in beiden Lagern gut. Bei den Franken kann Abwehrchef Mavraj doch auflaufen. Wie der FCK seinen Finnen Ring ersetzen könnte, erörtert Marky in seinem Vorbericht.
Die beste Nachricht vorneweg: FCK-Stürmer Simon Zoller ist fit für das Topspiel bei der SpVgg Fürth am Montagabend. „Simons (Zehen-)Verletzung ist wieder abgeklungen, er ist wieder voll einsatzfähig“, bestätigte Trainer Franco Foda. Zoller hat in den ersten beiden Zweitligaspielen drei Tore für den 1. FC Kaiserslautern erzielt, was ihm bei „Der Betze brennt“ - in Anlehnung an Stefan Kuntz - den Spitznamen „Stefan Zoller“ einbrachte.
Beim stimmungsvollen Pokalerfolg in Heilbronn (gegen Neckarsulm) wurde Zoller geschont. Und wenn man den Experten im Taktik-Thread von „Der Betze brennt“ Glauben schenken möchte, könnte Zoller auch in Fürth erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Das hängt damit zusammen, dass Mittelfeldspieler Alexander Ring, der ebenso wie Zoller in den ersten beiden Spielen überzeugen konnte, nicht in Fürth zur Verfügung steht. Die finnische Nationalmannschaft ruft - und der FCK musste zähneknirschend zustimmen.
Wer ersetzt also Ring? Viele FCK-Fans beantworten die Frage mit Ariel Borysiuk. Der 22-jährige, außerordentlich talentierte Pole, kam in der noch jungen Saison lediglich 20 Minuten zum Einsatz. Markus Karl hat ihm seinen Platz in der Startelf streitig gemacht. Und Karl wird wohl mit ziemlicher Sicherheit auch in Fürth beginnen. Behält FCK-Oberstratege Foda seinen bisherigen Plan bei, und setzt auf ein 4-4-2 mit einem Sechser (Karl) und einem Achter, dann könnte Ruben Jenssen Alex Ring ersetzen. Schon in Heilbronn wurde das Rätsel so gelöst - Ring fuhr erst gar nicht mit. Doch Jenssen, der den Pass in die Tiefe spielen kann, überzeugte nicht hundertprozentig. Steven Zellner steht wegen einer Knieverletzung nicht zur Verfügung, Enis Alushi braucht noch ein paar Wochen.
Die Taktikfüchse bei „Der Betze brennt“ tippen auf ein 4-2-3-1 am Montag. Dann könnten Borysiuk und Karl nebeneinander arbeiten und die Offensivbemühungen der Fürther empfindlich stören. Jenssen würde dann die „3“ mit Marcel Gaus und Karim Matmour bilden - als Alternativen stünden Christopher Drazan und Kostas Fortounis, die Foda beide im Aufwärtstrend sieht, bereit. Und vorne wäre leider nur noch ein Platz zu vergeben. Und diesen müsste Foda wohl an den Mann mit der eingebauten, natürlichen Stammplatzgarantie, Mo Idrissou, vergeben.
Foda selbst hat für Montag eine Taktikänderung nicht ausgeschlossen. Aber einen Zoller bei dessen Lauf auf die Bank setzen - nicht ungefährlich! Viel Arbeit wird beim Zweitligaspitzenspiel auch auf die FCK-Abwehr zukommen. Chris Löwe, der im Pokal wegen einer Leistenverletzung von Dominique Heintz ersetzt wurde, bekommt es mit Stieber zu tun. Eins der Schlüsselduelle. Willi Orban und Jan Simunek, die Innenverteidiger, kreuzen die Klingen, mit dem Serben-Sturm der Kleeblätter, Djurdjic und Mudrinski. Höllisch aufpassen müssen Tobias Sippel und Co. bei den Standards der Spielvereinigung: Sparv, Sukalo, Kraus, Djurdjic halten hier die Hebel in der Hand - der kopfballstarke Abwehrchef Mavraj kann (leider) gegen Lautern trotz anderslautender Berichte doch dabei sein.
Der beste Mann der Fürther bislang steht jedoch im Tor. Trainer Kramer hat Hesl vor der Runde zum Kapitän gemacht, der zahlt die Vorschusslorbeeren mit fantastischen Leistungen zurück. Vor allem Hesl ist es zu verdanken, dass Fürth nicht schon ein halbes Dutzend Gegentore bekommen hat - zeigte sich die Defensive des Bundesligaabsteigers bislang doch häufig unsortiert und unkonzentriert. Dazu kommt, dass die Außenverteidiger - u.a. der von Duisburg gekommene Brosinski - sehr hoch stehen. Nur wegen Hesl und der Abschlussschwäche von Bielefeld und Aalen hat Fürth bislang noch kein Gegentor bekommen.
12.000 Zuschauer erwartet Fürth am Montag - darunter rund 1.500 Fans der Roten Teufel. Die Stimmung in beiden Lagern ist gut. Die Franken haben gegen den Aufsteiger Arminia seit 15 Monaten endlich wieder ein Heimspiel gewonnen. Die Favoritenrolle spielt man dem FCK zu. Überhaupt schlagen die Fürther im Gegensatz zu Vereinen wie den ebenfalls hoch gehandelten Kölnern oder Düsseldorfern, bei denen jetzt schon wieder der Busch brennt, eher ruhige Töne an. Das ist bodenständig und sympathisch, und der bisherige Erfolg gibt den Franken Recht.
Freuen wir uns alle auf ein schönes Spiel am Montagabend, das sicherlich nicht den Aufstieg entscheiden wird. Mit beiden Mannschaften wird in dieser Saison stark zu rechnen sein.
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Voraussichtliche Aufstellungen
Greuther Fürth: Hesl - Brosinski, Kraus, Mavraj, Zillner, - Sparv, Weilandt, Stieber, Sukalo - Azemi (Mudrinski), Djurdjic
Ersatz: Mickel, Gießelmann, Trinks, Hefele, Mudrinski, Drexler, Park
Es fehlen: Korcsmar, Pledl (beide Länderspielreise)
1. FC Kaiserslautern: Sippel, - Dick, Simunek, Orban, Löwe - Matmour, Karl, Jenssen, Gaus - Idrissou, Zoller
Ersatz: Hohs, Heintz, Riedel, Borysiuk, Fortounis, Drazan, Occean
Es fehlen: Ring (Länderspielreise), Bunjaku (Knie-OP), Zellner (Knochenödem), Torrejón, Alushi (beide Trainingsrückstand)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Quelle: Der Betze brennt | Autor: Marky